110 auf deutschen Autobahnen

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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Tom7 hat geschrieben: Der Mensch wählt am Ende halt das kleinste Übel oder anders herum eben das Beste. Und selbst mit Tempolimit 100km/h ist der ÖPNV leider immer noch nicht konkurrenzfähig ... zumindest ab vielen Stellen.
Überall dort, wo der PKW Bestand kein Problem darstellt, weil viel zu wenig Verkehr benötigt wird, dort hat auch der ÖPNV kaum eine Chance. Leidtragende sind dann die Kinder und Jugendlichen welche auf diese Art der Fortbewegung angewiesen sind. So wie in Amerika verkehren dann nur noch Schulbusse, getarnt als ÖPNV. Am Sonntag fährt da nix.
Dort wo aber der PKW zum Problem wird, wo zu viel steht und fährt (oder staut) wäre es Sinnvoll. Das Problem aber besteht an den Schnittstellen dazwischen. Da müssen Lösungen her. Park&Ride wäre ein Lösungsansatz, kostenfrei mit Jahreskarte für den ÖPNV. So kann man Zentren verbinden und bleibt Gewinnbringend. (Wobei die Park&Ride Anlage eher ein künstliches Zentrum darstellt, aber warum nicht, könnte ja auch der Einkaufsmarkt der Region sein.

Auf der Autobahn hingegen, egal wie schnell dort gefahren werden kann, sollte die Bahn schneller sein, aber auch hier wieder, der Übergang vom Ländlichen Gebiet zur Hauptverkehrsstrecke bleibt da das Problem...
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Tom7
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AbRiNgOi hat geschrieben: Dort wo aber der PKW zum Problem wird, wo zu viel steht und fährt (oder staut) wäre es Sinnvoll.
Du pauschalisierst zwar ein wenig, aber genau das ist ja die Folge, genau da wird der ÖPNV auch entsprechend angenommen. Wenn er die beste Wahl ist, dann nehmen ihn die Menschen auch an.

Und Bahn vs. Autobahn auf der Langstrecke ist die Geschwindigkeit der Bahn ja nicht wirklich das Zeitproblem. Von Tür zu Tür sind es die Transferzeiten. Die machen den Braten fett. Da ist das Auto einfach überlegen.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

muensterlaender
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adauris hat geschrieben: Dass insgesamt langsamer gefahren wird, fällt mir auch auf, wobei die Aggressivität im Stuttgarter/Böblinger Raum ansich nicht (gefühlt) wesentlich geringer wurde.

Die Personen, die mir mit sehr geringen Geschwindigkeiten auffielen (80-90km/h), waren meist höheren Semesters.
Mir fällt auf, dass es eher von der Autobahn abhängt. Im Ruhrgebiet wird eher langsam gefahren, auch wenn es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Auf der A31 (Ostfriesenspieß) tummeln sich immer noch die Raser.
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Martyn136
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AbRiNgOi hat geschrieben: Park&Ride wäre ein Lösungsansatz
Park&Ride ist in der Praxis wirklich ein tolles Konzept, in der Praxis scheitert es aber oft an folgenden Problemen.

1) Die Park&Ride Parkplätze sind kostenlos oder zumindest günstig und gut gelegen, dann aber zumindest werktags von 7-21 Uhr vollkommen überbelegt so das man kaum eine Chance auf einem Parkplatz hat.

2) Die Park&Ride Parkplätze sind gut gelegenen, aber zu teuer. Wenn man schon 6€ für den Park&Ride Parkplatz zahlt und dann nochmal 9,60€ für die Fahrkarte um in die City, dort mobil sein kann und wieder zurück zu kommen wären das zusammen satte 15,60€. Da ist es dann billiger mit dem Auto in die City zu fahren und dort 12,50€ für das Parkhaus zu zahlen.

