Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
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schnaeutz hat geschrieben: Habe einen kleinen elektrischen Stadtflitzer, mit dem wir 95 % aller Fahrten machen. 1 - 2 mal im Monat fallen Langstrecken an, die ich mit dem Elektro nicht machen kann. Ich müsste 2/3 der reinen Fahrzeit als zusätzliche Ladezeit kalkulieren. Ist halt so, wenn man nur AC laden kann. Oft gibt es an meinem Ziel keine Ladesäule in fußläufiger Entfernung. Deshalb nutzen wir für die restlichen 5 % der Fahrten den Diesel. Bei uns ist übrigens die These, dass man beim Verbrenner ebensolange Pausen macht, wie beim Elektro Ladezeiten anfallen würden, mit Ausnahme von Urlaubsfahrten über 800 km eine Mär. Wir wechseln uns ab, wer nicht mit Fahren dran ist, kann schlafen, essen, trinken, lesen oder was auch immer. Deshalb entfallen auch Eßpausen. Futter wird mitgebracht, und allenfalls ein teurer Kaffee an der Autobahn eingekauft. Die eingesparte Zeit verbringen wir lieber bei Verwandten am Kaffeetisch als an der Autobahn. Es macht keinen Sinn, einen funktionsfähigen Diesel abzuschaffen, um ein elektrisches Reiseauto zu kaufen. Abgesehen davon muss ich die Zahlen auf dem Kontoauszug im Blick behalten. Wären die etwas länger und in schwarz gehalten, führe ich einen EQS auf Langstrecke.

Klar, bei der Verteilung der Nutzung zwischen den beiden Autos, stellt sich die Frage, welcher Wagen Erst- und welcher Zweitwagen ist.
Das BEV, welches nur AC laden kann, ist sicher kein Fahrzeug für die Langstrecke.

Wenn die 800 km in den Urlaub so gemacht werden, wie von Dir beschrieben, dann kann das BEV nicht konkurrieren. Aber ich möchte keine 800 km ohne Pause abreißen und auch mal gemütlich einen Kaffee trinken oder etwas essen. Das ist für mich ein Stück Lebensqualität und Entschleunigung im Urlaub. Aber das ist eine persönliche Entscheidung. Gottseidank können wir diese jeder für sich individuell treffen.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022
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Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

sheridan
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Der Ioniq 28 war schon mehr Erstwagen, ich bin damit auch bis Norwegen hochgefahren. Nur an die Côte d'Azur hatte ich mich nicht getraut, DC war damals noch ein Glücksspiel in Frankreich. Bis zum Col du Galibier ging es dann aber auch, als Ionity Stationen aufgebaut hatte.

Das Model 3 SR60 geht für mich definitiv als Erstwagen durch. Ich mache damit genau die gleichen Stopps wie mit einem Verbrenner, Fahrzeiten sind identisch.

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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KillerTV hat geschrieben: Bei mir sieht die Realität etwas anders aus. Wir fahren mit vier Personen. Die AHK ist bis zur maximalen Stützlast mit Fahrrädern beladen und auf dem Dach liegt eine 500l Dachbox. Würde bei einem reinen Elektroauto mindestens 30, eher 35kWh/100km Verbrauch bedeuten.
Gnadenlos übertrieben. Oder wie schnell fährst Du mit Dachbox und Fahrrädern auf der Anhängerkupplung? Hatte eine Weile lang auch eine Dachbox, und da war dann die Geschwindigkeit auf ich glaube 120 begrenzt. Und mit Fahrrädern auf der AHK würde ich eher noch langsamer fahren, gerade mit maximaler Stützlast (habe ich aber erst einmal gemacht).
KillerTV hat geschrieben: Mit zwei kleineren Kindern kann ich Ladepausen und Pinkelpausen NICHT in Einklang bringen. Das heißt zu den Ladepausen kämen die kurzen Pit-Stopps noch dazu.
Deinen Ansatz verstehe ich nicht. Wenn Deine Kinder pinkeln wollen, obwohl Du eigentlich noch nicht laden wolltest, dann fährst Du an der nächsten Raststätte heraus und lädst trotzdem da. Geht ja inzwischen eigentlich an so gut wie jeder Raststätte. Und so lange wie die Pinkelpausen bei meinen Kindern dauern (selten unter 15 Minuten), geht da schon ordentlich etwas in den Akku.
KillerTV hat geschrieben: Ladepause mit Tesla ist am ADW, da sitzen die Kinder dann nochmal 20min zusätzlich im Auto und glotzen auf das Tablet. Ladepause an anderen Stationen ist oftmals neben McD oder BK (wo ich gerne mal hingehe - aber nicht dreimal mit Kindern an einem Tag - wer neben einem McD 20min lädt und seine Kinder davon überzeugen kann, dort nicht hinzugehen hat meinen größten Respekt).
Kannst ja mit dem Tesla auch an den anderen Stationen laden. Und ja, einmal Chicken Nuggets lässt sich nicht vermeiden, aber mehr als einmal sollte man doch allen Kindern ausreden können. Dann gibt es eher ein Eis beim zweiten Stopp (was dann immer zu einem vollen Akku führt).

