Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Alle Themen über Elektroautos, zu denen es kein eigenes Forum gibt
AntwortenAntworten Options Options Arrow

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jupp78
read
env20040 hat geschrieben: Deine 2,7 Liter im Signum hast Du, obwohl Dich andere, ich glaube schon mehrmals dazu aufforderten, noch immer nicht geändert, oder?
Was soll ich da ändern, was ich auch ändern kann?
env20040 hat geschrieben: 2 Stunden Einsparung an reiner Fahrzeit.
Und, was tut man mit der Zeit? Ungefähr als erstes mal doppelt so oft tanken..., dann sind mal 30 bis 40 Minuten wieder weg.
Hoher Blutdruck ist weiters ungesund, auch wenn der nur beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten besteht, was Studien belegen.
Ob ich z.B. 600km in 5,5h fahre (Schnitt 110km/h) oder 7,5h (80km/h) fahre ... alles reine Fahrzeit natürlich, macht schon einen Unterschied. Dabei kommt hier wie da kein Blutdruck auf. 130-140km/h auf einer Autobahn zu fahren, die nicht übermäßig voll ist, ist nicht anstrengender als 90km/h zwischen LKWs zu fahren. Da machen es einfach die zusätzlichen 2h anstrengend, denn eine gewisse Grundkonzentration muss man ja trotzdem aufbringen.
Und auch beim Verbrauch kommt da nicht mehr die Welt bei rum, wenn es 1l/100km ist, ist es schon viel. Nicht falsch verstehen, alles was drüber hinaus geht, das sieht man deutlich. Und tanken muss ich dann auch doppelt so oft. Zweimal Null und es ist immer noch Null.
Anzeige

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

USER_AVATAR
  • AbRiNgOi
  • Beiträge: 15283
  • Registriert: Do 27. Jun 2013, 17:43
  • Wohnort: Guntramsdorf (bei Wien)
  • Hat sich bedankt: 562 Mal
  • Danke erhalten: 4683 Mal
read
@Jupp78 Du hasst deine getankten Liter Benzin pro Jahr auf die gefahrenen Kilometer gerechnet und daher folgerichtig die 2.7 geschrieben. Es steht aber nicht ob es ein reiner Verbrenner, ein PHEV oder ein HEV war, der diesen Wert erreicht hat. Ein PHEV kann das natürlich locker, es genügt Monate lang nur elektrisch zu fahren, sodass die Zahl so nichts aussagt. Wenn die Zahl jemanden interessieren soll muss du dazu schreiben + x.x kWh. Berechnet genauso, den Strom den du in einem Jahr geladen hast durch die Kilometer welche du in dem Jahr gefahren bist. Dann erst mach die 2.7 einen Sinn.
Genauso gut könnte natürlich jemand seinen Erstwagen und Zweitwagen zusammenrechnen, also beide Kilometer als Kilometerleistung die man mit den beiden zusammen gefahren ist und dann den Benzin und den Strom der Beiden auf die gesamte Kilometerleistung rechnen. Weil du den PHEV genau so verwendest, als Erst und Zweitwagen, einmal mit Verbrenner und einmal rein elektrisch.

Natürlich interessiert es die Leute mehr was der Wagen rein elektrisch an Strom verbraucht und was der auf der Autobahn mit leerer Batterie an Sprit verbraucht. Aber der individuelle Mix aus elektrischem und Verbrennerfahren ist ja auch spannend. Weil wenn du es richtig machst (und das hast du ja wo anders schon geschrieben) dann macht der Verbrenner die Anteile wo der am Besten ist und der Elektroanteil das was der Elektro am Besten kann, sodass der reine Elektroanteil besser ist als jeder BEV (weil die Autobahn fehlt) und der Verbrenneranteil besser als jeder ICE (weil die Stadt und häufige Kaltstart fehlt). So soll es auch sein.

