E-Autokäufer = Betatester?

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Re: E-Autokäufer = Betatester?

Tom7
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Klar ist das ein Softwareproblem. Knöpfe würden dieses null lösen. Denn die Zeiten sind doch schon lange vorbei, wo das Signal eines Knopfes nicht in einem Steuergerät landet und dann per Software weiter verarbeitet wird. Beim Rest bin ich bei dir. Es ist ganz offensichtlich, dass die Software in vielen Fällen nicht ausreichend getestet wird.
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Re: E-Autokäufer = Betatester?

Silberreiher
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Ich habe zwar den Titel auf E-Autokäufer bezogen, da wir ja hier in einem entsprechendem Forum sind. Natürlich gibte es die "Probleme" auch bei anderen Antreibsarten. Das rechtfertigt aber nicht, so auf den Markt zu gehen. Als Kunde fühle ich mich teilweise vera.......

Also, wie bisher, abwarten bis ein Modellwechsel ansteht und dann das gewünschte Modell kaufen, in der Hoffnung, dass dann die wentlichsten Probleme behoben sind.

Ich habe jedenfalls ziemliche Bauchschmerzen mir ein Fahrzeug zu kaufen, dass frisch auf den Markt kommt.
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Re: E-Autokäufer = Betatester?

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  • LePhi
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Wer neue Produkte, egal welcher Art, aus der ersten Serie kauft, hat doch selber Schuld.

Es wird zu 100% irgendwelche Mängel geben, das muß einem heutzutage doch klar sein.
Dafür sind die Entwicklungszyklen zu kurz und die Testmöglichkeiten zu begrenzt.
Die Preisliga ist dabei völlig unerheblich.

Der Kunde, also wir, will leider regelmässig etwas Neues, Innovationen, ein vermeintlich besseres Produkt, am besten auch noch günstiger.
Es müssen aktuelle Trends berücksichtigt und eine Vielzahl von individuellen Erwartungen bedient werden und das möglichst vor den Mitbewerbern?
Viel Spaß.

Ich bin auf ein funktionierendes Fahrzeug angewiesen, daher wäre ich schön blöd, dieses Risiko bewusst einzugehen.
Höchstwahrscheinlich bekomme ich für die Dauer der Nachbesserungen ein hoffentlich gleichwertiges Ersatzfahrzeug, aber das ist doch nicht Sinn der Sache.

Bei mechanischen Mängeln geht es wahrscheinlich recht schnell, aber bei Software ist das ein ganz anderes Thema.
Da wird erst einmal gewichtet, Sicherheitsrelevanz, Häufigkeit, Ursache und Ressourcen, das kann schon ein paar Monate dauern.
Wenn es also "nur" gelegentliche Probleme in Komfortfunktionen bei der höchsten Ausstattungsvariante sind?

Ein paar Monate sich jeden Tag ärgern oder ein "schlechteres" Ersatzfahrzeug fahren?
Nein Danke.
C´est le Phi

Re: E-Autokäufer = Betatester?

electic going
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LePhi hat geschrieben: Wer neue Produkte, egal welcher Art, aus der ersten Serie kauft, hat doch selber Schuld.

Es wird zu 100% irgendwelche Mängel geben, das muß einem heutzutage doch klar sein.
Dafür sind die Entwicklungszyklen zu kurz und die Testmöglichkeiten zu begrenzt.
Nein, sehe ich nicht so.

Wenn nie jemand neue Modelle kaufen würde, gäbe es sie nie. Deshalb die Schuld beim Kunden zu suchen, der ein neues Produkt kauft, ist sehr einfach gedacht. Wenn du in einen Elektronikmarkt gehst, hast du da auch selten die Wahl. Die findest kaum einen älteres Modell. Und auch im Autohaus hast du wohl nicht die Wahl zwischen dem gut abgehangenen Vormodell und dem aktuellen.

Es geht ja nicht darum, dass ein Menü auf einem Touchscreen langsam ist, weil eben die günstige Hardware verbaut ist. Es geht nicht darum, dass ein Menü nicht intuitiv sortiert ist. Es geht darum, dass Dinge nicht richtig gehen. Eben z.B. die Touchscreen manchmal gar nicht reagiert. Oder das ACC einfach mal eine Vollbremsung macht statt langsam ran zu fahren.

Es geht um Dinge, die es in den Fahrzeugen seit vielen Jahren, teils Jahrzehnten schon gibt. Die aber jetzt in neue Fancy Design und billigere Hardware gebracht werden und scheinbar alles alte einfach weggeworfen wurde. Es geht ja nicht um neue Funktionen. Sondern um alte Funktionen in neuer Optik. Zumindest aus Sicht des Kunden. Also Touch statt Knöpfen, Spurassistent mit irgendwas Blinker-Unterstützung statt nur Spurassistent, usw.

