Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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@roberto Ich muss ehrlich sagen, dass ich es aktuell nicht so "eindeutig" finde, mit knapp 100tkm für den Benziner und 216tkm für den Hybriden, bzw. 7-16 Jahre in der Nutzungszeit. Bei den Daten versuchte ich, grob die Mitte zu treffen. Was du "diskussionswürdig" findest, kannst gern beschreiben. Ich bin da offen. Wie wäre es, wenn jemand einen Benziner fährt, aber nur 6.000km pro Jahr unterwegs ist - lohnt sich das ein BEV, rein von den klimawirksamen Emissionen? Um ehrlich zu sein, eher nicht. Was wäre mit dem Hybriden? Der läge deutlich im Vorteil.

Das bedeutet, dass es höchst-abhängig vom Nutzungsverhalten ist, was wirklich sinnvoll ist, um den Ausstoß vonTreibhausgase möglichst gering zu halten. Wenn es uns ums Klima geht, sprechen wir von einem normalen Benziner von einem Ausstoß von etwa 2,1t CO2/Jahr (6l/100km * 2,69kg CO2/km * 13.500km), wohingegen der Gesamtausstoß bei 9-11t/Person in DE ist.

Abgase, ja das ist ein Thema wert aber bis auf Stickoxide gabs da in der Vergangenheit eigentlich keine größeren Konzentrationen, die so hoch wären, dass es medial auffällig wurde.
Das heißt nicht, dass man sich am Aufpuff versammeln und großzügig inhalieren soll aber, dass es im Rahmen liegt. Im Vergleich zum CO2-Ausstoß ist der Anteil der Schadstoffen gering.

Seit Euro 4 gilt für Benziner, bei CO max. 1g/km (in der Regel unter 0,3g/km), HC 0,1g/km und NOx 0,08g/km, mit letzterem haben diese Antriebe praktisch kein Problem, dazu braucht es höhere Drücke/Verdichtungsverhältnisse, wie beim Diesel. Zum Vergleich werden rund 140g CO2/km ausgestoßen. Beim Diesel-Skandal ging es um NOx-Werte, die das 4-, bis fast 9-fache betrugen, als die geforderten 0,08g/80mg. Zudem kommt noch, dass Diesel mit Euro 6d, im RDE max. 114mg/km emittieren dürften, weniger wäre besser aber es geht in die richtige Richtung.

Das ist keine Verteidigung der Verbrennungsantriebe aber wir müssen hier auch mal die Kirche im Dorf lassen. Wir können froh um unsre europäischen Schadstoffklassen sein, im Gegensatz zu den Verhältnissen in den Metropolen Indiens oder Chinas.

Wir haben immernoch genug dreckige Dieselfahrzeuge, die deutlich zuviel ausstoßen, ich rieche das wenn ich morgens im Homeoffice mein Fenster zur Straße öffne und freuen tut es mich nicht. Aber Verbrennungsmotoren sind nicht alle gleich und darum bin ich sehr dafür, wenn wir noch einige Zeit darauf angewiesen sind, nicht alles über einen Kamm zu scheren, sondern objektiv und sachlich an die Sache ranzugehen.

Keiner hat es gern, wenn man pauschal BEVs niedermacht, das ist genauso ungerecht und verfehlt.

Pauschalisierungen und Verallgemeinerungen helfen niemanden, weder der eMobilität, noch denen, die reaktionär gegen alles schießen.

Quelle:
* https://www.kfztech.de/kfztechnik/motor ... swerte.htm
* https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... on_pkw.pdf
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Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

Xochipilli
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Danke, das bestärkt mich. @taxistromer
Ich werde mich schon weiter dieser Diskussion stellen. Ich habe ganz persönliche Bekannte, die mir im Gespräch solchen Quark erzählen und ich denke, wie bei allen Fake-news, muss man dem schon entgegen treten.
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Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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Taxi-Stromer hat geschrieben: Du hast selbstverständlich Recht mit der Aussage, daß Du unter den gegebenen Voraussetzungen so gut wie kein CO2 im Fahrbetrieb emittierst - wie übrigens auch jeder E-Fahrer, der nur öffentlich (= ausschliesslich EE-Strom!) lädt.

Öffentlich laden = ausschließlich EE Strom? Die Begründung dazu lautet wie nochmal genau?
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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nr.21 hat geschrieben: die Betrachtung von @adauris ist eine Momentaufnahme. Der CO2-Rucksack der Batterie wird in Zukunft nochmal drastisch kleiner, der CO2-Ausstoß der Stromproduktion ebenfalls.
Richtig, das hatte ich auch deutlich gemacht, dass es aktuell schwierig ist, eine klare Aussage zu treffen und wir alle sehr langfristig in die Zukunft denken. Wir haben es mit einem graduellen Verlauf zu tun, entscheidend ist nicht das einzelne Jahr ansich, sondern der Fortschriff über die Zeit. Ich bin kein Freund der Schwedenstudie, einfach gesprochen keiner hat puren Kohlestrom, nicht mal bspw. Polen.

