Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Hannes1971 hat geschrieben: Und wenn Du die Schnittstellen an den Fahrzeugen mit auf Basis von D-Anschlüssen vorgibst muss vorher sichergestellt sein, dass jedes Fahrzeug in jedem Winkel Deutschlands auch entsprechend ausgestattet ist. Und da kann man nur von Normbeladung ausgehen (...)
Sorry, das wollte ich damit rüberbringen...
...falls es so kommen würde, wäre es kein Problem und schnell umgesetzt dies zur Normbeladung zu machen. :old:
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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Hannes1971 hat geschrieben:
Elektronenschieber hat geschrieben: Natürlich ist der D-Anschluß auch genormt
:roll:

Aber nicht in der Beladung.
, aber ob Löschgarnituren im D-Format zur Normausstattung der Fahrzeuge gehört ist unerheblich,
Das ist sogar sehr erheblich.
Kupplungen/Übergangsstücke C auf D, D-Verteiler und Schläuche sind gleich nachgerüstet
Kann man machen, muss man aber nicht. Und wenn Du die Schnittstellen an den Fahrzeugen mit auf Basis von D-Anschlüssen vorgibst muss vorher sichergestellt sein, dass jedes Fahrzeug in jedem Winkel Deutschlands auch entsprechend ausgestattet ist. Und da kann man nur von Normbeladung ausgehen, in der Equipment auf D-Basis (abgesehen von der Kübelspritze) eben nicht vorgesehen ist.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sich entsprechende D Kupplungen im Fahrzeug etablieren werden. Es geht einzig darum im äußerst seltenen Fall eines Brandes den Zugang zur Batterie zu erleichtern. State of the Art ist es ein Loch in die Batterie zu schlagen, da darf die Alternative nicht viel kosten.

Alle Schnittstellen im Fahrzeug müssen eine Fülle an Anforderungen erfüllen, damit sich ein OEM dafür entscheidet. Insbesondere die Implementierbarkeit (Bauraumbedarf) und die Kosten spielen hier eine große Rolle. Ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass die aktuellen Ventingports in doppelter Ausführen so angeordnet werden, dass man zu diesen über eine Ausnehmung in der Karosse + Abdeckung gelangt. Im Bedarfsfall wird man sich dann mit einer kurzen Lanze und elastischer Abdichtung behelfen müssen. Ein V-Port für das Befüllen mit Löschmittel, ein V-Port für das Entlüften.
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 230000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Hannes1971
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noXan hat geschrieben:
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sich entsprechende D Kupplungen im Fahrzeug etablieren werden. Es geht einzig darum im äußerst seltenen Fall eines Brandes den Zugang zur Batterie zu erleichtern. State of the Art ist es ein Loch in die Batterie zu schlagen, da darf die Alternative nicht viel kosten.

Alle Schnittstellen im Fahrzeug müssen eine Fülle an Anforderungen erfüllen, damit sich ein OEM dafür entscheidet. Insbesondere die Implementierbarkeit (Bauraumbedarf) und die Kosten spielen hier eine große Rolle. Ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass die aktuellen Ventingports in doppelter Ausführen so angeordnet werden, dass man zu diesen über eine Ausnehmung in der Karosse + Abdeckung gelangt. Im Bedarfsfall wird man sich dann mit einer kurzen Lanze und elastischer Abdichtung behelfen müssen.
...die dann wer genau als Grundausstattung für die X-hunderttausend Löschfahrzeuge in Deutschland bzw. Europa bezahlt? Das wäre ja neues Equipment. Warum soll das der Steuerzahler bezahlen? Und "Behelfslösungen" als Dauerzustand für vorhersehbare und wiederkehrende Szenarien gibt es bei der Feuerwehr nicht. Sollte es zumindest nicht...

In Hessen hat die Bahn Anfang der 2.000er-Jahre ausgehandelt, dass das Erden der Oberleitungen bei Einsätzen im Gleisbereich nicht mehr von den DB-Notfallmanagern, sondern von den Feuerwehren selber durchgeführt wird. Die dazu notwendigen Erdungssätze, Spannungsprüfer und auch die Ausbildung für alle Feuerwehren Hessens, in deren Zuständigkeitsbereich sich Bahnanlagen befinden, hat die Bahn bezahlt (soweit ich weiß tut sie das noch noch heute, ich wohne nicht mehr in Hessen).

