Stromverknappung und nun ?

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Re: Stromverknappung und nun ?

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  • noXan
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Bitte, erkläre wie diese utopisch romantische Vorstellungen durch die Rosarote Brille in der Realität umgesetzt werden kann.

Ich bin bereit meinen Standpunkt zu revidieren falls du neue mir unbekannte Argumente vorbringen kannst, die den Erfolg deiner Ansicht bestätigt.
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 174300km, REX Anteil 9,9% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy
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Re: Stromverknappung und nun ?

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Das wäre dann ganz einfach: die eFuels sollten tatsächlich bepreist und zusätzlich noch mit Zollaufschlägen belastet werden, keinerlei Subventionen. Ebenso dürfen sie nicht in irgendeine Flottenkompensation hineingerechnet werden oder sonstwie bessergestellt ggü. herkömmlichen Treibstoffen.

Am besten sogar noch schlechterstellen indem ihnen der CO2-Ausstoß der dortigen Fossil-Kraftwerke auch noch zugerechnet werden. Dann zahlt sich das in den nächsten Jahren nicht aus.

Es gibt schon genug Steuerungsmöglichkeiten für einen Staat wenn man etwas regeln will.

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Stromverknappung und nun ?

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Nene, ich meine nicht wie man eFuels verhindern kann, dafür gibt es viele kreative Wege und Möglichkeiten.

Ich meine wie sich umsetzen lässt, die Windenergie vor Patagonien ins Netz einzuspeißen. Ohne Frage ein sehr guter Gedanke, aber was ist dieser Wert, wenn er mangels Geld und die Mechanismen unseres täglichen Lebens niemals umgesetzt wird?
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Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
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https://www.coindesk.com/business/2022/ ... -shortage/

So wie in Deutschland auch, es ist ja jetzt nicht so, als gäbe es keine lokalen Abnehmer, Patagonien (der argentinische Teil) leidet unter akutem Strommangel und hat deswegen gerade die Strompreise für Bitcoin Miner massiv angehoben.

Re: Stromverknappung und nun ?

Rama_31_439
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MaXx.Grr hat geschrieben: Das wäre dann ganz einfach: die eFuels sollten tatsächlich bepreist und zusätzlich noch mit Zollaufschlägen belastet werden, keinerlei Subventionen. Ebenso dürfen sie nicht in irgendeine Flottenkompensation hineingerechnet werden oder sonstwie bessergestellt ggü. herkömmlichen Treibstoffen.
Am besten sogar noch schlechterstellen indem ihnen der CO2-Ausstoß der dortigen Fossil-Kraftwerke auch noch zugerechnet werden. Dann zahlt sich das in den nächsten Jahren nicht aus.
- werden doch "tatsächlich bepreist" (merkwürdiger Ausdruck, ich nehmne an, du meinst "tatsächliche Kosten weitergegeben": das geschieht, niemand subventioniert die Herstellung in Patagonien.

- warum soll da Zoll drauf ? Welchen Grund sollte es dafür geben ? (außer "daß man es nicht will")

- warum soll ein CO2 neutraler Kraftstoff nicht anderen CO2 neutralem Kraftstoffen wie Biodiesel, Ethanol o.ä. gleichgestellt sein ? CO2 neutral ist CO2 neutral.....

- Was haben die fossilen Kraftwerke in Chile mit den ZUSÄTZLICHEN Windparks zu tun ? Ohne die e-fuel produktion wird es diese Windparks nicht geben. Und Platz ist genug: dünner besiedelt bei gleichzeitigem hohem Windangebot ist kaum eine Weltgegend.


Meinst du nicht, daß deine Vorschläge eher der Maxime "Wenn man etwas nicht will findet man Gründe...." geschuldet sind ?

Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
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- noch werden keine relevanten Mengen an E Fuels in Patagonien hergestellt, die Subventionen dafür sind Forschungsgelder

- beim Zoll ging es Max so wie ich ihn verstanden habe nur um Gleichstellung mit fossilem Diesel in der Beziehung

- Bei Ethanol guckt man inzwischen auch etwas genauer hin, ob da wirklich CO2 eingespart wird

- Die "Zusätzlichkeit" ist gar kein so einfaches Konzept. Ich habe gerade eine PV Anlage gebaut, ist die "zusätzlich", wenn ich sage, dass ich sie nur wegen dem Elektroauto gekauft habe? Und wenn ich dann etwas Strom über habe, sind meine Elektroautoemissionen wegen der "zusätzlichen" Solaranlage dann negativ?

Meiner Meinung nach sind das sinnfreie "Verbrenner ist geil" PR Projekte, es gibt genügend Anwendungen, wie Serverfarmen, wo Strom in Patagonien verbraucht werden kann und daher wird auch da der Strom teuer sein oder sehr gezielt für E Fuels auf einen Bruchteil seines eigentlichen Werts subventioniert werden müssen.

Re: Stromverknappung und nun ?

Rama_31_439
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.... die unsinnigsten Energieverbraucher sind "Währungen", die rein zum Bestehen enorme Mengen an Energie verschlingen. Das mit Abstand Blödsinnigste (nach SPVs), was am Kapitalmarkt in den letzten Jahren erdacht wurde.

Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
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Wieso finden sich Aluminiumwerke oder Serverfarmen an Orten wie Island? Warum stehen da keine Ammoniakwerke oder Wasserstoffelektrolyseure?

Bei Aluminium oder Servern führt kein (effizienterer) Weg an Strom vorbei, beim Ammoniak und Wasserstoff schon, wenigstens solange Kohle und Gas für die Stromerzeugung in großen Mengen genutzt werden.

Kohle und Gas sind für diese Produkte preissetzend und garantieren damit, dass man mit Servern und Aluminium mehr verdient als mit Ammoniak oder Wasserstoff, weil mehr Kohle und Gas ersetzt werden können.

Zusätzlich sind Daten und Aluminium leichter zu transportieren als insbesondere Wasserstoff.

Strom ist übrigens auch in Island inzwischen knapp, nicht nur in Patagonien (wo man Kryptominern eben mal den Preis um 400% hochsetzt, gute Zeichen für sauteure E Fuels Werke, die sehr lange Rückzahlzeiten haben, hmm, haben würden, wenn man sie tatsächlich irgendwann bauen würde).

https://www.news24.com/fin24/companies/ ... y-20220410

Und lange geht so was wie im folgenden Absatz nicht gut:
"It's crazy that people in the Westfjords need to heat their houses with oil when electricity supply goes down," Audur Onnu Magnusdottir, general manager of environmental association Landvernd, said in an interview. "The big international companies are prioritised. This shows how flawed our priorities are."

Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
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Rama_31_439 hat geschrieben: .... die unsinnigsten Energieverbraucher sind "Währungen", die rein zum Bestehen enorme Mengen an Energie verschlingen. Das mit Abstand Blödsinnigste (nach SPVs), was am Kapitalmarkt in den letzten Jahren erdacht wurde.
Sehr wahr, allerdings gibt es halt auch sehr viele sinnvolle Anwendungen für Serverfarmen, z.B. Wettervorhersagen oder dieses Forum.

Re: Stromverknappung und nun ?

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hgerhauser hat geschrieben: Wieso finden sich Aluminiumwerke oder Serverfarmen an Orten wie Island? Warum stehen da keine Ammoniakwerke oder Wasserstoffelektrolyseure?

Bei Aluminium oder Servern führt kein (effizienterer) Weg an Strom vorbei, beim Ammoniak und Wasserstoff schon, wenigstens solange Kohle und Gas für die Stromerzeugung in großen Mengen genutzt werden.

Kohle und Gas sind für diese Produkte preissetzend und garantieren damit, dass man mit Servern und Aluminium mehr verdient als mit Ammoniak oder Wasserstoff, weil mehr Kohle und Gas ersetzt werden können.

Zusätzlich sind Daten und Aluminium leichter zu transportieren als insbesondere Wasserstoff.

Strom ist übrigens auch in Island inzwischen knapp, nicht nur in Patagonien (wo man Kryptominern eben mal den Preis um 400% hochsetzt, gute Zeichen für sauteure E Fuels Werke, die sehr lange Rückzahlzeiten haben, hmm, haben würden, wenn man sie tatsächlich irgendwann bauen würde).

https://www.news24.com/fin24/companies/ ... y-20220410

Und lange geht so was wie im folgenden Absatz nicht gut:
"It's crazy that people in the Westfjords need to heat their houses with oil when electricity supply goes down," Audur Onnu Magnusdottir, general manager of environmental association Landvernd, said in an interview. "The big international companies are prioritised. This shows how flawed our priorities are."
Es gibt ohne Frage effizientere Einsatzmöglichkeiten für EE aus Patagonien, das wird hier niemand bestreiten. Das bleibt aber alles graue Theorie, denn auch wenn dort Aluminiumwerke oder Serverfarmen gut aufgehoben wären, kenne ich keine Bestreben in diese Richtung, so gut der Ansatz auch ist. Natürlich ist HIF als (scheinbar) künftiger big Player von eFuels kein heiliger Samariter, aber dennoch passiert hier etwas in die Richtung, weil von einem funktionierenden Geschäftsmodel ausgegangen wird.

Vielleicht wird es dort entsprechende Vorhaben(Aluminiumwerke/Serverfarmen) in Zukunft geben. Stand heute gibt es dort "nichts" an Infrastruktur. Diese muss vom eFuel Erzeuger aufgebaut werden, wie auch die Energierzeugung.

Ich sehe da keinen Interessenskonflikt mit einer nachhaltigen und ökologischen Zukunft. Wer möchte, kann sich bei der chilenischen Regierung darum bemühen, entsprechende Industrie dort aufzubauen, um EE effizienter zu nutzen. Lizenz und Pachteinnahmen kann Chile dann dafür nutzen, die anderen Verbraucher des Stromnetzes vermehrt mit EE zu versorgen, um den Bedarf fossiler Energieträger zu reduzieren. Ich bin Laie, aber es scheint dass das Problem in Chile mehrheitlich darauf beruht, dass die Verteilinfrastruktur nicht gegeben ist
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