Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

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Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

Chippolin
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Nachdem nun auch die deutsche Automobilindustrie gemerkt hat, dass sie an Elektroautos nicht mehr vorbei kommt und Anfang nächsten Jahres eine Reihe von neuen Modellen auf den Markt drängen, frage ich mich, ob die ganzen Erfahrungen, die hier im Forum gesammelt wurden, je von der Automobilindustrie zur Kenntnis genommen wurden?

Wer überbringt der Automobilindustrie und der Politik unsere (bitter gemachten) Erfahrungen?

"..... nicht ausgereift ..." ist ja häufig das Argument der Verbrennerfahrer. Stimmt, wenn man die Erfahrungen der letzten Jahre nicht nutzt!

So frage ich mich, warum alle Hersteller plötzlich nur noch Schnarchlader für Zuhause einbauen? Die lange Ladezeit ist der absolute Akzeptanzkiller! Wenn ich nach einem Arbeitstag nach Hause komme und kriege einen Anruf einer Freundin, ob ich mit ins Kino möchte, dann muss ich demnächst sagen: "nee heute geht nicht, ich muss erst 12 Std. laden, dann kann ich wieder losfahren ...." Bei meiner "veralteten Zoe" drücke ich jetzt einmal auf Schnellladen und schon düse ich in einer 1/2 Std vollgeladen los. - So erreicht man Akzeptanz für ein E-Auto!

In Hamburg stehen 120 Säulen mit 22 KW Typ 2 - was nützt das, wenn die E-Autos der neuen Generation nur mit 7,x kw laden?

Warum wird so ein Schwachsinn produziert, wo wir doch alle wissen, dass es besser geht? Ladegeschwindigkeit ist das A&O nicht nur an der Autobahn, auch zuhause ist es manchmal notwendig. Dass es meistens ausreicht übernacht oder besser tagsüber mit schwachen 3.6 kw (am besten von der eigenen PV-Anlage) zu laden, stelle ich nicht in Frage. Aber wer Auto fährt, der tut dies, weil er flexibel sein möchte.

Gibt es hier einen FORENSPRECHER, der sich mal bei der Automobilindustrie Gehör verschafft? Es ist zum Verzweifeln!

Ich hätte den Wunsch, dass bei der Auflistung der Elektroautos hier die Ladeleistung für Zuhause ein extra Feld erhält. Wäre das möglich? Dann fällt ziemlich schnell auf, dass ich wohl nur noch einen Tesla kaufen kann mit meinen Anforderungen .....
10/2020 Hyundai Kona 150, dark Knight mit Sahnehäubchen, 15,8 Verbrauch und AHK (mit 300 kg Zuglast)
2014-2020 Renault ZOE Zen 14,2 kW-Verbrauch
PV 6,6 kW + 8,8 kw Sonnen-Speicher, GO-E Ladebox 22 kw
Tags: Heimladen Ladegescheindigkeit
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Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

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Chippolin hat geschrieben: Ich hätte den Wunsch, dass bei der Auflistung der Elektroautos hier die Ladeleistung für Zuhause ein extra Feld erhält. Wäre das möglich?
Für einen derartigen Überblick schau mal auf https://www.ratgeber-elektroautos.de/elektroautos.php und sortiere die Liste nach Ladeleistung.
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Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

SnowyZoe
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Chippolin hat geschrieben: So frage ich mich, warum alle Hersteller plötzlich nur noch Schnarchlader für Zuhause einbauen?
Ist nicht so, als ob die (zukünftigen) E-Auto Hersteller das nicht wüssten. Aber in der Kosten/Nutzen Abwägung hat man sich für langsames AC-Laden entschieden, da man Werbung und Marketing mit schnellem DC-Laden abfertigen kann.
Neben den höheren Kosten wird oft auch die mangelnde Verbreitung von dreiphasigen Hausanschlüssen in anderen Ländern angeführt, die müssten dann für etwas zahlen, dass sie nicht nutzen können.
Bei einigen Modellen gibt es wenigstens die Möglichkeit 11 kW AC als (kostenpflichtige) Option zu bestellen, das ist ja wenigstens etwas.

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

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Chippolin hat geschrieben: stehen 120 Säulen mit 22 KW Typ 2 - was nützt das, wenn die E-Autos der neuen Generation nur mit 7,x kw laden?
Der Nutzen des überforderten Verwaltungsfachangestellten beim Regionalstromversorger besteht darin, möglichst viele Hausanschluss-Äquivalente (400V/63A) mit möglichst wenigen Ladepunkten (2) zu verbraten, um bei dem ganzen Elektroauto-Scheiß möglicht wenig Arbeit zu haben

Anstatt gleich 6-12 billige AC-Ladepunkte an einem Hausanschluss-Äquivalente zu betrieben, halt dort, wo die Elektrofahrzeuge ohnehin länger stehen, werden mit einem irrsinnigem schaltungstechnischen Aufwand die ohnehin nur von den Zoe-Kreischladern mit ihren immensen Fehlerströmen und generierten Netzstörungen nutzbaren einzelnen 22 kW-Ladepunkte hingedübelt.

Hier sollte man der Politik mal nachfragen, warum derartige Fahrzeuge in D überhaupt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden dürfen.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

ubit
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Also für die aktuell "typischen Fahrprofile" der - immer noch - Einsteiger-e-Mobilität reichen die 7,2 kW sicherlich aus. AC-Ladung ist doch normalerweise die Lösung für "zu Hause" oder am Arbeitsplatz wenn das Fahrzeug längere Zeit steht. Und da die neuen Fahrzeuge meist größere Akkus haben wird man ja nach einem Tag in der Regel den Akku nicht komplett leer gefahren haben. Man muss ja "nur" die täglich gefahrenen Kilometer nachladen.

Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15000 km im Jahr sind das in der Woche dann weniger als 300 km die man nachladen muss. Bei einem Verbrauch von 20 kWh/100 km also gut 8 Stunden Ladezeit mit 7,2 kW pro Woche. Mit 11 kW sinkt das auf knapp 6 Stunden und mit 22 kW auf knapp 3 Stunden.

In jedem Fall "zu langsam" für Spontanladungen wenn der Akku denn tatsächlich mal leer ist. Dafür gibt es dann halt CCS.

Ansonsten finde ich alle "Anstrengungen" der Hersteller begrüßenswert mit denen die e-Mobilität bezahlbarer gemacht wird.

Ciao, Udo
VW e-Up! 2020 teal blue

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

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@mweisEl: Das die ZOE das 22kW Laden nicht optimal umgesetzt hat, stimmt sicher, das es aber viele weiter Fahrzeuge gibt (Tesla, Smart...) wo alle Fahrer auch die Vorteile des 22kW Ladens predigen kannst du mit diesen Totschlag Argument nicht ignorieren. Keine Ahnung wie ich mit meinem EV ohne dem "Zoe-Kreischladern mit ihren immensen Fehlerströmen und generierten Netzstörungen nutzbaren einzelnen 22 kW-Ladepunkt" Kroatien, Griechenland, Ungarn geschafft hätte.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

SnowyZoe
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mweisEl hat geschrieben: Der Nutzen des überforderten Verwaltungsfachangestellten beim Regionalstromversorger besteht darin, möglichst viele Hausanschluss-Äquivalente (400V/63A) mit möglichst wenigen Ladepunkten (2) zu verbraten, um bei dem ganzen Elektroauto-Scheiß möglicht wenig Arbeit zu haben
Vielleicht hatte der überforderte Verwaltungsfachangestellte beim Regionalstromversorger auch nur zwei Parkplätze zur Verfügung die er mit einer Säule versorgen sollte, und nicht 6 oder 8.
In München bspw. wird der Parkraum für die Ladestationen von der Stadt zur Verfügung gestellt. Da kann der Stromversorger soviele billige (langsame) AC-Ladepunkte hindübeln wollen wie er will, wenn er nur zwei oder vier Parkplätze gestellt bekommt, dann können dort auch nur zwei Fahrzeuge laden. Und schnellere Ladestationen sind auch ein Argument der Stadt die Standzeit bei diesen Ladestationen zu begrenzen. Dann hängt es nämlich am Fahrzeug wenn es in 4 Stunden nicht voll ist, und nicht an der Ladestation.
mweisEl hat geschrieben: Anstatt gleich 6-12 billige AC-Ladepunkte an einem Hausanschluss-Äquivalente zu betrieben, halt dort, wo die Elektrofahrzeuge ohnehin länger stehen, werden mit einem irrsinnigem schaltungstechnischen Aufwand die ohnehin nur von den Zoe-Kreischladern mit ihren immensen Fehlerströmen und generierten Netzstörungen nutzbaren einzelnen 22 kW-Ladepunkte hingedübelt.

Hier sollte man der Politik mal nachfragen, warum derartige Fahrzeuge in D überhaupt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden dürfen.
Das ist etwas unfair der Zoe gegenüber, aber die genannten Probleme und Ursachen wurden in vielen anderen Threads schon detailliert diskutiert und deswegen brauchen wir hier nicht näher darauf eingehen.
Aber die von Ihnen genannten billigen AC-Ladepunkte würden zur Schieflast und somit ebenfalls zu Netzstörungen beitragen. Es ist also im Sinne der Netzstabilität durchaus vorteilhaft für den Netzbetreiber wenn er 11/22 kW Ladetsationen aufstellt statt 3,6/7,2 kW Stationen.

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

Ungard
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Die lange Ladezeit ist der absolute Akzeptanzkiller! Wenn ich nach einem Arbeitstag nach Hause komme und kriege einen Anruf einer Freundin, ob ich mit ins Kino möchte, dann muss ich demnächst sagen: "nee heute geht nicht, ich muss erst 12 Std. laden, dann kann ich wieder losfahren ...."
Fährst du von berlin nach HH ins Kino, oder was?

Also bei mir gibt es (noch) kein Kino, aber das nächste ist 10km weiter. Und die 20km lädt man auch mit 7,x "schnell" rein. 11kw wären freilich wünschenswerter oder 22kw, aber man muss ja nicht übertreiben mit 12h laden....
Außerdem, wer täglich lädt kommt sicher nicht mit 0km Reichweite daheim an.
Ich hab eigentlich immer noch 80-100km im Akku und ich kann derzeit nicht daheim laden.
4 Jahre Erdgas, B200c
dann bis 06/20 BMW i3
Seit 06/20 Audi e-Tron55

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

SnowyZoe
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Um vielleicht auch mal auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen (Wer trägt unsere Erfahrungen zu Industrie und Politik?), es gibt einen Bundesverband eMobilität: https://www.bem-ev.de/
Dort kann man sich auch als Einzelperson engagieren (150,- Euro im Jahr). Die meisten Arbeitsgruppen-Treffen scheinen aber auch für Nicht-Mitglieder offen zu sein.

Re: Wer trägt unsere Erfahrungen der letzten 6 Jahre zur Automobilindustrie und Politik?

AndiH
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Der AC "Schnarchlader" meines Fahrzeugs hat an meinem Anschluss zuhause einen Wirkungsgrad von >90%, selbst ein hochwertiger 3p 22kW Lader würde am selben Anschluss kaum über 80% kommen, von einem günstigen 3p Lader am einphasigen Anschluss wollen wir da gar nicht erst reden.
Der AC Lader muss robust und effizient an allen Anschlüssen sein, für den Rest gibt es DC.
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