Zu den längeren Fahrtzeiten rein elektrisch: Ja, das muss es einem Wert sein, also entweder der teure Sprit für 2 Stunden Fahrt oder eben die 2 Stunden statt Abgase/CO2/Spritkosten. Es steht ja nirgends geschrieben wie man seine 5,6kg CO2 pro Tag verbraucht, der eine hat eine Gasheizung aber ein BEV, der andere verzichtet auf Fleisch oder neue Jeans, usw. Wenn der Urlaub sich mit dem Verbrenner ausgeht ist das genauso OK wie der BEV. Schlimm wird es nur, wenn man mit dem großen Löffel alles was CO2 verursacht rein schaufelt, vom täglichen Fleisch, über SUV mit 180kmh bis zur Flugreise jedes Quartal, 24Grad mit Ölheizung im ungedämmten Haus etz. einfach alles was die Freiheit einem bietet. Aber so schätze ich dich nicht ein.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jupp78
read
Ja, mehr das Zusammenspiel aus Spritmonitor und GE-Software hier halt nicht her. Wen es genau interessiert, der setzt einen Mausklick auf die 2,7 und kann sich alles im Detail ansehen. Dürfte nicht zu viel verlangt sein ... oder doch?

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Sa 21. Mai 2022, 18:22
  • Hat sich bedankt: 61 Mal
  • Danke erhalten: 75 Mal
read
Wir zählen auch zu der Minderheit, die sich völlig vom Verbrenner verabschiedet hat und nur noch BEV fährt. Der i3 kommt überwiegend auf der Kurzstrecke zum Einsatz, der IQ5 für die bei uns durchaus nicht so seltenen Langstrecken 300 km+ (wir haben vier erwachsene Kinder, die über ganz Deutschland verteilt wohnen). Der Grund für den IQ5 ist im Wesentlichen, dass er mehr Platz bietet (für Kinderwagen und Enkel, da wird es im i3 schon etwas eng). In der Stadt ist uns der IQ5 zu groß. Daher der i3.

Wir waren auch schon zweimal zu zweit mit dem i3 in Urlaub (jeweils 300 km Entfernung) und das war weder vom Platz noch von der Zeit ein Problem.

Den zweiten i3 haben wir Anfang August beim Händler in knapp 500 km Entfernung abgeholt: Zwei Ladestopps, beim ersten haben wir gegessen (55 min, das hat gereicht, um den i3 von 20 wieder auf 94% zu bringen - ich bin ja beim Essen nicht auf der Flucht) und der zweite hat 25 min gedauert, weil ich nicht bis 90% laden musste, um nach Hause zu kommen. BAB max.120-130 km/h. 90 % Autobahn, zum Glück keine Staus und wenig Baustellen. Zeitbedarf insgesamt (inkl. Pausen) etwa 6,5 h - und der i3 ist weder ein Lademonster noch hat er einen Riesen-Akku. Mit dem Verbrenner wäre ich vermutlich nicht entscheidend schneller gewesen - gegessen hätten wir auch und lange Strecken mit Tempo 180 oder mehr kann ich heute tagsüber auf einer AB sowieso nicht mehr fahren. Mit dem IQ5 hätte ich nur einen Ladestopp gebraucht und damit noch weniger Zeit (wenn überhaupt) gegenüber einem Verbrenner verloren. Da hätte ich auch einen Burger bei McDonalds auf die Schnelle essen können, denn der IQ5 lädt in gut 20 min an einem 300 kW Lader von 20 auf 80-85%.

Ich bin eine Zeitlang die selbe Strecke von etwa 130 km zwischen zwei Standorten meiner Kanzlei mit einem X3 M40i und im gleichen Zeitraum mit dem IQ5 gefahren. Den X3, wie man sich vielleicht vorstellen kann, öfter mit Tempo 180+ wo es ging (das kann ich heute über größere Strecken am Stück aber kaum noch). Den IQ5 selten mit mehr als 120-130, damit ich Hin- und Rückfahrt gut ohne Ladestopp geschafft habe (wir haben eine PV und eine WB zu Hause, weshalb ich eher selten öffentlich lade). Der Zeitgewinn für den X3 lag im Schnitt bei 4-6 min für die 130 km. Die 5 min länger mit dem IQ5 habe ich gern in Kauf genommen, weil ich wesentlich entspannter am Ziel angekommen bin. Tempo 200 mit dem X3 haben schon Anspannung gebracht, die ich im IQ5 nicht hatte. Der X3 kam nach relativ kurzer Zeit als der IQ5 da war, kaum noch zum Einsatz - trotz des Fun-Faktors - und hat das Ende seiner Leasingzeit überwiegend in der Garage verbracht.

