Stromverknappung und nun ?

Alle Themen über Elektroautos, zu denen es kein eigenes Forum gibt
GesperrtGesperrt Options Options Arrow

Re: Stromverknappung und nun ?

Wintermute
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Mi 20. Jul 2022, 15:42
  • Hat sich bedankt: 22 Mal
  • Danke erhalten: 7 Mal
read
Weis jemand, weshalb Habeck / die Netzbehörde zwar die Steinkohlereserve jetzt freigegeben hat, aber die Braunkohlereserve erst zum 1. Oktober ?

Vor dem Hintergrund von ca. 10 Gigawatt Dauerlast der Gaskraftwerke gegenwärtig, was ca. 20 Gigawatt Erdgas entspricht, und der deutlich teureren Steinkohle, die noch dazu importiert werden muß, versteh ich nicht, wieso man nicht jetzt alle Register zieht um möglichst viel Gas einlagern zu können.

Pro Tag wird so gegenwärtig der Erdgas Jahresverbrauch (!) von 16.000 Haushalten unnötig zur Stromerzeugung verbrannt.
Anzeige

Re: Stromverknappung und nun ?

tommywp
  • Beiträge: 3697
  • Registriert: Mi 22. Sep 2021, 17:31
  • Danke erhalten: 906 Mal
read
Idee in Polen: Abgeschaltete AKW in Deutschland pachten? - ZDFheute https://www.zdf.de/nachrichten/wirtscha ... w-100.html

Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
read
electic going hat geschrieben: Ja, so ist das mit den Prozenten:
https://www.umweltbundesamt.de/presse/p ... 45-prozent

Klar, wenn es andere gibt, deren Werte noch mehr steigen, dann sind der eigene Werte relativ dazu besser. Wenn du heute 1 Liter Wasser von insgesamt 100 Liter verbrauchst, 1%. Braucht du morgen 8 Liter, aber alle insgesamt 1000, hast du einen sinkenden Trend, weil du unter 1% bist. Aber nicht wirklich.
Klar ist das so mit den Prozenten und 2021 hatte Sondereffekte. Ich hoffe, dass das keine Zeitenwende ist, befürchte aber, dass es mal min. eine temporäre Zeitenwende mit der neuen Regierung wird. Aber wer mit Prozenten anfängt, der braucht nicht hinterher sagen, dass die doof sind. Und bis zur Zeitenwende sah es echt gut aus die Parität zu erreichen (Welt-pro-Kopf-Verbrauch und deutscher Pro-Kopf-Verbrauch), was aber auch an klar sinkenden Zahlen lag (aber natürlich auch daran, dass die anderen immer mehr rausblasen).

Re: Stromverknappung und nun ?

Jupp78
read
env20040 hat geschrieben: Auf/ Aus welcher Quelle?
Primärenergie exportierende Länder liegen beim pro Kopf CO2 Ausstoss gerne voran, da nicht die Verbrennung, sondern die Entstehung gezählt wird.
Auch das ist faktisch falsch. Gezählt wird das wo es der Endverbraucher bezieht. Ansonsten stünde Deutschland viel viel besser da und Länder wie Saudi-Arabien oder Russland noch viel schlechter. Diese Länder liegen nur gerne recht hoch, weil diese die Energie wenig kostet und diese deshalb wenig sparsam damit umgehen.
Nur in ganz wenigen Fällen gibt es Verzerrungseffekte. Diese treten hauptsächlich innereuropäisch auf. Wenn du deine Energie für dein Auto in D beziehst, dann wird das D angerechnet und nicht A. Umgedreht genauso. In dem Fall macht es sicher den Braten auch nicht fett. Nur bei Extrembeispielen spielt es eine Rolle, so z.B. bei Luxemburg. Da ist tanken einfach viel billiger als drum herum, bei wenig Köpfen. Deren Bilanz ist deshalb echt schlecht, weil man ein französisches Fahrzeug nicht rausrechnen kann.
SüdSchwabe hat geschrieben: Die korrekte Summenformel lautet aber CO₂ und nicht CO². Die Ignoranz gegenüber der korrekten Schreibweise geht mit auf den Sack.
Bei kW und kWh kann ich das voll nachvollziehen, einfach auch weil unterschiedliche Bedeutungen dahinter stecken, die echt Unterschiede machen. Aber bei CO₂ kram ich nicht jedes mal das Sonderzeichen raus, da werde ich weiter CO2 schreiben. Es gibt da auch gar kein Missverständnispotential, auch wenn es formal nicht richtig ist.

