800V Trend verpennt

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Re: 800V Trend verpennt

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Karlsson hat geschrieben: Dazu muss man sich ein wenig mit der Technik beschäftigen. Viel Potential für die Masse hat zB die Blade Battery. Mit Zellgrößen von 202Ah bist Du dann aber bei 160kWh, um auf 800V zu kommen. Man müsste also für ein normales 40-80kWh Modell wesentlich kleinere Zellen nehmen und hat dann wieder mehr Aufwand, da eben auch mehr Zellen überwacht werden müssen.
Natürlich hat 800V seine Berechtigung, aber es macht nicht Sinn, nun nur noch 800V Fahrzeuge zu bauen.
Das ist ja noch ein anderer Fehlschluss in dieser Diskussion, dass es halt unbedingt genau 800 V sein müssen. Das, was heute als "800-V-System" bezeichnet wird, sind ja in Wirklichkeit eher 720-760 V oder 680-720 oder was auch immer. Bei der Kompatibilität mit der Ladeinfrastruktur kommt es ja nur auf die Ladeschlussspannung an, die die Ladesäule erreichen muss. Aber es spricht überhaupt nichts dagegen, ein Auto mit einer Nennspannung von 480 V oder 560 V oder 670 V oder 920 V oder was auch immer zu bauen, wenn das zweckdienlich ist. Die CCS-2.0-Ladeinfrastruktur garantiert, dass ich bis 500 A und bis 1000 V laden kann. CCS 1.0 garantiert nur maximal 200 A und 500 V, das reicht also für bestimmte schnellladende Autos nicht aus, da wäre die Grenze bei 100 kW.
Diese hier herbeigeredete harte Grenze zwischen "400 V" und "800 V" gibt es nicht. Es gibt nur den Unterschied zwischen CCS 1.0 und CCS 2.0 Ladeinfrastruktur, und daran passen sich die Autohersteller an.
Zuletzt geändert von phonehoppy am Mi 17. Aug 2022, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 800V Trend verpennt

Guglhupf
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Im Bereich 800V+ ist auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Zum Thema Vorteil des Katalysators hätte man am besten jemand anfang der 80er Jahre gefragt ;) . Es ist auch kein perfekt passendes Beispiel, habe ich auch nie behauptet.

Es ging auch um die Ladeleistung. Der Porsche lässt Federn aufgrund des hohen Verbrauchs. Wenn der EQE/EQS nicht die hälfte der Zeit auf 200kw beschränkt wäre, gäbe es da auch noch einen Vorsprung und das Model 3 hat den Vorteil der 700A am SC . Die 700A kommen auch im CCS Standard, so ist es ja nicht, aber es braucht eben auch mehr Ressourcen.

800V hat eigentlich nur Vorteile, bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Bei 400V gibt es da doch ein paar mehr Nachteile

Re: 800V Trend verpennt

electic going
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Schon wie hier die Marketing Sprüche der Vorteile wiederholt werden ohne dass es echte Ladezeiten im Gegenüberstellung gibt. Es gibt Tests, da sind die 400er im Vorteil, weil sie ihre hohen Ladewerte lange Zeit halten und die 800er nur kurze Peeks schaffen. Wer aber auf hohe (PS) Zahlen steht, kauft 800V Systeme und achtet eben nicht auf die Praxis.

Re: 800V Trend verpennt

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Das die 800V nur kurze Peek kann ist aber nicht Systembedingt, das macht das BMS schon selber, aus sicher vielen Gründen aber sicher nicht wegen 800V. Natürlich wenn die Batterie der Ladeleistung nicht folgen kann macht es das 800V obsolet. So ähnlich wie ein MG ZV Fahrzeug an einem 50kW Tripl von mir angesprochen warum der nicht am 100kW steht, wo doch das Fahrzeug 80kW kann. Die Antwort war, der wird dann so warm, dass der schnell unter 50kW fällt und es in Summe schneller ist nur mit 50kW zu starten. Wenn die heutigen 800V Fahrzeuge ähnliche Probleme hat ist das sicher Scheiße, hat aber nix mit dem 800V selber zu tun, zeigt aber, dass diese Ladeleistungen zwar möglich sind, aber heute noch nicht angewendet werden können. Aber zumindest die ersten 10min zum kurzen nach Laden geht dann furchtbar schnell.
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Re: 800V Trend verpennt