Das Argument mit der fehlenden Reichweite des BEV für die ein- oder zweimal im Jahr wegen der Fahrt in den Urlaub kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich in Urlaub bin, freue ich mich gerade darüber, Zeit zu haben und bin nicht auf der Flucht. Stress habe ich im Berufsalltag schon genug. 800 km in 6h ohne Stopp (so der nicht schon aus biologischen Gründen erforderlich wird) sehe ich heute als Sicherheitsrisiko - mal abgesehen davon, dass ich nicht schweißgebadet an meinem Urlaubsziel ankommen will, weil ich auf der Anreise geheizt habe wo es ging. Da brauche ich mehr Zeit um runterzufahren als ich unterwegs durch einen Ladestop verliere. Und nicht zuletzt ist es für den Familienfrieden förderlich - meine Frau mag Tempo 200 nämlich nicht so gern.

Und ein Problem, eine Ladesäule zu finden, hatten wir bislang auch noch nie.

Wir werden im Januar die 700 km einfach zu unserem Winterurlaubsort in Südtirol entspannt mit dem IQ5 zurücklegen - da erwarte ich gar kein Problem. Im Hotel steht eine Ladesäule. Dieses Jahr fiel der Winterurlaub leider aus, so dass wir den IQ5 da noch nicht einsetzen konnten.

Für uns ist das Fazit nach knapp 5 Jahren e-Mobilität (wir haben mit einem Hybrid angefangen und den auch wirklich elektrisch gefahren) eindeutig: Nie wieder ein Verbrenner, weder als Erst- noch als Zweitfahrzeug (wie immer man das auch definieren möchte). Es ist einfach ein entspannteres Fahren. Und auf der Landstrasse ist der enorme Punch des i3 oder des IQ5 beim Überholen immer noch ein Fun-Faktor (und ein Sicherheitsgewinn), der für uns das fehlende Tempo 200 auf der Autobahn mehr als kompensiert. Mein X3 M40i hatte gegen den i3s oder gar den IQ5 auf den ersten 200 m bei einem Ampelstart keine Chance...

Last but not least: PV-Überschussstrom kostet mich etwa 1,50 € pro 100 km. Die Treibstoffkosten für den X3 hatten da schon eine andere Größenordnung. Da wird sich die WB schnell amortisieren. Werkstattkosten für unseren ersten i3s bisher in zwei Jahren 0,0 € - ausser für Reifenwechsel hat der bislang keine Werkstatt gesehen. Bremsscheiben und Bremsbeläge werden vermutlich eher wegen biologischer Alterung zu ersetzen sein als wegen Abnutzung - Stichwort Rekuperation und one pedal driving.

Aber all das das ist sicher eine persönliche Sichtweise. Es mag Fälle geben, wo das BEV mit dem Verbrenner nicht konkurrieren kann, aber deren Zahl halte ich für ziemlich gering. In erster Linie ist es eine Frage des Überwindens von Vorurteilen. Und in Großstädten steht einer flächendeckenden Substitution des Verbrenners durch BEV das Problem entgegen, dass es dafür einer Ertüchtigung der Stromnetze für die erforderliche Ladeinfrastruktur bedarf, die nicht umsonst zu haben ist. Wenn in einer TG eines MFH gleichzeitig 20 BEVs laden wollen (nämlich in der Nacht), und im Nachbarhaus genauso, wird ein übliches Netz vermutlich zusammenbrechen. Intelligentes Lademanagement allein wird da nicht reichen. Nicht unlösbar, aber teuer.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Sa 21. Mai 2022, 18:22
  • Hat sich bedankt: 61 Mal
  • Danke erhalten: 75 Mal
read
AbRiNgOi hat geschrieben: @Jupp78 Du hasst deine getankten Liter Benzin pro Jahr auf die gefahrenen Kilometer gerechnet und daher folgerichtig die 2.7 geschrieben. Es steht aber nicht ob es ein reiner Verbrenner, ein PHEV oder ein HEV war, der diesen Wert erreicht hat. Ein PHEV kann das natürlich locker, es genügt Monate lang nur elektrisch zu fahren, sodass die Zahl so nichts aussagt. Wenn die Zahl jemanden interessieren soll muss du dazu schreiben + x.x kWh. Berechnet genauso, den Strom den du in einem Jahr geladen hast durch die Kilometer welche du in dem Jahr gefahren bist. Dann erst mach die 2.7 einen Sinn.
Genauso gut könnte natürlich jemand seinen Erstwagen und Zweitwagen zusammenrechnen, also beide Kilometer als Kilometerleistung die man mit den beiden zusammen gefahren ist und dann den Benzin und den Strom der Beiden auf die gesamte Kilometerleistung rechnen. Weil du den PHEV genau so verwendest, als Erst und Zweitwagen, einmal mit Verbrenner und einmal rein elektrisch.