Ich hatte übrigens mit Absicht nur Model 3, i4 und EV6 erwähnt (Ioniq 5 und Model Y auch noch), denn bei diesen sind Reichweite und Ladegeschwindigkeit einfach noch einmal etwas besser als bei ID.4, Enyaq, EQC, etc. Aber Dein Beitrag liest sich eben so, als on Du noch an Fahrten mit einem e-Golf denkst zu einer Zeit, bei der es kaum Ladestationen gab und alles im Detail geplant werden muss.
KillerTV hat geschrieben: Für einen Single oder ein kinderloses Paar mag es funktionieren mit dem Tesla die 800km durch Deutschland zu fahren und zweimal zu laden. Ob man 15, 18 oder 20 Uhr im Hotel ankommt ist schließlich egal.
Das ist doch pure Polemik. In welcher Welt kommt man mit einem der oben genannten Fahrzeuge 3 oder 5 Stunden später an bei 800 km? Habe es gerade mit dem EV6 bei ABRP durchgespielt (Seevetal-Füssen, alles deutsche Autobahn, 797 km): Selbst im Worst Case, dass man die normalen Pausen nicht fürs Laden nutzt (warum?), und mit hoher Geschwindigkeit (170 km/h) fährt, muss man gerade mal eine Stunde laden. Bei Tempo 130 km/h sind es gerade einmal noch 40 Minuten Ladezeit. Wenn man die Zeit als normale Pause nutzt, dann ist es eigentlich kein oder fast kein Zeitnachteil mehr im Vergleich zum Verbrenner. Und wenn man sich ein Hotel oder eine Ferienwohnung mit Lademöglichkeit gebucht hat (hier sehe ich noch Verbesserungsmöglichkeiten bei der Suche), muss man sich auch nicht ums Tanken vor der Rückfahrt kümmern.
Ioniq 28 kWh Premium mit Sitzpaket, Intense Blue, Michelin CrossClimate+, Produktionsdatum 16.4.2019 - Abholung in Landsberg am 14.9.2019 (Sangl #588)

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
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KillerTV hat geschrieben: Ich glaube, es kommt tatsächlich sehr auf die individuelle Situation an, ob derzeitige E-Autos (ja, auch Model 3, Enyaq, i4 und wie sie alle heißen) als Erstwagen (von mir verstanden als das langstreckentaugliche Urlaubsfahrzeug) in Frage kommen.

