Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

MissyUp
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Für E-Fuels gibt es aktuell kein Geschäftsmodell, weil der gesamte Bereich doch voll durchreguliert ist. Wie soll da irgendwer investieren?

An sich sind fossile Kraftstoffe immer noch unschlagbar billig. Benzin und Diesel werden nur durch hohe Steuern so teuer gemacht, aber das reicht immer noch nicht, dass E-Fuels mithalten können.

Am Beispiel HVO kann man aber sehen, dass durchaus was gehen kann. Aber auch nur, wenn man es von hohen Steuern ausnimmt und nicht den kompletten fossilen Dieselsteuern unterwirft. Das alles hat Rückwirkungen, es ist komplex und selbst für den Gesetzgeber nicht einfach zu durchschauen.
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Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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MissyUp hat geschrieben: Für E-Fuels gibt es aktuell kein Geschäftsmodell, weil der gesamte Bereich doch voll durchreguliert ist. Wie soll da irgendwer investieren?
Sehe ich derzeit auch nicht, aber mit den richtigen Rahmenbedingungen wäre es ja grundsätzlich vorstellbar.
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Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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Hohe Kosten für Import von E-Fuels aus Sonnenstaaten
https://www.mdr.de/wissen/e-fuels-kraft ... r-100.html

"Die hohen Kosten zeigen, dass der Import von E-Fuels nach Europa kein billiges Patentrezept ist, um Engpässe beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu umgehen oder eine Transformation auf der Angebotsseite zu erreichen."
( Dr. Benjamin Pfluger, Fraunhofer IEG )

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

hgerhauser
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@A.Q.

Man merkt schon am Titel, wie problematisch die Kommunikation im Moment ist beim "Verbrenner-Aus". Wenigstens glauben die Autokäufer nicht dran und es ist weit weg, so dass es nicht wie beim Heizungsgesetz zu Panikkäufen kommt. Ich vermute aber, dass es genug Leute gibt, die sich drangsaliert fühlen und weil sie gegen diesen vermeintlichen Zwang sind, etwas eher zum Verbrenner greifen.

Einen positiven Anreizeffekt bei heutigen Auto Käufern sehe ich nicht. Da wirken praktisch nur die Preise heute. Die Entwicklung der relativen Preise in der Zukunft wird da aus guten Gründen ziemlich weg verdiskontiert.

Bei Autoherstellern oder Raffinerien reichen viel vagere Ziele. Wichtig ist vor allem, dass sie glaubhaft sind und dafür braucht es Konsens, eine besonders scharf klingende Regelung, bei der wahrscheinlich ist, dass sie von der nächsten Regierung auf nationaler / europäischer Ebene umgeworfen wird, ist weniger wert, als eine weniger scharf klingende, aber in so einem Konsens beschlossene, dass relevante Akteure sie nicht weg verdiskontieren mit der Begründung, dass der Quatsch eh bald wieder weg kommt.
heikoheiko.blogspot.com

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

MissyUp
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Karlsson hat geschrieben: Sehe ich derzeit auch nicht, aber mit den richtigen Rahmenbedingungen wäre es ja grundsätzlich vorstellbar.
Das sehe ich durchaus auch so. Denn so unbezahlbar, wie immer dargestellt, sind E-Fuels dann auch wieder nicht. Natürlich sind sie wesentlich teurer als die fossile Plörre. Wie schon gesagt, die ist unschlagbar billig. Aber würde man schon einfach die zusätzliche Steuerlast auf Elektroniveau bringen, dann sind wir wahrscheinlich gar nicht mehr so unglaublich weit weg. Vor gar nicht mal so langer Zeit gab es ja in gewissen Kreisen das Schreckgespenst, dass von BP und Shell, meine ich, Rechte an Off-Shore Windparks erworben wurden und diese dann tatsächlich für E-Fuels genutzt werden. Denn ohne Mineralölsteuer (besser heute Energiesteuer), ist der Abstand dann doch gar nicht mehr so groß.

Und das große Schreckgespenst wäre ja ein Angebot. Denn das Angebot, würde ja das Verbrennerverbot obsolet machen.