Natürlich interessiert es die Leute mehr was der Wagen rein elektrisch an Strom verbraucht und was der auf der Autobahn mit leerer Batterie an Sprit verbraucht. Aber der individuelle Mix aus elektrischem und Verbrennerfahren ist ja auch spannend. Weil wenn du es richtig machst (und das hast du ja wo anders schon geschrieben) dann macht der Verbrenner die Anteile wo der am Besten ist und der Elektroanteil das was der Elektro am Besten kann, sodass der reine Elektroanteil besser ist als jeder BEV (weil die Autobahn fehlt) und der Verbrenneranteil besser als jeder ICE (weil die Stadt und häufige Kaltstart fehlt). So soll es auch sein.

Zu den längeren Fahrtzeiten rein elektrisch: Ja, das muss es einem Wert sein, also entweder der teure Sprit für 2 Stunden Fahrt oder eben die 2 Stunden statt Abgase/CO2/Spritkosten. Es steht ja nirgends geschrieben wie man seine 5,6kg CO2 pro Tag verbraucht, der eine hat eine Gasheizung aber ein BEV, der andere verzichtet auf Fleisch oder neue Jeans, usw. Wenn der Urlaub sich mit dem Verbrenner ausgeht ist das genauso OK wie der BEV. Schlimm wird es nur, wenn man mit dem großen Löffel alles was CO2 verursacht rein schaufelt, vom täglichen Fleisch, über SUV mit 180kmh bis zur Flugreise jedes Quartal, 24Grad mit Ölheizung im ungedämmten Haus etz. einfach alles was die Freiheit einem bietet. Aber so schätze ich dich nicht ein.
Wir hatten drei Jahre lang einen 2er Active Tourer der ersten Serie als Hybrid. Der Benzinverbrauch lag deutlich unter 2l/100 km, wenn ich das über die Gesamtstrecke, die der Wagen gelaufen ist, rechne - weil wir überwiegend Kurzstrecke rein elektrisch gefahren sind. Auf der Autobahn hat der mehr verbraucht als der 218 Active Tourer (der hat den gleichen Verbrennungsmotor) - aber das war halt ein sehr geringer Anteil, weil wir längere Strecken mit dem damals noch vorhandenen Benziner gefahren sind. Verbrauchstechnisch war der e-Motor im 225 xE eine Katastrophe (im Schnitt über 23 kWh/100km bei überwiegend Geschwindigkeit unter 100 km/h) - das kann der i3 um Größenordnungen besser. Wenn jemand mit einem PHEV einen hohen Autobahnanteil hat mit längeren Strecken wird der in der Regel, weil ich dann ja überwiegend den Verbrennungsmotor nutze, mehr verbrauchen als der reine Benziner bzw. Diesel. Beim 225 xE war das wegen dem kleinen Akku (Reichweite elektrisch im Winter real unter 30 km) besonders drastisch.

Insoweit ist der "durchschnittliche" Benzinverbrauch bei einem PHEV extrem vom Fahrprofil abhängig, wie ja schon beschrieben.

