Internetanbindung der E-Autos

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Re: Internetanbindung der E-Autos

Helfried
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SnowyZoe hat geschrieben: DAB+ (und DAB) ist uni-direktional, vom Sendemast zum Fahrzeug, genau wie UKW. Es gibt keinerlei rechtliche Grundlage seitens der Fahrzeughersteller (oder Hersteller von Empfangsgeräten) hier eine monatliche Grundgebühr zu erheben.
Es gibt aber tatsächlich Volkswagen ohne DAB-Radio. Insofern könnte es auch welche gegen Geld geben.
Volkswagen hat schon öfter angedacht, für bestimmte Features monatliche Gebühren einzuheben. Vermutlich scheiterte das lukrative Vorhaben bislang nur an der Umsetzung (Software).
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Re: Internetanbindung der E-Autos

SnowyZoe
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Und seitdem verlangt der Hersteller deines Fernsehers von dir eine monatliche Grundgebühr um DVB-T zu nutzen?
Oder sind es nicht eher die Sender, die das Geld für den Empfang erhalten wollen?

Richtig ist, dass einige Privatsender eine Lücke im Rundfunkstaatsvertrag genutzt haben wonach es ihnen erlaubt ist monatliche Gebühren für den Empfang zu erheben wenn dieser mit technischen Verbesserungen verbunden ist, im Falle von DVB-T nämlich der Ausstrahlung in "HD". Das gilt dann aber natürlich nur für diese Sender, die sich zeitgleich entschieden haben auf eine freie Ausstrahlung in niedrigerer Qualität über DVB-T zu verzichten.

Re: Internetanbindung der E-Autos

SnowyZoe
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Helfried hat geschrieben: Es gibt aber tatsächlich Volkswagen ohne DAB-Radio. Insofern könnte es auch welche gegen Geld geben.
Volkswagen hat schon öfter angedacht, für bestimmte Features monatliche Gebühren einzuheben. Vermutlich scheiterte das lukrative Vorhaben bislang nur an der Umsetzung (Software).
Ja, es gibt (noch) viele Fahrzeuge ohne DAB-fähiges Radio, und dann zahlt man für das DAB-fähige Radio einen Aufpreis. Ab Ende des Jahres wird DAB im Auto jedoch Pflicht, das bedeutet die Hersteller müssen es dabei haben oder bekommen das Fahrzeug nicht zugelassen (siehe auch Link den ich gepostet hatte).
Wenn VW sich dann entscheiden würde für den DAB Empfang eine monatliche Gebühr zu erheben, dann wäre das Fahrzeug ohne Zahlung der Gebühr (und somit dem Wegfall des DAB Empfangs) nicht mehr zulassungsfähig, bei einem bereits zugelassenen Auto entspräche dies dem Erlöschen der Betriebserlaubnis. Alleine aus diesem Grund wäre es VW nicht erlaubt den DAB Empfang an eine monatliche/jährliche Gebühr zu binden.
Ein weiterer Grund wäre, dass VW bei der Lieferung des Services "DAB Empfang" keine Leistung erbringt oder vermittelt, sondern quasi eine Miete für bereits bezahlte Hardware verlangen würde.
Anders wäre dies bei Features die der Kunde bei Kauf (oder Leasing) nicht bezahlt hat, die VW aber trotzdem eingebaut hat. Nehmen wir als Beispiel den Spurhalteassistenten. VW baut die Sensoren ein und die Software ist ebenfalls integriert. Der Kunde hat dafür jedoch nicht gezahlt und es ist/war somit nicht Bestandteil des Kaufvertrags. Dann, und nur dann, könnte VW sich entscheiden diese Funktion für eine monatliche Grundgebühr freizuschalten. Das geht aber in Theorie und Praxis nur, weil diese Funktion die Betriebserlaubnis nicht beeinträchtigt und weil sie nicht bereits mit dem Fahrzeug verkauft wurde.

Re: Internetanbindung der E-Autos

TimF
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@SnowyZoe Danke dir :)

Wie macht denn Tesla überhaupt Gewinn bei allem was ich hier so in den Foren lese? Kostenlose Supercharger, Kostenloser Internetzugang.. ich meine toll für die Verbraucher, aber kann das aufrecht erhalten werden wenn man pro ausgeliefertes Auto im Jahr nen paar hunderter an Kosten schluckt?

Re: Internetanbindung der E-Autos

Helfried
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Tesla hat sich dafür viele Werbungskosten erspart. Durch die Coolness ihrer Produkte machen die Leute, z.B. Youtuber, von sich aus genug Werbung.