Für einen Single oder ein kinderloses Paar mag es funktionieren mit dem Tesla die 800km durch Deutschland zu fahren und zweimal zu laden. Ob man 15, 18 oder 20 Uhr im Hotel ankommt ist schließlich egal.
Bei mir sieht die Realität etwas anders aus. Wir fahren mit vier Personen. Die AHK ist bis zur maximalen Stützlast mit Fahrrädern beladen und auf dem Dach liegt eine 500l Dachbox. Würde bei einem reinen Elektroauto mindestens 30, eher 35kWh/100km Verbrauch bedeuten. Mit zwei kleineren Kindern kann ich Ladepausen und Pinkelpausen NICHT in Einklang bringen. Das heißt zu den Ladepausen kämen die kurzen Pit-Stopps noch dazu. Ladepause mit Tesla ist am ADW, da sitzen die Kinder dann nochmal 20min zusätzlich im Auto und glotzen auf das Tablet. Ladepause an anderen Stationen ist oftmals neben McD oder BK (wo ich gerne mal hingehe - aber nicht dreimal mit Kindern an einem Tag - wer neben einem McD 20min lädt und seine Kinder davon überzeugen kann, dort nicht hinzugehen hat meinen größten Respekt). Ja, für die große Urlaubsfahrt wäre ein Mietwagen ideal (war in meiner Familie aber nicht konsensfähig - Gott sei Dank, denn in diesem Jahr wäre das mangels Lieferbarkeit und Kosten sonst voll in die Hose gegangen).

Das sind Dinge, die werden sich nicht ändern - außer mit exorbitant großen Akkus jenseits der 150, eher 200kWh Kapazität (die werden mit Sicherheit kommen, aber zu vertretbaren Preisen vermutlich erst Anfang bis Mitte der 30er Jahre mit komplett anderer chemischer Zusammensetzung als heutzutage). Und so haben nach meinem Eindruck viele Menschen, auch diejenigen mit Elektromobilitätserfahrung, erhebliche Vorbehalte im Hinblick auf Erst-/Langstreckenwagen-Tauglichkeit. Der Eine will ein Pferd ziehen, die andere einen Wohnwagen, ich will mit Fahrrädern und Dachbox fahren, der Nächste will auch im Winter mit 160 km/h seine 400km am Stück schrubben, eine Andere extrapoliert mal was im Sommer los sein wird, wenn x% der Urlaubsfahrten elektrisch stattfinden würden und alle nach 300km laden müssten (das war für mich sogar mit das Hauptargument gegen ein Erstwagen-E-Auto) usw usw.
Und heraus kommt dann...
genau die Beobachtung von diesem Sommer: weniger Elektroautos als sonst üblich auf der Autobahn, die Ladesäulen erstaunlich leer. Trotz massiv gestiegener Verkaufszahlen und einem schleppenden DC-Ausbau.
Klar, mit Dachbox steigt der Verbrauch - aber das tut er im Verbrenner auch. Insofern wohl kein spezifisches BEV-Problem. Die Aerodynamik spielt natürlich bei einem Wirkungsgrad von 90 % wie beim BEV eine größere Rolle als beim Verbrenner, der im Schnitt nicht signifikant über 30% kommt. Ich habe eine AHK am IQ 5 und die Fahrräder auf dem Träger wirken sich nicht sehr signifikant aus. Dachbox habe ich keine und kann dazu nichts sagen. Mehrverbrauch mit Anhänger relativ in der Größenordnung wie beim Benziner (der IQ5 darf 1600 kg ziehen). Bei meinem X3 lag der Mehrverbrauch im Hängerbetrieb bei 40-50% und ähnliche Werte habe ich beim IQ5. Liegt an der niedrigeren Geschwindigkeit, bei der die Aerodynamik sich noch nicht so extrem auswirkt.

Wir sind vor unserer BEV-Zeit mit vier Kindern und Dachbox in Urlaub gefahren (mit einem Van) und da mussten wir schon wegen der Biologie spätestens alle zwei Stunden eine Pause machen. Heute finde ich fast an jeder AB-Raststätte auch Ladesäulen, d.h. wenn ich die biologische Pause mache, kann ich in der Zeit im Zweifel 10.-15 min laden. Beim IQ5 bringt mir das 150- 200 km Reichweite (reicht dann fast für zwei Stunden Weiterfahrt), ohne dass ich überhaupt zusätzlich Zeit verlieren würde. Ich muss ja nicht die biologischen Pausen mit den Ladepausen in Einklang bringen, sondern kann laden, wenn ich ohnehin eine biologische Pause mache. Und ich muss nicht immer auf 100% laden ( das Laden von 80-100% dauert beim IQ 5 länger als das Laden von 20-80% weswegen ich praktisch nie bis 100 % lade).

