800V Trend verpennt

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800V Trend verpennt

chris_11
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Hallo,

warum haben die deutschen Hersteller von BEV den Trend zu 800V Systemen verpennt. VW hat nun ein Panikprogramm für schnelleres Laden (Trinity oder ähnlich) Mercedes wird den EQE und EQS erstmal mit 400V System ausliefern. BMW war nach dem I3 / I8 Desaster "shell-shocked" und hat lange Zeit nichts mehr ernsthaft im BEV Bereich entwickelt und steht nun mit 400V Systemen auf Verbrennerplattformen da. Porsche hat mit dem Taycan das 800V Rimac System ausprobiert, mit einem Audi Derivat auf der gleichen Plattform. Haben die es alle verpennt, weil Tesla mit seiner eigenen Ladeinfrastruktur auf 400V begrenzt war? Der Ausbau der 800V HPC Lader ging doch spätestens 2018 los. Das die Akzeptanz von BEV bei eingefleischten Verbrennerjunkies bei echten Ladezeiten im Bereich einer Kaffeepause <30 Minuten liegt, ist doch selbst für Kaufleute im Management einsehbar?

Also was war die Ursache, das fast alle geschlafen haben?
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Re: 800V Trend verpennt

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Moin!
Die 800V sind nicht alleine entscheidend für die Ladegeschwindigkeit. Auch Akkugröße, Chemie und Thermomanagement haben da ein Wörtchen mitzureden.
Gerade im Winter scheinen die 800V-Besitzer ja eher Frust zu schieben.
Gruß Ingo

Re: 800V Trend verpennt

chris_11
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Die Probleme hast Du bei 400V auch. Zusätzlich dazu den begrenzten Ladestrom der Stecker und Ladestationen.
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Re: 800V Trend verpennt

Jupp78
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Zusätzlich dazu den begrenzten Ladestrom der Stecker und Ladestationen.
Nur hängen aktuelle BEVs an dieser Grenze ja noch gar nicht. Darum ist prinzipbedingt 400V nicht unbedingt langsamer als 800V. Wenn es noch weiter aufwärts geht, dann wird die Grenze irgendwann erreicht sein, aber aktuell ist das nicht der Fall.

Re: 800V Trend verpennt

Ecano
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Ich würde nicht sagen, das da ein Trend verpennt wurde. Momentan reichen anscheinend die 400V noch aus, um die Akkus auszureizen. Ich vermute, dass die maximalen Ladeleistung auch im Hinblick auf die Garantie an der Grenze ist.

Klar kann ich die doppelte Ladeleistung in den Akku schieben, nur hält er dann auch die 8 Jahre durch?

Die einen haben halt einen größeren Angstzuschlag, die anderen einen kleineren.

Mir würden die 200kw reichen, wichtiger wäre mir eine konstant hohe Ladeleistung anstelle von einem kurzfristigen Peak.
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Re: 800V Trend verpennt

Helfried
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Dass die 400 Volt nicht der Grund für langsames Laden sind, sieht man ja auch daran, dass die Ladekurve bei vielen Autos rasch hinunter fällt. Das würde sie bei 800 Volt genauso tun.

Re: 800V Trend verpennt

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Ecano hat geschrieben: Klar kann ich die doppelte Ladeleistung in den Akku schieben, nur hält er dann auch die 8 Jahre durch?
Es geht gar nicht unbedingt um mehr Ladeleistung, sondern um geringeren Rohstoffeinsatz und Gewichtsersparnis im Fahrzeug, außerdem kann die Ladeinfrastruktur deutlich einfacher gehalten werden. Bei 800 V Fahrzeugen reicht selbst ein 200 A Kabel mit entsprechender 200 A Power Unit für 150 kW Ladeleistung völlig aus.

Auf der anderen Seite steigt natürlich der Aufwand auf BMS Seite, weil die doppelte Anzahl an Zellspannungen überwacht werden muss.

Prinzipiell gilt: hohe Spannungen lassen sich einfacher handhaben als hohe Ströme.
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Re: 800V Trend verpennt

electic going
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800V hat doch für den Autobauer, neben Werbe-Buzzword - den Vorteil der dünneren Kabel. Da es aber z.Z. noch etliche reine 400V Ladestationen gibt, würden diese Fahrzeuge dort langsamer laden als reine 400V Varianten, richtig? Also müssten doch die dickeren Leitungen ins Fahrzeug. Oder eine spezielle Technik. Das kostet. Wer zahlt das?

Re: 800V Trend verpennt

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Alle heutigen 800V Fahrzeuge haben einen 400/800V DCDC Wandler um an 400V Systemen bis zu 50kW laden zu können. Da alle Ladestationen über 50kW auch 800V können ist das auch genug (einzelne wenige Ausnahmen bestätigen die Regel).
Daher können die 800V Fahrzeuge durch den DCDC immer die vollen 400V nutzen und nicht wie andere Fahrzeuge nur die Batteriespannung von etwa 370V wenn der Akku leer ist. 800V Fahrzeuge laden daher immer die vollen 50kW an 400V Systemen, daher nur Vorteile, es gibt keinen Nachteil.
Anders herum aber, ein 400V Fahrzeug kann auch nur den maximalen Strom einer 800V Anlage bekommen und daher immer nur die halbe Nominalleistung eines CCS HPC. Einige Anlagen können aber mehr Strom als die Nominalleistung/900V. Nur dort können die 400V Fahrzeuge dann schneller als halb so schnell wie Nominal laden.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: 800V Trend verpennt

LeakMunde
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chris_11 hat geschrieben: Porsche hat mit dem Taycan das 800V Rimac System ausprobiert
Gibt es dafür auch eine Quelle? Der Mission E wurde 2015 vorgestellt. Man findet kaum Infos zu einer Zusammenarbeit von Porsche und Rimac aus der Zeit vor 2018..
chris_11 hat geschrieben: warum haben die deutschen Hersteller von BEV den Trend zu 800V Systemen verpennt.
Da Porsche schon vor fast sieben Jahren ein Auto mit 800V vorgestellt hat, würde ich eher die These in den Raum stellen, dass ein deutscher Hersteller den Trend zu 800V überhaupt erst gestartet hat.

Auch weiß ich nicht, ob man überhaupt von einem Trend sprechen kann. Es gibt doch bloß eine handvoll Hersteller, die Autos mit so hoher Systemspannung anbieten. Aus Deutschland Prosche und Audi, aus Südkorea Hyunadi und Kia sowie aus den USA Lucid. Hab ich noch wen vergessen?
Da sehe ich deutsche Hersteller doch recht gut aufgestellt.

electic going hat geschrieben: Da es aber z.Z. noch etliche reine 400V Ladestationen gibt, würden diese Fahrzeuge dort langsamer laden als reine 400V Varianten, richtig?

Nicht wirklich. Eigentlich gibt es nur die Supercharger und alte 50 kW Triple-Charger, die keine höheren Spannungen können. Ich kenne keine einzige schnellere Ladesäule, die nicht auch 900V kann. Durch den Spannungswandler im Auto kann ein 800V Auto an einer "400V-Ladesäule" sogar unter Umständen schneller Laden als ein Auto mit niedrigerer Systemspannung.
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