Stromverknappung und nun ?

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Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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Wie weit sollen und uns 100GWh im November bringen?
Das nutzt alles nichts. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
Warum man heute eigentlich noch Gas verstromt, ist eine gute Frage, aber eine andere.
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Re: Stromverknappung und nun ?

Ioniq1234
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@Jupp78: Im letzten November hatten wir 5-20GW PV und bis zu 40GW Wind. Dazu noch die Grundlast. Wär also gut, wenn man davon einiges auch in der Nacht nutzen könnte oder bei stärkerem Wind keine WKA abregeln müsste.

Mal davon abgesehen besteht das Jahr nicht nur aus November.

Jährlich sollen 30GW Wind und PV zugebaut werden. Es wird also in Zukunft immer öfter passieren, dass man Strom "wegschmeißen" muss, weil man nicht genug Verbraucher am Netz hat. Und das nicht nur im Sommer.

Die 100GW Speicher baut man ja mal auch nicht eben in 1-2 Jahren auf. Nur sollte man damit mal langsam anfangen.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Die Mentalität das Verbrauch 24/365 immer möglich ist, ist ein Teil des Problems. Wird es eng mit EE, muss Politik viele Waschlappen verteilen oder anders gesagt auch Industrieproduktion stoppen oder verschieben. Ein Bier zu brauen ist im Sommer leichter trotz extra Aufwand Kühlung. Eine Schule braucht keine Heizung im Sommer. Ein Pool zum Abkühlen auch nicht. Müllverbrennung nur im Winter. Prozesswärme im Sommer durch fossile Energie bereitzustellen gehört verboten. Ohne andere „Lebensform“ wird es schwer.

Wer jetzt PV installiert will teueren Strombezug (>50ct pro kWh) verhindern. Der entlastet aktiv das Netz und Geldbeutel. Im Sommer folgt ein Überangebot, daß quasi die Klimaanlagen & Bev gratis laufen. Mit Kondensat werden Blumen gegossen.

Speicher aus Sand
https://youtu.be/sol9FOaKTr0
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Re: Stromverknappung und nun ?

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Rama_31_439 hat geschrieben: Danke. Du nutzst also auch ein Klimagerät im Reverse Betrieb. Gleiche Situation wie bei uns. Wir nutzen eine Luft/Wasser Klima mit maximal 6 kW im Reversebetrieb, wenn es sich lohnen sollte. Das sehen wir aber erst Ende September, wenn unser Versorger die Preise für Ende Oktober anpassen wird. Bis dahin sind wir mit 18 cent pro kWh Strom und 4 cent pro kWh Gas so aufgestellt, daß es nicht lohnend wäre. Danach.... mal sehen.
Es gibt Splitklimageräte die einen SCOP beim Heizen von über 4,5 haben was in Deinem Fall zumindest Gleichstand wäre.
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Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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Ioniq1234 hat geschrieben: @Jupp78: Im letzten November hatten wir 5-20GW PV und bis zu 40GW Wind. Dazu noch die Grundlast. Wär also gut, wenn man davon einiges auch in der Nacht nutzen könnte oder bei stärkerem Wind keine WKA abregeln müsste.

Mal davon abgesehen besteht das Jahr nicht nur aus November.

Jährlich sollen 30GW Wind und PV zugebaut werden. Es wird also in Zukunft immer öfter passieren, dass man Strom "wegschmeißen" muss, weil man nicht genug Verbraucher am Netz hat. Und das nicht nur im Sommer.

