Rekuperation beim Betätigen der Bremse: Wer kann das alles?

[noXan]

Hallo,

welche Stromautos rekuperieren OHNE mechanische Bremse (bis zur max. Rek.Leistung), wenn man das Bremspedal betätigt. Mein Prius 4 macht das per Break by Wire, aber das ist auch kein Stromauto.
Es geht mir bei der Frage nur um die Sache, nicht um die Diskussion, ob das sinnvoll ist und ob Onepedaldriving besser ist etc.
Danke euch.
Oli

Nur zur Vollständigkeit sei gesagt, dass das "one pedal driving" mittlerweile viele Fahrzeuge können, und obwohl ich ein Kritiker davon war, sehr angenehm ist, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass es zwischen Schneller/Langsamer auch ein Neutral/Segeln/Rollen gibt. So selten wie man dann das Bremspedal wirklich nutzt, ist das alleinige Rekuperieren auf der Bremse nicht mehr nötig, sondern dient eher dem Entfernen von Verschmutzungen und der Rost Prophylaxe.

[Ecano]

VW macht das. (Zumindest mein e-Up, ich glaube, andere VAG Autos aber auch)

[Elektro-Jens]

Nur zur Vollständigkeit sei gesagt, dass das "one pedal driving" mittlerweile viele Fahrzeuge können, und obwohl ich ein Kritiker davon war, sehr angenehm ist

Mag sein. Ich fahre von Anfang an als Segler, weil ja genau dann, wenn es benötigt wird mit der Fußbremse bzw. über die Paddles rekuperiert werden kann. Über die Paddles kann man mit Festhalten auch gleich in die höchste Reku-Stufe schalten bzw. auf Null zurück. Halte ich persönlich für energie- material- und akkuschonender. Jedenfalls habe ich mit OPD keinen reichweitenverlängernden Effekt feststellen können.

[phonehoppy]

Die hier genannten Autos machen das aber meines Wissen fast alle auch nur so, dass sie bei der Betätigung des Bremspedals eine zuvor evtl. durch den Nutzer bewusst beschränkte Reku-Leistung rein softwaremäßig wieder auf den Maximalwert erhöhen. Das bedeutet, eine Bremsung, bei der die Reibungsbremse überhaupt nicht eingesetzt wird, gibt es auch da nicht. Vielleicht wird der sowieso vorhandene Leerweg des Bremspedals zur Reku genutzt, bevor dann die Bremswirkung der Reibungsbremse einsetzt. das ist aber genau das Gleiche, was sowieso passiert, wenn die Reku von vornherein auf maximal, also "One Pedal Driving", eingestellt ist. Energie lässt sich im Vergleich mit dem One-Pedal-Driving so also nicht sparen.
Alles andere würde technisch tatsächlich ein "Brake-by-Wire"-System erfordern, was heute die wenigsten Autos haben.

[GTE_Ebi]

Dafür sehr starke Reku ohne Bremse, wodurch ich die Bremse tatsächlich an diversen Tagen gar nicht nutze.

So isses, deshalb eine akademische Diskussion über vermeintliche Vorteile von Autos, die das können. Wenn die Kiste eine solide Reku inkl 'richtigem' OPD hat, brauche ich die Bremse so gut wie gar nicht.

[ChrSchaefer]

Die hier genannten Autos machen das aber meines Wissen fast alle auch nur so, dass sie bei der Betätigung des Bremspedals eine zuvor evtl. durch den Nutzer bewusst beschränkte Reku-Leistung rein softwaremäßig wieder auf den Maximalwert erhöhen. Das bedeutet, eine Bremsung, bei der die Reibungsbremse überhaupt nicht eingesetzt wird, gibt es auch da nicht. Vielleicht wird der sowieso vorhandene Leerweg des Bremspedals zur Reku genutzt, bevor dann die Bremswirkung der Reibungsbremse einsetzt. das ist aber genau das Gleiche, was sowieso passiert, wenn die Reku von vornherein auf maximal, also "One Pedal Driving", eingestellt ist. Energie lässt sich im Vergleich mit dem One-Pedal-Driving so also nicht sparen.
Alles andere würde technisch tatsächlich ein "Brake-by-Wire"-System erfordern, was heute die wenigsten Autos haben.

Bosch hat hier
https://www.bosch-mobility-solutions.co ... /ibooster/
und hier
https://www.bosch-mobility-solutions.co ... mssysteme/
schöne Videos, wie das mit dem regenerativen Bremsen funktioniert.

