Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

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Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

Ektus
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Das Problem dabei ist, daß da innen kein Platz ist (und sowieso kein Sauerstoff), aber durch die entstehenden internen Kurzschlüsse enorm viel Energie in Form von Wärme frei wird, die nicht schnell genug abgeführt werden kann und dadurch benachbarte Zellen zur Reaktion anregt. Die Lithium-Eisen-Phosphat Akkus sollen da deutlich unempfindlicher sein, erreichen aber (noch) nicht die Energie- und Leistungsdichte wie reaktionsfreudigere Materialkombinationen. Ein Problem ist auch, daß durch die Parallelschaltung von Zellen die jeweilige Zellgruppe immer auf Nennspannung ist und bei Kurzschlüssen innerhalb einer Zelle dann Ausgleichsströme innerhalb der Zellgruppe fließen und so erst zur Ausweitung des Schadens führen. Um das zu verhindern, müßte jede einzelne Zelle einen Trennschalter haben, was aus Platz- und Kostengründen illusorisch sein dürfte (und die Komplexität und Fehlerwahrscheinlichkeit enorm erhöht).
Und woran merkt das Löschsystem, daß da eine von vielen tausend Zellen am Durchgehen ist und welche, und welches Modul somit gekühlt werden muß?
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Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

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Bzgl. Ausgleichsströmen im Defektfall: E-Auto Akkus bitte nicht mit der billigen Zellenverschaltung von E-Bikes vergleichen!

Und:

a) selbst bei billiger Verdrahtung könnte es Strangsicherungen geben, oder
b) bei Konfiguration mit mehreren Blöcken von serienverschalteten Zellen können die Blocke durchaus Schaltelemente haben, und
b) entfällt das Problem bei den E-Autos ohne paralleverschaltete Zellen (dann solche mit höherer Ah-Zahl) schon mal grundsätzlich
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

petzstef
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Ektus hat geschrieben: Und woran merkt das Löschsystem, daß da eine von vielen tausend Zellen am Durchgehen ist und welche, und welches Modul somit gekühlt werden muß?
Da wäre ich nicht zimperlich und würde die komplette Batterie fluten sobald die Temperatur irgendwo außer Kontrolle gerät.
Ein dichtes Netz von Temperatursensoren wäre nötig, aber das kostet nicht die Welt.
Nur kühlen reicht wahrscheinlich auch nicht, denn ein Kühlkreislauf ist eh da und ist nicht ausreichend.
Ich dachte eher an ein Löschmittel, das das weitere Verbrennen des Materials bremst.
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Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

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Ich weiß nicht ob man beim eAuto überhaupt von Brand reden sollte. Es handelt sich nämlich nicht um eine Oxidation der Batteriestoffe und das ist das, was eigentlich einen Brand auszeichnet. Dadurch daß die im Akku enthaltene Energie im schlimmsten Fehlerfall in Wärme umgesetzt wird, kann angrenzendes Material seine Zündtemperatur erreichen und dann brennen diese Teile des Autos, aber nicht die Batterie.

Insofern zeugt die von dem Bayreuther OB geäußerte Angst von einer großen Unkenntnis. Benzin ist genau das, was einen Fahrzeugbrand so gefährlich macht. Wenn es, wie meist beim Brand, mit dem Löschwasser weggeschwemmt wird kann es in den Abwasserrohren und -kanälen zu einem zündfähigen Gemisch kommen. Und dann ist im Falle der Explosion tatsächlich die Standfestigkeit der Garage gefährdet.

Zudem ist bei den aktuellen eAutos im Regelfall ein Zugang für die Feuerwehr vorhanden, wo sie mit ihrem Löschwasser direkt die Batterie erreichen und so kühlen können. Bei der Zoe ist das z.B. die Lüftungsöffnung unter der Rücksitzbank, soweit ich mich erinnere. Auf der Rettungskarte der Zoe ist das auch vermerkt. Müßte ich nochmal nachsehen. Und diese Rettungskarten führen die Feuerwehren alle mit - mittlerweile sogar online so daß beim Eintreffen vor Ort der erste Feuerwehrler schon weiß wo er ranmuß um die Batterie zu kühlen.

Grüazi, MaXx

Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

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Kumlbach, nicht Bayreuth

Allerdings macht diese Lüftungsöffnung nur Sinn, wenn das Auto noch nicht brennt.

Re: Parkverbot in Tiefgaragen

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kenz hat geschrieben: Jetzt gehts also los. nachdem in der Presse über Parkverbote in öffentlichen Tiefgaragen in Kulmbach/Bayer und Leonberg/BW berichtet wurde, erwarte ich Ungemach aus der Eigentümergemeinschaft unserer Wohnanlage . Im Jahr 2017 habe ich mit viel Mühe einen Wallboxanschloss an meinem Stellplatz in der TG erstritten.
Jetzt melden sich die Kritiker mit Fakes zu Wort: Brandgefahr und mögliche Unbewohnbarkeit des Gebäudes.
Können sachdienliche, auch juristische Hinweise, hier gesammelt werden?
Wo bleiben die Automobilclubs??
Tschüss. KE
Genau das ist meine eigentliche Sorge. Das jetzt Eigentümergemeinschaften, oder Vermieter, jetzt auf Kulmbach zeigen.

Deswegen ist es schön, wenn einer in Kulmbach, oder Umgebung, mit einem Tesla Model 3 SR+ aus China, dagegen klagt.

Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

zoppotrump
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Auch solche News werden die E-Auto-Gegner wohl leider benutzen um sich bestätigt zu fühlen beim Thema Fahrzeugbränden. Leider.
https://www.heise.de/hintergrund/Brandg ... 64482.html

Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

petzstef
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LG weist alle Vorwürfe zurück, beteiligt sich aber an den Kosten? Sehr sehr edel. :?
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Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

Kant-xy
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Bei öffentlichen Tiefgaragen besteht ja noch ein kommerzielles Interesse an Kunden. Wenn es immer mehr Fahrzeuge gibt, die man quasi grundlos von der Benutzung ausschließt, wird man das irgendwann im Geldbeutel merken. Dann wird man sowieso umdenken. Das Risiko wird eh von den Versicherungen getragen.
Bei Eigentümergemeinschaft sinkt vermutlich der Wert der Immobilie, wenn es Blockierer gibt.

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Re: Parkverbote in Kulmbach - Vorbild für andere Kommunen?

Meinereiner
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Ich weiß nicht ob man beim eAuto überhaupt von Brand reden sollte. Es handelt sich nämlich nicht um eine Oxidation der Batteriestoffe und das ist das, was eigentlich einen Brand auszeichnet. Dadurch daß die im Akku enthaltene Energie im schlimmsten Fehlerfall in Wärme umgesetzt wird, kann angrenzendes Material seine Zündtemperatur erreichen und dann brennen diese Teile des Autos, aber nicht die Batterie.
Dazu kenne ich einen guten xkcd:
https://xkcd.com/1693/

Was die Brandgefahr angeht: Ich glaube nicht, dass die E-Auto-Gegener jetzt damit noch viel ändern können. Die Autohersteller haben umgesteuert, und es fahren immer mehr E-Autos herum. Früher oder später wird es schlicht nicht mehr akzeptiert, wenn man E-Autos aussperrt.
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