Wir haben die biologischen Pausen auch dazu genutzt, den Kindern etwas Bewegung zu verschaffen oder haben bei schlechtem Wetter ein Spiel ausgepackt (oder beides) - das hat die anschließende Weiterfahrt deutlich entspannter gemacht.

Für uns wäre eine Fahrt mit dem BEV heute nicht signifikant anders. Aber das ist eine individuelle Entscheidung.

Und die angesprochenen exorbitant großen Akkus mit 150 oder mehr kWh Kapazität sind aus meiner Sicht weder heute noch in Zukunft die Lösung. Das immense Mehrgewicht, was ich damit für den Rest des Jahres durch die Gegend fahre, macht keinen Sinn. Die muss ich ja bei jeder Fahrt erst wieder in Schwung bringen, was Strom kostet. Die 72 kWh des IQ5 gekoppelt mit der Ladegeschwindigkeit sind für mich ein vernünftiger Kompromiss - aber auch das muss jeder für sich entscheiden.

Selbst wenn ich Deine Position zum Thema Urlaubsfahrt völlig teilen würde, ist dies sicherlich nicht der Normalfall für 350+ von 365 Tagen im Jahr. Da fahre ich nicht mehrere hundert Kilometer am Tag mit vollgepacktem Auto, Anhänger und Kindern. Wenn ich zum Ergebnis komme, dass ich an 350 von 365 Tagen im Jahr genau die geschilderte Situation nicht habe, stellt sich doch die Frage, ob dies meine Entscheidung für die restlichen 350 Tage im Jahr dominieren sollte oder ob ich bereit bin, für die 5% ein paar Kompromisse einzugehen.. Aber nochmal: die Entscheidung muss (und kann gottseidank) jeder für sich treffen.

Ja, die BEV-Verkaufszahlen sind in diesem Jahr nach der Statístik gestiegen - nur fahren die meisten davon noch gar nicht auf der Strasse und die kann man daher auch noch nicht sehen, weil die Autos noch gar nicht an die Kunden ausgeliefert wurden.

Ja, wenn mehr und mehr BEV auf die Strasse kommen, muss die Ladeinfrastruktur Schritt halten (da sehe ich auch noch Probleme, auch wenn wir bislang noch nie an einer Ladestation warten mussten). Das ist das berühmte Henne-Ei Problem. Bevor die BEV die Ladesäulen nicht vernünftig auslasten und damit wirtschaftlich machen, wird kein Unternehmen heftig investieren und den Ausbau beschleunigen. Obwohl: sogar unser lokaler Stromversorger baut in Kooperation mit zwei Baumarktketten bundesweit derzeit massiv ein Schnelladenetz auf. Es bewegt sich also etwas. In wenigen Jahren werden Schnelllader nach meiner Überzeugung an Supermärkten der Normalfall sein

Ja, wenn man heute 500 km mit 160 km/h am Stück schrubben will (aber wo kann ich das überhaupt noch über eine solche Distanz?), dann wird die BEV-Luft dünner. Der BMW iX soll es angeblich schaffen, aber das ist sicher kein BEV für die Masse, Gleiches gilt für ein Tesla Model S mit großem Akku. Wären BEV, die für mich nicht in Frage kämen.

Für die Fraktion, die wo immer möglich , mit 180+ über die Bahn donnern will, ist ein BEV (noch?) keine adequate Lösung. Das kann man nicht bestreiten. Aber, da bin ich einigermaßen sicher, die Zeiten wo wir mit Tempo 200 über die Bahn donnern dürfen, werden in absehbarer Zukunft vorbei sein. Ich habe das früher auch gemacht, aber seit ich BEV fahre, fahre ich viel entspannter und brauche die 200 km/h nicht mehr. Der Punch beim Beschleunigen kompensiert das für mich. Der Zeitgewinn war marginal. Meinem Blutdruck kommt das entspanntere Fahren auch zugute. Wieder meine höchstpersönliche Entscheidung, die jeder für sich anders treffen kann. Ob das für das Problem Klimawandel gut ist, ist dann eine andere Frage, die aber hier OT ist.

