Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Wenigstens finden die meisten wieder zum eigentlichen Thema zurück - zu den ganzen Themen rund um Befürchtungen eines größeren Stromausfalls, Umstieg auf EE, Ausstieg aus Kohle, Gas etc. gibt es genug andere Threads hier!

Um aber das eigentliche Thema um einen wichtigen Aspekt zu erweitern: mir fiel auf, daß bei den meisten in diesem Thread vorgebrachten Argumenten, warum ein eAuto bei ihnen nicht funktioniere, eigentlich fast nur persönliche Gründe vorgebracht wurden. Und dann vollzog ich einen Wechsel der Fragestellung - welchem Freund, Bekannten, Kollegen würde ich den Kauf eines eAutos empfehlen? Denn mit pauschalen Empfehlungen kommt man gegen das geballte Wissen an Fehlinformationen über die eMobilität nicht an.

Und in diesem Moment fiel mir auf, daß es eben nicht um sachliche Vorraussetzungen (wie Solaranlage vorhanden, Laden beim Arbeitgeber möglich, etc.) geht, wenn hier immer wieder einige pauschal das eAuto als Mobilitätsalternative zum Verbrenner ablehnen. Nein, es geht um den Charakter der Person. Ist diese Person geistig flexibel genug, sich vorstellen zu können etwas an ihren Gewohnheiten zu ändern. Ist der Charakter dieser Person ausreichend fest, ein paar Monate nach dem Kauf zuzugeben: "Ich komme wegen den vorübergehenden Preiserhöhungen nicht an den Bettelstab".

Im Moment werden wir vom eAuto halbwegs Überzeugten hier immer wieder gedrängt werden, die altbekannten Vorurteile zu entkräften und vorhandene Nachteile mit Vorteilen aufzuwiegen. Diese Argumentation ist aber sowas von 2017 - mittlerweile ist z.B. die Reichweite nicht mehr das Problem, sondern die Bereitschaft, die notwendigen mehr oder weniger kurzen Pausen beim Laden, als das zu akzeptieren was sie sind: willkommene kleine Unterbrechungen, in denen man aufs Klo kann, kurz einen Espresso hinter die Binde schütten, die steifen Gliedmaßen mal wieder etwas auszuschütteln, Hund / Kindern Auslauf gönnen etc.

Also erscheint es mir stark notwendig von der sachlichen Argumentation, auf die soziale Argumentation umzuschwenken: die charakterliche Eignung des Fragenden, sich auf ein eAuto einzulassen, ist da genauso Thema wie die Bereitschaft einen Invest in ein "noch nicht fertig etwickeltes Produkt" zu machen um für die Zukunft gerüstet zu sein. Also ich bin guten Mutes, da Charakteränderungen zwar schwierig, aber durch äußeren Druck via Kinder / Neffen / Nichten / Nachbarn etc. durchaus machbar sind. Für die wenigen, die so unendlich laut dagegen schreien, ist es natürlich eine umso schwierigere Änderung.

Politiker wie der Söderle machen es vor, daß es (zumindest verbal) möglich ist vom Windkraftdagegner zum "Wir sind die besten Windanlagenzubauer" zu wechseln. Die nächste Generation CDSU, die schon in den Startlöchern steht, kann dann ganz einfach machen. Auch hier im Forum gibt's den einen und anderen, der jetzt unter neuem Alias sich zu einem Verfechter der eMobilität gewandelt hat. Da hat sich sachlich nichts geändert, nur charakterlich sind die gewachsen. (Charakterlich zusammen mit Söder in einem Absatz zu nennen - hmm - ich muß mir vielleicht die Argumentation doch nochmal überlegen.)

Jedenfalls braucht man hier bei wildfremden Leuten nicht auf eine Charakteränderung hinwirken - das wird nicht klappen. Das muß schon das direkte Umfeld angehen. Wir müssen hier nur darauf hinweisen daß es bei einem selbst klappt und das am besten durch Beschreibung wie es klappt. Wenn ein anderer dann nicht "überzeugt" ist, hat er halt einfach einen anderen Charakter.

Grüazi, MaXx

P.S. Der einzige heute noch gültige sachliche Aspekt, der mir in diesem Thread aufgefallen ist, daß jemand nicht genug Geld für ein neues / gebrauchtes eAuto habe, wurde von AbRiNgOi schon ausreichend beleuchtet: die sind erst mit dem Umstieg dran, wenn sich der CO2-Abdruck der oberen 75% entsprechend auf ihr Niveau gesenkt hat.
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)
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Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

Oldy62
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lorbi hat geschrieben: Hi,
Oldy62 hat geschrieben:Sollte der Beitrag hier gepostet werden? Passt irgendwie nicht.
Aber ja doch. Die Frage war ob man Elektroautos noch kaufen kann. BILD sagt nein, weil das BEV unsauber ist und ich werfe ein, das Pferde auch nicht sauberer sind.

