Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

eDjango
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Man kann sich alles schön reden - die Realität ist leider anders.

Fakt ist:
eAutos sind aktuell viel zu teuer. Ein Grund ist auch die fehlende Konkurenz auf dem Markt. Der bewegt sich jetzt aber langsam etwas. VW, Opel, Seat usw. kommen mit neuen rel. preisgünstigen Modellen auf den Markt, alle mit Batterie inklusive. Ich frage mich, was das langfristig für Renault bedeutet. Können die weiterhin Batteriemieten von 79€/Monat oder mehr verlangen ?

Ich habe mir letztes Jahr einen preisgünstigen Gebraucht-Zoe (BJ 2015) gekauft mit 59€ Batteriemiete. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wagen. Da ich teilweise auch kostenlos lade, erscheint mir der Unterhalt noch sehr günstig. Der Akku ist nach dem SW-Update in gutem Zustand und zeigt noch 98% Kapazität an.

Wie lange ich diese Zoe noch fahren werde, weiß ich noch nicht. Gibt es in 3-4 Jahren noch einen Markt für gebrauchte eAutos mit 100-150 km Reichweite ?
Eine ähnliche Frage muss ich mir auch stellen, wenn ich mir heute ein eFahrzeug für 20-30k€ kaufe, trotz Subventionen. Was ist ein solches Auto in 3-4 Jahren noch wert, wenn 100.000km Reichweite evtl. für unter 20k€ zu haben sind. Hier sind eAutos gegen über Verbrennern im Nachteil, weil die Inovationsgeschwindigkeit deutlich höher ist.

Wird es einen Bastelmarkt für sehr alte Fahrzeuge (wie bei den Verbrennern) geben, Wohl kaum ! Hier braucht es mehr als ein paar Schraubenschlüssel in der Hinterhofwerkstatt. Hier ist elektrotechnisches KnowHow gefragt und zusätzlich die Möglichkeit Software auf Komponenten zu spielen. Das geben die Hersteller nur ungerne aus der Hand. Akkuspannungen um 400V sind außerdem Lebensgefährlich. Elektro-Unkundige sollten unbedingt die Finger davon lassen.
Ergo: alte eAutos werden zum Sondermüll (insbesondere, wenn man selbst Besitzer der Batterie ist). Der Vergleich mit einem alten Handy in dem Artikel ist gar nicht so unpassend.

Mein Fazit:
Kaufpreise für Neufahrzeuge sind mir noch zu hoch, die weitere Preis- und Reichweitenentwicklung noch unklar.
Ich würde mir gerne ein 2. eAuto dazuholen. Entweder eines von den neuen Fahrzeugen (UP, Mii ...), die aktuell mit Subvention deutlich unter 20kE mit Batterie zu haben sind, oder besser ich lease ein solches Fahrzeug für 3-4 Jahre und kann es dann einfach zurückgeben. Ein weiterer Zoe mit Batteriemieten ab 79€ für Z.E.40 oder 50 ist mir zu teuer, wenn ich ein anderen Kleinwagen mit Batterie für 150€ leasen kann.

