Geschlecht und E-Autos

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Geschlecht und E-Autos

Elektroautomieter
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Ein Ergbnis meiner Umfrage hat mich schon erstaunt und (negativ) überrascht. Der Anteil der Frauen, die an meiner Umfrage teilgenommen beträgt keine 7%. Bei der Umfrage direkt an den Ladestationen war der Anteil zwar doppelt so hoch, aber 14% ist von einem ausgeglichen Verhältnis trotzdem sehr weit entfernt.
An sich widerspricht dies den Werten, die in der Literatur genannt werden, denn aus dieser ist zu entnehmen, dass Frauen in der Gesamtheit eine "bessere" Zielgruppe wäre, als Männer, da sie weniger Gesamtkilometer im Jahr fahren und die Strecken auch im einzelnen kürzer sind, was ja dem E-Auto sehr entgegen kommen würde.
Mich würden eure Erklärungen interessieren, woran dies liegen könnte, denn gleichzeitig ist aus meiner Erfahrung nach die grundsätzliche Ablehnung von E-Autos bzw. der gesamten Verkehrswende bei Männern, deutlich größer, als bei Frauen. Spricht man mit Frauen über das Thema, kommen zwar auch Bedenken, gerade was zum Beispiel das Aufladen in Angsträumen angeht, aber irationale Ängste und Bedenken kamen bis jetzt nur von Männern.
Nicht nur Erklärungsversuche würden mich interessieren, sondern auch Ansätze wie der Anteil der Frauen an den FahrerInnen von E-Autos gesteigert werden könnte.
Ich lasse die Umfrage auch nach meiner Abschlussarbeit weiter offen. Wenn wer die Daten haben möchte: PN an mich.
Nutzerverhalten an Ladestationen
https://www.umfrageonline.com/s/015ab48
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Re: Geschlecht und E-Autos

Ecano
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Ich vermute mal, Frauen interessiert weniger die Art des Antriebs, sondern das "Ding" muss seinen Zweck erfüllen.

Bei Männern geht es doch mehr um die Technik, wie funktioniert das "Ding". Und das polarisiert dann mehr.

Ich glaube, der Umweltgedanke ist bei den wenigsten der Hauptgrund für den Kauf eines Autos.

Die BEV Fahrer haben sich mit dem Thema Elektromobilität intensiver auseinandergesetzt, damit meine ich mit den technischen Gegebenheiten. Und das ist wohl bei Männern eher der Fall.

Wenn die BEVs genauso akzeptiert sind wie die Verbrenner, werden die dann wohl in gleichem Maße gekauft wie die Verbrenner.
e-up! "UNITED", bestellt am 27.8.2020, erhalten am 19.5.2021

Re: Geschlecht und E-Autos

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  • Michael_Ohl
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Ich kann natürlich nur von meiner Frau reden, aber bei ihr war es anfangs schon eine recht heftige Abwehr gegen E-Autos, und sie ist meinen ersten Kangoo ZE zwar gefahren, aber nur wenn ich dabei war. Die Umgewöhnung von ihren Handgeschalteten I20 auf die Automatik ist ihr nicht ganz leicht gefallen. Ich war da im Vorteil, da ich immer wieder mal Automatikwagen gefahren bin und auch schon einige hatte.
Im letzten Spätsommer stellte sich bei ihrem Fahrzeug ein recht hoher Reparaturbedarf, von Klimaanlage über diverse Lager bis hin zum defekten Scheibenwischer sowie der gesamten Bremsanlage heraus, so das sie das Fahrzeug mit 75000km abgegeben hat.
Inzwischen war sie von der Idee eines Automatikgetriebes aber recht angetan, nur im Kleinwagensegment findet sich da fast nichts mehr.
Seit sie ihr Auto nicht mehr hat, konnte sie nun überlegen meinen zweiten Kangoo oder die S oder U Bahn zu benutzen, so das ich mein Auto nur noch zum laden gesehen habe.
Nach einer Weile war die Ablehnung gegenüber E-Autos dann schnell erledigt, nachdem sie eine eigene Ladekarte hatte und damit beim Einkaufen und in der Stadt sich den Strom selbst beschaffen konnte. Als dann ein gutes Angebot für den neuen E-UP kam war meine Frau komplett überzeugt - bis auf von der inzwischen fast 8 Monatigen Wartezeit. Aber solange sie immer einen der beiden Kangoo ZE vor der Tür findet habe ich ruhe. Nachteil ist im Moment, das ich mehrmals im Monat mit dem Mercedes fahren muss, wenn, wenn deutlich über 120km an einem Tag gefahren werden muss.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Geschlecht und E-Autos