Re: Stromverknappung und nun ?

USER_AVATAR
  • env20040
  • Beiträge: 7241
  • Registriert: So 6. Okt 2019, 11:33
  • Wohnort: Europa, Ostösterreich, Mittelfranken
  • Hat sich bedankt: 1371 Mal
  • Danke erhalten: 1506 Mal
read
Na dann: Kauft amerikanische Bigblocks 6, 8 und 12 Zylinder deutscher Produktion mit Zwergenbatterien, verbrennt weiter Braunkohle, verzichtet auf eine Nord Süd Energietrasse, verwendet Gas als Brückentechnologie die nächsten 50 Jahre.

Redet weiter alles schön.
Wundert euch nur nicht, wenn denn irgendwann die drum herum liegenden Länder keine deren Energien mehr liefern werden da diese sich lieber selber versorgen, bzw. Lieber selber 100% Erneuerbare Energien in der eigenen Bilanz haben anstatt diese Energie in das Ausland zu liefern.

Alleine zu meinen dass Norwegen, Österreich und andere wie selbstverständlich Wasserspeicherenergie liefern, ohne als Deutschland selber was auf die Reihe zu bringen, ist in der heutigen, gerade leider wieder entstehenden Kleinstaatlichkeint a la Ungarn oder Polen, ein interessantes Vorgehen welches mal schnell zu einer Energiekrise führen kann.
Dies nämlich, wenn die Speicher das erste mal alle leer sind.
Knappest dran war es schon, man munkelt von 20 Sekunden, erfährt aber nichts genaues.
Danach folgen Abschaltung.
Was denn Abgeworfen wird ist nur die Frage.
Wirft man keine Lasten in so Momenten aus dem Netz, welches schon eine größeren Frequenztoleranz bis 47,5 Hz, anstatt des vorher weit darüber liegenden krachen Hoch und Mittelspannungsnetze nieder.
Und diese 380 KV Leitungen wird man um alles in der Welt am Leben halten wollen.
Pech hat den der, welcher sich auf andere verließ, so wie Deutschland, welches in Bayern aus Ästhetischen Gründen noch immer keine Windräder zulässt.
Österreich hat auch solch ignorante Bundesländer, Kärnten nur dass dieses genug Speichermasse besitzt.
Nas Netz war schon zur Vollgasversorgung Zeitweise auf der Kippe.

Aber "Deutschland Du schaffst das" wird schon helfen.

Bis Geld nicht mehr alles regelt, dann wird es wehtun.

Sowas nennt sich schönrechnen, was auch beim Co irgendwas betrieben wird.

Eine Diskussion über ne Schreibweise zu beginnen ist wie eine Politisch geworfen Nebelgranate. Zu betrachten.

Ähnlich er "Brot und Spiele" zu Römerzeiten, damit das Volk anderes vergisst.

Wie oft in Jugendjahren stöhnten wir, wenn es über 30, 32 Grad hätte?
Heute ist es normal.

Traurig, dass es immer Korinthenkacker gibt, welche Kleinigkeiten gross machen und andere drauf aufspringen.

Ich wünsche diesen, dass bei Ihnen als erstes der Strom ausfällt.