Ich möchte aber erst mal abwarten, wie sich die neuen Fahrzeuge bewähren. Ich befürchte, dass viele neue Modelle nicht so störungsfrei auf den Markt kommen, wie wir das von Benzinern gewohnt sind. Da wird es noch viele Rückrufe und HW- oder SW-Updates geben. Den Herstellern fehlt es noch an KnowHow und Erfahrungen im Elektro-Bereich. Wenn sich Fahrzeuge bewährt haben und vom Markt angenommen wurden, wird evtl. Renault auch mal seine Preispolitik überdenken.
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Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Ich denke nicht, dass die Situation so bleibt, wie bislang beschrieben.
Die Zulieferer, die im Moment wg. der Veränderungen Probleme bekommen, werden sich neue Geschäftsfelder suchen.
In Österreich gibts schon eine Firma, die den ZOE-Akku instandsetzt.
Da wird es in Zukunft mehr von geben. Genau wie bei den Akkus von Akkuwerkzeugen wird es Firmen geben, die damit Geld verdienen möchten.
Ich seh das eher gelassen. Zugegeben, mit einem Auto aus 2019 hab ich auch mehr Zeit das abzuwarten.
Aber genau aus diesem Grund hab ich ein Fahrzeug mit Kaufakku, damit ich selbst bestimmen kann, wo ich bei Akkuproblemen hingehen kann.
Zum Artikel möchte ich nichts schreiben, der wirkt auf mich wie eine Mitschrift einer Wirtshausdiskussion.
Ich hab mich auf andere Art mit dem Thema auseinandergesetzt.
Fakten, mir ein Elektroauto zu kaufen:
  • 1. Ich möchte mein möglichstes geben, die Umwelt für die nächste Generation zu erhalten.
    2. Für unserer Nutzungsprofil ist ein Elektrofahrzeug eher geeignet. Für die überwiegend Kurzstrecken ist ein Verbrenner eher nicht so gut, weil der Motor zu selten seine nötige Betriebstemperatur erreicht und damit würde er auch zu viele Schadstoffe ausstoßen. Die paar Mal im Jahr, wo wir um die 300 km fahren sind mit einer 15Min-Pause locker zu fahren. Die Zeit sparen wir im Laufe des Jahres mehrfach durch Wegfall von Tankstellenbesuchen.
    3. Für die seltenen Fahrten über 500km können wir uns einen Leihwagen nehmen, haben damit kein Risiko bzgl. Wertverfall und liegen immer noch deutlich günstiger mit den Mietkosten, als die Werkstattkosten für einen Verbrenner mehr kosten würden.
Beim Betrieb nun ergeben sich mehr angenehme Fakten:
  • Die Verbrauchskosten im ersten halben Jahr sind bei ca. 10000km halb so hoch, wie beim letzten Diesel-Verbrenner (gleiche Klasse).
    Die Klimaanlage funktioniert besser, schneller und wirksamer.
    Eis kratzen war gestern.
    Das Fahren macht mehr Spass, ist entspannter.
Mit freundlichem Gruß Fiedje
Megane E-Tech EV60 Techno

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

Eifel-Thomas
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@fiedje: 👍

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

ntruchsess
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Der Autor hat in Bezug auf die Preisparität im Niedrigsegment ja völlig recht. Wer ein einfaches Auto für kleines Geld kaufen will, weil er sich nicht mehr leisten kann oder einfach nicht die Bereitschaft hat sein Geld in bessere Ausstattung zu versenken der findet heute kein vergleichbares Angebot. Es gibt einfach noch keine Skodas in günstiger Basisausstattung. Da braucht man gar keine Reichweiten zu vergleichen - man kann es schlichtweg noch nicht kaufen.
Ich denke aber es ist nur eine Frage der Zeit, dass zum einen die Akkupreise so weit fallen, dass es kein Hersteller mehr nötig hat den hohen Akkupreis über eine verringerte Marge bei der Ausstattung querfinanzieren zu müssen.

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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geiles video von nino....ptc smart kaputt

https://youtu.be/bbt_UDxB4F4
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

Paranormal
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Predo hat geschrieben: Ist der Artikel von der Verbrenner Lobby? Immer den billigsten Benziner mit null Leistung und null Ausstattung mit der E-Version vergleichen.
Artikel lesen würde nicht schaden. So bist du nun einer der im Artikel erwähnt wird.
Der Trick mit der Ausstattung

Jeder Interessent kennt es: Kommt es auf den Preis zu sprechen, springt sogleich jemand hervor und verweist auf die überlegene Ausstattung des elektrischen Autos im Vergleich zum Basisbenziner. Das ist ein Trick der Hersteller, um einen Teil der erheblichen Mehrkosten aus der Batterie in verringerten Margen auf Sonderausstattungen zu verstecken: Kunde, vergleiche das bitte mit einem vergleichbar stark antretenden Motor und vergleichbar satter Ausstattung! Das ist eine unrealistische, unfaire Vorstellung von Markt. Das E-Auto gibt es nur in gut ausgestattet, denn ohne den Ausstattungsspeck gäbe es keinen Platz, die Akkukosten zu verstecken. VWs Basis-Golf erfreut sich höchster Beliebtheit. Es gibt schlicht keinen vergleichbaren Basis-E-Golf.

Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft Ende 2019 fällt auf genau diesen Trick herein. Sie kommt auf einen Kostenvorteil über 5 Jahre (bei 15.000 km/Jahr Fahrleistung) von im Schnitt über alle untersuchten Autopaare von 12 Prozent. Darin enthalten ist bereits die erhöhte E-Auto-Förderung (die Sie immer noch nicht beantragen können) und der Trick mit der Ausstattung. Der größte Anteil an der Ersparnis liegt im Wertverlust, denn der hängt direkt damit zusammen, dass die Margen auf Sonderausstattungen so hoch sind, dass sie den Wiederverkaufswert drücken. Wenn dort stattdessen ein echter Wert wie die Traktionsbatterie vorkommt, senkt das natürlich den Wertverlust. Das fällt dann auf, wenn der Wertverlust des E-Autos wie bei E-Up und BMW i3 (Test) über dem Vergleichsfahrzeug liegt.