Re: Internetanbindung der E-Autos

SnowyZoe
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TimF hat geschrieben: Wie macht denn Tesla überhaupt Gewinn bei allem was ich hier so in den Foren lese? Kostenlose Supercharger, Kostenloser Internetzugang.. ich meine toll für die Verbraucher, aber kann das aufrecht erhalten werden wenn man pro ausgeliefertes Auto im Jahr nen paar hunderter an Kosten schluckt?
Das geht jetzt noch weiter ins OT, aber bevor die Diskussion anfängt ob Tesla nun Gewinn macht oder nicht:

Supercharger sind nicht für alle Fahrzeuge frei, beim Model 3 (und Model Y nehme ich an) zahlt man auch für die Supercharger. Beim Model S und X waren diese Anfangs frei (sind sie bei Neufahrzeugen glaube ich nicht mehr), allerdings gibt es eine Fair-Use Policy. Und mit Model S und X hat man auch einen Markt adressiert dessen Nutzer sehr oft die Möglichkeit haben zuhause zu laden (weil hochpreisig). Freie Supercharger waren anfangs also ein Mittel zum Verkauf.

Kostenloses Internet ist sowohl Mittel zum Verkauf als auch integraler Bestandteil einer Firmen- und Produktphilosophie die auf das Internet als Kommunikationsmedium angewiesen ist. Es geht ja nicht nur um das streamen von Musik. Tesla weiß, dass die Kundschaft aus early-Adopters besteht. Nimm den Fall irgendein Nutzer postet, dass es ein neues Software Feature gibt und Tesla hätte keine over-the-air Updates. Kannst du dir vorstellen wie viele Nutzer in den Servicecentern aufschlagen würden um sich das neue Feature zu holen? Die Infrastruktur wäre gar nicht da, also ist es günstiger für den Internetzugang zu zahlen (und Tesla zahlt als Firma ja auch nicht das was wir als Endnutzern so auf den Tisch legen müssen). Oder überleg mal (gerade in den Anfangszeiten) jeder Nutzer wäre einmal im Monat ins Servicecenter gefahren um sich neue Karten mit den zwischenzeitlich errichteten Supercharger zu holen.

Dafür gibt es bei Tesla bspw. keine Rabatte, und es gibt kein Händlernetz dessen Aufbau erst einmal querfinanziert werden musste.
Generell ist ein Vergleich Tesla zu herkömmlichen Autoherstellern immer schwer, und es wird immer unterschiedliche Meinungen darüber geben was nun besser/angenehmer/gewinnträchtiger ist.

Ich hatte mir neulich auf Youtube eine Episode von "Third Row" angesehen (bin über die Munro Model Y Videos darauf aufmerksam geworden) und das war teilweise schon beeindruckend. Am Anfang des Videos war Elon Musk anwesend, und ich war etwas überrascht wie detailliert der seine Produkte und Produktionsschritte kennt. In der zweiten Hälfte, als Elon Musk dann raus war, hat man sich mehr mit Sandy Munro unterhalten. Neben seiner technischen Expertise hat für mich ein Satz besonders herausgestochen, und das war (frei übersetzt) "ein Technologieumschwung besteht aus 10% Technologie und 90% Psychologie".
Das Third Row Video ist hier: https://www.youtube.com/watch?v=pih4kU6yvz8 (75 Minuten, lang aber hörenswert).
Wenn du am Model Y interessiert bist und etwas über die Hardware wissen willst kann ich das Model Y teardown von Munro empfehlen, die Playlist fängt hier an: https://www.youtube.com/watch?v=Br9luPS ... p1LlET4Wbr
Momentan gibt es 21 Episoden, und er ist noch nicht fertig. Aber genieße es mit Vorsicht, Munro mag das Model Y und begeistert sich manchmal für Sachen die für den Endnutzer oft irrelevant sind (aber es hilft auch zu verstehen warum Tesla eben mehr ist als Batterie und Internet auf Rädern).

Re: Internetanbindung der E-Autos

TimF
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Danke für die ausführliche Antwort.