Wenn also der Autobauer glaubt, Geld durch solche neuen Dinge in sparsamer Hardware zu sparen, dann sollten die BWLer ihren Job richtig machen und auch Geld für den Test einplanen. Und eben nicht die gleiche kleine Testmannschaft, sondern dann eben mehr Leute. Und die Techniker bzw. der Teamleiter muss die Kraft haben, diese Aufwand auch zu fordern. Ja, dann rechnet sich u.U. diese Änderung nicht mehr. Die Prämie kassiert er ja nur, wenn er Einsparungen erzielt. Die höheren Kosten später bei der Wartung muss jemand anderer rechtfertigen.
LePhi hat geschrieben: Der Kunde, also wir, will leider regelmässig etwas Neues, Innovationen, ein vermeintlich besseres Produkt, am besten auch noch günstiger.
Es müssen aktuelle Trends berücksichtigt und eine Vielzahl von individuellen Erwartungen bedient werden und das möglichst vor den Mitbewerbern?
Viel Spaß.
So lange es Fanboys gibt, die das alles schön reden, muss sich da keiner Sorgen machen. Es gibt ja hier auch andere Threads, wo dann die Mängel stehen, es Antworten gibt wie "ja, dann schaltet man das aus" oder "wird mit einem Update behoben sein". Die Empfehlung, eine teuer bezahlte Funktion abzuschalten, ist schon frech. Und auf ein Update zu hoffen, wenn es für andere Modelle des Herstellers auch nie welche gab, ist es auch.

Re: E-Autokäufer = Betatester?

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  • LePhi
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Es muss ja nicht alle zwei Jahre ein neues Auto oder Modell sein.
Und wenn doch unbedingt, dann vielleicht einen anderen Hersteller auswählen, der das neuere Modell herausgebracht hat.

Die meisten sind heutzutage voller überzogener Erwartungen, zu ungeduldig und zu schnell ihrer Sachen überdrüssig.
Es gibt etwas neueres, moderneres und ein anderer hat es schon?
Dann her damit, man will ja nicht schlechter dastehen.

Erinnert mich an den Zwei-Jahres-Zyklus mit neuem Handy bei den Mobilfunkanbietern, notfalls wurde halt ein weiterer Vertrag abgeschlossen, nur um das neue Galaxy in den Händen zu halten.

Die etablierten Autohersteller sind allerdings auch träge und arrogant geworden, dazu kommen die Erwartungen der Aktionäre.
Da sehe ich die Chinesen eindeutig im Vorteil.
Die sind motiviert, agil und schneller in der Umsetzung, Personalknappheit bzw. Fachkräftemangel haben sie auch nicht.

Die Geschichte wiederholt sich.
Erst kamen die Japaner und was wurde dagegen gewettert und veralbert. (HONDA=Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen usw.)
Hat nichts gebracht, mit besseren Ausstattungen und günstigeren Preisen haben sie die Europäer überrollt und viele Marktanteile erbeutet.

Dann kamen die Koreaner (Hyundai, KIA) s.o.

Und jetzt halt die Chinesen.

Allerdings sind manche Entwicklungen (Innovationszwang?) bei den neuen Autos meiner Meinung auch zweifelhaft.

Ambientebeleuchtung?
Bei Nachtfahrten über Land bin ich froh über jede Lichtquelle weniger im Auto, die in den Scheiben spiegelt.

Touchbedienung am Lenkrad oder Klima/Lüftung nur über zentralen Tochscreen?
Aber dafür gibt es ja die schönen neuen Assistenzsysteme, da die Aufmerksamkeit durch schwachsinnige Features an den zentralen Bildschirm gebunden wird.

Wenige Austattungspakete? Ich will nur das bezahlen, was ich auch haben möchte.
Wenn ich nicht z. B. Stahlfelgen mit LED-Licht und 11kW-Lademöglichkeit oder adaptiven Tempomat ohne Ledersitze konfigurieren kann, dann kaufe ich das Auto eben nicht.

Ein frei konfigurierbares Fahrzeug wäre ideal, aber da werden die Hersteller nicht mitspielen, obwohl sie es locker könnten.


Duschköpfe mit LED-Beleuchtung, Kühlschränke mit Display und WLAN, USB-Toaster, wo soll das nur noch hinführen?
C´est le Phi

Re: E-Autokäufer = Betatester?

electic going
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LePhi hat geschrieben: Und jetzt halt die Chinesen.
Da solltest du mal ins MG-Unterforum gehen, da ist Beta-Test durch den Kunden gerade wohl ein riesen Ärgernis.

Re: E-Autokäufer = Betatester?

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  • LePhi
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Da schaue ich sogar regelmässig, da ich den MG4 ganz interessant finde.

Aber Early Adopter halt, selbst schuld, sag ich nur dazu.
Wer sich gerne in die Entwicklung bzw. Finalisierung einbringen möchte, nur zu.

Mir ist kein Launch eines neuen Autos oder Herstellers bekannt, der von Problemen verschont geblieben ist.
C´est le Phi

Re: E-Autokäufer = Betatester?

Silberreiher
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Daher hatte ich mich ja bewusst für den Ioniq vFL entschieden. Das Ding funktioniert seit Kauf problemlos und ich habe immer noch riesigen Spass mit dem Auto zu fahren. Er war bei Kauf im Juli 2020 eben eines der letzten Modelle der Serie. Bei meinem letzten Verbrennerneukauf (Nissan Bluebird, falls den noch jemand kennt) war es genauso. Das Nachfolgemodell stand schon im Schowroom und ich hatte dann zugeschlagen. Neben einem guten Preisnachlass lief das Auto 10 Jahre ohne Probleme. Außer Inspektionen nichts gewesen.

Der MG4 interessiert mich, insgesamt ein tolles Konzept und für mich passend. Aaaaber mit den derzeitigen Problemen käme eben ein Kauf nicht in Frage. Da warte ich ab, ob und wie die Krankheiten noch ausgemerzt werden. Für meinen Ioniq ist also in den nächsten Jahren kein Ersatz in Sicht (wobei ich den auch nicht hergeben mag).
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