Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

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Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

TJ0705
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TeeKay, ich schrieb mehr als das, was Du zitierst. Meine Ladestelle hier steht jedem zu Selbstkosten zur Verfügung. Es ist aber leider nicht möglich, hier momentan mehr als Schuko anzubieten (Kommt aber noch.), und aus Platzgründen und wegen der Nachbarn kann hier auch nicht ständig jemand laden kommen. Hätte ich einen großen Parkplatz, wäre ich ganz vorne mit dabei, wie bei so vielem.

Wieso sollte ich dafür spenden? Es kann nicht sein, daß Einzelne für alle anderen bei allen Themen die Sachen vorantreiben und finanzieren. Das darf sich gerne auch mal abwechseln. Und da ich absehbar gar keinen Bedarf sehe für Ladestellen ausserhalb, werde ich da nichts finanzieren. Wir laden bald alle nur noch bei Start und Ziel. ;-)

P.S.: So ich fahre jetzt mit den Lütten zum Schwimmen. Antworte dann später wieder.
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Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

tom
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Berndte hat geschrieben:
tom hat geschrieben:...Inwiefern sollte denn ein Anreiz bestehen kostenlose Schnellladesäulen zu errichten? Wer sollte das machen?...
Wir! Selber! Zwar nicht kostenlos, aber zum Haushaltstarif.
Jeder muss sich dann selber entscheiden zu welcher Ladetechnik er beim Kauf greift.
Teurere DC Säulen von einer handvoll Grossanbieter oder AC Säulen bei Privat oder zB Gastronomen.
Klar Berndte! Was ihr da macht ist echt toll und bringt zumindest die AC Fraktion ein ganzes Stück weiter.
Mein Frage zielte eher darauf, welcher potente Investor für ein paar Millionen Euro ein paar Dutzend potente Schnelllader aufstellen soll, welche 7/24 verfügbar, top gewartet, redundant und dazu noch kostenlos sind.
Keine Frage, würde ich Deutschland leben, so wäre ich auch beim eurer Croudfounding-Aktion dabei. Hierzulande ist das schon "fast" wieder überholt. Es gibt eine recht gute Tripplelader Abdeckung die bisher fast vollständig kostenlos war und nun sukzessive aktualisiert (20kW --> 50kW) und kostenpflichtig wird. Und ich finde das vollkommen in Ordnung.

Gruss Thomas
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Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

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TJ0705 hat geschrieben: P.S.: Es fehlt ein Gesamtkonzept für all diese zusammenhängenden Energiefragen. Das müsste von staatlicher Seite kommen. Dann könnte der Strom zukünftig sehr sehr günstig sein, und alle würden sich dran freuen.
(Hervorhebung von mir)
/topic off
Warum muss in Deutschland immer alles von staatlicher Seite kommen? Warum nur? Staaten sind wie alle größeren Organisationen immer auf den Erhalt des Status Quo aus, und können selten etwas besser als private Akteure. Und ich möchte auch nicht zurück zu den staatlichen x-Jahresplänen...
/topic on
Wie hoch ist die Einspeisevergütung die du für deine PV bekommst? €0,197/kWh? Ist das nicht auch Wucher, gegenüber dem Börsenpreis?
Wenn man das Startgeld an der Säule nur zur Kostendeckung der jährlichen Wartung nimmt, braucht man ca. 8 Ladevorgänge pro Tag um die Kosten zu decken. Welche Säule in DE wird so oft genutzt?
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Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

energieingenieur
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Wer in Zukunft weiterhin kostenfrei fahren will, kann das sicherlich tun, wenn er seine Routen entlang privater, motivierter "Kollegen" plant oder Säulen benutzt, dessen Zweckmäßigkeit der Kundenbindung u.ä. dienen. Z.B. AC-Langsamlader in Parkhäusern, Einkaufszentren usw.

Wer schneller laden will (22kW aufwärts) und möchte, dass Säulen an verkehrsggünstigen Stellen stehen, der wird dafür bezahlen müssen. Kostenfrei aufstellen und instandhalten geht ja nunmal nicht. Und wenn das ein privatwirtschaftlicher tut, dann MÜSSEN - ja wirklich MÜSSEN - die Einnahmen der Säule die Kosten mindestens decken. Und das wird mit der reinen Abgabe des Stromes zum Selbstkostenpreis nicht realisierbar sein. Ich finde 2 EUR Startgebühr und 30ct/kWh absolut keinen Wucher, sondern einen sehr fairen Preis.

Und selbst wenn die Säulen aus Steuergeldern aufgestellt wurden heißt das ja nicht, dass man sie ein leben lang kostenfrei betreiben muss. Die Teile verursachen laufende Kosten durch Instandhaltung und durch den Stromverbrauch. Dass sich damit Niemand eine goldene Nase verdienen soll ist klar - der Strom kann hier also günstiger sein, als wenn man den kompletten Invest mit abdecken muss, ab kostenfrei muss er m.E. nicht sein.