Und ich weiß das sehr zu schätzen was Tesla da gerade für die Branche und vor allem für die Elektromobilität tut. Und es leuchtet auch ein, dass solche Dinge wie anfänglich freies Laden oder aber das freie Internet für das Marketing wichtig ist.
Wenn ich mir aber anschaue wie teuer Datentarife noch sind in Europa schätze ich die Kosten für Tesla relativ hoch ein. Ich hoffe inständig, dass dort nicht irgendwann das böse Erwachen für die Fahrer kommt - die sich jetzt an die tollen Funktionen neben der ganzen Bordelektronik gewöhnt habe - wie Spotify, Youtube usw - dann dafür auf einmal zahlen zu müssen.
Weil... wenn ich etwas im Marketing gelernt habe - wenn du Leute mit etwas anfixt und es ihnen dann "wegnimmst" ist der Aufschrei noch größer als wenn du es ihnen gar nicht in dem Umfang gegeben hättest sondern von Anfang an faire Preise verlangt hättest. Aber du hast Recht - das ist dann doch sehr off topic :D

Zum Model Y: Ja, die Videos habe ich gesehen - aber ich muss sagen... die Probefahrten in Teslas bisher haben mich zwar vom Auto überzeugt, ich komme aber so gar nicht damit klar, dass ich nach rechts unten schauen muss um wichtige Daten für mich zu sehen. Aber das ist einfach nur mein Gusto und man könnte sich sicher dran gewöhnen - aber ich schaue mir derzeit noch wesentlich mehr Autos an bevor ich eine so teure Entscheidung treffe.

Ich nehme aus der Diskussion mit: Die alten Autohersteller haben undurchsichtige Tarife für 4G Verbindungen ihrer Autos und Tesla macht es derzeit Kundenfreundlich. Danke

Re: Internetanbindung der E-Autos

Naheris
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Mir kommen die Datentarife der mir bekannten Hersteller jetzt nicht sonderlich komplex vor: always on für immer. Man kann halt nichts oder nur eine bestimmte Zeit lang streamen und den Hotspot nicht nutzen, den es bei Tesla nicht gibt. Was ärgerlich ist sind die Volumenpakete anstatt Zeitpakete, die aber aufgrund des Hotspots so wohl nicht anders sinnvoll sind.

Abhängig davon kann man bei vielen Fahrzeugen das Problem komplett umgehen und eine eigene SIM-Karte einlegen. Mit einer Multi-Sim kann man das dann an den eigenen Mobilvertrag koppeln. Ich habe z.B. unbegrenztes Datenvolumen. Somit hat mein Auto das auch. Sollte ich Roamen sind es immer noch riesige Datenmengen, die ich nicht brauche. So komplex finde ich das jetzt nicht.
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Re: Internetanbindung der E-Autos

TimF
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@Naheris Oh, ich wusste nicht dass man auch eigene Sims verbauen darf. Ich habe noch nie ein Auto besessen mit solchen "technischen Spielereien" ;) Daher ist das hier wie Frau Merkel ja zum Internet sagt: Neuland.
Weil - dann wäre es einfach... ne zweite Simkarte für meinen derzeitigen Tarif bestellen und fertig. Dann wäre auch Telefonie viel einfacher falls das auch über diese Sim gehen würde.
Mir wäre halt wichtig immer aktuelle POIs und Karten- und Verkehrsdaten zu haben - vor allem Status von Ladestationen z.B. - zusätzlich die Möglichkeit immer und überall die Möglichkeit zu haben mein Auto per Handy anzusehen um den Ladestand zu prüfen oder die Klima an und auszuschalten. Streaming wäre erst danach angesiedelt.

Re: Internetanbindung der E-Autos

Naheris
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Normalerweise geht die Telefonie mit SIM dann auch sehr gut oder besser, weil man dann die Außenantenne nutzt. Sonst geht das nur mit Sim Access Profile oder ggf. über spezielle Induktionssysteme. Das haben aber nur wenige Hersteller. Da ich sehr viel im Auto telefoniere habe ich mich damit beschäftigt.

SIM-Karten gibt es schon extrem lange bei Audi und Volvo - wobei sie bei Zweiteren bei allen unseren Firmenfahrzeugen Serie waren (Audi hatte ich nur zwei - einer war antik und pre-Internet. Da war die SIM nur für das Telefon. Den anderen fahre ich gerade als Leihwagen). Zudem weiß ich, dass sie (je nach gewähltem Navi bzw. Telefonschnittstelle) bei VW, BMW, Mercedes existieren. Ford hat sie, wenn ich mich nicht irre, auch. Bei anderen Marken weiß ich es schlicht nicht.

Was mitunter auch geht ist das Auto auch in der Fahrt an WLAN zu koppeln. Das geht mit dem Mobiltelefon oder mitunter auch speziellen "Carsticks" für die Internetverbindung. Dieses System scheint bei vielen Marken zu funktionieren, zumindest denen welche eine WLAN-Schnittstelle haben und Verkehrsdaten anzeigen.
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