Machen das die Automobilhersteller dann auch? Oder wäre es für die kostengünstiger, irgendwo (von mir aus auch hinter einer Klappe) einen Anschluss einzubauen, den die Feuerwehr auch jetzt schon mit den vorhandenen Mitteln nutzen kann?

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Eine Storz-Kupplung, Größe D reichte locker und wäre sicher nicht schlecht für die Feuerwehren in DE. Ebenso in AT, CH, DK, PL und NL. Der Rest der Welt bräuchte halt doch wieder einen Adapter.

Eine Kupplung – ob mit Adapter oder ohne – fände ich auf jeden Fall deutlich besser als eine Lanze, die im dümmsten Fall mehr Schaden anrichtet, als dass sie hilft.
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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Hannes1971 hat geschrieben: ...die dann wer genau als Grundausstattung für die X-hunderttausend Löschfahrzeuge in Deutschland bzw. Europa bezahlt? Das wäre ja neues Equipment. Warum soll das der Steuerzahler bezahlen?
Letzlich ist es egal was für eine Lösung gefunden wird (Industrie/Feuerwehr) und letztlich eingeführt wird, Ideen hätten wir hier im Forum ja schon genug :thumb:, bezahlen muß es halt trotzdem der Steuerzahler, was aber bisher schon immer so war.
Städte und Kommunen haben nun mal die Aufgabe zur Gefahrenabwehr und Schutz der Bevölkerung, dafür müssen sie entsprechendes geschultes Personal (Feuerwehr) & Material zur Verfügung stellen.

Ist aber nicht wirklich das Thema hier.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

NeoElectric
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dr_big hat geschrieben: Ein D-Schlauch würde ja völlig reichen, wieviel Wasser wollt ihr da mit einem C-Anschluss durchschiessen?
Im Grunde klingt das verlockend. Aber wo fließt das Wasser hin? Folglich wäre ein weiterer Anschluss für den Abfluss sinnvoll, wenn man das Wasser nicht einfach ins Erdreich strömen lassen möchte. Nächstes Problem; Runde Akkuzellen sind dicht gepackt und die Zwischenräume meines Wissens z. B. bei Teslas M3 ausgeschäumt. Bei diesem Konzept Kanäle freizuhalten, durch die Wasser durchströmen kann, würde in meinen Augen den Vorteil der Packungsdichte bei Rundzellenakkus zunichte machen. Bei prismatischen Zellen wäre das Design mit zusätzlichen Wasserkanälen einfacher, allerdings ermöglichen prismatische Zellen, im Vergleich zur Rundzelle, nicht die gleiche Energiedichte und zusätzliche Spülkanäle machen es nicht besser.

Das Design macht es meines Erachtens auch nicht prinzipiell ratsam, mit Löschlanzen in den Akkupack einzustechen. Das Wasser kann je nach Akkupack-Design nicht richtig an den Akkuzellen vorbeiströmen und wenn man Pech hat schafft man lediglich nur eine weitere thermal runaway Quelle. Bei den prismatischen Zellen eines i3 halte ich geradezu für unsinnig eine Löschlanze in den Akkupack zu treiben, wenn der Herd des thermal runaway nicht eingegrenzt werden kann. Der Akku setzt sich aus einzelnen dicht gepackten Einheiten zusammen, die das Fluten der benachbarten Einheiten praktisch erheblich beeinträchtigen. Wenn man Pech hat setzt man die Lanze zudem auf den massiven Aluminiumplatten der Einheiten an. Die DGUV fordert dementsprechend, dass beim invasiven Einsatz von Löschwasser die technischen Informationen des Löschsystem- und Fahrzeugherstellers berücksichtigt werden sollen.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Mal vom Grisu abgesehen,
was muss denn alles passieren, damit eine Batterie überhaupt zu brennen beginnt?

Die Praxis zeigt nun seit über 10 Jahren:
Viel, sehr viel.

