Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Das ist eine typische Arroganz, warum sich die allermeisten Autofahrer für klar besser als der Schnitt halten. Und du setzt noch einen drauf. Du bist nicht nur erstens der erste fehlerfreie Mensch, nein, du schaffst es auch noch jegliche Fehler der anderen zu kompensieren.NotFromMilkyWay hat geschrieben: ↑ Man muss eben deutlich aufmerksamer sein ohne Sound, für die Deppen mitdenken.
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Ich bin vorhin auf diese Diskussion gestoßen und habe gerade einmal die 17 Seiten Diskussion überflogen. Viele Argumente wiederholen sich, dabei ist noch einiges relevante zu dem Thema nicht gesagt worden, wenn ich es nicht übersehen habe.
Sowohl Befürworter und Ablehner haben gute Argumente. Aber die Diskussion dreht sich immer nur um AVAS ja oder nein - als ob es keine Alternativen gäbe.
Dabei gibt es die durchaus.
Ich kann die gesetzliche Verpflichtung zum AVAS als Übergangstechnologie durchaus verstehen. Was mir aber fehlt ist, dass der Gesetzgeber das auf unbestimmte Zeit als einzige technische Lösung für das Problem festschreibt. Es fehlt an Perspektiven für die Industrie und Wissenschaft, alternative Lösungen zu finden. Dabei sollten wir im 21. Jahrhundert durchaus in der Lage sein, schlauere Methoden zum Fußgängerschutz zu entwickeln als künstliche Geräusche in die Umwelt zu blasen.
Meine Kritik an der derzeitigen Gesetzeslage ist:
Ich wohne an einer verkehrsberuhigten, aber viel befahrenen Tempo-30-Straße, und dank Home-Office höre ich mittlerweile jeden Tag Dutzende Elektrofahrzeuge mit AVAS vorbeifahren. Ich kann definitiv sagen, dass sehr viele Elektrofahrzeuge auf jeden Fall deutlich auffälliger sind als die meisten Verbrenner. Das kann zum Teil am ungewohnten Geräusch liegen, aber nicht nur. Diese Autos sind nicht die lautesten - bei Verbrennern ist die Bandbreite sehr groß, und wenn einer stark beschleunigt oder einen lauten Motor hat, ist er zweifellos noch viel lauter. Aber die Mehrheit der Verbrenner, die hier tagtäglich mit niedriger Geschwindigkeit durchrollen, sind eindeutig leiser oder maximal ähnlich laut wie die Elektroautos. Für mich führen die AVAS-System auf jeden Fall zu einer zusätzlichen akustischen Belastung, die über die von Verbrennern hinausgeht. Und das kann nicht ernsthaft der Plan des Gesetzgebers für die Zukunft sein.
Sowohl Befürworter und Ablehner haben gute Argumente. Aber die Diskussion dreht sich immer nur um AVAS ja oder nein - als ob es keine Alternativen gäbe.
Dabei gibt es die durchaus.
Ich kann die gesetzliche Verpflichtung zum AVAS als Übergangstechnologie durchaus verstehen. Was mir aber fehlt ist, dass der Gesetzgeber das auf unbestimmte Zeit als einzige technische Lösung für das Problem festschreibt. Es fehlt an Perspektiven für die Industrie und Wissenschaft, alternative Lösungen zu finden. Dabei sollten wir im 21. Jahrhundert durchaus in der Lage sein, schlauere Methoden zum Fußgängerschutz zu entwickeln als künstliche Geräusche in die Umwelt zu blasen.
Meine Kritik an der derzeitigen Gesetzeslage ist:
- Die Freiheitsgrade für die Hersteller sind zu hoch. Zum einen bei der Lautstärke - bis zu 75 dB ist einfach zu viel. Und dann ist da das Geräusch selbst. Ein Verbrenner erzeugt, wenn das Fahrzeug nicht gerade beschleunigt, ein sonores Brummen, das vom Reifengeräusch oft kaum zu unterscheiden ist. Viele Elektrofahrzeuge hingegen generieren einen sehr künstlichen, futuristischen Sound, der einfach selbst bei gleicher Lautstärke viel eingängiger und nerviger ist als Verbrennungsmotoren. Hier ist man offensichtlich vor der Industrie eingeknickt, die einen "Markensound" etablieren will. Warum? Ein vorgeschriebenes einheitliches, angenehmer klingendes Geräusch wäre nicht nur subjektiv erträglicher, es sorgt zudem für bessere Wiedererkennbarkeit und damit für besseren Schutz.