In unserem Bekanntenkreis zumindest kennen wir niemanden mit BEV, der wieder zum Verbrenner zurück wollte.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Jakob Fuggerl hat geschrieben: In unserem Bekanntenkreis zumindest kennen wir niemanden mit BEV, der wieder zum Verbrenner zurück wollte
Ich gehöre aber zwar nicht zu deinem Bekanntenkreis aber ich fahre derzeit ein Model 3 long range und werde das wieder abgeben und unser Erstwagen wird wieder der Focus Kombi sein.
Nicht dass der Tesla nicht überzeugt hätte, der ist absolut cool und das auch als Erstwagen. Aber es steckt einfach zu viel Geld drin.
Gut, man könnte sagen zurück wollen trifft es nicht, es ist nur die Vernunft.
Die Frage, ob das Elektroauto zum Erstwagen Haupt, ist meiner Meinung nach mehr eine finanzielle.
Im Tesla folgt ein Citroën ec4, der unser neuer Zweitwagen Plus (ein eigentlich viel zu großer und teurer Zweitwagen, der aber so gewählt wurde, um dem Verbrenner noch mehr Kilometer abzunehmen) wird.
Wenn ich mal den Tesla außen vor lasse, ist der Citroen das mit Abstand teuerste Fahrzeug, das ich bislang hatte und trotzdem würde ich sagen, dass der mit seinen 50 Kilowattstunden brutto und 100 kW Ladung für einen Erstwagen noch etwas wenig ist.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Wir fahren alles in Europa mit dem Ioniq. Und das ist wahrlich kein Akkumonster. Und es geht trotzdem einwandfrei.
Ioniq 5 RWD 77,4kWh

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Ich mochte immer einigermaßen schnelle Autos. Das schnellste was ich selbst hatte war ein 200SX der 250km/h schaffte. Ich bin damit gern nachts die 550km zu meiner Familie in deutlich unter 3 Stunden gefahren. Oder in unter 2 Stunden von Hamburg nach Berlin. Mit dem Auto war Reichweite mehr Thema als heute denn alle Stunde wollte das Ding 55 Liter Superbenzin.
Mein letzter Verbrenner idt ein C180D als T-Modell mit der 9 Gang Automatik. Mein Verbrauch lag im Schnitt bei 6,2 Liter100km weil viel Caravan und viel 200km/h auf der BAB. Der hohe Spritpreis hat mich dazu gebracht mir die fahrweise meiner E-Autos auch beim Verbrenner an zu eignen, und siehe da eine 2500km Urlaubsreise mit vielen Tagesausflüge rund um Heidelberg Bus Feankreich knd Luxenburg gingen mit zwei Tankstops und einem Durchschnitt von 3,8 Liter Diesel auf 100km zu Ende. Mit der Fahrweise gelingt es mir auch den E-Expert 75kWh nach 350km mit 20% Restreichweite zu laden.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Die Lernkurve und Ladekurve gehen in die richtige Richtung.

Für mich macht es schon ein gewaltigen Unterschied, ob ich 20 min am HPC laden muss oder darauf verzichten kann. Im besten Fall ziehe ich 60 kWh in der Zeit. Energie nur für Zeitgewinn. Und in den 20min mache ich auch keine Strecke und verbringe Zeit, wo niemand freiwillig sein wollte.

