Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Noch nie. Mir ist kein Fall bekannt wo ein Akku Brand eines Elektrofahrzeug ein Gebäude zum Einsturz gebracht hat. Das Problem ist aber, die einmal aufgestellten Verbote, die bleiben dann für immer. Weil der Gegenbeweis nicht mehr möglich ist. (Prävention Paradoxem)
Und so sind die Verbote für Gasbetriebene Fahrzeuge für Garagen auf Ewig gesetzt.
Ich denke aber, dass die Brandmeldung eines Elektrofahrzeug vom Fahrzeug selber ausgehen müsste.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Also sind das rein theoretische Gedankenspiele.

Das eine Mal in Kulmbach hat sich ja auch der Kommandant aus München zu Wort gemeldet und klargestellt, dass von eMobilen keine höhere Brandlast ausgeht.

Soll heißen: wenn sich hier ein lokaler Feuerwehrkönig wichtig macht, gibt es offensichtlich in der Feuerwehrhierachie mittlerweile genügend Kompetenz, um dem öffentlich zu widersprechen.

Man müsste Mal auf den Bestand der eMobile 'runter brechen, wieviele Brände es tatsächlich gab - und dann in Relation zu den in Deutschland über 40 Vollbränden von Verbrennern pro Tag zu setzen.

Es fehlt bei Elektromobilen einfach an den Zündquellen im Fahrzeug selbst. Es wird viel zu wenig so heiß, dass es tatsächlich zu einer Brandgefahr kommen könnte - was bei einem Verbrenner technisch immer gegeben ist (Mal abgesehen von Ultra-Kurzstrecke).

Es fängt ja meist mit einem Schmorbrand an, weil irgendwas auf ein super heißes Teil kommt. Der Kraftstoff ist dann das kleinste Problem - bei Diesel ist das noch viel frappierender ob der hohen Zündtemperatur.

Der Starter fehlt im BEV: die enorme Hitze des Verbrennermotors.

Und vor psychisch labilen Menschen ist natürlich niemand gefeiht. Nur sind die zum Glück für wirklich sehr, sehr wenige Vorkommnisse verantwortlich. Zumal in Tiefgaragen.

Natürlich: wenn ein BEV mal brennt und die Zellen durchgehen, dann ist Achterbahn abgesagt. Nur ob dieses seltene Vorkommniss ausreicht, um hier gegen BEV in Tiefgaragen zu argumentieren? Ich bezweifle das.

SüdSchwabe.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

panoptikum
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AbRiNgOi hat geschrieben: Keine Angst, da wäre nix passiert, wenn der Akku sein Volumen vergrößert ist dieser Grundentladen worden (Lithium sammelt sich in der Kohlenstoff Anode) , meist durch Selbstentladung nach sehr langer Zeit. Und nein, die Akkus brennen nicht ab, wenn diese nur so rum liegen und langsam aufgehen wie ein Hefeteig.
Die Akkus waren ständig in Einsatz, also keine Selbstentladung, sondern wahrscheinlich Kurzschluss durch das Metallisieren des Lithiums (weiß jetzt den Ausdruck dafür nicht).

Beim Laptop habe ich es gemerkt, weil er die Tastatur und das Mauspad angehoben hat. Beim Handy hat sich ein Spalt bei der Klebefuge des Gehäuses gebildet.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

panoptikum
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@SüdSchwabe
Die meisten Fahrzeugbrände werden, denke ich, aber durch Kabelbrände der 12V-Elektrik ausgelöst.
Vergaserbrände sind durch Direkteinspritzung auch nicht mehr möglich.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Lithium-Plating tritt vor allem beim sehr schnellen Laden oder Laden bei niedrigen Temperaturen auf. Beides bei Mobiltelefonen oder Laptops eher nicht der Fall, die laden alle unter 0,4 C und angenehmen Temperaturen.

Ich kenne die Hefeteige nur bei vergessenen Akkus, wenn es bei Dir während des Betriebes aufgetreten ist, muss es sicher etwas anderes sein. Da ich das aber noch nicht beobachtet habe, hab ich auch keine Idee dazu.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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SüdSchwabe hat geschrieben: Man müsste Mal auf den Bestand der eMobile 'runter brechen, wieviele Brände es tatsächlich gab - und dann in Relation zu den in Deutschland über 40 Vollbränden von Verbrennern pro Tag zu setzen.
Das ist aber aktuell durch die durchschnittlich deutlich jüngeren E-Autos vermutlich zugunsten von diesen verzerrt. Die brennenden Verbrenner sind wahrscheinlich meist schon älter - kenne aber keine Statistik, die diesen Zusammenhang untersucht und z.B. brennende Verbrenner und E-Autos nach Baujahr vergleicht.
SüdSchwabe hat geschrieben: Es fehlt bei Elektromobilen einfach an den Zündquellen im Fahrzeug selbst.
Ein 12V Bordnetz gibt es ebenfalls - viele Fahrzeugbrände werden durch Fehler in der Elektrik ausgelöst. Und hochbrennbare Kältemittel in der Klimaanlage (R1234yf) gibt es auch bei E-Fahrzeugen. Aber auch dann kann das E-Auto ausbrennen, ohne dass es zum Batteriebrand kommt.