Leider wohnen diese allerdings den Französischen Hochhspannungsleitungen nah, welche schon mehrmals vor dem Komplettausfall Süddeutschlands schützten, da Deutschland sich lieber in Korinthenkackerei ob einer unterirdischen DC Leitung im eigenen Land verstrickt.
Andere Bauen in gleicher Zeit, so etwa in mittlerweile 15 Jahren ? 380 kV Trassen fertig.

Dick und fett ist nett.
Allerdings, dies ist ein Mobilitätsforum nur, wenn Dick und fett wieder mal defekt ist, man auf den Smart Leihwagen umsteigen kann.

Deutschland treibt es nur soweit, dass der Smart zusammenbrechen könnte, wenn man versucht einzusteigen.
Dann ist es mal dunkel.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Stromverknappung und nun ?

tommywp
  • Beiträge: 3697
  • Registriert: Mi 22. Sep 2021, 17:31
  • Danke erhalten: 906 Mal
read
Gehen in Österreich nicht auch die Lichter aus ohne Gas?

Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
  • Beiträge: 3796
  • Registriert: So 4. Jun 2017, 21:53
  • Hat sich bedankt: 212 Mal
  • Danke erhalten: 681 Mal
read
schattenparker hat geschrieben:
Tempoeinsparung... "Das bringt doch nix"...
Laut UBA Tempolimit 130 = 1,9 Mio Tonnen CO2, Tempolimit 120 = 2,6 Mio Tonnen CO2, Tempolimit 100 = 5,4 Mio Tonnen CO2
Das Verkehrsministerium hat sein Ziel gerissen. 3,1 Millionen Tonnen an CO₂-Emmissionen hat der Verkehrssektor im vergangenen Jahr zu viel ausgestoßen.
120 statt 200 km/h fahren senkt die CO2 Emissionen um etwa 50%. Wie rechnen wir das am besten klein? Indem wir mit einer möglichst hohen Vergleichsgröße arbeiten, am besten gleich den CO2 Ausstoß der ganzen Welt mit dem der Raser auf deutschen Autobahnen vergleichen.

PKW liegen bei etwa 100 Millionen Tonnen, oder etwa einem Achtel des Ausstoßes von Deutschland.

Autobahnen sind nur 1/3 des Straßennetzes (gerechnet nach gefahrenen Kilometern, nicht Länge der Straßen, da ist der Anteil natürlich viel kleiner), also werden aus 50% Ersparnis schon nur noch 16%, wenn wir nicht die Einsparung für Autobahnen nehmen, sondern für alle Straßen rechnen.

Etwa die Hälfte der Autobahnen hat schon ein Tempolimit von 130 oder weniger, schon werden aus den 16% nur noch 8%. Etwas die Hälfte der Autofahrer fahren sowieso langsamer, schon sind es nur noch 4% und bei der anderen Hälfte hat man festgestellt, dass die sich häufig nicht an die bestehenden Tempolimits halten. Das reduziert es nochmal auf 2% = die oben erwähnten 1,9 Millionen Tonnen.

Da lässt sich übrigens etwas dran drehen, ohne das allgemeine Tempolimit unter 130 bewegen zu müssen. Man muss dafür sorgen, dass sich die Hälfte der Autofahrer, die schneller als 130 fahren will, auch tatsächlich an das Tempolimit hält:

Statt der Geldstrafe gibt es bei mehr als Messtoleranzüberschreitung des 130 km/h Limits den Entzug des normalen Führerscheins, man darf dann nur noch auf 130 km/h abgeregelte Fahrzeuge fahren. Das dürfte die Einhaltung des Tempolimits zu 99% sicherstellen

Grob fallen zwei Halbierungen weg, weil die Raser dann auch die bestehenden 130 km/h Templimits einhalten werden, statt 1,9 Millionen Tonnen werden 8 Millionen gespart. 3/4 der Ersparnis kommen dabei von Rasern, die schon die bestehenden Tempolimits überschreiten.