3) Die Park&Ride Parkplätze sind zwar kostenlos und auch fast komplett frei, aber soweit ab vom Schuss, das sie nur von einer einzigen S-Bahn Linie im 40 Minuten-Takt bedient werden

Ausserdem wäre es dann auch noch gut wenn es in den Citys an vielen Plätzen Schliessfächer gabe die man innerhalb der Mietdauer beliebig oft öffnen und schliessen könnte um was rauszunehmen oder dazuzulegen. Quasi als Kofferraumersatz.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Tom7 hat geschrieben: Und selbst mit Tempolimit 100km/h ist der ÖPNV leider immer noch nicht konkurrenzfähig ... zumindest ab vielen Stellen.
Ich bin zuletzt Bahn gefahren als ich unser neues Auto abgeholt habe. 100 km in dreieinhalb Stunden für 39 €. Und dazu zeitlich unflexibel.
Also ich bin um kurz vor 5 Uhr aus dem Haus gegangen, um um 9 Uhr den Wagen abholen zu können. Da war ich dann zwar eine halbe Stunde zu früh da, aber anders hätte es pünktlich eben nicht mehr gepasst. Und so ist es irgendwie meistens.
Klar, wenn man von Stadtmitte Hamburg nach Stadtmitte München möchte ist der ICE total super.
Oder Hannover Nürnberg. Da hat man mit dem Auto keine Chance gegen.
Aber die Strecke bin ich auch das letzte Mal vor elf Jahren gefahren.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Martyn136 hat geschrieben:
AbRiNgOi hat geschrieben: Park&Ride wäre ein Lösungsansatz
Park&Ride ist in der Praxis wirklich ein tolles Konzept, in der Praxis scheitert es aber oft an folgenden Problemen.
Ich schrieb ja, kostenlos mit der Bahnkarte, ob man dort überhaupt ohne Bahn Ticket stehen darf kann man auch noch überlegen, weil es ja möglich wäre, dass sich drei bis vier Leute dort treffen und dann gemeinsam mit nur einem Fahrzeug in die Stadt fahren, vielleicht sogar auf Fahrspuren wo man alleine im Auto gar nicht fahren darf.
(In Amsterdam gab es eben das Parkticket welches dann gleichzeitig auch das Zugticket war. Ich bin genau nur einmal in die Stadt rein gefahren, in der Hoffnung an einer Ladestation kostenfrei zu stehen, aber tausende PHEV waren schneller...)
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

MartinG
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Martyn136 hat geschrieben: Park&Ride ist in der Praxis wirklich ein tolles Konzept, in der Praxis scheitert es aber oft an folgenden Problemen.

1) (...)
2) (...)
3) (...)
Du beschreibst die schlechten Implementierungen von Park & Ride, die es leider gibt. So muss es aber nicht sein! Wenn der P&R tagsüber voll ist, dann sollte das als Erfolg zählen! Wichtig wäre dann, dass die Kapazität halbwegs rechtzeitig ausgebaut wird, damit das Konzept nicht am eigenen Erfolg untergeht...

Mit dieser Art der Planung haben unsere politischen und planerischen Prozesse leider ein erhebliches Problem, das sollte man nicht dem Konzept P&R anlasten...

Mittelfristig werden die Parkkosten pro Tag in den Städten stark steigen (z.B. 32 Euro pro Tag in manchen Städten), dafür gibt es viel billigere Öffi-Tickets, wenn man nicht den Einzelpreis heranzieht, sondern eher eine Monatskarte. Die soll es in Deutschland um 49 Euro pro Monat geben...

Wenn P&R dann 4 Euro pro Tag kostet (z.B. Hamburg, Jahreskarte kostet 100 Euro), dann passt das gesamte Preisgefüge sehr gut zusammen. Zugegeben, in Hamburg ist das Innenstadtparken mit 12 Euro pro Tag noch relativ (also zu) billig.

P&R kann durchaus funktionieren, wenn es richtig gemacht wird... das gilt immerhin für jedes Konzept...
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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AbRiNgOi hat geschrieben: In Amsterdam gab es eben das Parkticket welches dann gleichzeitig auch das Zugticket war.
Nicht so ganz. Es gibt ein spezielles P+R-Ticket für Bus & Tram, das man nur an den P+R-Parkplätzen kaufen kann, das bringt einen für 5,50 € in die Stadt und zurück. Parkgebühren muss man extra zahlen - die sind aber nur 1 € pro 24 h, wenn man gleichzeitig ein beliebiges zuvor in der Innenstadt entwertetes Rückfahrticket vorweisen kann.

