Stromverknappung und nun ?

[Martyn136]

Also bei 600€ zusätzlich für ein Einfamilienhaus empfinde ich nicht gerade als Nebenkriegsschauplatz. Hinzukommend wurde ich seit Januar, von 113€ auf 360€ Im Monat hochgestuft. Und aktuell würde ich bei Neu Abschluss eines Gasvertrages unglaubliche 553€ im Monat bezahlen müssen. Und dazu noch die ungerechte Sanktion von Uniper mit einer Gasumlage, die nur Gaskunden bezahlen müssen. Ich Glaube, das ist das erste mal in der Geschichte Deutschland das nur eine bestimmte Gruppe eine Sanktion bezahlen muss. Und warum wird nicht auch der Stromkunden zur Kasse gebeten? Immerhin produzieren wir mit Gas auch Strom. Und in diesem Jahr soviel wie noch nie, damit wir ihn ins Ausland verkaufen können.

Ein Gasverbrauch von 12.000 KWh Anfang des Jahres ca. 1.000€ gekostet, also ca. 83,10€ im Monat.

Bei den heutigen Preisen wären es auch ohne Gasumlage schon ca. 3.770€, also 314,20€ im Monat mehr. Das sind bereits 231,10€ monatlich mehr.

Durch die Gasumlage würden nochmal 346€ im Jahr bzw. 28,80€ im Monat hinzukommen. Darauf kommt es auch nicht mehr an.

Ansich finde ich die Gasumlage schon sehr fair, denn sie betrifft ja vorallem Grossstädter die:

1) aktuell durch das 9€ Ticket schon sehr gut entlastet wurden weil sie jetzt ihren gut ausgebauten ÖPNV billig nutzen können.
2) zu einem grossen Anteile Grüne oder SPD gewählt haben und damit für die Russland-Sanktionen mit der Konsquenz der Gasdrosselung gestimmt haben.

In den ländlichen Regionen haben die Wähler oft für Freie Wähler, FDP und AfD gestimmt, die hätten sich mit den Russland-Sanktionen stärker zurückgehalten, und dann würde Russland auch weiter Gas liefern, so wie sie es nach Ungarn tun.

[Chemiker]

Wäre sofort dabei wenn es bei mir im Ort geothermie geben würde aber halte es eher für unwahrscheinlich.
Aber @MaXx.Grr jedes Auto auf Elektrofahrzeuge umzustellen halte ich auch eher für unwahrscheinlich und das gerade bei unserer Energieknappheit eher keine gute Idee eher kontraproduktiv, aber wer weiß was in 10 Jahren ist.

[Meinereiner]

Aber @MaXx.Grr jedes Auto auf Elektrofahrzeuge umzustellen halte ich auch eher für unwahrscheinlich und das gerade bei unserer Energieknappheit eher keine gute Idee eher kontraproduktiv, aber wer weiß was in 10 Jahren ist.

Eine Klapperkiste braucht um die 5l/100km, das sind 50kWh.
Ein BEV braucht unter 20kWh.

Verbrennungsmotoren sind ineffizient.
Und jetzt komm mir nicht mit "aber Öl ist doch verfügbar". Das ist gerade im Moment vielleicht etwas günstiger als bei Kohle oder Strom, aber das ist lediglich eine Momentaufnahme. Im Übrigen haben wir die hohen Spritpreise genau wegen einer gewissen Knappheit, auch beim Öl.

[Odanez]

Wären alle Autos in Deutschland elektrisch, würde der gesamte Strombedarf lediglich um 15% steigen. Es stimmt aber schon, dass das aktuell nicht möglich wäre, aber aktuell gibt es ja auch noch nicht so viele E-Autos. Das ist also ein nicht vorhandenes Problem, das ist eine Herausforderung, an die man sich anpassen kann, und über mehrere Jahre vielleicht 2% im Jahr zu erhöhen ist ja wohl peanuts oder Wenn es doch weiterhin so knapp wird mit den Strom, dann könnte man ja Ölkraftwerke bauen. Öl ist ja momentan noch vorhanden. Das witzige ist, dass es immernoch effizienter und sauberer ist das Öl in einem Kraftwerk zu verfeuern um damit ein E-Auto zu bewegen, als es zu raffinieren und dann in einem Verbrennerauto zu verheizen, vorausgesetzt das Ölkraftwerk hat auch eine Kraft-Wärme-Kopplung und die Abwärme kann als Fernwärme verwendet werden. Bei einem Verbrennerauto dient die Abwärme zu 99% niemanden was.