Kabelbaum
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Ich denke, es ist weniger das Fahren selbst (gerade auf Kurzstrecke) sondern mehr die (öffentliche) vielfältige Ladeproblematik und die "Sorge" evtl. durch Eigenverschuldung irgendwo ohne Stromversorgung liegenzubleiben, denn dann hat man, im Vergleich zum Verbrenner, ein richtiges Problem (Autotransport).

Was auf manche Männer sicher auch zutrifft, wenn auch weniger. ;)
"Ladestressfrei elektrisch fahren" | mit KIA Sportage PHEV, verkauft BMW i3s | 120Ah | go-eCharger(22kW)-Wallbox

Re: Geschlecht und E-Autos

Kellergeist2
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Auch ich kann natürlich nur von meiner Frau sprechen:
Anfangs hatte sie Angst, das Tesla Model S zu fahren.
Nicht, weil es ein Elektroauto ist, sondern weil es (im Vergleich zu ihrem Hyundai i10) so riesig und teuer ist. Sie hatte einfach Angst, eine Macke reinzufahren.
Mit der Zeit hat sie sich an die Größe gewöhnt und seit ich die erste Macke (klitzekleiner Steinschlag in der Fronthaube) eingesammelt habe, hat sie nicht mehr soviel Angst vor einer weiteren Macke.

Wer von uns beiden im Jahr mehr Kilometer fährt ist nur schwer zu messen, da sie auch regelmäßig mit dem Tesla unterwegs ist.
Sie fährt längere Strecken (insbesondere Autobahn) lieber mit dem Tesla als mit ihrem kleinen i10.

Das Thema Elektromobilität war für sie anfangs genauso unbekannt wie für mich, bevor ich den Tesla bekam, jedoch hat sie sich genausoschnell darauf einstellen können, wie es bei mir der Fall war.
Laden statt tanken (und das auch noch bequem zuhause), rekuperieren statt bremsen. "Automatik-Getriebe" war ihr nicht unbekannt.

Mittlerweile will sie selber keinen Verbrenner mehr fahren und so sind wir gerade dabei, ihren Hyundai i10 durch ein Elektroauto zu ersetzen.
Sie hat sich unsterblich in den Kia E-Soul verliebt.
Mit dem Ladekarten-Dschungel brauchte sie sich bisher (dank Tesla SuC und Wallbox zuhause) noch nicht auseinandersetzen, es ist ihr aber bekannt, so dass sie mich diesbezüglich schon gefragt hatte, welche Karte(n) sie zukünftig bräuchte. (Beim Soul 64 kWh und ihrem Fahrprofil "braucht" sie wahrscheinlich in der Praxis gar keine.)

Ich denke, dass die Frauen der E-Mobilität (als Antriebstechnologie) offener gegenüberstehen als Männer, da im Vergleich wahrscheinlich mehr Männer als Frauen auf "fetten Motor-Sound" stehen.
Die Vorurteile gegenüber den E-Autos dürften wohl gleichermaßen in den Köpfen stecken, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass sich die bei Frauen mit entsprechenden Argumenten leichter entkräften lassen, als bei den Männern.

Warum haben dann so wenige Frauen ein E-Auto im Vergleich zu den Männern?
Möglicherweise liegt es daran, dass in den Haushalten der Mann das "teurere" Fahrzeug fährt und der "Zweitwagen" erst zu einem späteren Zeitpunkt dran ist.