- Für den allgemeinen Fußgängerverkehr sehe ich die Lautlosigkeit von E-Autos vor allem als Gewöhnungsproblem. Man ist zurzeit von Kind an daran gewöhnt, dass Autos Lärm machen, und man tritt einfach gedankenlos auf die Fahrbahn, wenn man nichts hört. Hier müssen sich die Leute einfach umgewöhnen - das passiert aber nicht, wenn man ein AVAS dauerhaft mit unverminderter Lautstärke vorschreibt. Man braucht einen Fahrplan, wie dieser Pegel im Zuge der Verbreitung der Elektromobilität nach und nach über die nächsten 20 Jahre abgesenkt werden kann (auch nachträglich per Software-Update), bis die Menschen verinnerlicht haben, dass sie sich einfach umsehen müssen, bevor sie auf die Fahrbahn treten.
- Desweiteren sollte man den Herstellern erlauben, das AVAS mit einer hinreichend guten Fußgängererkennung zu kombinieren. Befinden sich in einer Entfernung innerhalb Bremsweg plus Sicherheitszuschlag keine Fußgänger, muss das System auch keine Geräusche machen. Das ganze natürlich kombiniert mit einem automatischen Bremssystem. Ich weiß, dass ein Fußgänger auch plötzlich hinter einem Lkw hervorspringen kann, aber hundertprozentige Sicherheit gibt es nie, auch nicht mit AVAS.
- Für Sehbehinderte sollte man ein System einführen, bei dem Autos ständig per Funk ein Signal aussenden, das über ein entsprechendes Empfangssystem hörbar oder fühlbar (z. B. Vibrationsarmband) gemacht werden kann. Das würde die Sicherheit für diese Personengruppe sogar noch deutlich verbessern können, wenn man es richtig macht, weil man viel mehr Möglichkeiten hat als mit Schall (den man nämlich je nach Umgebungslärm auch nicht hört).
Ich wohne an einer verkehrsberuhigten, aber viel befahrenen Tempo-30-Straße, und dank Home-Office höre ich mittlerweile jeden Tag Dutzende Elektrofahrzeuge mit AVAS vorbeifahren. Ich kann definitiv sagen, dass sehr viele Elektrofahrzeuge auf jeden Fall deutlich auffälliger sind als die meisten Verbrenner. Das kann zum Teil am ungewohnten Geräusch liegen, aber nicht nur. Diese Autos sind nicht die lautesten - bei Verbrennern ist die Bandbreite sehr groß, und wenn einer stark beschleunigt oder einen lauten Motor hat, ist er zweifellos noch viel lauter. Aber die Mehrheit der Verbrenner, die hier tagtäglich mit niedriger Geschwindigkeit durchrollen, sind eindeutig leiser oder maximal ähnlich laut wie die Elektroautos. Für mich führen die AVAS-System auf jeden Fall zu einer zusätzlichen akustischen Belastung, die über die von Verbrennern hinausgeht. Und das kann nicht ernsthaft der Plan des Gesetzgebers für die Zukunft sein.
Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Da muss ich Dir in einigen Dingen widersprechen.
Außerdem ist es wiederum fehleranfällig. Was wenn der Akku des Handgerätes leer ist, der Funk gestört ist, usw.
Nein, ist es nicht. Alles was weniger wäre, würde im Verkehrslärm untergehen. Siehe https://www.hug-technik.com/schallpegel-laermpegel.htmlZum einen bei der Lautstärke - bis zu 75 dB ist einfach zu viel.
Für die ist das System nicht erschaffen worden, sondern für Sehbehinderte.Man ist zurzeit von Kind an daran gewöhnt, dass Autos Lärm machen, und man tritt einfach gedankenlos auf die Fahrbahn, wenn man nichts hört. Hier müssen sich die Leute einfach umgewöhnen
Diese funktioniert noch nicht gut genug und ist noch nicht in jedem Auto verbaut. Der Notbremsassistent mit Fußgängererkenneung ist teilweise nur gegen Aufpreis erhältlich. Und Du hast Dir die Antwort in diesem Absatz selbst gegeben.Desweiteren sollte man den Herstellern erlauben, das AVAS mit einer hinreichend guten Fußgängererkennung zu kombinieren. Befinden sich in einer Entfernung innerhalb Bremsweg plus Sicherheitszuschlag keine Fußgänger, muss das System auch keine Geräusche machen.