Aber auch das Öl, obwohl es grad noch nicht knapp ist, könnte im Zuge der Energiekrise auch mal schnell knapp werden, und dann passiert mit den Verbrennern genau das: Sie fahren nicht mehr. Bei E-Autos kann das nur passieren, wenn wir wirklich mehrere und längere Blackouts erleben.

[Michael_Ohl]

Mit dem Unterschied, das ich mir 500Liter Diesel in den Keller stellen kann und 2000 liter in den Tanks meines Schiffes habe. Das wird mir beim E-Auto nicht ganz so gut gelingen, dafür kann ich mit der Solaranlage auf dem Schiff und dem Wohnwagen einiges erzeugen wenn der Blackout kommen sollte. Dort habe ich dann auch Gas zum Heizen.

MfG
Michael

[Meinereiner]

Mit dem Unterschied, das ich mir 500Liter Diesel in den Keller stellen kann und 2000 liter in den Tanks meines Schiffes habe. Das wird mir beim E-Auto nicht ganz so gut gelingen, dafür kann ich mit der Solaranlage auf dem Schiff und dem Wohnwagen einiges erzeugen wenn der Blackout kommen sollte. Dort habe ich dann auch Gas zum Heizen.

Toll!

Allerdings bekommst du kein Trinkwasser, dein Keller läuft mit Abwasser voll *1), du kannst nicht mehr tanken, deine Gefriertruhe taut auf, die Leute laufen plündernd durch die Straßen, keine Ampel funktioniert mehr, du kannst nichts mehr kaufen.
Und das ist erst der Anfang.

Blackout über längere Zeit (Tage bis Wochen) heißt absolute Anarchie und Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung. Da hilft dir dein Diesel im Keller auch nicht mehr.

Die Prepperromantik kannst du mal stecken lassen

*1) Unsere ganze Siedlung liegt tiefer als das Klärwerk. Was mir nicht klar war, bis ein größerer Schauer einmal die Hebepumpen überwältigt hat. Und das ist KEIN Einzelfall.

[Odanez]

Wenn man wirklich so eine Situation kommt, dann kommt man auch nicht mehr an den Kraftstoff ran, zumindest in diesen Mengen. Das klappt nur, wenn man immer sich so einen Vorrat anlegt, denn es könnte ja morgen losgehen Aber wer wird schon mehrere hundert Liter Kraftstoff dauerhaft lagern? (Zusätzlich zu den Öl- bzw. Gastanks für Heizung)

Die Prepper-Einstellung ist dass man allen anderen einen Schritt voraus ist, falls die Apokalypse kommt. Und auch davon ausgehen, dass die Apokalypse ohne Warnung von einem Tag auf den nächsten starten wird. Versteh mich nicht falsch, es ist schon sinnvoll gewisse Sachen auf Vorrat zu haben und sich nicht immer auf just-in-time zu verlassen, aber ein gewisses Vertrauen in der modernen Infrastruktur und den sozialen Strukturen braucht man schon, sonst geht man nur noch mit Angst und Pessimismus durch die Welt.

Ich glaube auch nicht, dass Michael_Ohl ein Prepper ist, er hat nur gesagt was man mit dem einen tun könnte und mit dem anderen nicht. Aber wie gesagt: Das mit dem E-Auto wird nur dann zu einem Problem, wenn es mal wirklich Blackouts von mehreren Tagen geben sollte. Bei kürzeren Blackouts wird man die Zeit wenn mal wieder Strom da ist immer nutzen um das Auto aufzuladen. Wer mindestens 200km weit kommt mit einer Ladung, der wird da auch nicht wirklich Probleme bekommen. Man muss auch bedenken, wenn wir mal wirklich lange Blackouts haben, dann ist es weitere Strecken zu absolvieren absolut nicht mehr relevant, es sei denn man muss vor irgendwas fliehen. Denn dann hat man ganz andere Sorgen, als mal einen Ausflug machen zu wollen oder Verwandte besuchen.

