Was würdet ihr heute, Stand des Beitragsdatum kaufen, wenn sich ein theoretischer Bedarf ergeben würde?

[tommywp]

Nur stimmen müsste sie halt noch.

[Odanez]

bin auf die Begründung gespannt

[A.Q.]

(Ich hätte mir den Tomaten Vergleich patentieren lassen sollen, er gefällt mir jedes Jahr besser.)

Mir nicht, weil er ziemlich unpassend ist, und das habe ich auch schon mal so erklärt. Scheint irgendwie nichts gebracht zu haben. Du findest ihn wohl deswegen so gut, weil du glaubst, damit einen ungeliebten Standpunkt lächerlich machen zu können.

Ich denke auch, Jupp78 meinte eher die Batterieproduktion und nicht den Stromverbrauch bei der Nutzung. (Was den Standpunkt nicht besser macht.)

[AbRiNgOi]

Du hast das Grundprinzip meiner Aussage verstanden, ja. Nur ist es auf Tomaten überhaupt nicht anwendbar. Stromproduktion und Tomatenproduktion haben doch eine ganze Reihe wesentlicher Unterschiede. Und es ist nicht immer die "schlechteste Tomate", sondern die, die in der Merit Order am weitesten hinten steht. Da sich die Merit Order beim Strom an den Erzeugungskosten orientiert und nicht am CO2-Fußabdruck, ist die Grenz-kWh nicht unbedingt die ökologisch schlechteste kWh. Zurzeit ist es zum Beispiel in der Regel Gas, was weniger CO2 verursacht als Kohle.

Und, wie bereits gesagt: Das sind Kurzfristbetrachtungen für konkrete einzelne Stromverbräuche. Um die mittelfristigen Auswirkungen auf den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten berechnen zu können, müsste die Wissenschaft geeignete Modelle aufstellen. Das ist zu komplex, um es hier mal eben so im Forum zu tun.

Ja hast du. Da aber auch die Herkunft sich nicht im Preis wieder spiegelt, ja sogar billiger sein kann, ist die Tomate aus Argentinien die billigste und nach deiner Merit Order die nächste die gewählt wird wenn ich meine nicht am Markt verkaufe.

Ich möchte einen Schritt weiter gehen:

Deutschland importiert Strom, genauso wie Tomaten. Warum? Weil es gekauft wird, Genauso wie Unternehmen aber auch private kann an einem freiem Strommarkt Strom überall aus Europa gekauft werden.
Jetzt regen sich viele auf, Deutschland kann sich mit Strom nicht selber versorgen! Oh wunder, wenn Strom günstig im Ausland gekauft wird, dann rentiert sich die Produktion in Deutschland nicht mehr. Genauso wie bei den Tomaten, es werden nur so viele angebaut wie verkauft werden können.
Nein, nicht die Regierung ist schuld, wenn in Deutschland zu wenig Strom produziert wird, sondern jeder der Strom aus den Ausland kauft.
Weil es ein direktes Verhältnis ist zwischen dem was ich kaufe und dem was wie und wo produziert wird.

Wenn alle den Strom nur noch aus Tschechien kaufen, dann wird sich in Deutschland kein einziges Kraftwerk mehr rentieren. Das ist freie Marktwirtschaft, das haben einige hier noch nicht kapiert. Dadurch ist man frei im Angebot zu wählen aber 100% verantwortlich für das was man kauft weil es 100% Auswirkung auf das hat was wo und wie produziert wird.

Und wenn du einen Unterschied suchst wirst du ihn in der Speicherfähigkeit finden. Ja, das Problem gehört gelöst, ändert aber an den Restlichen Tatsachen nichts, es ändert nichts daran welche Kraftwerke wo gebaut werden. Und vor allem ändert es nicht daran für den PV Strom der direkt in den BEV geladen wird.

[UliK-51]

Deutschland importiert Strom, genauso wie Tomaten.

Mitnichten. Deutschland exportiert z.zt. viel Strom, vor allem nach Frankreich.
Allerdings gibt es in Westeuropa einen Stromverbund- dem neuerdings auch die Ukraine angehört.

[Odanez]

Dafür exportiert Deutschland Fleisch. Ob man das Beispiel jetzt auf Tomaten alleine fixieren will oder Lebensmittel allgemein macht zur Veranschaulichung der Analogie keinen Unterschied.

Er meint, im übertragenen Sinn, wenn du Tomaten aus dem eigenen Garten isst, statt diese am Markt zu verkaufen, deshalb für Ketschup Tomaten mit viel CO2 Fußabdruck aus Argentinien importiert werden. Wissen wir doch schon lange.

Ich meine, er kauft Tomaten, er verkauft Tomaten und er konsumiert Tomaten.
Das Tomatenbeispiel ist toll, keine Frage. Ich sehe jedes Jahr im Sommer eine Tomatenschwemme. Alle meine Nachbarn haben sie im Überfluss. Sie verkaufen sie, würden sie zumindest gerne und zwar zum festgelegten staatlichen Preis, weil sie sie gar nicht alle essen können und auch kein anderer sie braucht. Darum verschenken sie sie gerne. Nicht so beim PV-Strom. Da nimmt man es gerne mit, dass es staatlich vergütet ist. Aber dieser Tomatenbauer des Sommers erwartet nun, dass ihm im November die Tomaten liefert, die er selbst im Sommer produziert hat ... als Ausgleich.

Nein, das funktioniert nicht! Wer kauft, verkauft und konsumiert ... ganzjährig ist Teil des Systems.

Wer Tomaten nicht kauft und nicht verkauft, sondern lediglich selbst anbaut und konsumiert, den will ich ganz klar außen vor sehen. Der muss nicht für die Tomatenproduktion in schweren Zeiten (November) zahlen.

[tommywp]

Tomaten kannst du in Dosen packen...Strom nicht.

[AntiGravEinheit]

Aber sicher geht das. Es ist nur nicht ganz so trivial und effizient wie bei Tomaten.

[Odanez]

Und hier hinkt der Vergleich leider - denn durch das Packen der Tomaten in Dosen degradiert man die Güteklasse erheblich und man kann diese quasi nur noch zu kochen benutzen. Strom bleibt hingegen Strom, und wo sich das Beispiel auch unterscheidet, ist dass Tomaten bis zu Wochen halten, Strom nur Sekunden oder Millisekunden, wenn man ihn nicht speichert (wenn man ihn aber speichert ist er unendlich haltbar, Tomaten hingegen nur ein paar Jahre), dafür aber braucht es wiederum bis zu mehreren Tagen um Tomaten überallhin zu verteilen, aber Strom lässt sich auch innerhalb Millisekunden über ganz Europa verteilen.