Wichtig ist, die Feuerwehren auf E-Fahrzeuge entsprechend vorzubereiten, durch Schulungen und passende Hilfsmittel (z.B. E-Löschlanze, Löschdecken)

Versuch zeigt: Keine größere Gefahr bei Brand von E-Autos im Tunnel als bei herkömmlichen Fahrzeugen
https://www.adac.de/news/e-auto-brand/
Entscheidend bei einem Brand sei die eigentliche Brandlast des Fahrzeugs. So sei in modernen Autos viel mehr Kunststoff verbaut als früher. Deshalb liege die Brandlast heutzutage zwei- bis dreimal so hoch wie früher. Dabei gebe es aber keine großen Unterschiede zwischen einem Elektroauto und einem konventionellem Fahrzeug.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Der Verbrenner, der vor ca. 1 Woche auf der A8 einen Stau verursacht hat und ich beim Vorbeifahren dann die Feuerwehr fleißig die Flammen aus dem Motorraum bekämpfen sah, sah jetzt auf die Schnelle nicht so alt aus.

Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

Helfried
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AbRiNgOi hat geschrieben: Mir ist kein Fall bekannt wo ein Akku Brand eines Elektrofahrzeug ein Gebäude zum Einsturz gebracht hat.
Naja, in Friedrichshafen ist die halbe Tiefgarage geschmolzen. Bisschen übertrieben vielleicht :), aber glücklich war der Bürgermeister nicht.
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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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@Helfried Nein, da ist eben nicht "die halbe Garage geschmolzen". Das ist das Beispiel, was ich zu Beginn gebracht habe. Die einjärige Sanierungszeit kam vor allen Dingen dadurch, dass die komplette Tiefgarage (das ist so eine "Runde Spirale in die Tiefe" Design) vom Ruß und den Brandspuren befreit werden musste. Ja, die Stelle, an der die ZOEs standen musste etwas gründlicher abgefräst werden. Das war aber definitiv das kleinste Problem.

@ef_ @panoptikum Ich fände es durchaus interessant zu erfahren, wie klassische Fahrzeugbrände entstehen. Elektrikfehler? Sie Schlagen solche Funken, dass die Kiste anfängt zu brennen? Oder ist es nicht so, dass irgend ein Kabel, ein Teil der Dämmung oder Öl oder gar Kraftstoff (Benzin!) mit heißen Motorenteilen in Berührung kommt und es dann anfängt zu kokeln? Hier wäre eine Unterscheidung wirklich sehr interessant.

Und ja, natürlich müssen die Wehren geschult werden. Nur tun die sich mit dem neumodischen Kram, besonders auch in der ländlichen Region, immer wieder mal schwer. Hat ja auch so seine Zeit gedauert, bis Feuerwehren jetzt Häuser mit PV Anlagen tatsächlich anfangen zu löschen und nicht nur kontrolliert nieder brennen lassen.

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Re: Wie groß ist die Gefahr, die von E-Autos in Tiefgaragen ausgeht?

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Der elektrische Lichtbogenkurzschluß ist gekennzeichnet durch den Flammbogen mit Temperaturen um 3000°C als Folge eines Isolationsfehlers unter Spannung stehender elektrischer Leitungen. Zur Aufrechterhaltung des Lichtbogens sind Spannungen zwischen 50 bis 70 Volt erforderlich, die in elektrischen Anlagen von Kraftfahrzeugen nicht üblich sind.

Generell sind drei verschiedene Arten der Fehler bekannt, die zu Fahrzeugbränden in der Vergangenheit geführt haben:

1: Kurzschlüsse bei nicht Abgesicherten Leitungen (Batterie zum Sicherungskasten und Batterie zum Starter.) In modernen Fahrzeugen aber doppelt abgesichert in Schutzrohren, hier ist es schon länger zu keinen Problemen gekommen.

2: und viel schlimmer: Erhöhung des Widerstandes der Leitung. Das kann durch an-knicken der Leitung passieren, oder durch Quetschen, oder durch Korrosion der Leitung selber oder der Verbindung an einer Klemme.
Wenn dann der Widerstand erhöht ist, kommt es auch bei durch die Sicherung erlaubten Strömen zu erhöhter Wärmeentwicklung die die Isolation in Brand stecken kann, da genögt eine ganz kleine Punktförmige Hitzestelle, wenn die Isolation mal brennt geht es langsam aber stätig weiter. (Das "Richen" von Strom im Fahrzeug sollte man nicht ignorieren)

3: ist am schlimmsten, weil das auch passieren kann, wenn das Fahrzeug abgestellt ist, Der Hochohmige Schluss gegen Masse, also nur so viel dass es Heiß wird aber die Sicherung nicht auslöst. Gegen diesen Fehler kann man nix tun, hoch gefährlich und Ursache Nummer 1 bei abgestellten Fahrzeugen.

Der Fall oben aber war Brandstiftung und zählt bei den Bränden im Stillstand des Fahrzeuges unbestritten zur Ursache Nummer 1 (und damit in den Parkgaragen dieser Welt).
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