Löschlanze... nett, schön in die noch unbeschädigten Stellen hinenstechen um hier eine "wird sich sicher auch noch erwärmen" Stelle herbeizuführen.
Die Batterie hat Thermosensoren, welche versagen müssen.

Wieviel Notebookaccus brennen z.b heute ab?

Meistens brennt nicht der Accu, oder erst wenn manch motivierter Einsatzleiter die Lanze in die Batterie rammen lässt...
Sondern, wie bisher, ein Kabelbaum.

Spannend wird es erst wenn eine Lithiumbatterie 20% der Nennkapazität unterschritten hat, und da schalten, so bin ich überzeugt, schon lange die BMS vorher weg.
Nehmen wir eine 50 kWh Batterie:
Wo will man denn mit den 10 kWh und dem dann Typisch hohen Innenwiederstand der Zellen das Auto noch hinbewegen?

Zum löschen eines geschäumten Accus:
Will die Wärme wo heraus, brennt die schon einen Kanal frei, da seid euch sicher, ist die Temperatur danndoch allemal hoch genug.
Nur, schon mal überlegt, dass in den Schäumen vielleicht Brandhemmer, wie früher Brom, eingemischt sind?

Der Schaum vielleicht Thermisch reaktiv ist und unter Wärmeeinwirkung expandiert?
Kennt Ihr doch schon alles aus den Schulungen...
Verschliesst der Schaum die Zelle sogar wieder?

Ja, ich bin Freund der Schlauchanschlüsse, nur Feind deren Anwendung, da dann dermassen viel Mist damit gebaut werden wird, da man ja "unbedingt " mal anschliesen will, oder meint, es zu müssen, obwohl der Marder nur die 12V Leitung anknabberte.


Die Haftpflichtversicherer der Feuerwehren werden hier noch viel zu tun bekommen, bezugnehmen auf falsche Einsatzfühung, Schadenseingrenzung.
Aber, als die PV losging, waren da nicht auch die Ahnungslosen Angsmacher in den Kreisen der Feuerwehren unterwegs?
Ist doch im Augenblick das gleiche, da es in den eigenen Reihen noch immer zu viele BEV-Gegner gibt die unwissend, Argumentieren.

Spätestens wenn ein Auto im Wasserbad liegt wird es spanend und... teuer.

Ja, hie bin ich Sarkastisch: Es muss nur der Einsatzleiter ein BEV-Gegner sein und der etwaige Löscheinsatz läuft gänzlich anders ab als Notwendig..

Wobei man jedem FF-Mitglied für seinen Einsatz dankbar sein muss !

Bereits Fahrzeughersteller stellten die Manipulation mit Ersatzbatteriepaketen um, da diese Unsinnig waren...
Ja, unsinnig, nicht Masshaltig.

Schon dot. wo "Fachleute" Schäden begutachten, werden Batterien als Totalschaden ausgemustert welche dann, von dritten, Denkenden, begutachtet, als Schadensfrei definiert werden.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Hannes1971
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env20040 hat geschrieben:
Wieviel Notebookaccus brennen z.b heute ab?
Ich hatte in meinen bisher 8 Jahren als Sachverständiger 3 Notebookakkus, 1 Segway, 1 Akku-Rasenmäher und 1 Bootsmotor (Hilfsmotor). Bei allen Fällen ging der Brand vom Akku während des Ladens aus.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Hast Du dazu vielleicht Statistische Werte?
Nämlich dahingehend, wieviel Promille das ob der Anwendungen sind, wo doch in fast jedem Gerät heute ein Backupaccu "wohnt".

Spannend auch das kein Telefon dabei war.
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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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@NeoElectric

Aus Deinen sehr ersichtlich gemachten Gründen gibt es wohl auch noch keine allgemein/standartisierte Lösung zu dieser Problemstellung.

Deshalb:
BEVs nach Bränden/Schweren Unfällen einfach nur an einem sicheren Platz im Freien eine zeitlang abstellen bis man sicher sein kann das der Akku keine thermische Reaktion zeigt.
Wann genau das ist und wer das bewertet weiß ich aber nicht.
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