[SüdSchwabe]

Ansich finde ich die Gasumlage schon sehr fair, denn sie betrifft ja vorallem Grossstädter die:

Ach, und das kannst Du mit irgend einer Quelle auch nur ansatzweise belegen?

2) zu einem grossen Anteile Grüne oder SPD gewählt haben und damit für die Russland-Sanktionen mit der Konsquenz der Gasdrosselung gestimmt haben.

Aha. Hier ist tiefstes Land, die Grünen haben auch hier ordentlich Stimmen eingefahren - trotzdem heizen hier viele mit fossilen Brennstoffen.

In den ländlichen Regionen haben die Wähler oft für Freie Wähler, FDP und AfD gestimmt, die hätten sich mit den Russland-Sanktionen stärker zurückgehalten, und dann würde Russland auch weiter Gas liefern, so wie sie es nach Ungarn tun.

Du musst hier nicht Werbung für Konservative oder aushilfs-Nazis machen. Das mag im rückwärts gewandten Bayern vielleicht stellenweise so sein.

Ungarn ist eh auf dem nationalen Ego-Tripp und noch abhängiger vom russischen Gas.

Niemand aus der gegenwärtigen Regierung hat Vlad dazu aufgefordert, einen illegalen Angriffskrieg zu führen und seine Großmachtfantasien aus zu leben.

Die Sanktionen sind das einzige Mittel, hier Kontra zu geben (ohne mal eben den Russki militärisch an zu gehen).

Klar, dass Ungarn sich hier streubt, die dortige Regierung will eh nur Geld aus der EU abgreifen und sonst ihr Ding durchziehen.

Natürlich kann man sagen, dass man die Sanktionen doof findet, weil das toitsche Volck darunter leide, aber dann ist es einem halt auch scheiß egal, wenn Vlad einen souveränen Staat einfach so angreift und das Faustrecht wieder salonfähig machen will.

Die Ursache für das Dilemma liegt im russischen Angriffskrieg und der Abhängigkeit vom russischen Gas, in das uns die unionsgeführten Regierungen der letzten 16 Jahre geführt und den Ausbau der EE massiv torpediert haben.

Und: Vlad will uns kein Gas liefern, um genau diese Diskussion zu befeuern und eine Spaltung hier im Land herbei zu führen. Es wäre nämlich ein Leichtes, NS1 auf Volllast zu betreiben, wenn Vlad das wollte. Will er aber nicht.

SüdSchwabe.

[A.Q.]

Wäre sofort dabei wenn es bei mir im Ort geothermie geben würde aber halte es eher für unwahrscheinlich.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber die meisten Bundesländer haben einfache Möglichkeiten, das herauszufinden. Zum Beispiel für NRW: https://www.geothermie.nrw.de/

Es geht weitaus häufiger, als die meisten Menschen denken.

Geothermie ist auch nicht gleich Geothermie. Es gibt viele verschiedene Varianten, Erdwärme zu nutzen.

[Meinereiner]

Ansich finde ich die Gasumlage schon sehr fair, denn sie betrifft ja vorallem Grossstädter die:

Du musst hier nicht Werbung für Konservative oder aushilfs-Nazis machen. Das mag im rückwärts gewandten Bayern vielleicht stellenweise so sein.

Die AFD in Bayern war bei der Bundestagswahl in Bayern 2% unter dem Bundesdurchschnitt. Also ladet euer Naziproblem woanders ab!

Die CSU ist ein bayerisches Problem, zugegeben, aber das löst sich gerade selber. Die befinden sich seit Jahren im Sinkflug.
Die CSU ist wie CDU und SPD eine typische Letztwählerpartei, daher sterben denen die Wähler weg. Unser Wadlbeißer (Söder) beschleunigt das Ganze zusätzlich.