Viele grüße
Blue Shadow war gemeint.
Jeep Avenger 1st Edition Sun Yellow

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Hier müsste auch noch mehr auf den Fahrspaß des E-Autos hingewiesen werden.

Ein Beispiel: Wir haben außer unseren E-Autos zurzeit auch noch einen Verbrenner-Twingo, sogar mit 93 PS und Automatik-Getriebe.
Zurzeit fahre ich den hier in Spanien, wo alle Nase lang ein Kreisverkehr kommt.

Bei dem Verbrenner muss ich beim Einbiegen immer eine Gedenksekunde kalkullieren, bevor er - nach dem Gasgeben - losfährt.
Beim E-Twingo gehts sofort los, wie schon erwähnt, ein besserer Fahrspaß.
E-Twingo Zen, Schlumpfblau, EZ 6/22
Id3 Pro Facelift, Costa Azul, Bestellung April 23, Lieferung Juli 23

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Elektro-Jens hat geschrieben: Heute in der BILD:

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Ich überbringe nur die Information und muss nicht meine Meinung widerspiegeln.
Polen 994g, Estland 788g, Deutschland 725g, 17. Dezember 2022 um 10:00 Uhr

https://app.electricitymaps.com/map

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Bild Zeitung ist mit Vorsicht zu genießen. Schauen wir mal 2 Punkte genauer an:
„Elektro-Autos können zeitweise klimaschädlicher sein als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, so Prof. Ferdinand Dudenhöffer (71). Heißt: E-Autos stoßen mehr klimaschädliches CO2 aus als zum Beispiel Diesel-Pkw.
"können zeitweise" schreibt Prof. Ferdinand Dudenhöffer (71).
BILD interpretiert das als: "Heißt: E-Autos stoßen mehr klimaschädliches CO2 aus als zum Beispiel Diesel-Pkw."
Aha, aus "Zeitweise" wird "grundsätzlich"
Auch der TÜV warnt. Verbandschef Joachim Bühler: Ein Elektro-Auto „muss mindestens 30 000 Kilometer fahren“, um die CO2-Bilanz eines Verbrenners auszugleichen. „Das gilt aber nur, wenn es komplett mit Ökostrom betrieben wird.“
Der TÜV "warnt". Starke worte vom TÜV gegen das E-Auto.
Und „muss mindestens 30 000 Kilometer fahren“. Jedes E-Auto? Unabhängig von der größe des Akkus? Unabhängg vom Produktionsstandort? usw.
Entweder der TÜV hat sehr an Kompetenz eingebüßt oder die aussage ist, wie so veles, aus dem Kontex gerissen.

Quelle Zitate: https://www.bild.de/politik/inland/poli ... obile.html

Wie singen die Ärzte recht treffend:
Lass die Leute redn und lächle einfach mit,
Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der BILD.
Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht,
aus: Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht!
Quelle: https://www.bewerbungsberatung-albrecht ... _Text.html
MG5 Luxury Standard Range und Trinity Uranus R 2020

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Ja - das ist natürlich ein Grund sofort und für immer mit dem eAutofahren aufzuhören und es auch keinem anderen zu empfehlen. Obwohl - ist das nicht mal wieder dieses BILD-typische Bedienen von Erwartungen von Charakteren mit fehlerhaften Synapsen? Das heißt doch nur, daß ich zu diesem Zeitpunkt vermeiden sollte zu laden. Wenn ich es aufgrund meiner Nutzung so hinbringe, daß ich mit dem 300-g-Sonntag-Mittag-Strommix lade ist ja wieder alles i.O., oder?

Drehen wir die Aussage der Bild doch mal um: aktuell dürfen also die Verbrennerfahrer fahren, weil sie ja einen kurzzeitig besseren Strommix haben, aber sobald der CO2-Ausstoß im Strommix aufgrund Zubau von EE unter ~480 g (korrigiert mich bitte) sinkt, dürfen Verbrenner nicht mehr fahren, weil sie schlechter sind als Elektroautos, oder?

