Die Elektroauto-Kaufprämie – Nachruf auf eine merkwürdige Subvention

[Blue shadow]

Ein überzeugendes Produkt braucht kein Rabatt. Stellantis/Nissan/Renault hatten erst massiv verteuert…überdreht…Käuferstreik schon vor „Habeck Kahlschlag“. Preise wurde wieder korregiert.
Massgeblich für die Turbolenzen war „Putins Krieg“ und die Folge Inflation/Produktionskostenanstieg. Jene hat die Fördersumme in 2022/2023 fast aufgefressen.

Käuferstreik…Umdenken der Verbraucher auch durch das 9€ Ticket. Für viele ein Versuch wert mal ohne Auto auszukommen. uTube ist voll mit Aussteigern. Und dank Bahn auch viele Rückfällige.

[JohnnyT]

Na klar, die eigene Unfähigkeit und Trickserein auf Kosten der Steuerzahler gleich mal verantwortlich dem politischen Gegner in die Schuhe schieben. Bravo!

na ja, ganz so einfach ist es auch nicht. CDU hat eben vorher 16 Jahre erfolgreich die Energiewende verhindert und somit sind die Regierungsparteien mehr oder weniger gezwungen per Schulden diese Fehler zu korrigieren. Klar ist er verfassungswidrige Haushalt schlechtes Handwerk, aber von der Sache her wohl notwendig. Das jetzt die CDU sich noch hinstellt und über das plötzliche Förderende motzt ist schon eine Farce.

JohnnyT

[jonn68]

Das ganze ist so typisch deutsch, man denkt man kann in ein paar Jahren einen kompletten Automarkt umpolen, so etwas dauert Jahrzehnte. Selbst Norwegen, bei denen nach 8-10 Jahren Förderung die Neuwagenverkäufe dauerhaft grösser 90% sind, hat erst seit einem Jahr die Mwst.- Förderung auf ca 50k€ begrenzt.

Wenn man aber im Alltag unterwegs ist, sieht man immer noch sehr viele Verbrenner.

Nur in Deutschland hat man einfach keine Geduld…so wird es halt nichts, die BEVs sind für Otto Normalverbrauchen einfach noch zu teuer.

[Blue shadow]

Wer durch schlechtes Handwerk auffiel, war zuletzt immer die Regierung. Keine Zeit für Debatten. Vorlagen unreif.

Setzt sich ja auch mit den Pressemitteilungen aktuell fort. Erklärungen werden stümperhaft nachgereicht. Schadensbegrenzung als wenn urplötzlich etwas eingetreten wäre. Covid ok. Aber Karlsruhe? Ahnungslose am Handeln?

Schön wenn Norwegen mit „Öl“ eAutos fördern kann. Finde das richtig, aber unfair anderen ohne Rohstoff nun die Mangellage vorzuwerfen. Wenn das Bev in Norwegen funktioniert, dann klappt es eigentlich überall. Real World Testgebiet.

[Forenfux78]

Ich war nie in Norwegen, denke aber dennoch das Land ist da eher speziell. Kein so großes BAB Netz, in Meeresnähe auch im Winter nie richtig kalt; Strom sehr günstig. Viele Berge, also quasi ständig rekuperieren. Und vor Allem, weniger regelmäßige Langstreckenfahrten? Vielleicht tue ich da den Norwegern aber auch unrecht.

Aber der klassische „nach der Wende nach BaWü zum Arbeiten, und jetzt 4-5 mal im Jahr in die 500km entfernte ostdeutsche Heimat pendeln“ - sowas dürfte in Norwegen eher die Ausnahme sein.

Insofern ist vielleicht auch eher der deutsche Autoanspruch speziell; durch die föderale Struktur (und das mittlerweile grottige Bahnangebot) haben wir eben mehr Bedarf an diesen 400-800km Strecken als andere Länder.

[Jens.P]

Na klar, die eigene Unfähigkeit und Trickserein auf Kosten der Steuerzahler gleich mal verantwortlich dem politischen Gegner in die Schuhe schieben. Bravo!

Unfähig es richtig zu machen, ja. Aber Eingeführt hat das System der Schattenhaushalte wer? Ein gewisser Herr Waigel, soweit ich mich entsinne, hat er ein CDU Parteibuch...

[Jens.P]

Aber der klassische „nach der Wende nach BaWü zum Arbeiten, und jetzt 4-5 mal im Jahr in die 500km entfernte ostdeutsche Heimat pendeln“ - sowas dürfte in Norwegen eher die Ausnahme sein.

Und wo ist da jetzt das Problem? Das mache ich seit 2017 mit dem BEV. Heimatfahrten sind keine Terminfahrten, zumindest für mich nicht.

[Forenfux78]

Es ist kein Problem - aber ggf. eben auch nicht die Domäne des BEV….

[Jens.P]

@Forenfux78
Diese Denke setzt nur fort, was mit der Einführung der Dieselsubvention begonnen hat. Man fährt Diesel, weil es an der Zapfsäule billig ist. Nun fährt man kein BEV, weil man 5x im Jahr die Komfortzone verlässt?
Gemessen an meiner Jahresfahrleistung bedeuten diese fünf Fahrten einen Anteil von acht Prozent.

[A.Q.]

Das ganze ist so typisch deutsch, man denkt man kann in ein paar Jahren einen kompletten Automarkt umpolen,

So etwas hat niemand gedacht. Selbst die ehrgeizigen "15 Mio. bis 2030"-Ziele von 2021 sahen nur vor, in neun Jahren ein Drittel des Bestands elektrisch zu bekommen. Und man hätte kein Verbrennerverbot 2035 gebraucht, wenn man geglaubt hätte, den Markt in wenigen Jahren umpolen zu können.

"Typisch deutsch" sind eher die massiven Widerstände dagegen aus Teilen der Bevölkerung. Andere europäische Länder sehen das wesentlich entspannter.

so etwas dauert Jahrzehnte. Selbst Norwegen, bei denen nach 8-10 Jahren Förderung die Neuwagenverkäufe dauerhaft grösser 90% sind, hat erst seit einem Jahr die Mwst.- Förderung auf ca 50k€ begrenzt.

Die Logik erschließt sich mir nicht. Norwegen hat den Markt erfolgreich "umgepolt", und das in nur 10 Jahren, trotz eines (vor allem am Anfang, aber auch heute noch) bescheidenen BEV-Angebots. Dass sie jetzt die Förderung begrenzen, ist Ergebnis dieses Erfolgs - die Förderung ist überflüssig geworden.

Wobei es ohnehin zweifelhaft ist, ob man von Förderung sprechen sollte, denn es ist eher so, dass Verbrenner in Norwegen schon immer mit hohen Kosten belegt wurden, vor allem sehr hohe Zulassungssteuern und eine teure Straßenmaut. Das ist der Fehler, den man in Deutschland gemacht hat, denn Ziel sollten nicht möglichst viele E-Autos sein, sondern möglichst wenige Verbrenner. Aber Autos teurer zu machen kostet halt Wählerstimmen.