Die 100GW Speicher baut man ja mal auch nicht eben in 1-2 Jahren auf. Nur sollte man damit mal langsam anfangen.
Natürlich besteht das Jahr nicht nur aus dem November, aber die Stromversorgung muss man eben auf die blödeste Zeit auslegen und nicht auf die schönste Zeit. Dabei haben wir kein echtes Tag/Nacht Problem, sondern ein Sommer/Winter Problem. Und da hilft auch nicht, dass am 30. Nov. letzten Jahres Mittags um 12 47GW Windstrom da waren und entsprechend einen guten Teil des Bedarfs von 86GW gedeckt haben. Vom 10. Nov bis 17. Nov. war dagegen absolute Dunkelflaute. Da gab es Stunden, da haben Wind und Sonne zusammen nicht mal 1GW Leistung zusammen gebracht. Ein Speicher von 100GWh ist da nach ca. 1,5h leer. Und was macht man dann die folgenden 166,5h?

Klar, wir brauchen Speicher, aber das ist alles andere als trivial zu lösen. Und da reden wir erst mal nur über den Strom. Das Gas, dessen Geld du nutzen willst, aber heizt die Wohnungen. Sollen die kalt bleiben?

Re: Stromverknappung und nun ?

Ioniq1234
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@Jupp78: Die Speicher können das Problem der "Dunkelflaute" nicht lösen. Außer sie hätten mehrere TW Kapazität.

Es geht darum den überschüssigen EE-Strom Mittags oder bei Starkwind nicht größtenteils abregeln zu müssen und diesen zum Beispiel in der Nacht nutzen zu können.

Für die Dunkelflaute brauchen wie nach wie vor Gaskraftwerke, die irgendwann zu einem immer größeren Teil mit grünem H² betrieben werden. Dann wären da noch die Pumpspeicher, Biomasse und Wasserkraft, die auch in der "Dunkelflaute" liefern können.

Es wäre also nie nötig die 100GWh in 1,5h zu entleeren, da immer einige GW andere Kraftwerke noch einspeisen. Mal davon abgesehen ist die Netzlast in der Nacht nie bei 86GW. Eher 40-50GW. Am Wochenende teilweise nur 35GW.

Und immer etwas in die Zukunft blicken. Die EE sollen noch drastisch ausgebaut werden. Dann haben wir durch diese in der "Dunkelflaute" nicht mehr nur 1GW sondern vielleicht 5-10GW.

Im Zeitraum 10-17.11.2021 war die PV in den Mittagsstunden immer mindestens bei 2,5GW. Wenn der Ausbau auf 200GWp erfolgt ist, reden wir dann von 6-8GW. Und aus den im Zeitraum durchschnittlichen 5GW Wind werden dann 10-20GW.

Aber auch Biomasse wird zugebaut und soll zunehmend auch Regeln können. Aus derzeitig 4GW Grundlast werden dann nochmal 10-15GW, je nach Bedarf. An dem 1GW Wasser wird sich vermutlich nicht so viel ändern.

Wenn ich jetzt mal zusammenrechne, haben wir auch in der "Dunkeflaute" 30-50GW EE verfügbar. Und dann können die 100GWh Speicher noch sagen wir 10GW einspeisen zuzüglich der Pumpspeicher. Sollte das auch nicht reichen, müssen wohl oder übel noch einige GW Gaskraftwerke hochgefahren werden. Nur ohne Speicher müssten die Gaskraftwerke viel öfter laufen und vor allem fast die ganze Reglleistung erbringen.

Re: Stromverknappung und nun ?

Casamatteo
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Die zitierten 100 GWh entsprechen 2 Mio. E-Autos mit im Schnitt 50 kWh Akku, das hat Deutschland noch nicht erreicht, Mitteleuropa vermutlich schon. Leider nur unidirektionale Speicher, hineinladen und verfahren, bidirektional rückspeisen können nur die wenigsten E-Autos, per Chademo. Es wird Zeit dass sich das ändert, vermutlich muss die Politik Druck ausüben.

Zum Überbrücken der "Dunkelflaute", etwaigen Blackouts und regionalen Problemen setze ich auf dezentrale Notstromaggregate wie sie schon für andere Zwecke vorhanden sind, etwa für Hochwasserpumpen, beim THW usw.

Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
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Ioniq1234 hat geschrieben: Es geht darum den überschüssigen EE-Strom Mittags oder bei Starkwind nicht größtenteils abregeln zu müssen und diesen zum Beispiel in der Nacht nutzen zu können.
Das Problem stellt sich aber aktuell gar nicht unbedingt. Örtlich begrenzt kommt so etwas schon mal vor, aber dann hängt es eher an unzureichenden Leitungen.

So sehe ich es als unsinnig an, Autos zu entladen, aber durchaus Potential die Akkus zu laden, wenn wirklich mal zu viel EE-Strom im Netz ist. Das sind ja meist nur kurze Peaks.

Ansonsten ist es natürlich so, dass bei einer Verzehnfachung von Wind und Sonne aus 1GW 10GW in der Dunkelflaute werden. Nur der Weg ist verdammt weit. Das Zehnfache von dem hinzustellen, wofür wir bislang 20 Jahre gebraucht haben, macht sich extrapoliert in 200 Jahren. Na gut, so lange muss es nicht dauern, aber in wenigen Jahren wäre vollkommen illusorisch.

Und mit irgendwelchen Peaks zur Mittagszeit zu rechnen ist sicher nicht zielführend, genauso wenig wie eben mit Durchschnittswerten zu rechnen. Es muss auch reichen, im blödesten Moment. Am Ende gibt es nur die drei Stellschrauben. Zubauen, Speicher und Verbrauch regeln. Selbst wenn man alles nutzt, bleibt es ein sehr langer Weg.

Re: Stromverknappung und nun ?

Ioniq1234
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Ich stelle mir das so vor:

In den nächsten Jahren bauen sagen wir 1 Million private PV-Anlagenbesitzer im Durchschnitt 5kWh Speicher auf. Das wären schonmal 5GWh. Die speisen in der "Dunkelflaute" zwar nicht ein, verbrauchen dann aber auch weniger aus dem Netz. Dazu größere Speicher an Freiflächenanlagen und Windparks. Weiterhin alle Ladeparks ab 1MW installierter Leistung. Großverbraucher, insbesondere Industriebetriebe.

Die VNB bauen Speicher an die Umspannwerke und so weiter. Und dann gibt es ja noch die, die grünen Wasserstoff herstellen wollen. Um die Anlage gleichmäßig auslasten zu können, braucht man Speicher um kurze Überangebote im Netz abnehmen zu können.

Kombinieren Großverbraucher den Netzanschluss mit Speicher, kann der Leistungsanteil an den Stromkosten deutlich reduziert werden.

V2G wird zukünftig sicher auch eine Rolle spielen, wenn auch nur eine kleine.

Re: Stromverknappung und nun ?

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Die Herausforderungen sind extrem. Aber der Standpunkt weil es so komplex ist, wird es nicht klappen, lassen wir um Gotteswillen alles beim Alten und zerstören den Planeten, ... kann nicht die Antwort sein. Die Lösungen liegen teilweise sehr greifbar nahe. Lösungsvorschläge sind gefragt und nicht dauernde negative Kommentare.
Wie viel könnte man erreichen, wenn man sich von der Vorstellung löst, das man durch weitestgehende Ignoranz den Zug der EE stoppen kann und zurück in das altbekannte kommen könnte. Diesen Strohalm an den sich viele hier halten (Wegen Krieg und Dürre haben wir andere Probleme und niemanden wird die Energiewende noch interessieren wenn man Kalte, dunklen Zimmer sitzt) ist leider keiner. Diese Ereignisse haben nur gezeigt wie spät es schon ist, und wie viel schneller wir die Energiewende voran treiben müssen. Auch die Unabhängigkeit von Energieimporten ist nun offensichtlich. All die Lustigen Ideen Wasserstoff so wie früher den Treibstoff aus unsicheren Drittstaaten zu kaufen ist nur der Weg zurück.
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