110 auf deutschen Autobahnen

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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Audi scheint vom weg abzukommen. Ist das Temporär oder wird es ein Dauerzustand?

Audi-Chef spricht sich für Fahrverbote aus

Die hohen Spritpreise führten zu einer Veränderung des Fahrverhaltens, sagt Audi-Chef Duesmann. Das aber reiche nicht, der Manager fordert autofreie Tage, um die von Russland verursachte Energiekrise zu bewältigen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 89289ae879
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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Hannes1971
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AbRiNgOi hat geschrieben: Seit ich die Gesetzeslage gelesen habe, immer wenn es zu einen Unfall auf Deutschen Autobahnen kommt, der mit Richtgeschwindigkeit zu verhindern gewesen wäre, dann ist der Raser zu 100% schuld, habe ich für mich beschlossen in Deutschland niemals schneller als Richtgeschwindigkeit zu fahren, ich bin doch nicht nachher der Depp der an einem Unfall zu 100% Schuld ist, nur weil ein anderer nicht schauen kann.
Bei dieser deutschen Gesetzeslage muss man echt mutig sein auch nur 131 km/h zu fahren. Das ist ja in Österreich ungefährlicher.
Im Falle eines Unfalles mit mehr als Tempo 130 droht dem Fahrer immer eine Mithaftung. Die Beweislast liegt im Falle eines Unfalls beim Schnellfahrer: Er muss nachweisen, dass der Unfall auch dann passiert wäre, wenn er sich an die Richtgeschwindigkeit gehalten hätte.
https://www.stern.de/auto/service/richt ... 20450.html
Typischer Fall: Ein Fahrer möchte links schnell vorbei. Nun zieht vor ihm ein anderer Fahrer - seine Geschwindigkeit beträgt 120 km/h - auch nach links rüber, der erste Fahrer kann nicht mehr bremsen. Es kommt zum Unfall. Mit Tempo 130 wäre das sicher nicht passiert. Der erste Fahrer haftet. Nach gängiger Rechtsauffassung hat er automatisch einen Teil der Schuld - im Einzelfall auch schnell die ganze. Etwa wenn der Spurwechsel seine Absicht korrekt und rechtzeitig mit dem Blinker angezeigt hat.
Das entscheidende Wort hast Du überlesen: Mithaftung. Soll heißen: oberhalb 130 bekommt der Schnellfahrer eine Teilschuld wenn nicht nachgewiesen ist, dass der Unfall auch bei 130 unvermeidbar gewesen wäre. Soll heißen: unterhalb 130 bekommt er keine Teilschuld, auch wenn der Unfall beispielsweise bei Tempo 100 vermeidbar gewesen wäre. Kleiner Unterschied. Es ist also nicht so, dass man ab 130 automatisch die Alleinschuld bekommt, unter Umständen nicht einmal Teilschuld.

Gegenbeispiel:
Vor 10 Jahren (damals war ich noch jung, dumm und wild) bin ich mit 180 (Geschwindigkeit vor Einleiten der Vollbremsung, Aufprallgeschwindigkeit unbekannt) einem Spurwechsler aufgefahren, der direkt von der Auffahrt auf die linke Spur durchgezogen ist. Schuldanteil bei mir: 0. Der Unfall wäre auch bei Tempo 130 geschehen.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Odanez
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Zu deinem Beispiel ist halt die Frage ob die Beurteilung ob ein Unfall mit geringerem Tempo auch passiert wäre sich in der Zwischenzeit geändert hat. Ich denke über die Jahrzehnte hat man auch was das Recht auf der Straße bei Unfällen einiges dazugelernt und urteilt über gewisse Dinge anders als früher. Darum denke ich wäre heute die Situation exakt gleich muss nicht dabei das exakt gleiche bei rausgekommen sein.

Ich meine ich stelle mich ganz dumm - wärest du in der Situation mit 130 statt 180 unterwegs, dann hättest du wahrscheinlich genug Zeit gehabt mit heutigen Bremswegen aktueller Fahrzeuge den Unfall zu vermeiden. Ich denke mal, dass man bei der Ermittlung der Schuldfrage nicht mehr genau rausfinden konnte, wie groß der Abstand zwischen dir und dem anderen Fahrzeug war, als er in deine Spur kam. War der Abstand so gering (mit Zeugen bestätigt), dass auch bei 130 der Unfall geschehen wäre, dann ok - dann bleibt auch heute der Schuldanteil von 0 bei dir. Bei bestätigt größeren Abstand (bei dem das Bremsen von 130 möglich gewesen wäre) - laut meinem Verständnis des Rechts = Teilschuld.

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Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Hannes1971
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Hätte, Hätte...