Durchschnittstempo 110 über eine Strecke von 600 km ist bei der Verkehrsdichte auf unseren AB schon ambitioniert. Ich habe das nicht einmal über 130 km bei der Fahrt zwischen zwei Standorten meiner Kanzlei regelmäßig geschafft (90 % AB-Anteil). Und mit dem Verbrenner (X3 M40i) bin ich, da wo es ging, nicht langsam unterwegs gewesen. Zugegeben waren das aber stark befahrene Autobahnen mit einigen Geschwindigkeitslimits, wo ich selten über größere Teilstrecken 180 km/h oder schneller fahren konnte.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Sa 21. Mai 2022, 18:22
  • Hat sich bedankt: 61 Mal
  • Danke erhalten: 75 Mal
read
Jupp78 hat geschrieben:
env20040 hat geschrieben: Deine 2,7 Liter im Signum hast Du, obwohl Dich andere, ich glaube schon mehrmals dazu aufforderten, noch immer nicht geändert, oder?
Was soll ich da ändern, was ich auch ändern kann?
env20040 hat geschrieben: 2 Stunden Einsparung an reiner Fahrzeit.
Und, was tut man mit der Zeit? Ungefähr als erstes mal doppelt so oft tanken..., dann sind mal 30 bis 40 Minuten wieder weg.
Hoher Blutdruck ist weiters ungesund, auch wenn der nur beim Fahren mit höheren Geschwindigkeiten besteht, was Studien belegen.
Ob ich z.B. 600km in 5,5h fahre (Schnitt 110km/h) oder 7,5h (80km/h) fahre ... alles reine Fahrzeit natürlich, macht schon einen Unterschied. Dabei kommt hier wie da kein Blutdruck auf. 130-140km/h auf einer Autobahn zu fahren, die nicht übermäßig voll ist, ist nicht anstrengender als 90km/h zwischen LKWs zu fahren. Da machen es einfach die zusätzlichen 2h anstrengend, denn eine gewisse Grundkonzentration muss man ja trotzdem aufbringen.
Und auch beim Verbrauch kommt da nicht mehr die Welt bei rum, wenn es 1l/100km ist, ist es schon viel. Nicht falsch verstehen, alles was drüber hinaus geht, das sieht man deutlich. Und tanken muss ich dann auch doppelt so oft. Zweimal Null und es ist immer noch Null.
Was ich nicht verstehe: Wenn die Autobahn leer ist und ich konstant 130-140 km/h fahren kann, warum sollte ich dann mit dem BEV nur 90 km/h zwischen LKW fahren? Gut, bei Tempo 140 brauche ich vielleicht einen Ladestopp mehr, das sind aber mit einem modernen BEV wie dem IQ5 15-25 min Zeitverlust an einem HPC-Lader. Zwei Ladestopps für die 600 km machen dann 30-50 min aus. Aber die reine Fahrzeit kann ich bei 130-140 mit einem BEV genauso gut schaffen wie mit einem Verbrenner. Macht also 30-50 min mehr Zeit gegenüber einem Verbrenner. Und die Mehrzahl wird wohl auch mit dem Verbrenner auf 600 km eine biologische Pause brauchen, was dann zu einer realistischen Verlängerung der Reisezeit von maximal etwa einer halben Stunde führt, also weniger als 10 % der Gesamtzeit. Da habe ich einen Tankstopp für den Verbrenner noch gar nicht einmal angesetzt.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

schnaeutz
  • Beiträge: 356
  • Registriert: Fr 12. Jan 2018, 00:00
  • Hat sich bedankt: 22 Mal
  • Danke erhalten: 69 Mal
read
Habe einen kleinen elektrischen Stadtflitzer, mit dem wir 95 % aller Fahrten machen. 1 - 2 mal im Monat fallen Langstrecken an, die ich mit dem Elektro nicht machen kann. Ich müsste 2/3 der reinen Fahrzeit als zusätzliche Ladezeit kalkulieren. Ist halt so, wenn man nur AC laden kann. Oft gibt es an meinem Ziel keine Ladesäule in fußläufiger Entfernung. Deshalb nutzen wir für die restlichen 5 % der Fahrten den Diesel. Bei uns ist übrigens die These, dass man beim Verbrenner ebensolange Pausen macht, wie beim Elektro Ladezeiten anfallen würden, mit Ausnahme von Urlaubsfahrten über 800 km eine Mär. Wir wechseln uns ab, wer nicht mit Fahren dran ist, kann schlafen, essen, trinken, lesen oder was auch immer. Deshalb entfallen auch Eßpausen. Futter wird mitgebracht, und allenfalls ein teurer Kaffee an der Autobahn eingekauft. Die eingesparte Zeit verbringen wir lieber bei Verwandten am Kaffeetisch als an der Autobahn. Es macht keinen Sinn, einen funktionsfähigen Diesel abzuschaffen, um ein elektrisches Reiseauto zu kaufen. Abgesehen davon muss ich die Zahlen auf dem Kontoauszug im Blick behalten. Wären die etwas länger und in schwarz gehalten, führe ich einen EQS auf Langstrecke.

Klar, bei der Verteilung der Nutzung zwischen den beiden Autos, stellt sich die Frage, welcher Wagen Erst- und welcher Zweitwagen ist.