Das ganze Konstrukt ist für Neulinge (Touristen) ziemlich kompliziert (und Fehler müssen unter Umständen teuer bezahlt werden), aber wenn man es einmal verstanden hat, sehr gut. In der Innenstadt zahlt man tagsüber für einen Parkplatz ca. 6 bis 10 € pro Stunde! Da ist P+R auf jeden Fall erheblich billiger.
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Wir müssen jetzt aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. P&R ins ins Spiel gekommen, weil die Diskussion der Autobahngeschwindigkeit und der Vergleich mit den Fernzügen das Problem der letzten (oder ersten) Meile aufgebracht hat. Wenn ich schon drei Stunden brauche um zu einem großen Bahnhof zu kommen macht die Bahn kaum Sinn, auch wenn diese wie der TGV mit 400km/h fährt. daher gewinnt das Auto immer gegenüber der Bahn.
Dieses Problem haben sichtlich die Flughäfen erkannt und rund um diese eine fast unbegrenzte Möglichkeit von Parkplätzen geschaffen.

Wenn aber der Vorteil des Bahnhofes in der Stadt und damit die schnellere Erreichbarkeit der Innenstadt nicht aufgegeben werden soll, dann muss es aus allen Himmelsrichtungen Regionalzüge geben, die schnell in das Zentrum zum Hauptbahnhof führen. Das aber alleine ist nicht genug, weil ja der Regionalzug nicht vor jedem Misthaufen stehen bleiben kann.

Wenn man über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen spricht wäre es eben Sinn voll die Anbindung Fahrzeug/Zug neu zu überdenken und aus Fehlern lernen.

Hier wieder bei P&R nur an den Wochentagspendler zu denken, ist zu kurz. Bei Fernreisetickets müssen auch mehrere Tage P&R kostenlos sein, die Anbindung an den Hauptbahnhof in schnellen Intervallen bis spät in die Nacht und so den großen Parkplatz den ein Flughafen benötigt eben bei einem Bahnhof auf die vielen Himmelsrichtungen der Stadt aufteilen. Ansonsten führt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn nur zu einem Anstieg des Flugbetriebes was in Summe dann ein Schuß ist der nach hinten los geht.

Meine Anregung war daher, zuerst bei der Eisenbahn die Versäumnisse aufarbeiten, bevor das Thema 110 km/h besprochen wird. Daher sind wir bei P&R gelandet, ein Abbiegen in Richtung Pendlerverhalten war nicht geplant, sorry dafür.
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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AbRiNgOi hat geschrieben: enn ich schon drei Stunden brauche um zu einem großen Bahnhof zu kommen macht die Bahn kaum Sinn, auch wenn diese wie der TGV mit 400km/h fährt. daher gewinnt das Auto immer gegenüber der Bahn.
Dieses Problem haben sichtlich die Flughäfen erkannt und rund um diese eine fast unbegrenzte Möglichkeit von Parkplätzen geschaffen.
Das sind dann aber schon amerikanische Verhältnisse. Und wie gut dort Personenzüge genutzt werden, muss ich sicherlich nicht erklären. Riesige Parkplätze an einem Bahnhof im Nirgendwo.

Das Problem, auch beim Flughafen, entsteht doch dann am Zielort: wie kommt man denn dort wieder weg, wenn es nur per Auto zu erreichen ist? Per Auto. Mietwagen?? Und schon ist man schnell an den Punkt, dass man dann auch gleich mit dem eigenen Auto fahren will. Beim Flughafen mag das wegen der Reise-Entfernung nicht so ein Thema sein. Aber ein Bahnhof, der Straßenverkehrsgünstig gelegen ist, liegt damit für Fußgänger unpraktisch. Für ÖPNV dann auch eher nur als Punkt-Anbindung und keine normale Lage an einigen Linien, die dort vorbei führen. Amerikanische Verhältnisse. Und wenn man dann schon zum Bahnhof mit dem Auto fährt, am Zielort aber auch nur mit einem Auto wirklich gut weg kommt, warum dann noch Zug fahren? Das kann nicht die Lösung sein. Außer der Zug ist (wegen Tempolimit?) viel schneller.

Und irgendwie klingt es schon wieder falsch, dass am Bahnhof riesige Flächen für PKW bereit gestellt werden sollen weil das Stehzeug überall hin soll.
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