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

lautlos-unterwegs
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Ich bin des Öfteren in Hamburg und über jede ordentliche Lademöglichkeit sehr glücklich. Ordentlich = nicht zugeparkt & funktionstüchtig.
Die hier aufgerufenen Preise sind mehr als ok. Ich empfinde es fast schon als lächerlich, dass dazu überhaupt Diskussionsbedarf besteht.
Wunschmodus an: Für Hamburg fände ich einen zentralen an einem Nahverkehrsknoten gelegenen Parkplatz mit Lademöglichkeit gut. Die Stunde an der Total-Station könnte ich nämlich auch besser an der Alster verbringen. So eine Lösung wie Teekay es in seiner Tiefgarage vorhat, das wäre schön. Eine EV-Garage etwas außerhalb aber noch zentral genug - das wäre bald ein echtes Geschäftsmodell.

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

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Ich finde die Preise auch "OK". Klar wäre kostenlos schönen aber vor allem einfacher/ausfallsicherer. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung Leistung muss bezahlt werden.
In Schwäbisch G. würde ich auch zahlen, auf der anderen Seite kann nat. kostenloser Strom durchaus auch ein Förderargument und Kaufanreiz sein.
Sollen doch alle Säulenbetreiber Ihre Kosten aus dem riesen Fördertopf der Bundesbürger gesponsert bekommen...
Technikblog & Shop: http://www.elektrifiziert.net
PV 18,2kWp - BHKW EcoPower 1.0, 30kWh LiON Sunny Island System
BMW i3 60Ah (Verbrauch ca. 13,8kWh/100km; SW: I001-16-07-506)

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

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TJ0705 hat geschrieben: Wenn wir es richtig anstellen, kann der heute schon fast wertlose Strom zukünftig oft kostenlos sein. Das ist eigentlich die Idee, daß die EVs wichtiger Baustein der Energiewende werden. Und da gibt es richtig gemacht eben jede Menge Strom für lau, der oft sogar weg muß.
Die Kosten einer Ladesäule entstehen einmalig bei der Aufstellung und dann beim Unterhalt. Vergiss die Stromkosten, die spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle (ist auf der Site von Fastned irgendwo aufgedröselt). Wie sieht Deine tolle "Vision" aus? Wer soll für die Kosten einer Ladesäule denn aufkommen?

Und wenn Ladesäulen sich finanziell nicht tragen (z.B. weil Du sie boykottieren möchtest), dann werden wir eben nie eine funktionierende Infrastruktur haben. Ganz einfach.

Graefe
BMW i3 (94Ah), Smart (451) ED Cabrio mit 22kW-Bordlader
Audi etron reserviert
bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

lamouette
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graefe - Du sagst es!
Wer hier von Wucher spricht, sollte bitte mal selbst kalkulieren, was Ladestrom an einer kommerziellen Ladesäule kosten müsste um nur kostendeckend zu sein.

Durchschnittliche Strommenge pro Ladesäule in D:
25000 (E-Autos in D) x 15000km (durchschnittliche Jahresfahrleistung) x 18kWh/100km (Verbrauch inkl. Ladeverlust) x 20% (Anteil von Ladungen an Schnelladesäulen, grobe eigene Schätzung) / 2000 (Anzahl Säulen > 22kW in D)
= 6750 kWh Energieumsatz im Jahr pro Schnellladesäule.

Eine Schnellladesäule verursacht schon ohne den Strombezug erhebliche Kosten (Abschreibung der 20000€-Säule, Netzanschluß, Wartung, Reparatur, Parkplatzmiete, Abrechnung des Stroms,...). Vorsichtig geschätzt sind das 3000€/a (ohne Strom).
Daraus folgt: 3000€/6750kWh = 0,44€!
Also - jede schnellgeladene Kilowattstunde kostet 44Cent plus die Strombezugskosten.
Z.B: 44Cent für die Ladesäule + 26Cent/kWh = 70Cent/kWh Endkundenpreis (ohne Gewinn für den Säulenbetreiber)

Rechnet selbst mit Euren eigenen Zahlen.
(Mit mehr Ladesäulen wirds nicht günstiger.)
Problem sind die niedrige Auslastung der Ladesäulen und die teure Technik.
- Eine höhere Auslastung kommt hoffentlich von selbst mit mehr E-Autos. (dann wird aber über Warteschlangen gestöhnt)
- Günstigere Technik kommt bestimmt auch. In dem Punkt sehe ich aber AC43 im Moment weit vorne.

Letzten Endes müssen die E-Autofahrer ihre Schnelladeinfrastruktur selbst bezahlen.
Ich hätte deshalb gerne preisgünstige Ladetechnik - zum Beispiel Zoelader in allen Autos (langfristig auch mit über 43 kW)

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

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Ich ( Berliner ) wäre froh wenn wir eure Preise für die nicht kostenlosen Schnelllader hätten.
i-MiEV Bj. 2011

Re: Total-Stationen in HH ab sofort mit Wucher-Preisen

TeeKay
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lamouette, du hast das noch total unterschätzt. Für 3.000 Euro bekommst du nicht einmal den Servicevertrag von ABB.