Und bevor hier jetzt jemand kommt und "das ist doch völliger Quatsch, den du da schreibst" brüllt:
Es handelt sich um meine Wahrnehmung, meine Einschätzung und meine Meinung.
Sie muss nicht mit der Mehrheit aller Frauen, Männer, Haushalte übereinstimmen.
Gruß, Kellergeist2
09/2015 - 06/2022: Tesla Model S 85
08/2020 - xx/2026?: Kia e-Soul Spirit 64 kWh
11/2021 - Q3/2024: Renault ZOE Experience R135 ZE50
06/2022 - 02/2023: VW ID.4 GTX
03/2023 - 01/2025: Renault ZOE Intens R135 ZE50

Re: Geschlecht und E-Autos

Blueskin
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Ich kann da nicht nur von meiner Partnerin reden, sondern von unserem recht großen weiblichen Bekanntenkreis, welche zum großen Teil aus (meist jüngeren) Singles besteht.

Gerade (diese) Frauen finden "ökologisch" gut und wichtig, sind aber in der Umsetzung sehr inkonsequent, wenn es sie selbst betrifft. Zusammen mit einem weitverbreiteten Desinteresse für technische Details kommen dann genau diese Widersprüche raus, über die der TE erstaunt ist.
Beispiele:
- Kleines Auto = gut, großes Auto = nicht gut. Tatsächlicher Spritverbrauch? Keine Ahnung!
- Ökostrom für zu Hause, aber für ein langes Wochenende mit bester Freundin nach Ibiza fliegen ist ökologisch kein Problem, weil "ich das jetzt brauche nach dem ganzen Stress"

Und so wirkt sich das auch aufs Elektroauto aus: Wird im Prinzip für gut (weil ja so ökologisch) befunden, aber diese Aufladerei zum Beispiel!
Die wenigsten in DIESER Gruppe haben ein eigenes Haus + Garage. Entweder Mietwohnung (mit der Ungewissheit, wie lange man da noch wohnt) oder ETW. Beides ohne elektrifizierten Stellplatz.

Die Kombination von kurzer Reichweite und (deshalb oft) "irgendwo" aufladen zu müssen schreckt da enorm ab. Bis zur Thematik/Problematik mit Ladekarten, Apps, Ladekurven, Unzulänglichkeiten der Ladepunkte etc. kommt man da gar nicht erst.
Da wäre möglicherweise tatsächlich der Faktor, an der gewohnten, belebten Tankstelle laden zu können ein Faktor.
Allerdings : 20-30 Minuten und dann ist das Auto immer noch nicht voll? No way!

Das hier im Forum anscheinend sehr verbreitete Nutzerprofil "Zur Arbeit und Einkauf und zurück und dann bleibt das Auto stehen bis zum nächsten Arbeitstag" geht vielleicht(!) noch bei Frauen in festen Beziehungen und "gesetzterem" Alter.

Ansonsten wird da nach der Arbeit und am Wochenende eher noch herumgefahren was das Zeug hält. Gerne auch mal spontan 100-200km zu einer Freundin/Party/Sonstwas und wieder zurück. (Da ist dann "öko" wieder egal).
Das geht locker und ohne den geringsten zusätzlichen Aufwand(!) mit jedem noch so kleinen Verbrenner. Zur Not halt noch für 5 Minuten an eine Tankstelle, wo man (bzw frau) sicher sein kann, dass das Tanken klappt und auch das Bezahlen mit Karte oder Geld. (Nur seeeehr selten streikt da mal der Kartenleser, Karte etc..Aber selbst dafür gibt es Lösungen und man kann wie geplant weiterfahren).