Grüazi, MaXx

P.S. Daß ich mal auf dem Dudelhöfer - der hier auch noch äußerst unvorteilhaft mit einem debilen Grinsen von Bild gezeigt wird - seine Argumente eingehe hätte ich nicht gedacht...
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

Duke711
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Flachatmer hat geschrieben:

Für die Berechnung der Kosten für den eCe4 nimmst Du Deine echten Fahrdaten zur Hand, die 30% über dem Durchschnitt laut Spritmonitor liegen und betitelst diese als sparsam. Für die Vergleichsrechnung des Benziners nimmst Du aber die Durchschnittsdaten von Spritmonitor. Da solltest Du dann ebenfalls die 30% aufschlagen, was dann über 10l wären.
Das mit den 10 Liter / 100 km im Durchschnitt für einen kleinen C4 glaubst Du wohl selber nicht? Das entspricht nicht der Realität
Misterdublex hat geschrieben:
Kann ich so nicht bestätigen. Fahrzeuge von Stellatis sind für ihren hohen Verbrauch bekannt.

Unser VW e-Golf300 aus 2017 liegt derzeit bei ca. 15 kWh/100 km und wir haben ein ähnliches Fahrprofil.

Die beiden Fahrzeuge dürften auch vergleichbar sein, da sie in der selben Klasse sind.
15 kWh/100 km im Winter, glaube ich nicht. Wenn dann nur ohne Heizung und das Fahrzeug steht in einer beheizten Garage.


Misterdublex hat geschrieben: Ganz und gar nicht. Eine Wärmepumpe macht aus 1 kWh elektrischer Energie ganze 5 kWh Wärme.

Eine Ölheizung macht aus 1 kWh fossiler Energie nur 0,9 kWh Wärme.

=> Ziemliche CO2-Schleuder, oder?

Selbst wenn die elektrische Energie der Wärmepumpe zu 100% aus Braunkohle käme, ist sie erheblich umweltfreundlicher!
Das eine Wärmepumpe pauschal einen COP von 5 hat ( 5 / 1 kWh) stimmt so nicht. Bei der Wärmepumpe hängt das vom Temperaturgradient ab. Eine Luftwärmepumpe hat bei Innen 22 °C und Außen - 10 °C übrigens gerade man nur einen COP von ~ 2 und weniger. Darum nimmt man ja auch bezüglich Haus Erdwärmepumpen. Mit seiner Klimaanlage sollte man im kalten Winter jeden Falls nicht heizen, das kann teuer werden.
Zuletzt geändert von Duke711 am Sa 17. Dez 2022, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

Maido
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Dass die "ADAC, Bild Argumente" keine Substanz haben, sollte hier fast jeder wissen,
allerdings ist das natürlich Stimmungsmache auf breiter Front, in Richtung Verbrenner-Fraktion,
also weiter mit gutem Gewissen Verbrenner bauen und verkaufen.
Viele wollen halt auch belogen werden.

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

Misterdublex
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@Duke711:
Nein. Die Heizung (Sonderausstattung: Wärmepumpe) verbraucht im VW e-Golf nur 0,7 bis 1,7 kW. Ohne Heizung liegt er bei 12 bis 14 kWh/100 km.

Der VW e-Golf gehört mit Hyundai Ioniq und Tesla Model 3 zu den effizientesten Fahrzeugen, die am Markt waren oder sind.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.

Re: Ist der Kauf eines Elektroautos noch zu empfehlen?

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Hier wird immer wieder mit den Laternenparkern argumentiert. Aber 75% der Autos haben nachts einen privaten Parkplatz (Mobilität in Deutschland Studie). Vom Rest hat noch ein Teil beim Arbeitgeber einen Parkplatz. Und auch wenn die Elektrifizierung der Parkplätze nicht immer ganz einfach ist, ist die prinzipiell möglich; die einmaligen Investitionskosten sind auch nicht so hoch, wenn man das mit den Kosten der Autos vergleicht, die dort die nächsten Jahrzehnte laden können.

Also bleiben vielleicht 20% der Autos, für die es etwas schwieriger ist, da sie werden nachts noch beim Arbeitgeber laden können. Aber von diesen werden viele gar nicht so viel gefahren, so dass der Akku im Alltag eine Woche reicht und man dies einfach beim wöchentlichen Supermarktbesuch erledigen kann.

Wenn man also von den 5-10 Prozent der Autos absieht, die nicht einfach im Alltag geladen werden können, bleibt aus meiner Sicht nur noch die finanzielle Sicht, die gegen einen Kauf spricht: ist das Elektro-Auto mit den richtigen Eigenschaften (benötigter Laderaum, Reichweite) finanziell erschwinglich?
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