Spon.de 18.06.22 "Lindner will Kaufprämien für E-Autos streichen"

[iOnier]

Nur mal als Idee:

- der Besitzer des Fahrzeugs definiert einen SoC-Zielbereich, sagen wir 60-80%, in diesem Bereich dürfte der Verschleiß an der Batterie auch noch gering sein, gerade bei geringen Leistungen um 11 kW (die Masse - hier an Autos - macht's!)

- bis zum Erreichen der unteren SoC-Grenze (hier: 60%) bezahlt er für den Strom

- im gewählten Zielbereich ist das Laden kostenlos, das Abgeben von Strom aber auch(!)

=> im Mittel werden beim Ausstecken so um 70% auf der Anzeige stehen, also ca 10% SoC, die als Vergütung für die Zurverfügungstellung netzdienlichen Speichers beim Fahrzeugbesitzer ankommen.

Klar wird es dann Einzelne geben, die prompt beim Erreichen der 80% zum Auto rennen und ausstecken. Aber ob das auf längere Sicht die Regel sein dürfte, wage ich zu bezweifeln.

[bm3]

Nur noch Kleinwagen fördern, dann wird das schon, das kann nach Leergewicht gehen. Das sind allerdings Dinge wobei sich so mancher Politiker sehr gerne von der Industrie beeinflussen lässt, das ist unser Problem, nicht die Prämie, die könnte sehr sinnvoll eingesetzt werden.

[mweisEl]

Nein, die Speicherung in Akkus sehen ich mit mehreren Zehnerpotenzen für unwirtschaftlich an. Da ist e-Methan zu produzieren und zu speichern

Da spricht leider die energiewirtschaftliche Unkenntnis: wegen der enormen Verluste der e-Methan Hin- und Rückwandlung eignet sich dies nur bei wenigen Zyklen im Jahr (Langzeitspeicher). Umgekehrt können Akkus mit hohem Wirkungsgrad die die Solarstromüberschüsse tagsüber in die folgenden Nacht (oder einige Nächte) zwischenspeichern (Kurzzeitspeicher 2a).

Einen Teil dieser Kurzzeitspeicher-Anforderungen können heute schon die 40 GWh Akkukapazität der BEV übernehmen, selbst wenn das bislang nur per netzdienlichem laden bei hohem EE-Stromangebot möglich ist. Andere Kurzzeitspeicher-Topologien wären BEV für bidirektionales Laden (2b) sowie Quartiersbatteriespeichern, die nicht nur den PV-Überschuss eines Gebäudeteils, sondern den gesamten PV-Strom im Quartier zusammen mit dem Windstrom in der Region im Blick haben.

Nur brauchen wir kaum Kurzzeitspeicher. Die Energiewende braucht vor allem Langzeitspeicher, das ist die Herausforderung. Die Kurzzeitspeicher gibt es längst, weil es die schon seit Jahrzehnten gibt und vor allem die PV sie weniger notwendig gemacht hat. So ein Pumpspeicherwerk ist super dafür die Abendstunden zu überbrücken. Früher waren die Mittagsstunden das größte Problem, aber das ist Geschichte.

Du denkst wahrscheinlich nicht im gesamtvolkswirtschaftlichen Rahmen, sondern beziehst es nur auf deine eigenen Anwendungen als Insel. Da mag das alles so sein, aber das hat wenig mit dem großen Ganzen zu tun.

[bm3]

Jeder kleine Kurzzeitspeicher irgendwo wird automatisch zum Langzeitspeicher wenn seine Kapazität länger nicht benötigt wird. Und wenn wir erstmal da angelangt sind dass jedes Eigenheim die meiste Zeit über die Nacht oder sogar über ein paar Tage kommt sind wir schon weit gekommen. Aber jetzt bitte zurück zum Thema, Jupp78 und auch Singing-Bard sind irgendwie immer dabei wenn es weg vom Thema eines Threads geht.

Förderungen müssen den sich ändernden Umständen Anpassen.

So ist es zum Beispiel irre, dass das Verbrennen von Erdgas im Auto noch ein paar Jahre staatlich gefördert wird durch niedrige Steuersätze (13,90€ statt 31,80€)

Gesetze und Verordungen kann nan schnell anpassen, wie man an Tankrabatt und 9-Euro Ticket gesehen hat. Was nicht mehr sinnvoll ist muss weg ....

Irre sind vor allem ständige politische Änderungen bei Langfristgütern. Deutschland ist deshalb reich, weil verlässliche langfristige Politik gemacht wurde. Das was aktuell gemacht wird, ist das Gegenteil davon und dass ist das was aktuell Wohlstand kostet und noch viel mehr kosten wird.
Wie sollen sich Investoren und ja, der Autokäufer ist so ein kleiner, darauf einstellen, ob die Regierung morgen den Russen den Wirtschaftskrieg erklärt und die, au weia, wie böse, auch noch zurück schießen. Nun steht das politisch gewollte und geförderte Erdgasauto aber vor der Tür.

Noch vor einem Jahr war Erdgas bei ALLEN das NonPlusUltra. Es war günstig (freute die Wirtschaft), es was umweltfreundlich (freute die Umweltschützer). Es gab fast niemand, der dagegen war. Ein paar wenige äußerten zögerlich die Bedenken in die Richtung der Abhängigkeit, aber ich wüsste nicht, wer in der Gesellschaft dafür dreckige teure Kohle gewollt hätte. Das ging schon so weit, dass hier im Südwesten alle Kohlekraftwerke zum FuelSwitch nach und nach angedacht waren. Alles vermutlich vorbei.

Jeder kleine Kurzzeitspeicher irgendwo wird automatisch zum Langzeitspeicher wenn er lange nicht benötigt wird.

Zu welchem Preis? Da wird es echt heftig.

[MaXx.Grr]

Vorschlag: für die Diskussion V2G, V2H, V2L und alles drumherum macht ihr einen eigenen Thread auf oder grabt einen der uralten wieder aus. Hier ist das OffTopic.

Grüazi, MaXx

[stefan684]

Ich finde ja, dass Verbrenner eh schon (zumindest für viele) teurer sind als BEV. Aber schaut aus als würde Habeck sich gegen Lindner in Stellung bringen und auch mal etwas fordern:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... c897aa36f0

[A.Q.]

Das geht zumindest in die richtige Richtung, auch wenn ich eine Erhöhung der Mineralölsteuer mit Rückvergütung als Bürgergeld für die bessere Lösung halte.

Von Lindner hingegen kommt schon wieder der nächste Schwachsinnsvorschlag: https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -erhoehung

Mal wieder etwas, von dem die Geringverdiener fast gar nichts haben, Gutverdiener mit hohem Grenzsteuersatz freuen sich.