Das alles gilt natürlich auch für uns Männer.
Aber bei Männern ist nach meinen Erfahrungen die Bereitschaft etwas größer, sich in technische Problematiken "einzufuchsen" ; bei Frauen dagegen eher der Wunsch, sich mit selbigen gar nicht erst zu befassen!
Das sieht man auch gut bei Smartphones. Das wird einfach nur "benutzt" und wenn es dadurch zu Problemen kommt, wird nach einem "Kerl" gesucht, der diese behebt. (Mein Lieblingssatz "Meine ganzen Bilder sind weg! Kannst Du die wieder drauf bekommen?)

Meiner Meinung nach typisch für die Einstellung zur Elektromobilität war dieser kleine Wortwechsel zwischen zwei Bekannten Anfang des Jahres beim Brunch:
A: Wir haben uns jetzt auch ein Elektroauto bestellt.
B: Cool! Aber ihr habt doch schon noch ein richtiges?
A: Na klar, wir wollen ja schließlich auch mal ein bisschen weiter weg fahren.

Anmerkung: Meine Meinung und Schilderung resultiert aus MEINEN Erfahrungen in UNSEREM Freundes- und Bekanntenkreis.
Dort ist allerdings auch eher selten der Typ "Frauchen" vertreten, der sowieso das Auto fährt, welches der Mann (bis auf die Farbe) ausgesucht hat. Auch kennen wir kaum Ü-60-Damen; da könnte die Einstellung wieder eine andere sein, wenn wirklich NUR NOCH im Dunstkreis um die eigene elektrifizierte Garage herum gefahren wird.
@Elektroautomieter :
Diese Gruppe wird man dann natürlich auch nicht zwecks Umfrage an Ladestationen antreffen können.

Re: Geschlecht und E-Autos

LeakMunde
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Ich denke, dir unterliegt hier ein Stichprobenfehler.
Den Anteil an Männern in diesem Forum schätze ich auf >90%. Das ist also schon mal keine gute Stichprobe für diese Fragestellung.

Die Behauptung oder Feststellung, dass Frauen
Elektroautomieter hat geschrieben: weniger Gesamtkilometer im Jahr fahren und die Strecken auch im einzelnen kürzer sind
lässt vermuten, dass deine zweite Stichprobe ebenfalls ungünstig ist. Wer weniger fährt, ist seltener an Ladestationen anzutreffen. Wer kürzere Strecken fährt, kann häufiger Zuhause laden, was wiederum dazu führt, dass man seltener an Ladestationen anzutreffen ist.
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Re: Geschlecht und E-Autos

Elektroautomieter
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@LeakMunde

Die Feststellung, dass Frauen weniger Gesamtkilometer mit einem Auto, egal welchem Antriebsstrang, zurück legen, stammt nicht von mir.
https://www.ostfalia.de/cms/de/ifvm/.co ... IBLICH.pdf

Auf Seite 8.

An den Ladestationen war der Anteil der Frauen höher, aber auch nur bei 14%. Dazu, das kann ich zwar wissenschaftlich nicht beweisen, aber aus den Gesprächen, die ich geführt habe klingt das raus, was die Vorredner haben anklingeln lassen.
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Re: Geschlecht und E-Autos

LeakMunde
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Das hast du ja auch so geschrieben. Gerade wenn es auch stimmt, unterstützt es die These, dass eine Stichprobe von an Ladesäulen Ladenden nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit der Elektroauto Fahrenden ist.
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Re: Geschlecht und E-Autos

drilling
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LeakMunde hat geschrieben: lässt vermuten, dass deine zweite Stichprobe ebenfalls ungünstig ist. Wer weniger fährt, ist seltener an Ladestationen anzutreffen. Wer kürzere Strecken fährt, kann häufiger Zuhause laden, was wiederum dazu führt, dass man seltener an Ladestationen anzutreffen ist.
Genau so ist es, unser E-Auto ist das Pendelauto meiner Frau, sie ist die Hauptbenutzerin, sie lädt aber nie an öffentlichen Ladesäulen weil ihr das zu kompliziert ist und für ihren Bedarf das Laden zu Hause völlig ausreicht.
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