Wandlermessung für einen Schnelllader kann man mit 1.000 Euro pro Jahr ansetzen. Abschreibung über 10 Jahre sind 4.600 Euro pro Jahr nur für die Säule selbst. Tiefbau, Netzanschluss etc. kommen noch dazu - bei 160A-Anschluss rechne mal grob mit weiteren 1.000 Euro pro Jahr Abschreibung über 10 Jahre.

Bei der Wartung/Service muss man nicht zwingend ABB nehmen, wenn man genügend Säulen hat, um einen eigenen Wartungstechniker bei ABB schulen zu lassen oder einen engagierten Elektriker in der Nähe hat, der sowas tun würde. In der Regel trifft beides nicht zu. Allein Wartung kostet grob erinnert 1.300 Euro pro Jahr. Dann kannst du noch min. 360 Euro für Telefonservice, Online-Überwachung und Abrechnung dazu nehmen, wenn du dich für TNM entscheidest. Online-Überwachung und Telefonservice bei ABB kosten noch viel mehr.

Dann hast du in Berlin auf öffentlichem Straßenland 180 Euro pro Jahr an Konzessionsgebühren, wobei Berlin da vermutlich einmalig ist und man das woanders nicht zahlen muss.

Wir sind bereits an 7.260 Euro Grundkosten pro Jahr. Und da ist noch keine Sonderwartung dabei, weil z.B. der Lüfter öfter als erwartet verstopft. Da ist noch kein einziges Ersatzteil bei - und kaputt geht leider öfter mal was. Ein Chademo- oder CCS-Stecker samt Kabel kostet rund 1.800 Euro ohne Anfahrt und Montage. Es ist keine Inflation bei, keine Finanzierungskosten, keine einzige Mitarbeiterstunde für Planung und Bau (bei meinem eigenen Projekt sind wir schon bei fast 19 Personenstunden Arbeitszeit und es ist noch nicht einmal ein Angebot zum Bau erstellt)

Bei einer Vollkostenrechnung kann man davon ausgehen, dass ein mit 160A angeschlossener Triplelader ohne Dach, neues Straßenpflaster, Solarcarport oder ähnlichen Schnickschnack 10.000 Euro pro Jahr kostet - in Deutschland. In Dänemark und Norwegen kostet allein der Netzanschluss 70.000 Euro statt wie bei mir kalkuliert 10.000 Euro. Da kommen dann nochmal ganz andere Summen heraus.

Bei Fastned - auch wenn die ungewöhnlich teuer bauen mit ihren Solarcarports - sieht man ja die Kosten pro Ladesäule in der Bilanz. Das Unternehmen hat 2014 1,6 Mio Euro verbraucht für 38 Ladesäulen (19 Standorte a 2 Säulen). 42.000 Euro pro Stück. Bei 0,25 Euro Marge pro kWh müsste jede Säule 168.000kWh im Jahr abgeben, damit das Unternehmen bei +-0 landet. Das sind 24/7 an 365 Tagen im Jahr 19kW Dauerleistung, die jede Säule abgeben muss, damit das Unternehmen als ganzes keinen Verlust mehr macht. Das wird sich natürlich reduzieren, sobald die Anzahl der Säulen steigt - denn dann verteilen sich die Verwaltungs- und Werbekosten auf mehr Säulen.

Die Kosten pro Ladesäule sind so hoch, dass es sich derzeit gar nicht rechnen kann. ABB sagt was anderes, geht aber meines Wissens nach von 8 Ladungen pro Tag bei Fastned-ähnlichen Preisen aus. So viele Ladungen gibts aber nichtmal in Norwegen. Wer heute Ladesäulen baut, tut das
a) weil er wahnsinnig ist (Fastned)
b) weil er etwas gutes für die Welt (fürs eigene Image) tun will und Verluste akzeptiert
c) weil es staatliche Förderung gibt (Deutschland, in Verbindung mit b)
d) weil es ein Großkonzern ist, der großkonzernuntypisch sehr langfristig denkt und in der ersten Dekade hohe Verluste akzeptiert, weil er davon ausgeht, dass der Markt dann auch später komplett ihm gehört (Clever)

Und weil sich die deutschen Stromversorger selbst ruinierten, die Investoren in Deutschland traditionell sehr risikoscheu sind und die nackten Zahlen so katastrophal aussehen, muss in Deutschland der Staat eingreifen und die Infrastruktur bauen, sonst wird es niemals Infrastruktur geben. Clever wirds nicht machen - die sagen klipp und klar, dass sie als Genossenschaft nur für dänische Kunden bauen, weil denen nicht zu erklären ist, weshalb man im Ausland riesige Verluste anhäuft. Die Fastned/Clever-Route durch Deutschland ist auch primär für dänische Touristen gedacht. Fastned selbst pfeift aus dem letzten Loch und ist chronisch unterfinanziert, die können das auch nicht stemmen. Andere private Initiativen im größeren Stil sehe ich auch nicht.
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