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jupp78
read
Jakob Fuggerl hat geschrieben: Gut, bei Tempo 140 brauche ich vielleicht einen Ladestopp mehr, das sind aber mit einem modernen BEV wie dem IQ5 15-25 min Zeitverlust an einem HPC-Lader. Zwei Ladestopps für die 600 km machen dann 30-50 min aus. Aber die reine Fahrzeit kann ich bei 130-140 mit einem BEV genauso gut schaffen wie mit einem Verbrenner. Macht also 30-50 min mehr Zeit gegenüber einem Verbrenner. Und die Mehrzahl wird wohl auch mit dem Verbrenner auf 600 km eine biologische Pause brauchen, was dann zu einer realistischen Verlängerung der Reisezeit von maximal etwa einer halben Stunde führt, also weniger als 10 % der Gesamtzeit. Da habe ich einen Tankstopp für den Verbrenner noch gar nicht einmal angesetzt.
So und nun gehst du zurück in den Mai 2019 und nennst mir das Fahrzeug, welches du damals gekauft hättest.

Davon abgesehen kann ich rechnen. Berücksichtige ich meine Anteile, so spare ich im E-Betrieb ca. 12% CO2 gegenüber dem Dieselbetrieb. Damit kann ich leben. Und Tankstopp brauchst du auch nicht rechnen. Nach 1200km ist in der Tat die Biologie am Ende ;).

Ich bin bei dir, es wird so langsam immer besser. Der PHEV war ein Übergangsfahrzeug, aber eines welches vielleicht noch 10 Jahre macht, weil laufend neu kaufen auch nicht nachhaltig ist.

Übrigens braucht meiner sicher nicht mehr als der reine Verbrenner. Zwar hat der ein paar Kilo mehr, aber selbst auf der Autobahn gibt es immer mal wieder was zu rekuperieren. Das gleicht sich irgendwo aus. Ich habe eigentlich immer die 4 vorne auf der Langstrecke, auch mit 110km/h im Schnitt. Das macht eine E-Klasse als 220d auch nicht anders.

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

USER_AVATAR
read
Ich glaube, es kommt tatsächlich sehr auf die individuelle Situation an, ob derzeitige E-Autos (ja, auch Model 3, Enyaq, i4 und wie sie alle heißen) als Erstwagen (von mir verstanden als das langstreckentaugliche Urlaubsfahrzeug) in Frage kommen.

Für einen Single oder ein kinderloses Paar mag es funktionieren mit dem Tesla die 800km durch Deutschland zu fahren und zweimal zu laden. Ob man 15, 18 oder 20 Uhr im Hotel ankommt ist schließlich egal.
Bei mir sieht die Realität etwas anders aus. Wir fahren mit vier Personen. Die AHK ist bis zur maximalen Stützlast mit Fahrrädern beladen und auf dem Dach liegt eine 500l Dachbox. Würde bei einem reinen Elektroauto mindestens 30, eher 35kWh/100km Verbrauch bedeuten. Mit zwei kleineren Kindern kann ich Ladepausen und Pinkelpausen NICHT in Einklang bringen. Das heißt zu den Ladepausen kämen die kurzen Pit-Stopps noch dazu. Ladepause mit Tesla ist am ADW, da sitzen die Kinder dann nochmal 20min zusätzlich im Auto und glotzen auf das Tablet. Ladepause an anderen Stationen ist oftmals neben McD oder BK (wo ich gerne mal hingehe - aber nicht dreimal mit Kindern an einem Tag - wer neben einem McD 20min lädt und seine Kinder davon überzeugen kann, dort nicht hinzugehen hat meinen größten Respekt). Ja, für die große Urlaubsfahrt wäre ein Mietwagen ideal (war in meiner Familie aber nicht konsensfähig - Gott sei Dank, denn in diesem Jahr wäre das mangels Lieferbarkeit und Kosten sonst voll in die Hose gegangen).