Den i3 (Kleinwagen) vergleicht die Studie (oder besser: die kurze Untersuchung) absurderweise mit einem BMW 218d Active Tourer. Probe: Sie müssen als Familie ein Auto für alles anschaffen. Ist es der i3 oder der 218d? Halt, Sie wissen doch noch gar nicht, was Sie über 5 Jahre sparen beim i3: 720 Euro. Hallo? Hallo-o? Die Studie zeigt vor allem ihre eigenen absurden Vorannahmen. Wenn die Fahrleistungen dann noch deutlich unter die angenommenen 15.000 fallen, ist es großflächig vorbei mit sinnvoll, auch vom Umweltgedanken her. Bei Wenigfahrern in großen Autos trägt sich der CO2-Rucksack der Herstellung eines E-Autos nie ab. Am sinnvollsten stehen sich noch VW E-Up und ein Benziner als High Up gegenüber. Je geringer der Fahrzeugpreis, umso höher in Relation ja auch die Förderung. Wenn man nur genügend Geld drauf wirft, kann man die Ökonomie des E-Autos zurechtrücken, siehe Skandinavien. Dann zahlt die Rechnung am Ende jemand Anderes. Aber irgendjemand zahlt, und zwar mehr als bisher. Wir hoffen, dass das E-Auto einen Beitrag zur Lebensraumsicherheit leistet, der auch nur annähernd mit seinen Kosten korreliert. Dann kann es sich für die Gesellschaft lohnen. Für den Einzelnen lohnt es sich derzeit eher selten.

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Magnolie8b hat geschrieben: Ich wette mal, dass es diese Artikel in spätestens zwei Jahren kaum noch geben wird. Momentan "verkauft" sich beim beginnenden Umbruch zur eMobilität so ein Artikel halt noch top, weil der "break even point" insgesamt noch nicht erreicht ist. Die Frage ist doch, ob wir uns Verbrenner umwelttechnisch in Zukunft überhaupt "leisten" können.
Wir alle können uns bereits jetzt nur einen Bruchteil von dem was wir uns "erlauben" eigentlich "leisten".

Kleiner Dämpfer zum Thema "break-even": Ein Kollege tauscht seinen geleasten eGolf 300 demnächst wieder gegen einen 190PS T-Roc ein. Auf meine Frage ob er sich mit so einer Rappelkiste überhaupt noch wohl fühlen kann: "Der eGolf war ja schön und gut, fährt aber nicht schneller als 160 und hat dann kaum noch Autobahnreichweite"
Er pendelt übrigens täglich keine 10km, fährt insgesamt wenig und seine Frau hat eh noch einen Verbrenner

Da die Entscheidung bereits gefallen war, habe ich unter Aufbietung maximaler Selbstbeherrschung zu seinen Ausführungen gelächelt und höflich genickt.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Wie man auf die Idee kommt, ein Model 3 sei günstiger als ein C-Klasse Mercedes erschließt sich mir jetzt nicht so wirklich. Meine C-Klasse kostet mich als Firma 150€ / Monat in der drei Wege Finanzierung. Ein Model 3hätte mehr als das dreifache gekostet. Für ein Fahrzeug mit begrenzter Lebensdauer ist das schon heftig.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Ich habe nicht Leasing-Kosten miteinander verglichen, womöglich noch für gewerbliche Kunden, sondern Listenpreise für private Käufer. Und da kosten 3er BMW, Audi A4, Mercedes C und VW Passat mehr als ein Model 3 mit Allrad, 400 PS, Automaticschaltung, Standheizung, Navi, Freisprech usw. Ja, ich weiß, da gibt es Riesenrabatte bei Verbrennern (weil sie anders nicht mehr an die Leute zu bringen sind?) und bei Tesla nicht. Und ja: der eine oder andere sagt: die Ausstattung brauch ich nicht. Alles ok. Es gibt aber auch die Fraktion: "Vollausstattung", darunter geht gar nichts. Ich lieg irgendwo dazwischen.
Hat die C-Klasse unbegrenzte Lebensdauer?
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019

Re: Gedanken eines Heise-Redakteurs zum "teuren" e-Auto (mit Bezug auf e-up!)

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Listenpreise zu vergleichen macht gar keinen Sinn bei privaten käufen, sondern nur der effektiv zu zahlende Preis.
Unser Blog zur Elektromobilität, e-Golf und Ioniq: https://1.21-gigawatt.net
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