Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

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Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

Bazinga
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Die einen labern doof rum während die anderen machen - wenn's nach BMW geht sollte wohl der Söder so bald wie möglich abdanken bevor noch mehr Deppen glauben, daß das Verbrenneraus nicht kommen wird und stattdessen in Bayern 20 neue AKW gebaut werden.
Alle Welt baut AKWs.
Wenn man mal drüber nachdenkt ist die Frage, wer hier der Geisterfahrer ist?
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Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

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Ah ja?

Dann mach mal eine Liste der Länder, die AKW bauen, und eine Liste der Länder, die keine bauen, und halte die gegeneinander.

Um es abzukürzen: Die erste Liste umfasst 12 Länder. Die zweite ca. 180. Also, wo sind die Geisterfahrer?

Das gleiche kannst du übrigens dann auch mit den Ländern machen, die EE bauen, und die das nicht tun. Da ist das Verhältnis in etwa umgekehrt.

Selbst für China, das so viele AKW in Bau hat wie alle anderen Länder zusammen, ist Atomkraft nur noch ein Nebenschauplatz. Die Investitionen in EE überragen die Investitionen in AKW um ein Vielfaches.

Überall auf der Welt setzt man fast nur noch auf EE. Die IEA rechnet bis 2050 mit einem konstanten Anteil nuklearer Energie von nur 10 %, während die EE bis 2035 auf 40 % und bis 2050 auf 60 % steigen werden.

Trotzdem geht man hier in gewissen Kreisen am laufenden Band mit dem Märchen hausieren, AKW seien die Zukunft, und Deutschland habe mit den EE einen weltweit einmaligen "Sonderweg" eingeschlagen.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

Tom7
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A.Q. hat geschrieben: Die Gründe für die Nichtumsetzung sind doch recht offensichtlich: Ursprünglich nahm man an, dass die E-Mobilität in Europa so schnell hochläuft, dass die Nachfrage nach Zellen größer ist als das Angebot. Daraus ergeben sich Margen, mit denen man die anfänglichen Effizienzprobleme in der Produktion hätte stemmen können.
Natürlich ist das auch ein Grund, der übergeordnet eine Rolle spielt. Aber woanders lohnt es trotzdem. Das ist so in der Marktwirtschft, dass der Teuerste, den man nicht mehr braucht, hinten runter fällt. Ob es wirklich so anders gekommen wäre mit mehr Nachfrage, ist trotzdem fraglich oder ob es dann einfach ein weiteres Werk in China oder sonstwo gegeben hätte und doch nicht hier. Denn die Kostenprobleme in Deutschland lösen sich nicht von allein einfach so auf.

MaXx.Grr hat geschrieben: Naja - vielleicht liegt's ja daran:
Tom7 hat geschrieben: Warum investiere ich meine wenigen Euro bloß nicht in dieses Land?
Klar liegt es daran. Allerdings ist das nur ein Symptom und nicht die Ursache. Die Ursache liegt darin, dass sich in diesem Land mit Investitionen kaum Geld verdienen lässt. Sobald irgendwo Geld verdient wird, dann greift der Staat zu. Und genau darum sind wir da, wo wir sind. Kein Unternehmer findet das attraktiv.

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

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Tom7 hat geschrieben: Das ist so in der Marktwirtschft, dass der Teuerste, den man nicht mehr braucht, hinten runter fällt.
Das bezweifelt niemand, Aber die Frage ist, warum man zu teuer ist. Und das liegt nach übereinstimmenden Aussagen aller Branchenexperten an der mangelnden Expertise und Erfahrung hier in Europa, nicht an Energie- und Strompreisen.

Genau wie die Chinesen vor zehn Jahren noch keine international konkurrenzfähigen Autos bauen konnten. Das lag auch nicht an hohen Energiepreisen oder Lohnkosten, sondern an fehlendem Know-How. Und wir stehen nun einmal mit Zellfertigungs-Know-How an demselben Punkt wie damals China bei den Autos..
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

SüdSchwabe
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Bazinga hat geschrieben: Alle Welt baut AKWs.
Wenn man mal drüber nachdenkt ist die Frage, wer hier der Geisterfahrer ist?
Wenn „alle Welt“ Kernkraftwerke baut, dann wahrscheinlich nur, um den allgemeinen Trend zu immer weniger Kernenergie aus zu gleichen, oder?

https://ourworldindata.org/grapher/elec ... clear-line

Vielleicht ist das nur ein Wunschdenken der nuklearen Lobby, denn folgende Punkte sind immer noch nicht geklärt:

- Wenn das so toll ist, bleibt die Tatsache, dass nukleare Energiegewinnung unsagbar teuer ist. Das hat bspw. dazu geführt, dass der chinesische Investor bei Hinkley Point C ausgestiegen ist, weil das eine unsagbare Geldsenke ist. Es müssen abartige Garantiepreise her, weil das sonst von vornherein offensichtlich ist, dass damit kein Geld zu machen ist. EDF ist u.a. deswegen mit ~50.000.000.000€ verschuldet (was nur geht, weil es ein Staatskonzern ist, ohne die absehbaren Sanierungskosten der alten französischen Nuklearmeiler auch nur ansatzweise berücksichtigt zu haben).