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Guglhupf hat geschrieben: 800V hat eigentlich nur Vorteile, bis auf ein paar wenige Ausnahmen.
Für die Masse heute bringt es keinen Vorteil.
Du kannst ja leider auch keine Argumente nennen und gehst auf Argumente von anderen nicht ein

So macht eine Diskussion halt keinen Sinn.
phonehoppy hat geschrieben: Aber es spricht überhaupt nichts dagegen, ein Auto mit einer Nennspannung von 480 V oder 560 V oder 670 V oder 920 V oder was auch immer zu bauen, wenn das zweckdienlich ist.
Ist ja meine Devise, dass man es so baut wie es für das konkrete Fahrzeug Sinn macht.
Zb Blade 90kWh ohne aufwändige Wandlung.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: 800V Trend verpennt

Casamatteo
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Ich würde denjenigen, bei denen "800V Marketing Sprüche" nicht ankommen, raten auf 12V umzurüsten. Das ist nach eurer Logik wohl das beste - ich hätte aber auch noch ein paar wenig benutzte 6V-Teile abzugeben, aus den 1970ern. Oder gleich auf 1,5V-Wegwerfbatterien setzen, die guten alten Daimon, dafür gibt es seit 40 Jahren keine Marketingsprüche mehr, und auch keine "Peeks".

Re: 800V Trend verpennt

Guglhupf
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Karlsson hat geschrieben:
Für die Masse heute bringt es keinen Vorteil.
Du kannst ja leider auch keine Argumente nennen und gehst auf Argumente von anderen nicht ein

So macht eine Diskussion halt keinen Sinn.
Genauso gehst du auf die Argumente nicht ein.
Mit 400V ist heute das Limit nunmal erreicht was mit CCS 2.0 möglich ist und damit ist da keine Weiterentwicklung mehr möglich. Mehr Argumente braucht es nicht für 800V und dann gibt es ja so viel mehr die hier nun schon zig mal genannt wurden und von dir einfach wegignoriert wurden.

Re: 800V Trend verpennt

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Die guten alten 50kW CCS haben gegenüber den 43kW AC auch nur Vorteile unter der Lupe gehabt und waren in der Infrastruktur nur sehr teuer um zu setzen. Für 43kWAC hätte man "nur" die tausenden 22kW AC aufrüsten müssen um ein zehntel des Preises. Statt dessen hat man die Tripl aufgestellt, also Ladestellen die nicht nur das neue und zukunftsfähige CCS konnten sondern auch noch die 43kW sowie die Chademeo unterstützt haben. Die Preise für das Laden gegenüber 22kW AC war natürlich nun auch für 43kW AC zu spüren. Klingt alles wie von Gestern, keine Diskussion, AC43 war am Ende, keine Weiterentwicklung mehr möglich.
Für alle die damals noch nicht dabei gewesen sind: Das war die gleiche Diskussion wie heute über 400 oder 800V. In ein paar Jahren schon wird man die 400V Fahrzeuge nicht mal mit einem Seitenblick beachten, so wie heute die AC43 Fraktion. Eben von Gestern. Sprüche wie, braucht eh fast keiner mehr, baut die alten Tripl endlich ab! Wer braucht 22kW, viel besser wäre 6 x 3,6kW.. usw.
Vielleicht haben die 400V DC Fahrer mehr Glück, wenn diese ihre 10 Jahre alten Wagen durch die Republik fahren und die dann verfügbaren Ladestellen sind weiterhin auf 400V abwärtskompatibel, vielleicht aber auch nicht. Wenn dann die nächste Spannungsebene kommt, wird man die 400V Fahrzeuge als Schnarchlader von den 1200V Anlagen versuchen fern zu halten. Wenn die 1200V Fahrzeuge dann in 8 Minuten geladen haben und dann kommt so ein Schnarchlader der da 30 Minuten blockieren will, das geht doch gar nicht! Bleibt gefälligst zu Hause, Dein Wagen ist doch nicht Langstrecken tauglich!

