Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

R.Reg
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Punkt 1: Die generelle Lärmbelastung in der Stadt ist erwiesenermaßen gesundheitsschädlich, wer das nicht glaubt, darf gerne recherchieren, dazu gibt es fast schon inflationär viele Studien. Was viele nicht verstehen (wollen): Die Stadt macht nicht aus einer Schallquelle Lärm, sondern es sind viele, viele einzelne kleine Geräusche, die zusammen zu einer massiven akustischen Umweltverschmutzung werden. Sobald man das mitbedenkt wird hoffentlich die Argumentation "ist ja nur ein Avas wen kann das schon stören" von selbst als absurd und zynisch empfunden, wenn nicht, kann ich gerne noch nachhelfen.

Punkt 2: Wenn wir davon ausgehen, dass Antrieb mit Elektromotoren in Zukunft mehr als eine Orchideenmobilitätsform von Ökofundis mit zu viel Geld sein wird, dann wird es normal werden müssen, dass Autos eben nicht brumm brumm machen. Deswegen ist es wichtig, jetzt jede Gelegenheit zu nutzen, um gegen diese kurzsichtige Absurdität effektiv aufzutreten.

Das bringt uns wieder zurück zu Punkt 1: Wenn der Anteil an Elektroautos steigt, würde die Lärmbelastung in den Städten sinken, wäre da nicht diese "ihr habt geglaubt, dass die Gurkenkrümmungsverordnung absurd war? Dann nehmt das!"-Verordnung.
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

panoptikum
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Wenn die Elektroautos signifikant (>80%) verbreiteter als Verbrenner (inkl. Schwerverkehr) sind, kann man ja die Geräuschentwicklung elektronisch minimieren.

Ganz entfernen wird man sie nicht, denn sie wurde für Sehbehinderte erschaffen und wenn sämtliche Autos keine Geräusche mehr machen würden, dann könnten sich diese Menschen nicht mehr ungefährdet im Verkehr orientieren und bewegen.

Es werden bis dahin auch Systeme entwickelt werden, die die Geräusche nur mehr bei Bedarf erzeugen, also wenn Menschen in deren Umgebung sind. Hier ist aber noch einiges an Entwicklungsarbeit notwendig.
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

ChrSchaefer
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Ich sehe das (als Stadtbewohner an einer Durchgangsstraße) nicht so problematisch. Die Verbrenner erzeugen sehr tiefe Töne, die weit tragen und aufgrund der langen Wellenlängen auch Lärmdämmungen besser überwinden. Solange die Hersteller kein AVAS mit Subwoofer verbauen...

Auch kürzlich im Urlaub in einem Ort mit mehr Ruhe, wo erstaunlich viele Elektrofahrzeuge unterwegs waren, ist mir bewusst nur mal eine Zoe aufgefallen, die ich recht laut fand. Selbst dort haben Leute unseren e-Niro in wenigen Metern Entfernung offensichtlich nicht wahrgenommen!

Das laute Gebimmel beim Rückwärtsfahren finde ich viel schlimmer, wenn es sich ausbreiten sollte. Das ist vom nächtlichen Störfaktor her vergleichbar mit "Sport"auspuff und sollte wirklich geändert werden.


Edit und PS: Die letzten Verbrenner werden sowieso die sein, die am meisten Krach machen. Die Vernünftigen werden in den nächsten Jahren passende E-Autos finden. Die alten Möhren und "getunten" Kisten werden dann von denen spazieren gefahren, die auch heute schon am lästigsten im Straßenverkehr sind. Die fahren auch eher nicht zur Arbeit, sondern nachts im Kreis. Vielleicht hilft uns dann doch noch mal eine verschärfte Umweltzone, um diesen Unsinn zurückzudrängen.
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

MartinG
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Volle Zustimmung: Die künstlichen Rückwärtsfahrgeräusche werden zunehmend zur Landplage werden. Für Sehbehinderte reicht ein Nahfeldgeräusch aus, das muss niemand nachts in 100 m Entfernung hören.

Einen modernen Verbrenner beim langsamen Fahren auf einem Parkplatz hört man aus vielen Winkeln auch beinahe nicht. Hybride erwähne ich gleich mal nicht, die rangieren ja lautlos elektrisch...
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

Jupp78
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R.Reg hat geschrieben: Punkt 1: Die generelle Lärmbelastung in der Stadt ist erwiesenermaßen gesundheitsschädlich, wer das nicht glaubt, darf gerne recherchieren, dazu gibt es fast schon inflationär viele Studien. Was viele nicht verstehen (wollen): Die Stadt macht nicht aus einer Schallquelle Lärm, sondern es sind viele, viele einzelne kleine Geräusche, die zusammen zu einer massiven akustischen Umweltverschmutzung werden.
Es ist richtig, dass an entsprechenden Stellen in der Stadt Verkehrslärm vorhanden ist (Lärm = gesundheitsschädliche Geräusche). Es ist auch richtig, dass sich Geräuschquellen addieren und so daraus ggf. Lärm wird. Aber es ist nicht richtig, dass die Kleinen hier den Braten fett machen. Nein, es sind in der Regel, die wenigen Großen. Der Dieselbus, der von der Haltestelle anfährt macht vermutlich mehr Lärm, als überhaupt mit AVAS PKW zu erzeugen wäre (unterstellt, dass man diesen nicht in die Höhe stapelt und diese eben Platz brauchen).
Das AVAS wird von den Geräuschen her im nicht messbaren bzw. bestimmbaren Bereich in der Stadt als Gesamtbelastung agieren.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass ein E-Auto an sich ab ca. mehr als 20km/h mehr Geräusch über die Abroll- und Windgeräusche erzeugt, als das AVAS, bei 50 km/h Potenzen mehr und ein E-Auto mit 50km/h ist nicht laut.

P.S.: Die wirklich lauten Rückwärtsparkpiepser sehe ich auch als problematisch an. Aus Sicherheitssicht natürlich gut, aber wenn irgendwo morgens um 4 in der Stadt was geliefert wird und der Liferant rückwärts wieder ausparkt, dann ist das wie der Wecker neben dem Bett, wenn das Fenster offen ist. Ein AVAS dagegen ist nicht lauter, als wenn ein Windstoß durch den Baum vor dem Fenster geht.

Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

MartinG
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Ja exakt. Und die Dieselbusse werden hoffentlich rasch weniger, auch wenn es sie noch lange geben wird.

Die akustische Negativ-Symphonie der Elektromobilität besteht aus Ladegeräusch (Zoe!), AVAS und Rückfahrgeräusch. Das alles ist technisch regelbar.

Beinahe ein Wunder, dass es noch keine deutsche Vorschrift über minimales Ladegeräusch (wegen der Kontrolle der Ladetätigkeit an öffentlichen Ladesäulen) und maximales Ladegeräusch gibt :D
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

k_b
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Ich hoffe, daß es dann für die ZOEs einen Bestandsschutz gibt. Der eTwingo und eSmart auch…

Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

voon
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Wir werden neue Probleme haben. Wenn aus versehen alle Fahrzeuge einer ganzen Tiefgarage mit mehreren Stockwerken gleichzeitig losfahren, entsteht eine solche Kakophonie, dass wir ein Erdbeben auslösen oder zumindest die Tiefgarage einstürzt wegen unerträglichen Vibrationen. Noch schlimmer: sämtliche Autos spielen bei Rückwärtsfahrt Diere Bohlen ab, was dann irgendwann als Massenvernichtungswaffe deklariert werden muss. Neue psychische Traumata sind möglich.

Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

panoptikum
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Da wird sich sicherlich ein Künstler finden, der eine Symphonie daraus komponiert (Zoe in C-Dur). Die Tiefgarage als Konzertsaal - Mal was Neues.
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle

Jupp78
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MartinG hat geschrieben: Die akustische Negativ-Symphonie der Elektromobilität besteht aus Ladegeräusch (Zoe!), AVAS und Rückfahrgeräusch. Das alles ist technisch regelbar.
Vor dem AVAS kommen ganz klar die Abroll- und Windgeräusche. Diese sind erstens deutlich lauter und zweitens häufiger der Fall.
Und das Ladegeräusch von Zoe und Co. ist nur im Einzelfall wirklich relevant. Da braucht es schon sehr starke räumliche Nähe plus ein offenes Fenster in der Nacht.
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