- Wir immer noch ein ungeklärtes Abfall-Problem haben. Niemand weiß, was mit den ausgebrannten Brennstäben passieren soll. Hint: Verbuddeln ist keine Lösung. Und selbst dafûr haben wir bspw. hier in Deutschland noch nicht einmal einen theoretischen Standort. Nur Maggus S. weiß, dass das nicht in Bayern sein kann (egal, was die Standortkommission sagt).

- Wir haben ein allgemeines Betriebsrisiko, dass dazu führt, dass die Dinger nicht versichert werden können. Im Fall der Fälle trägt der Steuerzahler die Unfallkosten.

Dahingegen haben wir in Deutschland konservative Politiker, die Autommeiler fordern, ohne folgende Punkte auch nur ansatzweise an zu sprechen:

- bis wann sollen die ans Netz?
- wer soll das bezahlen?
- wo sollen die den hin?

Hier im grenznahen Süden werden die Leute panisch, weil die Schweiz relativ grenznah ein nukleares Abfallager in Betrieb nehmen will. Aber gleichzeitig labert jemand was von Atommeilern in Deutschland?

Klassisches „St. Florians Prinzip“: „Hl. St
Florian - beschütz' unsere Häuser - zünd' andere an!“.

Bitte AKWs, aber nicht in meiner Nähe, und da sowieso keine nukleare Abfalllagerstätte!!

SüdSchwabe.
--
Kona 64kWh Premium Facelift Acid Yellow GSD - bestellt am 09.September 2019 - abgeholt am 5.Juni '20 gefahren bis 27. Oktober '23
Škoda Enyaq iv80X Sportline - bestellt am 20.Dezember '21 - abgeholt am 27.Oktober '23

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

Leto89
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@SüdSchwabe - Es hat sich noch kein AKW-Betreiber komplett um den AtomMüll gekümmert. Diese Kosten wurden immer zu großem Teil auf die Gemeinschaft übertragen und das ist ja auch eine Rechnung mit x€/Jahr * 100 kJahre.
eSoul SK3

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

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Es wird hier off-topic. Der richtige Ort für diese Diskussion ist hier: viewtopic.php?f=36&t=72306&start=1920
Dort haben wir das auch schon in zig Beiträgen durchgekaut, und wer das ergebnisoffen durchliest, wird sicher nicht mehr auf die Idee kommen, AKW seien derzeit eine gute Lösung für die Energie der Zukunft.

Viel relevanter sind hier doch die guten Neuigkeiten von gestern Abend: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... c8a263826b
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Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

koaschten
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Und entgegen vieler Annahmen, Energie Preise sind bei der Batterie Produktion schon ein Standort Faktor... solange man keine Trocken-Beschichtung machen kann. Denn bei der "Nass-Beschichtung wird das aktive Material in Kombination mit einem Lösungsmittel auf ein Trägermaterial aufgebracht... und das Lösungsmittel muss dann raus getrocknet werden. Das ist eine Menge Energie die da rein geht. Wurde gerade auch im letzten "geladen" Podcast zum Thema Northvolt thematisiert.

und zum Thema Geisterfahrer... hast du dich mal zum Thema Hinkley Point C und Flamanville eingelesen? Was die Dinger kosten? und wie viel der britische Staat da rein buttern muss damit das Ding auf Jahrzehnte überhaupt am Strommarkt konkurrieren kann weil der Gestehungspreis der kWh Strom aus dem Ding so teuer wird oder warum der einzige Laden der in Europa noch AKW baut die französische verstaatlichte (weil sonst Pleite) EDF ist, @Bazinga ?! Aber AKW ist hier im Thread nicht Thema... siehe Vergleich AKW und Erneuerbare hier im Forum.
EV6 GT

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

Helfried
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Bazinga hat geschrieben: Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, ist es vollkommen logisch dass die internationalen Investitionen in einen deutschen Standort rückläufig sind.
Mangelnder qualifizierter Nachwuchs durch immer schlechteres Bildungssystem.
Das bezweifle ich, dass ein verändertes Bildungssystem schuld ist. Es liegt auch ein wenig am Willen und noch mehr am Alter der sich Bildenden.

Re: Northvolt - Warum Europas Akku-Hoffnung sterben musste

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Zu dieser Liste gehören unter anderem Länder wie Ägypten, Argentinien, Slowakei, Iran und Bangladesch. Glaubst du, mit deiner Methode sähe das Ergebnis dann wesentlich anders aus?

Außerdem sehe ich nicht, welche Rolle es spielen sollte, wie groß das BIP in dem Land ist. Strom brauchen die alle, und auch fast alle genug, um damit ein paar AKW auszulasten.
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