Wenn es 2013 neben Tesla nur AC Säuen von Hamburg bis Athen gegeben hat, war AC43 der erste Wagen mit dem man von Hamburg bis Athen fahren konnte. Heute nur noch belächelt. Damals hatte es Sinn gemacht auf die vorhandene Infrastruktur auf zu springen und sofort nach Athen zu fahren und nicht erst Jahre später mit CCS. Aber die 400/800V Diskussion kennt dieses Argument nicht, ich kann heute schon überall an 400V laden, auch mit der Zukunftstechnologie 800V an Bord, weil der DCDC in alle Wagen eingebaut wurde. Diesen Fehler, den 43kW AC OBC nicht in alle CCS Fahrzeuge als Übergang ein zu bauen wurde ja zum Glück nicht noch einmal gemacht. Der 50kW DCDC ist genauso groß und komplex wie ein 43kW OBC, im Gegensatz zu damals aber heute in allen 800V Fahrzeugen vorhanden.
Also das Argument, heute braucht man noch das Alte System im Auto fällt bei der Diskussion weg. Aber die reale Bedrohung in zehn Jahren als Schnarchlader zu gelten bleibt.

Wer sein Fahrzeug immer neu kauft sobald der Aschenbecher voll ist, dem wird das egal sein. Wer seine Fahrzeuge (aus Umweltgedanken) aber länger fährt, sollte sich dem neuem nicht verschließen.

Ach ja, um im Titel zu bleiben: Ja, Renault hat den CCS Trend verpennt, das kann man aus heutiger Sicht schon sagen. Vielleicht sollte man daraus aber auch lernen...
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Re: 800V Trend verpennt

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AbRiNgOi hat geschrieben: Also das Argument, heute braucht man noch das Alte System im Auto fällt bei der Diskussion weg. Aber die reale Bedrohung in zehn Jahren als Schnarchlader zu gelten bleibt.

Wer sein Fahrzeug immer neu kauft sobald der Aschenbecher voll ist, dem wird das egal sein. Wer seine Fahrzeuge (aus Umweltgedanken) aber länger fährt, sollte sich dem neuem nicht verschließen.
Ja, da kann ich Dir beim zentralen Argument "heute braucht man noch das Alte" kann ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Es wird einfach so kommen, dass man mit höheren Spannungen arbeitet, auch bei günstigeren Autos, und der DC-DC-Wandler für die 400-V-Kompatibilität wird auch irgendwann wegfallen.
Allerdings glaube ich nicht, dass die Ladeinfrastruktur bald keine Autos mit 400 V mehr bedienen können wird. Bei CCS 2.0 hat man als Mindestspannung 200 V festgelegt, und kein momentan auf dem Markt befindliches CCS-Auto hat so eine niedrige Bordspannung. Trotzdem steht das so im Standard. Da es kaum Zusatzaufwand bedeutet, wird man wohl auch auf längere Sicht noch Autos mit 400 V laden können.

Da auch wieder der Vergleich mit der ZOE: Klar wurde die 43- und 22-kW-Infrastruktur nicht mehr großartig ausgebaut, aber viel abgebaut wurde sie auch nicht. Im Gegenteil sind jetzt Ladeprobleme auch mit der alten ZOE seltener, da die Ladesäulenbetreiber Sonderlösungen etabliert haben. Unterm Strich kann man also trotz des gefühlten Umstiegs auf CCS-HPCs heute an mehr Stellen mit der ZOE laden, als früher. Für CHAdeMO gilt das in ähnlicher Weise.
Zuletzt geändert von phonehoppy am Do 18. Aug 2022, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: 800V Trend verpennt

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electic going hat geschrieben: Schon wie hier die Marketing Sprüche der Vorteile wiederholt werden ohne dass es echte Ladezeiten im Gegenüberstellung gibt. Es gibt Tests, da sind die 400er im Vorteil, weil sie ihre hohen Ladewerte lange Zeit halten und die 800er nur kurze Peeks schaffen. Wer aber auf hohe (PS) Zahlen steht, kauft 800V Systeme und achtet eben nicht auf die Praxis.
Ich bin im Winter ohne Vorkonditionierung mit meinem EV6 bei Ladezeit/ Energieaufnahme auf dem aktuellen 400V Level von 35min, ab Frühjahr dann schafft er die angegebenen 18min und liegt im Verbrauch unter ID.4, Enyaq und Co. Für mich ist das Praxis.

Und die Ladezeit hat Null Aussage. Wenn dann muss die Energiemenge in der Zeit X miteinander verglichen werden. Und in den genannten 35min gibt es beim EV6 gute 65kWh.
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