Das wäre erst recht ein hoher technischer und finanzieller Aufwand. Wem willst Du diesen aufbürden?Für Sehbehinderte sollte man ein System einführen, bei dem Autos ständig per Funk ein Signal aussenden
Außerdem ist es wiederum fehleranfällig. Was wenn der Akku des Handgerätes leer ist, der Funk gestört ist, usw.
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Renault Zoe Intens Complete R135 ZE50 + CCS + NBA + Einparkassistent
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Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Und für leute die nicht ums Eck gucken können.Man ist zurzeit von Kind an daran gewöhnt, dass Autos Lärm machen, und man tritt einfach gedankenlos auf die Fahrbahn, wenn man nichts hört. Hier müssen sich die Leute einfach umgewöhnen
Für die ist das System nicht erschaffen worden, sondern für Sehbehinderte.
Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Ich weiß, wie viel 75 dB sind. Ich habe genug akustische Messungen durchgeführt. Es sind jedenfalls deutlich mehr als die meisten Verbrenner hier in meiner Straße erzeugen.panoptikum hat geschrieben: ↑Nein, ist es nicht. Alles was weniger wäre, würde im Verkehrslärm untergehen. Siehe https://www.hug-technik.com/schallpegel-laermpegel.htmlZum einen bei der Lautstärke - bis zu 75 dB ist einfach zu viel.
Ein tolles Argument auch, dass man gegen Verkehrslärm mit noch mehr Verkehrslärm angehen soll. So eine Lösung ist archaisch.
Es ist für beide Gruppen erschaffen, und auf beide bin ich eingegangen.Für die ist das System nicht erschaffen worden, sondern für Sehbehinderte.
Bitte lies noch einmal, was ich schrieb, insbesondere das " sollte man den Herstellern erlauben, ...". Dann merkst du hoffentlich, dass dein Argument hinfällig ist.Diese funktioniert noch nicht gut genug und ist noch nicht in jedem Auto verbaut. Der Notbremsassistent mit Fußgängererkenneung ist teilweise nur gegen Aufpreis erhältlich.
Ein simpler Funksender? Ich bitte dich! Der ist billiger als dieser Lautsprecher!Das wäre erst recht ein hoher technischer und finanzieller Aufwand.Für Sehbehinderte sollte man ein System einführen, bei dem Autos ständig per Funk ein Signal aussenden
Und was, wenn das AVAS ausfällt?Außerdem ist es wiederum fehleranfällig. Was wenn der Akku des Handgerätes leer ist, der Funk gestört ist, usw.
Man kann immer irgendwelche exotischen Theorien entwickeln, was alles passieren könnte. Wenn man so denkt, dürfte man überhaupt nicht Auto fahren.
Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
LtSpock
Ich kann als Anwohner einer mäßig befahrenen Tempo-30-Strasse seit Home-Office genau das Gegenteil feststellen. Die Zwangsgeräusche sind wesentlich angenehmer und unauffälliger und da es hier auch Kleinkinder gibt ist AVAS auf jeden Fall zwingend notwendig. Da kann es keine Diskussion geben!A.Q. hat geschrieben: ↑ Ich wohne an einer verkehrsberuhigten, aber viel befahrenen Tempo-30-Straße, und dank Home-Office höre ich mittlerweile jeden Tag Dutzende Elektrofahrzeuge mit AVAS vorbeifahren. Ich kann definitiv sagen, dass sehr viele Elektrofahrzeuge auf jeden Fall deutlich auffälliger sind als die meisten Verbrenner.
Re: Zwangsgeräusche ab 1.7.21 für alle
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Eben dies misfällt mir auch, dass Autos ab jetzt auf unbegrenzte Zeit deutliche Zusatzgeräusche machen müssen ohne Fahrplan wohin sich das entwickeln soll. So kann man dann in Zukunft genau wie jetzt stets sagen, dass etwas nicht leiser sein darf, weil das Bestehende - künftig die AVAS-Flotte - ja lauter ist.
Die Eltern, die ihren jungen Nachwuchs entspannt auf die Straße lassen und sich zurück lehnen, weil sie wissen, dass Verbrenner brummen und Elektros AVAS emittieren, will ich (nicht) sehen.Die Zwangsgeräusche sind wesentlich angenehmer und unauffälliger und da es hier auch Kleinkinder gibt ist AVAS auf jeden Fall zwingend notwendig.
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