Das sind Dinge, die werden sich nicht ändern - außer mit exorbitant großen Akkus jenseits der 150, eher 200kWh Kapazität (die werden mit Sicherheit kommen, aber zu vertretbaren Preisen vermutlich erst Anfang bis Mitte der 30er Jahre mit komplett anderer chemischer Zusammensetzung als heutzutage). Und so haben nach meinem Eindruck viele Menschen, auch diejenigen mit Elektromobilitätserfahrung, erhebliche Vorbehalte im Hinblick auf Erst-/Langstreckenwagen-Tauglichkeit. Der Eine will ein Pferd ziehen, die andere einen Wohnwagen, ich will mit Fahrrädern und Dachbox fahren, der Nächste will auch im Winter mit 160 km/h seine 400km am Stück schrubben, eine Andere extrapoliert mal was im Sommer los sein wird, wenn x% der Urlaubsfahrten elektrisch stattfinden würden und alle nach 300km laden müssten (das war für mich sogar mit das Hauptargument gegen ein Erstwagen-E-Auto) usw usw.
Und heraus kommt dann...
genau die Beobachtung von diesem Sommer: weniger Elektroautos als sonst üblich auf der Autobahn, die Ladesäulen erstaunlich leer. Trotz massiv gestiegener Verkaufszahlen und einem schleppenden DC-Ausbau.
Passat GTE MJ 2022 (seit 6/2022 - Kompromissauto)
e-Golf MJ 2020 (seit 3/2020, bleibt "für immer")
e-up MJ 2021 (bis 6/2022)
Passat B7 Variant TDI (bis 8/2021)
Polo IV (bis 3/2020)

Re: Sind E-Autos nur Zweitwagen?

Jakob Fuggerl
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Sa 21. Mai 2022, 18:22
  • Hat sich bedankt: 61 Mal
  • Danke erhalten: 75 Mal
read
@jupp78:

Meine Einschätzung beruht zunächst einmal auf der Situation heute, weil die Ausgangsfrage ja die war ob E-Autos heute nur Zweitwagen sind. Aber auch in 2019 gab es zweifelsfrei E-Autos, die 130-140 km/h schnell fahren konnten. Ob die dann noch 200 km weit bei dieser Geschwindigkeit gekommen wären, ist noch einmal eine andere Frage. Unser i3s, den es in 2019 auch schon gab, schafft bei Tempo 130 knapp 200 km - und der hat keinen Monster-Akku. Und es gab in 2019 wohl BEV mit größerem Akku als ihn der i3 hat.

Mein Post beinhaltet auch keinerlei Urteil darüber, ob ein PHEV heute eine gute oder schlechte Entscheidung ist oder in 2019 war - das hängt vom individuellen Fahrprofil und vom gewählten PHEV ab und eine solche Beurteilung würde ich mir auch nicht anmaßen. Bei uns war es am Ende der 225 xE aus den von mir genannten Gründen nicht, was aber nicht heißt, dass dies immer so sein muss.

Mir ging es einzig darum, dass es bei der reinen Fahrzeit nicht zwingend einen Unterschied zwischen BEV und Verbrenner gibt bzw. geben muss. Wenn ich für den Verbrenner eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit im Vergleich zum BEV annehme, dann ist das doch kein BEV spezifisches Problem oder ein BEV-spezifischer Nachteil. Das BEV kann schneller als 90 km/h fahren, das dürfte unstrittig sein.

Bei uns war der 225Xe weniger sparsam als der 218i mit dem gleichen Verbrennungsmotor - mehr als 8l auf 100 km braucht der reine 218 i nicht (das wäre auch nicht zeitgemäß) - aber auch das muss nicht für jedes PHEV gelten und das habe ich auch nicht behauptet.

Zur Frage der CO2 Emission ist in meinem Post nun überhaupt nichts zu finden, insofern musst du dich da auch für nichts rechtfertigen. Und laufend neu kaufen ist mit Sicherheit nicht nachhaltig, da bin ich völlig bei dir.

Mich erstaunt schon, wie immer wieder ein Rechtfertigungsreflex ausgelöst wird, obwohl es dafür keine Veranlassung gibt. In meinem Post kann ich nicht erkennen, dass damit eine bestimmte vorher geäußerten Meinung angegriffen werden würde - bestenfalls die Argumentation mit den 800 km ohne Pause. Da habe ich meine persönliche Meinung geäußert und das sollte auch klar geworden sein. Wenn ich in Urlaub fahre, bin ich halt nicht auf der Flucht und mache mir Stress, weil ich eine Stunde oder zwei später ankomme.

Und bei mir ist die Biologie nach weniger als 1200 km am Ende - das mag aber am Alter liegen.
BMW i3s colorado rot seit 10/2020, IONIQ5 Allrad 72,6 kWh 225 kW, Lucid Blue, UniQ-Paket, seit 12/2021, i3s unique forever Aventurinrot seit 12.8. 2022
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Allgemeine Themen“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag