Stromverknappung und nun ?

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Re: Stromverknappung und nun ?

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Der Strom soll knapp werden! Das ist in der Vorstandsetagen der Automobilhersteller noch nicht angekommen. Dort werden immer monströsere Stromfresser auf den Markt geworfen. Jede gesparte kwh ist notwendig sagen die Einen, die Anderen, die Lindners, verbraten sie >130kmh auf Autobahnen. Die Einen sollen im Winter einen zweiten Pullover anziehen, die Anderen düsen halt mal so Sylt! Vorbildliches Verhalten sieht andes aus!
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Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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A.Q. hat geschrieben: Dennoch glaube ich nicht, dass ein Weiterbetrieb der KKW komplett unmöglich wäre. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, welcher Anstrengungen und Risiken das bedürfte:
  • Man müsste sehr viel Geld in die Hand nehmen, um irgendwo auf der Welt bestehende Brennstäbe zu finden und zu kaufen. (Alternative: Streckbetrieb, allerdings mit immer weiter verringerter Leistung und ebenfalls erhöhten Kosten)
  • Man müsste sehr viel Geld in die Hand nehmen, um praktisch das gesamte Personal zu überreden, dort weiterzuarbeiten.
  • Man müsste sehr viel Geld in die Hand nehmen, um die Technik so schnell auf Vordermann zu bringen (Reparaturstau, Brennstabtechnologie, ... Sicherheitsüberprüfungen, ...)
  • Man müsste zusätzliche Risiken in Kauf nehmen, weil so schnell nicht alle notwendigen Sicherheitsprüfungen in der eigentlich nötigen Qualität gemacht werden können.
Und auf der anderen Seite muss man sich fragen, was man dadurch gewinnt. Denn Gaskraftwerke kann man dadurch kaum kompensieren.
Gas ist momentan für die Stromerzeugung der teuerste Energieträger; er wird eigentlich hauptsächlich dann eingesetzt, wenn es aufgrund von Kraftwärmekopplung nötig ist (dann ist der Strom sozusagen ein Abfallprodukt der Wärmeerzeugung) oder für den Lastfolgebetrieb, weil Kohle und KKW hier nicht schnell genug sind.

Den Lastfolgebetrieb bekommt man aber mit den bestehenden KKW nicht hin (auch wenn KKW grundsätzlich das könnten), sie sind auf Grundlast ausgelegt. Und die KWK abzulösen wäre kontraproduktiv (wenn es überhaupt ginge).

Also könnten die KKW lediglich den Anteil an der Gasverstromung ersetzen, der zu Spitzenlastzeiten aufgrund von unzureichenden Kraftwerkskapazitäten bei Kohle plus EE entsteht.
Natürlich wäre ein Weiterbetrieb ein Kraftakt, vor allem weil die Politik nicht aus dem Quark kommt. Umso kürzer die Vorbereitungszeit, desto bescheidener ist die Lage.

Die Brennelemente ließen sich noch beschaffen. Vielleicht ist dir es nicht bekannt, aber Uran wird in Deutschland angereichert und Brennelemente werden in Deutschland gefertigt, nicht nur für Deutschland, sondern auch für viele andere Länder. Allerdings braucht es natürlich eine klar politische Ansage, für wie lange man denn bestellen soll? Da daneben zu liegen, dass ist das was richtig Geld kostet. Aber auch da läuft die Zeit ab. Wenn dann irgendwann kommt, dass es ja jetzt nicht mehr geht, bleibt es Regierungsversagen ... der jetzigen Regierung.

Das Personal zu überreden ist nicht so das Thema, denn die wären eh geblieben. Auch nach der Abschaltung feuert man sie nicht, man braucht sie weiter. Es sind eher die Zulieferer die personell problematisch sind. Auch hier bräuchte es klare Zukunftsperspektiven oder besser gesagt, verlässliche Ansagen. Laufendes politischen hin und her ist Gift für die Wirtschaft, Gift was das Finanzielle und das Machbare angeht.

Und klar, die Technik muss man an vielen Stelle prüfen. Aber die ist besser, als nahezu überall auf der Welt und überall um uns rum.

Was man gewinnt sind pure kWhs, mit denen man alles machen kann. Strom ist die wertvollste Energiequelle, die kann man für praktisch alles einsetzen, zur Not auch zum heizen. Auch ist Gas nicht mehr so teuer und wird immer attraktiver an sich, weil der CO2-Handel genau das so will. Es verdrängt die Kohle bzw. soll es und das funktioniert. Nicht umsonst schreibt der Energieversorger hier (zu mehr als 95% im Staatsbesitz), dass sie natürlich ab 2024 aus den Kohlekraftwerken Gaskraftwerke machen wollen.

Fazit: Wir werden einfach jedes kWh brauchen, welches sich erzeugen lässt, wir werden jedes kWh brauchen, welches sich halbwegs schadfrei einsparen lässt. Das alles wird viel Geld und Wohlstand kosten, aber das ist alles tausend mal besser, als in mehr oder weniger unkontrollierte Zwangsabschaltungen zu rutschen. Vor allem nimmt man Putin das Drohszenario, wenn klar ist, wir wollen nicht nur ohne ihn klarkommen, sondern wir können es auch (ein brutal entscheidender Unterschied). Spätestens dann ist auch für ihn das Gas keine Waffe mehr, sondern dann wird er liefern, weil er dann nur noch dran wird verdienen können. Aber das muss man herstellen ... um jeden Preis, wenn man denn sich für den aktuellen politischen Kurs entscheidet.

Re: Stromverknappung und nun ?

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2012 PV Industrie beerdigt, jetzt grad die Windindustrie. Was ist dran an der Versorgung mit 3% AKW Strom in D mit den letzten 3 Meilern?
Wir haben doch ein Wärme Problem?
Dann die fehlende Kühlung durch die Flüsse die kaum noch Wasser haben und man noch zusätzlich aufheizt um die Fische zu garen???
Wird das alles nicht gesehen?
Das mal nur aus meiner Erfahrung ohne quellenlinks.
Vielleicht geht das mit PV grad wieder los?
Sg
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Re: Stromverknappung und nun ?

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Immerhin, heute erstmals 40 GW aus Photovoltaik!

Das Thema KKW will ich hier nicht weiter diskutieren, es führt zu nichts.

Aktuelle News passend zum Thema: https://sz.de/1.5623465
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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Sonnt euch im Sommer ... und ja, wir sprechen uns im Winter wieder, allerdings nur wenn es nicht so wild wird (will ich nicht ausschließen, und hoffe ganz im Ernst, dass ihr Recht behaltet), ansonsten haben wir dafür wahrscheinliche keinen Saft.

Re: Stromverknappung und nun ?

Meinereiner
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Twiker76 hat geschrieben: 2012 PV Industrie beerdigt, jetzt grad die Windindustrie. Was ist dran an der Versorgung mit 3% AKW Strom in D mit den letzten 3 Meilern?
Wir haben doch ein Wärme Problem?
Nein. Dank den Geistesgrößen von CDU/CSU hat man sich auf Erdgas versteift und die Energiewende von Peter Altmeiler (sic) brutal abwürgen lassen. Den Netzausbau hat man mit Absicht versumpfen lassen, und der Aufbau von Speicherkraftwerken ist durch die Gesetzeslage offensichtlich unrentabel.

Ohne Erdgas wird es daher momentan etwas schwierig im Stromnetz, weil sonst zu wenig Regelenergie da ist. Will heißen: Die Themen hängen leider schon zusammen.
Leider hängt das also DOCH zusammen, ohne eine gewisse Menge Gas wird es kurzfristig nicht gehen. Auch deshalb würde es jetzt natürlich helfen, wenn wir im Sommer weniger Gas verstromen würden. Vermutlich ist das den Verantwortlichen aber ohnehin klar.

Dass es auch komplett anders geht zeigt Kalifornien. Dort setzt man auf Batteriespeicher (die jetzt Gas gut ersetzen könnten):
https://en.wikipedia.org/wiki/Moss_Landing_Power_Plant

Aber dazu ist der Durchschnittsdeutsche zu verbohrt (weil "Akku=schlecht"). Auch ein Netzausbau hätte natürlich geholfen, den wollte man aber nicht, weil da würde man ja die hässlichen Masten sehen.

Wobei die ganzen Abgesänge auf das Abendland zu früh sind. Das sind jetzt 1-2 Winter, dann greifen (hoffentlich angegangene) Maßnahmen. Wir werden es schon überleben. Putin nicht, weil wenn wir da durch sind, braucht hier keiner mehr sein Gas.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Stat mit irrsinnig viel Geld alle möglichen obsoleten und EOL-Kraftwerke zu ertüchtigen, die in 5-8 Jahren nach der beschleunigten Energiewende keiner mehr braucht, sollte man jetzt alles, was an Installationskapazitäten (=deutlich mehr Gehalt für Solarteure und WKA-Bauer) irgendwie da ist, in Wind und PV investieren, jedes Dach irgendwie vollpflastern, Speicher bauen, um den Strombedarf zu stützen. Es ist halt unheimlich schwierig, 30 Jahre lang korrupte Stillstands- und Rückschrittspolitik der CDU/AFD in wenigen Monaten aufzuarbeiten. Praktisch unmöglich, also muss man eben jetzt soviel wie möglich tun und gucken, wo man im Winter bei rauskommt.
Klar, bei einer Winterflaute nachts muss man dann halt in den sauren Apfel beissen und die letzten Kohlekraftwerke auf Vollast betreiben und natürlich im Vorfeld zusehen, dass man da genug Kohle rumliegen hat (noch ist ja ein wenig Zeit für viele Züge dahin), aber zumindest tagsüber wäre genug Energie da, wenn man dann nicht unbedingt im Dunkeln sein Auto lädt, hätte das ggf auch schon positive Effekte. Das Problem ist erstmal nur das Gas, nicht der Strom.