Die Ersparnis ist ordentlich (etwa 1% der Emissionen Deutschlands, etwa 8% der PKW Emissionen) und gesetztestreue Autofahrer und die meisten Straßen betrifft es gar nicht oder kaum.

Machen wir 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen mit der gleichen Regelung, die dafür sorgt, dass die Tempolimits auch eingehalten werden, dürften nochmal 20 Millionen Tonnen Ersparnis dazukommen. Das würde allerdings die überwiegende Mehrheit der Autofahrer zu Verhaltensänderungen zwingen.
heikoheiko.blogspot.com

Re: Stromverknappung und nun ?

Wintermute
  • Beiträge: 32
  • Registriert: Mi 20. Jul 2022, 15:42
  • Hat sich bedankt: 22 Mal
  • Danke erhalten: 7 Mal
read
Was ein Tempolimit für die Stromerzeugung bringen soll, verstehe ich nicht. Steinkohle aus Rußland ist schon ersetzt (vornehmlich über Importe über ARA), Braunkohle hat Deutschland selber und Stromerzeugung aus Öl findet in Deutschland nicht statt (Kleinstkraftwerke mal ausgenommen). Darüberhinaus ist Öl aus Rußland auch schon weitestgehend ersetzt (im ehemaligen Westdeutschland), das einzige Problem ist noch Schwedt, weil noch keiner sich dazu durchgerungen hat, Rosneft zu enteignen.

Re: Stromverknappung und nun ?

electic going
  • Beiträge: 2929
  • Registriert: Fr 9. Mär 2018, 16:26
  • Hat sich bedankt: 165 Mal
  • Danke erhalten: 547 Mal
read
Hat es auch nicht, wird aber immer gerne damit postuliert. Vielmehr ist der Gedanke, durch die Ersparnis die Spritpreise nicht noch weiter zu treiben, denn wo weniger Verbrauch eines (künstlich) knappen Gutes, steigen die Preise weniger.

Re: Stromverknappung und nun ?

hgerhauser
  • Beiträge: 3796
  • Registriert: So 4. Jun 2017, 21:53
  • Hat sich bedankt: 212 Mal
  • Danke erhalten: 681 Mal
read
Wintermute hat geschrieben: Was ein Tempolimit für die Stromerzeugung bringen soll, verstehe ich nicht. Steinkohle aus Rußland ist schon ersetzt (vornehmlich über Importe über ARA), Braunkohle hat Deutschland selber und Stromerzeugung aus Öl findet in Deutschland nicht statt (Kleinstkraftwerke mal ausgenommen). Darüberhinaus ist Öl aus Rußland auch schon weitestgehend ersetzt (im ehemaligen Westdeutschland), das einzige Problem ist noch Schwedt, weil noch keiner sich dazu durchgerungen hat, Rosneft zu enteignen.
Heizöl/Diesel sind zur Zeit sehr knapp und russische Importe sind bisher keineswegs ersetzt.

https://www.reuters.com/business/energy ... res%20show.

Aus Russland sind bisher im Juli 60% der Heizöl/Diesel Importe Europas gekommen.

Es gibt zahlreiche Kraftwerke, die sowohl Heizöl als auch Erdgas verfeuern können. Dies gilt besonders für Heizkraftwerke.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_fos ... eutschland

Die Bundesregierung ruft 1,6 GW an Mineralölkraftwerken aus der Reserve zurück:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Presse ... isten.html

In der Vergangenheit war der Erdgaspreis generall an den Erdölpreis gekoppelt und gegenseitige Substitution sehr üblich. Dies ist etwas zurückgefahren wordne in den letzten Jahren (es gibt weniger langfristige Erdgaslieferverträge mit Erdöl als Preisbasis und mehr reine Erdgaskraftwerke). Das Substitutionspotential ist allerdings weiter sehr hoch.
heikoheiko.blogspot.com
Anzeige
GesperrtGesperrt

Zurück zu „Allgemeine Themen“

Gehe zu Profile