Eine ordentliche Studie hat mehrere Blickpunkte zu betrachten, das Mittel, wie auch die Randbereiche, die Verteilung der Ergebnisse und wenn möglich eine Prognose aufzuzeigen. Kurzum, alles was man als objektive Schlussfolgerung beschreiben würde

Aber wir haben unterschiedlichste Anforderungen an Autos, die einen sind Langstrecken und Vielfahrer, bei denen 30tkm pro Jahr nur so runterpurzeln aber auf der andern Seite der Skala gibt es Fahrzeuge, die von ihren Nutzern 6-8tkm/Jahr bewegt werden.

Wie gesagt, alles was ich schreibe ist nach bestem Wissen und Gewissen - eines ist mir an der Stelle sehr wichtig, ich will keiner Ideologie folgen, denn ganz allgemein hat jeder Aspekt unseres Handels Auswirkungen, es gibt keine 100%.

Daher, wer bessere Quellen hat, wer Unstimmigkeiten findet, ich bin offen für eine Diskussion.
Xochipilli hat geschrieben: [...] Ich beziehe Naturstrom und ich bezahle Naturstrom. Das kommt aus regenerativen Quellen (Wind, Wasser, Photoelektrik). Ich kann doch als Stromkunde heute auswählen, welcher Stromerzeuger mein Geld bekommt. [...]
Aber wie seht ihr das? Kann ich nun Naturstrom laden oder bin ich da trotzdem immer noch beteiligt an der CO2-Produktion der Kohlekraftwerke?
Ja, auch ich mach es so und beziehe 100% Ökostrom. Nur trägt jede kWh die ich verbrauche, trotzdem noch ihre 401g CO2/kWh (2019, weil von 2020 nix veröffentlicht ist), wir können nicht auf die Kohle- und Gaskraft verzichten, da diese unsere Grundlast trägt.

Was Ökostrom defakto bedeutet ist: dass ich mich an der virtuellen Verteilung entsprechend meine Wahl getroffen habe und bspw. nicht RWE, enbw, Vattelfall oder wer auch immer Kohlekraftwerke betreibt bezahle.

Sinnbildlich und vereinfacht verhält es sich so, wie ein LKW mit ner Ladung Gemüse. Konventionelles, wie auch biologisch angebautes Grünzeugs wird geliefert - die Quelle des Energieträgers ist unterschiedlich aber am Ende wird beides gleichermaßen verbraucht, es kann schlicht nichts "übrig" bleiben.
Zuletzt geändert von adauris am Mo 18. Jan 2021, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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Ökostrom käufer haben ein reines gewissen den Schwarzen Peter haben dann die denen es egal ist. Um es kurz zu machen.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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Ich weiß jetzt nicht wie es bei euch in D abläuft, aber in A *muß* aus geförderten öffentlichen Ladesäulen Strom aus erneuerbaren Quellen abgegeben werden, und die Verwendung von Ökostrom ist auch eine Fördervorausetzung für E-Mobile!

Einfach mal die Websites der diversen Ladesäulenbetreiber abgrasen und nach der Herkunft des dort verkauften Stroms suchen.

Ich hab mir das, stellvertretend für viele andere Betreiber, mal bei SMATRICS und ELLA angeschaut:

"Deshalb macht der Betrieb eines Ladenetzes nur mit Strom aus erneuerbarer Energie Sinn. Das war und ist auch unsere Prämisse: das SMATRICS Ladenetz kann, darf und wird nur mit Strom aus 100% erneuerbaren Energien betrieben".

"Der Strom, den du an ella Schnellladestationen beziehst, kommt zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen: W.E.B-Grünstrom."
Seit 11/2015 Leaf Tekna 24kWh (EZ 03/2015), 229.000 gefahrene km
seit 07/2020 Leaf Tekna 40kWh (EZ 10/2019), 39t gef. km
seit 04/2023 Leaf Tekna 62kWh (EZ 08/2021), 9t gef. km
verkauft: 2016er Leaf Acenta 30kWh, 42t gef. km

Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

roberto
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Wenn jemand, der angeblich 100% Ökostrom bezieht behauptet, dass wir nicht auf fossile Energie verzichten können, klingt das schon etwas eigenartig.
Dann auch noch mit einem alten CO2-Wert des gesamtdeutschen Strommixes zu kalkulieren "weil sonst nix veröffentlicht ist", und die trotzdem relativ eindeutigen Vergleichsergebnisse als "nicht so eindeutig" zu bezeichnen, sowie die Abgase von Verbrennern zu verharmlosen lässt nicht gerade auf eine positive Einstellung zu Elektromobilität und Energiewende schließen. Das sind wohl genug Unstimmigkeiten, oder?

Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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@roberto Entschuldige - aber bitte, von was redest du? Eine Diskussion lebt davon, dass man nicht nur Aussagen macht, sondern auch begründet.

Was würde im Laufe der kommenden Tage passieren, wenn wir heute 0 Uhr Kohle- und Gaskraftwerke abschalten würden?

Wenn du mir einen aktuellen, veröffentlichten CO2-Wert des DE-Strommixes aus 2020 nennen kannst, gerne her damit! Geschätzt wird dieser auf etwa 395g CO2/kWh, sicher nennen kann ich das nicht und ich weiß nicht mal, wie groß die Abweichung sein wird. Kannst du hier mit einer sicheren Angabe aushelfen?

Ein Break-Even nach 100tkm, bzw 216tkm als "eindeutig" definierst, in Abhängigkeit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 13.500km/Jahr, dann sollte man schon etwas ausholen, warum dies "eindeutig" sei, wenn wir von 7- bis 16-Jahren Nutzungsdauer sprechen.

Und ich verharmlose nichts, sondern stelle einfach nur Werte dar. Meine Meinung dazu, denke ich recht eindeutig formuliert zu haben.

Auch die Unterstellung am Ende, dass ich gegen Energiewende oder eMobilität wäre, ist etwas dünn.
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Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

tm7
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Schade, dass im Artikel nicht angegeben wurde, wieviele derjenigen, die fehlende Ladestationen bemängeln, sich mit der Ladesituation bereits beschäftigt hatten.

Schade, dass im Artikel nicht erwähnt wird, wieviele derjenigen, die eine mangelnde Reichweite bemängeln, bereits Erfahrungen mit mangelnder Reichweite hatten, sei es theoretisch oder praktisch.

Schade, dass im Artikel nicht erwähnt wird, wieviele derjenigen, die Zweifel an der Umweltfreundlichkeit haben, die Umweltverträglichkeit von Verbrennern realistisch beurteilen können. Die vielen "umwelttechnisch enttäuschten" Dieselbesitzer nach den Abgasaffären deuten darauf hin, dass das Thema "Umweltfreundlichkeit" ein eher neues Thema ist, das bis dahin kaum jemand realistisch beurteilen konnte oder getan hatte.

Ob das heute so viel besser ist? Sind die Autokäufer in den letzten Jahren zu Experten in Bezug auf die Umweltverträglichkeit von technischen Produkten geworden und spielt das bei den Anschaffungen heutzutage wirklich eine wesentlich Rolle?

Im Einzelfall sicherlich, im globaleren Kontext bestimmt nicht. Umweltverträglichkeit wird seit Jahren durch Vorschriften und Verbote erzwungen, und nicht weil die Menschen ein gesteigertes persönliches Interesse daran haben. Coffe-to-go, Plastiktüten usw. usf. werden alle genutzt, weil sie praktisch sind und sehr, sehr viele Bedürfnisse recht optimal erfüllen, aber nicht, weil sich die Menschen denken, dass es die umweltverträglichsten Lösungen sind.

Das ist beim Auto auch so. Ich kaufe kein Auto, weil ich meine, dass das gut für die Umwelt wäre, sondern weil ich es brauche oder haben möchte. Wenn jemand sein altes Auto jahrelang oder jahrzehntelang weiterfährt, anstatt es regelmäßig durch Neuware zu ersetzen, ist das viel umweltverträglicher, als Altes durch Neues zu ersetzen.

Die Öko-Argumente beim Autokauf sind Scheinargumente, global gesehen. Das war schon beim Diesel so und hat sich heute nicht geändert (seltsam, wieviele sich aus Umweltgründen einen Diesel gekauft hatten. Sagen sie zumindest, seit die Abschalteinrichtungen der Autohersteller öffentlich geworden waren. Vorher war es nie ein Thema, seltsam...). Setze jemanden in ein E-Auto und er wird schnell davon überzeugt sein. Und auf einmal spielt die Ökologie nicht mehr die bedeutende Rolle, die sie in der Theorie hatte. Wenn hohe Prozentzahlen an potentiellen Autokäufern (haben sie DIESE Zielgruppe befragt???) an der Umweltfreundlichkeit Zweifel haben, sagt das erst einmal nichts aus. Wieviele haben Zweifel an der Umweltverträglichkeit der Verbrenner? Wieviele an der Umweltfreundlichkeit von Coffee-to-go oder an den Äpfeln, die sie im Supermarkt kaufen?

Es wird für mich immer deutlicher, dass Umfragen nur gemacht werden, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Wissenschaftlich sinnvolle Umfragen haben ich schon lange nicht gesehen. Schade eigentlich.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Studie: Mehrheit hat noch Zweifel an Elektroautos

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sheridan hat geschrieben: In dieser Studie wird erwähnt, dass 1/3 aller Deutschen Zweifel an der Umweltfreundlichkeit von Elektroautos haben:

https://www.cash.ch/news/politik/studie ... os-1690752
Seltsam das dies hier bei Continental nicht so schrieben.
https://www.continental.com/de/presse/p ... aet-244200
Ich habe da beim überfliegen des Textes nichts dergleichen gelesen.

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