Das große Problem aktuell ist nicht der Preis der E-Fuels, sondern die billigen fossilen Kraftstoffe inkl. der Tatsache, dass der Staat sich da auch eine goldene Nase verdient. Vor allem für den Staat geht es da um enorm viel Geld, weil er den Kostenvorteil der Verbrenner, stand heute, vor allem für sich abschöpft.

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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schattenparker hat geschrieben: Hohe Kosten für Import von E-Fuels aus Sonnenstaaten
https://www.mdr.de/wissen/e-fuels-kraft ... r-100.html
Die Begründung dort ist doch nur, dass fossiles Erdgas günstiger ist. Da es um ein Szenario geht wo dieses aber gar nicht genutzt werden darf, ist das irrelevant.

Und weiter muss man es nicht verbieten, wenn man eh der Meinung ist, dass es nicht kommt.
MissyUp hat geschrieben: Das sehe ich durchaus auch so. Denn so unbezahlbar, wie immer dargestellt, sind E-Fuels dann auch wieder nicht
Also ich sehe bei meinem Verbrenner einen ca 2,5 - 3x höheren Verbrauch in kWh als bei meinem Elektroauto. Mit 50% Verlusten in der Erzeugung wirds zu Faktor 5 bis 6.
Allerdings würde meine PV Anlage in Portugal schon wieder doppelt so viel Ertrag haben mit gleichem Invest.
Ich denke es wird schon teuer und unattraktiv verglichen mit fossilem Sprit, aber auch nicht völlig unbezahlbar für Nischenanwendungen.
Mein Motorgleitschirm wöre zum Beispiel so eine Nische.
Elektroautofahrer seit 2015

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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Karlsson hat geschrieben: Es fehlt die Gesetzgebung, die passende Rahmenbedingungen für ein Geschäftsmodell setzt. Es ist aber zu erwarten, dass das kommt, sofern wir nicht den Klimaschutz einstellen.
Ja, der zukünftige Chef kümmert sich höchstpersönlich und macht das zur Chefsache :ironie: :roll:

Bild

E-Fuels: Dreiste Lobbykampagne gegen das Verbrenner-Aus
Eine mächtige Allianz aus Mineralöl- und Autokonzernen arbeitet seit Jahren daran, dass auch nach 2035 weiter Verbrennungsmotoren verkauft werden dürfen. Ihre Strategie: E-Fuels als klimafreundlichen Kraftstoff anpreisen, um Verbrennerautos einen grünen Anstrich zu verpassen.
https://www.lobbycontrol.de/lobbyismus- ... us-119735/

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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schattenparker hat geschrieben: Ihre Strategie: E-Fuels als klimafreundlichen Kraftstoff anpreisen, um Verbrennerautos einen grünen Anstrich zu verpassen.
Wieso Anstrich? Ist doch okay so.
Nur bezahlen wollen wirds keiner.

Ich befürchte mehr, dass die es so kippen wollen, dass wir einfach mit Benzin fahren solange noch was aus den Bohrlöchern kommt.

Haben ja gerade gewählt und da siehste 20,8% ist schon mal alles vollkommen scheißegal.
Elektroautofahrer seit 2015

Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

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Ne dennen ist nicht Alles vollkommen scheissegal sondern alles ausser ihren kurzfristig gefühlten Interessen. Eine Kombination aus Ignoranz, Egoismus & Dummheit.
KIA e-Soul 64kWh"Vision" seit 15.04.2021 - Hyundai Inster 42kWh "Trend" bestellt

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Re: Metastudie: E-Fuels sind keine Alternative zum Verbrenner-Aus

hgerhauser
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Wenn grüner Wasserstoff teuer bleibt, dafür aber die Kombination DAC plus CCS / Verwittern von Gestein billig wird, könnte auch fossiles Benzin plus ein echter Offset eine attraktive Variante werden. Also abgesehen von Biokraftstoffen, die auf ihre eigene Weise umstritten sind, auch bezüglich ihrer Klimaneutralität, aber zumindest tatsächlich in großem Stil im Einsatz sind. Für ein paar Porsche Fahrer würde es HVO definitiv tun. Und meiner Ansicht nach auch für einen Mix von Fahrzeugen, der bei den Kilometern extrem von EV und REEV im Elektrobetrieb dominiert wird, beim Bestand aber doch hohe Anteile von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren hat.
heikoheiko.blogspot.com
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