Noch gilt in einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung. Soll heißen: der Unfallgegner oder der Staatsanwalt hätte beweisen müssen, dass der Unfall bei 130 vermeidbar gewesen wäre, nicht anders herum. War er aber nicht. Der ist keine 10 m vor mir rübergezogen bei einer Differenzgeschwindigkeit von 80 bis 100 km/h. Die Vollbremsung eingeleitet hatte ich schon, bevor er rüberzog. Ich habe es kommen sehen...

Aber darum geht es auch nicht. Damals wie heute bekommt niemand automatisch die volle Schuld, wenn er die Richtgeschwindigkeit überschreitet.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

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Hannes1971 hat geschrieben: Noch gilt in einem Rechtsstaat die Unschuldsvermutung.
Eine Unschuldsvermutung gibt es nur im Strafrecht. Haftungsfragen sind aber Teil des Zivilrechts.

Und da kann eine Haftpflicht auch ohne jeden Schuldnachweis bestehen, insbesondere durch die Gefährdungshaftung. Diese wird bei Überschreiten der Richtgeschwindigkeit von den Gerichten regelmäßig anerkannt. Es liegt dann an dir zu beweisen, dass die durch dein Schnellfahren ausgelöste Betriebsgefahr keinen Einfluss auf das Unfallgeschehen hatte.
Aber darum geht es auch nicht. Damals wie heute bekommt niemand automatisch die volle Schuld, wenn er die Richtgeschwindigkeit überschreitet.
Das ist allerding völlig richtig.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Hannes1971
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A.Q. hat geschrieben: Es liegt dann an dir zu beweisen, dass die durch dein Schnellfahren ausgelöste Betriebsgefahr keinen Einfluss auf das Unfallgeschehen hatte.
Von der Staatsanwaltschaft eingestellt, die Haftpflichtversicherung hat mit Verweis auf den Einstellungsbescheid die gegnerischen Forderungen abgelehnt und damit war für mich der Fall erledigt.

Laut Fuhrparkleitung hat die gegnerische Versicherung den Schaden am zwei Jahre alten A6 voll bezahlen müssen.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Martyn136
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Odanez hat geschrieben: Entweder so, oder wie ich schon früher hier schrieb: Fixes Tempolimit auf allen 2-Spurigen Autobahnen und digitale Tempolimits auf allen 3+-Spurigen mit der Chance auf limitfrei oder 150/160, wenn die Umstände es zulassen.
Wenn dann würde es eher umgekehrt Sinn machen!

3-spurige oder gar 4-spurige Autobahnen findet man in der Regel nur in Ballungsräumen und da ist fast immer das Verkehrsaufkommen so hoch das man schon froh sein muss wenn man überhaupt 110 km/h fahren kann. Selbst nachts gibt es da noch relativ viel Verkehr, und selbst wenn es mal wirklich eine ruhige Nacht ist, sind dann die Auffahrten so dicht, das man eh bestefalls 140 km/h fahren könnte ohne das es gefährlich wird.

Die 2-spurigen Autobahnen abseits der Grossstädte und Ballungsräume sind hingegen zumindest nachts und oft auch nachmittags relativ leer, da kann man oft völlig gefahrlos 170 km/h fahren, und das sogar oft grösstenteils auf der rechten Spur, nur alle paar Minute wenn man auf eine kleine LKW-Kolonne oder ein paar Tempo-130 Fanatiker trifft muss man links rüber.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Martyn136
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Blue shadow hat geschrieben: Audi scheint vom weg abzukommen. Ist das Temporär oder wird es ein Dauerzustand?

Audi-Chef spricht sich für Fahrverbote aus

Die hohen Spritpreise führten zu einer Veränderung des Fahrverhaltens, sagt Audi-Chef Duesmann. Das aber reiche nicht, der Manager fordert autofreie Tage, um die von Russland verursachte Energiekrise zu bewältigen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 89289ae879
Audi ist schon lange vom Weg abgekommen, seit sie zum Beispiel beschlossen haben die bezahlbaren Einsteigermodelle A1 und Q2 abzuschaffen, und stattdessen sich auf Luxuskarossen a la A6 / A7 / A8 Premium-SUV wie sie im Bilderbuch stehen a la Q7 / Q8 fokussieren.

Ein Tagesweises Fahrverbote wie ein Sonntagsfahrverbot wäre total unsinnig und würde eher zu noch mehr Spritverbrauch und CO2 Ausstoss führen. Denn dann müssten viele Leute, also die ganzen Dorf- und Kleinstadtbewohner sonntags quasi unter Hausarrest daheim bleiben und alles auf den Samstag und Freitagabend verlagern. Und dann würde es gerade dann vermehrt zu Staus kommen.