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
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Karlsson hat geschrieben:
Jakob Fuggerl hat geschrieben: In unserem Bekanntenkreis zumindest kennen wir niemanden mit BEV, der wieder zum Verbrenner zurück wollte
Ich gehöre aber zwar nicht zu deinem Bekanntenkreis aber ich fahre derzeit ein Model 3 long range und werde das wieder abgeben und unser Erstwagen wird wieder der Focus Kombi sein.
Nicht dass der Tesla nicht überzeugt hätte, der ist absolut cool und das auch als Erstwagen. Aber es steckt einfach zu viel Geld drin.
Gut, man könnte sagen zurück wollen trifft es nicht, es ist nur die Vernunft.
Die Frage, ob das Elektroauto zum Erstwagen Haupt, ist meiner Meinung nach mehr eine finanzielle.
Im Tesla folgt ein Citroën ec4, der unser neuer Zweitwagen Plus (ein eigentlich viel zu großer und teurer Zweitwagen, der aber so gewählt wurde, um dem Verbrenner noch mehr Kilometer abzunehmen) wird.
Wenn ich mal den Tesla außen vor lasse, ist der Citroen das mit Abstand teuerste Fahrzeug, das ich bislang hatte und trotzdem würde ich sagen, dass der mit seinen 50 Kilowattstunden brutto und 100 kW Ladung für einen Erstwagen noch etwas wenig ist.
Mir ist offen gesagt nicht klar, was der Satz "ich gehöre zwar nicht zu deinem Bekanntenkreis ..." uns sagen soll. Ich habe ja nur ganz neutral festgestellt, dass in unserem Bekanntenkreis die Freunde und Bekannten, die die e-Mobilität einmal probiert haben, nicht wieder zum Verbrenner zurück wollen. Dies erhebt ja nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Wenn ich es richtig verstehe, ist dein Model 3 noch relativ jung und wird jetzt durch einen anscheinend ohnehin noch vorhandenen Verbrenner-Kombi ersetzt. Dafür ist momentan die Zeit sicher sehr günstig, da gebrauchte BEV zu Fantasiepreisen gekauft werden (meinem Gefühl nach noch extremer als bei Verbrennern - meinen IQ5 könnte ich momentan über dem Preis, den ich in 2021 bezahlt habe, verkaufen), weshalb ich einmal spekuliere und vermute, dass der Verlust beim Verkauf des Model 3 gering sein wird. Wenn ich vom Nutzungsprofil eher einen Kombi brauche, ist Model 3 meiner Meinung nach ohnehin nicht das Passende - unabhängig von der Frage BEV oder Verbrenner.

Die finanzielle Frage ist natürlich in der Tat schon erheblich - weil die Preise für BEV wegen der Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage und wegen der vom Ansatz her falschen BAFA-Förderung, die in erster Linie den Automobilherstellern die Taschen füllt und zu einer enormen Preissteigerung geführt hat, exorbitant gestiegen sind. Die Preisunterschiede zwischen Verbrenner und BEV aus der gleichen Modellreihe eines Herstellers liegen in aller Regel weit über den tatsächlichen Mehrkosten des BEV.

Model 3 wäre für mich kein Erstwagen, weil mich bei der Größe des Autos die Zuladungsmöglichkeiten nicht überzeugen (da ist der Focus Kombi, den auch unser Sohn als Erstwagen fährt, erheblich besser). Im BEV-Bereich muss man da schon eher mindestens an Model Y denken, um etwas halbwegs Vergleichbares zu bekommen.

In unserem Fall kommt dem BEV sicher auch noch zugute, dass wir meist mit Überschussstrom der eigenen PV laden - die "Treibstoffkosten" pro 100 km liegen bei unter 2 €. Bei entsprechender Fahrleistung kommt da schon eine nette Einsparung übers Jahr zusammen. Insofern sind für mich auch die laufenden Kosten im Betrieb ein Kriterium für die Entscheidung BEV oder Verbrenner.
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Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

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Ich denke, dass allen klar ist, dass noch nicht alle sich ein Langstrecken-BEV leisten können oder wollen, und das insbesondere im Kombi- und Kompaktbereich die Optionen noch mau sind. Hier ging es doch eher um die Aussage, dass die verkauften Langstrecken-BEV trotzdem nur als Zweitwagen eingesetzt werden.
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