Ansonsten hat dieses Land schon 2 Lockdowns verkraftet, dann gibt es eben einen weiteren und im Winter noch Kurzarbeit wegen fehlendem Gas für die Industrie, irgendwie hatten alle im Bekanntenkreis, die von Kurzarbeit betroffen waren, das eher positiv gesehen - genug Zeit, um endlich mal Dinge zu erledigen bei Kurzarbeitergeld+ Unterstützung - der Lockdown war also kaum ein Störfaktor.

Jetzt in blindem Aktionismus zu verfallen und die Fehler der letzten 30 Jahre noch mal zu wiederholen, wäre das Dümmste, was es gibt. Unser Klima ist schon im Arsch, wenn man dagegen nichts tut, wird es uns nur 100fach verstärkt auf die Füße fallen. Da ist ein paar Stunden im Pullover sitzen das kleinste Problem, fragt mal die Leute im Ahrtal. Und der Klimawandel und seine Folgen kosten wesentlich mehr Geld als jetzt ein paar Jahre bis zum Ausbau der Energie die Kohle und das Gas für die Kraftwerke jemals kosten könnte.
Das ist keine Ideologie, sondern nunmal Faktum. Die Erde braucht den Parasiten "Mensch" wirklich nicht, manche haben das noch nicht verstanden und sind stolz darauf, sich maximal dumm zu verhalten.
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"

Re: Stromverknappung und nun ?

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Gestern Horst Lüning zur Lage der Nation Sommer 2022 gelauscht.
Er geht von min. Brown out wenn nicht sogar von nem Blackout im kommenden Winter aus.
AKWs bräuchten wir weil die "Deitschen" Heizlüfter kaufen.
Dafür dann noch mehr atom Müll in Kauf nehmen?
Wenn in Frankreich wegen fehlendem Kühlwasser zZ. die AKWs zurückgefahren werden besteht da nicht auch ne Gefahr der Kernschmelze?
Nochmals: es wird kaum über Einsparung gesprochen oder geschrieben.
Wenn man zB. Die Gasheizung so einstellt das 16 oder 18 Grad Basis für die Bude reichen kann man bei Bedarf über nen Holzofen zuheizen oder auf nem heimtrainer ne halbe Stunde pro Person und Tag demmeln. Wenn man noch Strom erzeugt, um so besser! Oder einfach nen Pullover anziehen...
Wie schon geschrieben man muss an vieles denken um den Energieverbrauch runter zu bekommen.
Wenn die Nebenkosten statt 100 auf 400 im Monat steigen (laut Schätzung von Herr Lüning),
dann wirds echt hart!
Ein Nebeneffekt ist dann stagnierender oder sinkender Konsum so reißt es unsere Wirtschaft runter weil ja alles in unserem System auf Wachstum getrimmt ist. Und die Kredite steigen auch und dann kann man evtl. nicht zurückzahlen und eine weitere Krise bahnt sich an.
Damit gehört auch ein Tempolimit bzw. allgemein weniger bis kein Auto mehr fahren, damit man Geld für die Heizung über hat...?
Typisch das denken jetzt lebe ich was morgen ist kann egal sein?
Also "komm son" wie ein türkischer Bekannter sagen würde.
Sg
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Re: Stromverknappung und nun ?

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Ich halte Horst Lüning für nicht besonders clever.

Re: Stromverknappung und nun ?

Meinereiner
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Horst Lüning ist irgendso ein Alkoholhändler, der auf Youtube Gschichterl erzählt.
Ich hab da so einen Nachbarn, der erzählt auch tolle Gschichterl. Wie dass im September 2021 alle geimpften sterben werden, das ist ein großer Plan vom Bill Gates oder so. Ich fühl mich schon ganz tot!

Ein Brown out ist mal ein Audruck, den ich im Zusammenhang mit dem Stromnetz direkt auch noch nie gehört habe. Ich kenne das aus der Elektronik (als Unterspannung). Was genau ist damit im Zusammenhang mit dem Stromnetz gemeint? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Netzbetreiber oder das Netz es zulässt, dass die Spannung über längere Zeit unter der Toleranz ist, ohne abzudrehen.
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