Wenn dann müsste man eher ein Fernfahrverbot einführen, das innerhalb des Zulassungsbezirks und in den direkt angrenzenden Zulassungsbezirken weiterhin gefahren werden darf, nur nicht weiter. Denn diese weiteren Fahrten wären im Regelfall auch mit ÖPNV oder Bahn Fernverkehr zu bewältigen.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

tommywp
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Also da finde ich Tempo 100 auf Autobahnen doch besser als ÖPNV.

Re: 110 auf deutschen Autobahnen

Odanez
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Martyn136 hat geschrieben:
Odanez hat geschrieben: Entweder so, oder wie ich schon früher hier schrieb: Fixes Tempolimit auf allen 2-Spurigen Autobahnen und digitale Tempolimits auf allen 3+-Spurigen mit der Chance auf limitfrei oder 150/160, wenn die Umstände es zulassen.
Wenn dann würde es eher umgekehrt Sinn machen!

3-spurige oder gar 4-spurige Autobahnen findet man in der Regel nur in Ballungsräumen und da ist fast immer das Verkehrsaufkommen so hoch das man schon froh sein muss wenn man überhaupt 110 km/h fahren kann. Selbst nachts gibt es da noch relativ viel Verkehr, und selbst wenn es mal wirklich eine ruhige Nacht ist, sind dann die Auffahrten so dicht, das man eh bestefalls 140 km/h fahren könnte ohne das es gefährlich wird.

Die 2-spurigen Autobahnen abseits der Grossstädte und Ballungsräume sind hingegen zumindest nachts und oft auch nachmittags relativ leer, da kann man oft völlig gefahrlos 170 km/h fahren, und das sogar oft grösstenteils auf der rechten Spur, nur alle paar Minute wenn man auf eine kleine LKW-Kolonne oder ein paar Tempo-130 Fanatiker trifft muss man links rüber.
Ich weiß ja nicht wo du so unterwegs bist aber in Bayern sind die größeren Autobahnen, die von München wegführen zum größten Teil 3-Spurig oder mehr, und zwar auch noch teilweise hunderte Kilometer am Stück. Auch die A3 wird quasi komplett zwischen Nürnberg und Würzburg 3-Spurig. Ich kenne die Autobahnen außerhalb Bayerns nicht sehr gut, war da nur selten, kann also nicht für alle sprechen.

Dass es auf 2-Spurigen Autobahnen Ausnhamesituationen gibt, wo man sicher auch schneller fahren kann weil so gut wie nichts los ist ist noch kein Grund diese zumindest Abschnittsweise Tempolimitfrei zu machen. Also entweder führt man die digitale Überwachung mit verkehrsabhängigen Tempolimits auf JEDER Autobahn ein, oder man führt fixe Tempolimits ein. Ich denke, das erste wäre viel zu teuer umzusetzen. Viele 3+ Spurigen Autobahnen haben schon digitale Tempolimits, da wäre der Zubau nicht so groß.

Wie gesagt, es geht darum, dass ein signifikanter Anteil der auf der Autobahn fahrenden Bevölkerung nicht in der Lage ist angemessene Geschwindigkeit zu fahren. Diejenigen die meinen, dass es in Ordnung ist mit >100km/h Tempodifferenz an der Nebenspur vorbeizufahren, die haben einen Sprung in der Schüssel.

Und vor allem Nachts braucht es permanente Tempolimits - aber bei den modernen Lichtern der Autos (wenn sie über diese verfügen) genügt da auch an die 150 - denn wer das Sichtfahrgebot kennt (kennen scheinbar nicht alle, sonst würde nachts niemand 200+ rumfahren), der weiß, dass der Bremsweg nicht reicht um innerhalb der Reichweite der Scheinwerfer anhalten zu können bei einem so hohen Tempo.

Das sind jetzt nut die Sicherheitsaspekte. Die ökologischen und der Zeitgewinn für alle (geringere Tempodifferenz erhöht den gesamten Durchsatz) noch nicht einmal mit berücksichtigt.
Martyn136 hat geschrieben: Audi ist schon lange vom Weg abgekommen, seit sie zum Beispiel beschlossen haben die bezahlbaren Einsteigermodelle A1 und Q2 abzuschaffen, und stattdessen sich auf Luxuskarossen a la A6 / A7 / A8 Premium-SUV wie sie im Bilderbuch stehen a la Q7 / Q8 fokussieren.
Das hat zwei Gründe, erstens ist das Teil der VAG-Strategie, unter einem Dach stecken ja meherer Autohersteller, und die Konzentration auf die kleineren Modell übernimmt VW, und Audi kann seine Fertigung auf die größeren Modelle fokussieren. Das hat auch Kostenvorteile. Zweitens durch die Chipkrise priorisieren alle Hersteller die Modelle mit denen sie am meisten Gewinn machen, da muss halt leider die dürftig ausgestattete Volkskarre drunter leiden. Diese Situation wird hoffentlich wieder bald beseitigt.
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