Würde ich den Ioniq 5 noch mal kaufen?

[mafe68]

Verstehe eines nicht, brauchen heute alle für alles eine Planung und irgendwelche Helferlein das sie was machen können? Ist die Menschheit heute schon so weit das sie selber nicht mehr was machen können und Entscheidungen treffen.
Was Tesla angeht, schon mal überlegt wie lange die es schon gibt und wie weit sie mir ihrer Technik sind, da braucht man sich auch nicht gerade rühmen was das Gesamtpaket von Tesla angeht. Da sind auch noch sehr viele Baustellen offen!

[NoTesla]

Ob man das alles braucht sei mal dahingestellt.
Aber was vorhanden ist sollte funktionieren.

[Sickness]

Ladeplanung kommt, womöglich noch mit dem Herbst/Winter-Update.
Android Auto und Carplay sind auch dran, die Erkennung ob das Fahrzeug parkt oder fährt herauszufinden und Video-Aps zu erlauben (im Stand).

Die Navi ist i. Ü. zur Laufzeit des Kona Elektro auch mehrfach überarbeitet worden.
Batteriekonditionierung kam auch beim Ioniq 5.

Geduld!

Ein Statement gebe ich noch ab, in der Sache; möchte ja den Thread nicht unnötig zuspammen.

Ich finde, dass dein Approach mit "Bring Geduld mit" falsch ist. Ein Auto sollte sich nicht daran messen lassen, was es vorher mal war, sondern das, was es aktuell im Vergleich mit ähnlichen Fahrzeugen ist.

Beispiel Face Lift: Angenommen, es gibt einen Golf 10, der 1 Jahr später ein Facelift bekommt, mit einigen Verbesserungen. Dieser Facelift Gold 10 (nennen wir ihm mal Golf 10 neo) liefert jedoch in einigen Aspekten weniger, als z.B. der neue Honda Civic. Nun wäre es dein Approach zu sagen, dass der Satz "der Golf 10 neo ist in vielen Aspekten ein schlechteres Auto" falsch ist, weil ja dar Golf 10 neo schon so viel besser gemacht hat, wenn man es mit dem Golf 10 vergleicht. Und außerdem mit dem nächsten Facelift wird bestimmt alles besser.

Und jetzt kommt der Newsflash: Dieses Spiel kann Honda mit dem neuen Civic auch treiben. Dadurch kann die Situation entstehen, dass der Vorsprung des Civic versus dem Golf 10 neo nie aufgeholt werden wird, denn selbst, wenn der Golf 10 neo ein Facelift bekommt, stellt der Honda Civic neo wieder die neue (höhere) Benchmark auf. Dieses Wettrüsten wird der Golf also nie gewinnen, es sei denn die Konkurrenz schläft.

Mathematisch ausgedrückt: Stell dir 2 Parallel verlaufende Geraden vor, eine davon startet beim Nullpunkt, die andere bei Y=5. Solange die Nullpunktgerade nicht schneller steigt als die "Y=5 Gerade", werden sich die Gerade nie kreuzen.

Übersetzt heißt der Vergleich nichts anderes als: Sollte Hyundai es nicht hinbekommen, das Navi (mein größter Kritikpunkt) schnell zu verbessern (und eben nicht nur ein ganz kleines bisschen alle 6 Monate), dürfen sie sich nicht über Käufer beschweren, die zu Tesla abwandern, denn diese haben bewiesen, dass sie Software können. Wenn Tesla jetzt noch an Quality Control arbeitet, wird's für Hyundai und co. eng. Dann zieht als Kaufargument nur noch Das Hud, die Kameras und das 800V System, 2 davon sind aufpreispflichtig.

Im Englischen gibt es den schönen Spruch: "Too little, too late". Das trifft hier leider zu. Mit sowas verliert man Käufer/Interessenten.

Mich erinnert das immer etwas an die Spieleentwickler, die zu Veröffentlichung Features und Content zurückhalten, nur um diese dann später häppchenweise über Patches (teils sogar kostenpflichtig) nachzuliefern. Auch hier ist die Kritik berechtigt: Warum waren die Features nicht bei Release verfügbar? Dann hätte man halt den Release um ein paar Monate verschieben können, und stattdessen ab Tag 1 ein sehr gutes Gesamtpaket liefern können, anstatt nur ein durchschnittliches Gesamtpaket zu liefern, was dann in Zukunft erst gut wird, wenn überhaupt.

Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit und da ist die Forderung: "Ich möchte aber, dass es JETZT schon gut ist" absolut berechtigt. Und wie gesagt: Es ist nur Software. Wie schwer kann das im Jahr 2022 sein, darauf seinen Fokus zu legen?

[Exelicer]

Ich warte noch recht lange auf meinen Ioniq 5 aber ich kann die Punkte von Sickness schon gut nachvollziehen. Warum da direkt wieder welche sofort auf relativ aggressive Verteidigungshaltung gehen müssen... Weil man sich dafür entschiedenen hat, viel Geld ausgegeben hat und jede Kritik am Auto, wie Kritik an ihrer Entscheidung und damit an ihnen direkt gewertet wird. Der Spruch mit dem Eis war ja sowas von unnötig...

Ladesäulen gibt es eben nicht an jeder Ecke, wie Tankstellen. An einer Tankstelle wartet man meist nicht oder nur kurz und es tankt sich immer gleich schnell. Das Thema ist deutlich komplexer mit Ladestationen. Der Wunsch, dass das Auto, dass nebenbei viel häufiger geladen werden muss, als ein Verbrenner tanken würde (zumindest Langstrecke), ist doch absolut normal. Ich will nicht an eine voll belegte Ladestation 30min warten, bis der vor mir weg fährt und dann dort 45min laden, weils nur eine 50kw Gurke ist. Dafür braucht man schon seine "Helferlein". Oder sollen wir jetzt alle uns eine Faltkarte mit Ladestationen kaufen, die alle paar Monate veraltet ist, damit wir "selbstständig" bleiben. Das man für sowas das Handy raus holt, weil das Auto das nicht kann, ist klar eine Schwäche.

Das gleiche fürs Navi. Das Navi von meinem i40 hab ich fast nie benutzt. Es hat zwar eine Stauerkennung aber mehr als Stau oder frei, kennt es nicht. Es kennt keine Baustellen, Umleitungen, Verkehrslage im Detail. Es ist also komplett nutzlos, trotz 10 Jahren Naviupdates kostenlos. Der Wunsch, dass Autohersteller Google Maps einbinden ist da doch ganz natürlich. Goolge Maps hat sich im Alltag bewährt, auch wenn es sich auch mal Mist bau, ist es eher selten. Dazu ist es performant, wo viele Auto-Navis nur so vor sich rum ruckeln, wenn man mal zoomen will. Und am Ende ist dann noch die Adresserkennung. Schätze, Google Maps braucht auch zuviel Internettraffic. Da werden Autohersteller nicht glücklich mit. Aber der Test zum ersten Polstar war schon beeindruckend, dass mal einer Hersteller vonn auf Google gesetzt hat und wie flüssig und rund das lief.

Ich hoffe ja, dass das Ioniq 5 Navi brauchbar ist, da ich auch gern das HUD richtig nutzen will.

[Oberdoerfler]

Bei Tesla geht aber nicht alles nur in die richtige Richtung. Der Regensensor ist noch immer eine Katastrophe. Wenn die Parkpieser demnächst verschwinden, bin ich gespannt, wie gut das funktioniert. Der Fernlichtassistent ist gruselig. Mindestens ein Update für die Bedienung des Zentraldisplays ist bei den Nutzern nicht gut angekommen. Ich bin mir nicht sicher, dass Tesla seinen Vorsprung dauerhaft halten kann.

[Exelicer]

Ja genau, Tesla hat auch etliche Nachteile, mal von Musk abgesehen. Sonst hätten wir uns ja wahrscheinlich auch nicht für den Ioniq 5 entschieden. Den der Preis war nicht der einizge Grund gegen Tesla für mich. Kein eAuto ist perfekt aber der Wunsch, dass ein großer Rückstand bei der Software mal angegangen werden sollte, ist doch verständlich. Immerhin macht Software heute einen nicht unerheblichen Teil der Nutzerfahrung aus. Inzwischen auch im Auto.