Ein bisschen komplizierter als "Leerweg des Bremspedals" ist es schon. Und doch, bei der überwiegenden Zahl der Bremsungen wird die Reibbremse nicht eingesetzt.

Ich weiß nicht, was Kia genau verbaut, aber es fühlt sich exakt so an, wie Bosch das in den Werbevideos beschreibt.

Ich dachte mir schon, dass hier mal wieder eine sinnlose Diskussion über One Pedal Driving aufkommt, statt die einfache Frage zu beantworten, die eingangs gestellt wurde.

[Karlsson]

Ich dachte mir schon, dass hier mal wieder eine sinnlose Diskussion über One Pedal Driving aufkommt, statt die einfache Frage zu beantworten, die eingangs gestellt wurde

Na der Hinweis, dass das Verhalten beim Tesla sich nicht ändern würde, weil er wenn man vom Gas geht allein dadurch schon maximal rekuperiert, ist hier aber IMHO schon relevant.
Einfach weil viele das technisch nicht blicken und da dann ein falscher Eindruck entstehen würde. Also dass nicht maximal rekuperiert und unnötig mechanisch gebremst würde.

Eine Diskussion über one pedal driving ist das nicht.

[Michael_Ohl]

Meine Kangoo ZE machen es nicht, mein E-Expert nicht, und wenn es der E-up wirklich macht dann würde ich es als völlig sinnfrei weil praktisch ohne Wert empfinden. Der E-up kann die Rekustufe einstellen als brauche die Bremse nicht auch noch dazu. Die Kangoo ZE rekuperieren bis zum Stillstand - und nichts hält den Wagen dann fest, er verhält sich wie ein ausgekuppelter Schaltwagen und rollt frei nach vorn oder zurück. An den Steigungen die hier in Ha,Burg vorkommen rollt der dafür nur bis maximal ein paar Stundenkilometer, dann steigt die Rekuperation so stark an das der Wagen nicht mehr schneller wird.

MfG
Michael

[electic going]

Na der Hinweis, dass das Verhalten beim Tesla sich nicht ändern würde, weil er wenn man vom Gas geht allein dadurch schon maximal rekuperiert, ist hier aber IMHO schon relevant.
Einfach weil viele das technisch nicht blicken und da dann ein falscher Eindruck entstehen würde. Also dass nicht maximal rekuperiert und unnötig mechanisch gebremst würde.

Naja, der Eindruck ist auch nicht völlig falsch: Es gibt E-Fahrzeuge, eben auch Tesla, die verhalten sich da eher wie ein Verbrenner: Fuß vom Gas und es wird "Motorgebremst". Im Falle des E-Autos bremst der Motor als Generator und man nennt es Rekuperation. Ähnlich wie die Motorbremse beim Verbrenner ist diese Wirkung erstmal gleich und verzögert somit auch gleich. Eine Pedal/Fußbremse (aka Betriebsbremse) bremst hingegen abhängig von der Pedalstellung. Und das kann man eben beim E-Auto wie beim Verbrenner lösen, indem einfach nur die Reibung an den Bremsscheiben erhöht wird oder indem eine Elektronik regelt und erstmal die Reku aktiviert und wenn Bedarf ist, die Scheiben (z.B. wenn Fahrzeug zu langsam für Generator-Funktion oder weil die maximale Reku-Leistung erreicht ist und auch, um ggf. die Bremskraftverteilung Vorne/Hinten zu regeln).

Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Fahrer, die "klassisch" Gas/Bremse/Gas/Bremse fahren und eben nicht vorausschauend langsam irgendwohin rollen, haben bei so einer Bremse ohne Reku viel mechanische Bremse und kaum Energierückgewinnung. Der automobile Alltag erlaubt auch nicht immer das "ranrolen".

Fun fakt: Gerade der Prius scheint von solchen Leuten sparsam gefahren werden zu können wie ich selbst erlebt habe.

Deshalb unterscheide ich da auch die ganze Zeit, ob ein Fahrzeug so zum stehen kommt. Denn die reinen "Motorbrems-Simulatoren" tun das wohl nicht, egal ob fix oder einstellbar per Flipper oder Menüs.

[kaiuwe]

Unser ID.3 rekuperiert ebenfalls beim Bremsen - genau wie die beiden Zoe's, die wir vorher hatten. Und ich dachte, das wäre bei E-Autos Standard. Wieder was gelernt