[Gearsen]

Wegen ach so wichtiger Ladeplanung mal kurz meine erste große Langstrecke:
Wir haben im Sommer einen Italienurlaub gemacht. Die Ladestationssuche wurde über die Onboard-Navi gemacht.
Live-Ladestationen, Filter HPC Ionity.

Jeweils vor der Losfahrt zu einem Ziel einen Lader entlang der Route gesucht.
Dort beim Ladevorgang dann den zweiten Lader, ggf. einen dritten am zweiten. Das wars. Problemlose 3000 km in 9 Tagen.

Genauer hier:
viewtopic.php?p=1909562#p1909562
und hier:
viewtopic.php?p=1909758#p1909758


Je einmalig zwischengeladen bei Ionity auf dem Weg vom Gardasee nach Mailand und zurück, oder vom Gardasee nach Venedig und zurück.
Auch alles mit der Onboard-Navi rausgesucht. Kein Thema!


Und ansonsten kann ich an der Hyundai Infotainment-Software auch nicht rummäkeln. Lässt sich gut und einfach bedienen. Die Anzeigen sind auch sinnig.

Schaut euch mal im gleichen Preissegment die Infotainment-Software anderer Hersteller an. Da bekomme ich das Grausen.

Und um die Kurve zum Thread zu bekommen:
Ich kaufe den Ioniq 5 nicht noch mal, ich behalte ihn, solange es geht.

[ToxicOxygen]

Nichts für ungut aber ist dieser Thread nicht dazu da damit die Leute ihre eigene Meinung dazu äußern ob oder wenn nichts weshalb sie den Ioniq5 nicht mehr kaufen würden?

Ich gehe auch nicht ganz konform mit einigen Meinungen hier. Gerade bezüglich Ladeplanung oder Spielerei wie Film gucken.

Dennoch hat ja jeder seine eigenen Prioritäten beim Auto fahren und wenn manche sowas halt wollen dann ist das so.
Deshalb sollten wir doch nicht anfangen zu diskutieren oder die Wünsche als ungerechtfertigt abzustempeln.

[Awaxh]

Vorab on-topic nach 5 Monaten und 17000 km: ja, auf jeden Fall! Einfach ein klasse Auto, perfekt als Reisekutsche auch auf der Langstrecke. Fährt sich toll sowohl gemütlich langsam als auch forsch schneller. Es fühlt sich einfach "richtig" an, darin zu fahren (schwer zu beschreiben): die Ruhe, das berechenbare Fahrverhalten, der Komfort, das Platzangebot, die Ladegeschwindigkeit, das Design, die einleuchtete Bedienung des Infotainments.

Jetzt das Aber:
Im Großen und Ganzen bin ich da bei dir, @Gearsen, und ich habe mich mehrfach bereits hier der Fraktion "Ladeplanung brauche ich nicht" zugeordnet. Vor einer längeren Tagesfahrt habe ich mir im Voraus herausgesucht, welche IONITY-Standorte es an der Strecke gibt und die vorsorglich schon mal rausgesucht damit sie im Navi als Letzte Ziele gespeichert sind. Je nach Lust und Laune, Wetter und Durchschnittsgeschwindigkeit waren wir dann mal mutiger und haben so manchen Standort übersprungen und erst den nächsten genommen. So konnten wir erlernen, wie weit wir real mit dem Auto kommen bei welchem SoC, so haben wir ein Gefühl für die Reichweite bekommen über 15000 km quer durch Europa im Sommer. War eine klasse Erfahrung - wir brauchten keine Ladeplanung.

Letztes Wochenende stand dann wieder so eine längere Fahrt an, aus dem hohen Nordwesten der Republik bis nach München. Also wieder wie gehabt Strecke rausgesucht, A31-A30-A33-A44-A7-A3-A9, wunderbar schon oft gefahren. IONITY Stopps eingespeichert: Salzbergen, Kirchheim, Haidt, alles bequem zu schaffen. Wer den Norden kennt weiß, dass IONITY dort dünn gesät ist, auf der A33 oder A44 im Raum Paderborn fehlt dringend ein Standort.

Da fingen die Probleme an:
1. Mir unbekannt gibt es bereits seit ein paar Wochen eine Vollsperrung rund um die Ausfahrt Salzbergen, welche einen längeren (ca. 20 Minuten) Umweg nötig machte um ihn zu erreichen. Weder die Aus- noch Auffahrt Salzbergen war geöffnet. Das Navi leitete problemlos, doch hätte ich das gewusst, wäre ich wahrscheinlich eher eine komplett andere Strecke gefahren (übers Ruhrgebiet A31-A2-A3-A9, ist aber halt voller und ein Stückchen weiter).
2. Kirchheim war halb defekt, andere Hälfte Ladestau und wir mussten uns mit 8 km Restreichweite wohl oder übel einreihen und warten.
3. Das kühlere, regnerische Wetter und die Vorkonditionierung (jippie!?) reduzierte unsere Reichweite doch stärker als erwartet.

Bei allen meinen Problemen kann man natürlich sagen: "Da musst du dich halt informieren und spontan umplanen!" Oder einfach: "Pech gehabt." Stimmt, aber mit Familie und Hund an Bord und 700 km to-go stellt man sich nicht einfach mal an den Straßenrand und lotet verschiedene Optionen dynamisch aus: "Vielleicht doch Sauerlandlinie? Oder Kölner Ring? Oder doch über Hannover? Am Ende vielleicht westlich die A7 und A8 statt der A9?"

Seit letztem Wochenende zählt mich also zur Fraktion "Ladeplanung wäre sinnvoll" in folgenden Situationen:
- gewünschte Ladestation ist schwer zu erreichen wegen Baustellen oder Stau
- Ladestationen sind (vorhersehbar) überfüllt
- Vollsperrungen in der Ferne erfordern eventuell weiträumige Umfahrungen
- ...oder einfach für alle, die einfach nur fahren wollen und sicher ans Ziel kommen wollen (meine Frau wäre z.B. vollkommen überfordert gewesen)

Wenn man beim Navi nur die eigentlichen Zwischen- und Endziele eingeben könnte (ohne Ladestationen!) und das Navi geeignete Ladestationen unterwegs selbsttätig vorschlagen könnte hätte es uns einiges an Kopfzerbrechen erspart und unsere starre Planung unnötig gemacht. Bin mal gespannt, was und wann (nicht ob!) Hyundai da nachliefert, Albert Biermann hat ja bereits bestätigt dass da noch was kommt. Höchst komplex und variabel, aber das Navi könnte dynamisch Ladestationen vorschlagen abhängig von:

- Temperatur und Wetter
- Topografie
- Gesperrte Strecken und Baustellen
- Verkehrsüberlastungen
- erlaubte und favorisierte Ladeverbünde
- gewünschter SoC an Ladesäulen und Zielen

Daher stimme ich @Sickness zu, Tesla macht das ganz hervorragend, die haben das Auto sozusagen um diese Funktionalität herumgebaut. Das ist aber auch so ziemlich das einzige, worum ich einen Teslafahrer beneide. Um das und natürlich um den Furzsimulator.

[Maddin33]

Verstehe eines nicht, brauchen heute alle für alles eine Planung und irgendwelche Helferlein das sie was machen können? Ist die Menschheit heute schon so weit das sie selber nicht mehr was machen können und Entscheidungen treffen.
Was Tesla angeht, schon mal überlegt wie lange die es schon gibt und wie weit sie mir ihrer Technik sind, da braucht man sich auch nicht gerade rühmen was das Gesamtpaket von Tesla angeht. Da sind auch noch sehr viele Baustellen offen!

Diese Aussage ist nicht gerade zielführend
Mit Deiner Argumentation könnte man auch fragen weswegen man einen HDA, einen ACC, eine Sitzheizung, eine Heizung ansich usw. benötigt. Es geht ja schließlich auch ohne. Wieso benötigt man ein Navi, man kann doch auch ohn zum Ziel wie früher mit der Stra0enkarte finden usw.
Wir leben in "modernen Zeiten" und hier erwarte ich überall im Leben digitale Helferlein, also auch im Auto.