Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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jennss hat geschrieben: Vor allem haben ja mittlerweile auch sehr viele Verbrenner LiIo-Akkus (Mildhybrid oder PluginHybrid) an Bord. Ist alao kein großer Unterschied zum E-Auto.
Da ist ein sehr großer Unterschied.
Die genannten Batterien der 48V Systeme liegen im Inneren des Fahrzeuges.

Es ist beim Verladen sehr leicht möglich, mit einem BEV auf einer Schwelle aufzusetzen und dabei den Akku zu beschädigen. Da bringen auch die Spacer auf den Kolbenstangen der Dämpfer nicht viel, welche die Bodenfreiheit erhöhen.
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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Tom7
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electrifylife hat geschrieben: Zweifelst du die Kompetenz der Feuerwehr an, wenn sie sagt relevant ist vor allem die Brandlast, was heute = Menge an Kunststoff
Brandlast und Löschbarkeit sagt die Feuerwehr in diesem Fall. Bitte genauer beschreiben.
E-Autos brennen nicht häufiger, aber so eine Besatzung auf einem Frachter ist keine Feuerwehr. Man kapselt so einen Akku gegen äußere Einflüsse maximal. Das Fluch und Segen zugleich. Segen ist es, weil recht wenige Brandereignisse deshalb eintreten, Fluch ist es, wenn es doch passiert. Denn dann kommt man nicht ran. Einen Akkubrand zu löschen ist etwas ganz anderes, als brennende Kunststoffe eines Autos zu löschen. Sollte es ein BEV-Akku gewesen sein, dann ist die Mannschaft chancenlos gewesen. Bei einem Elekrikbrand eines Verbrenners, da hätte es Chancen gegeben, diesen rechtzeitig zu löschen. Bei einem Elektrikbrand eines BEV muss man schon deutlich schneller ran, bevor der Akku mit dran ist. Da hilft es nicht mehr das Auto zu isolieren, also ein Übergreifen des Brandes zu vermeiden.

Michael_Ohl hat geschrieben: Eigentlich weiß man seit dem Untergang der Titanik wie wichtig durchgezogene Schotts sind. Das man die elementarsten Sicherheitregeln der Schifffahrt bei jeden Autofrachter und praktisch allen Fährschiffen konsequent ignoriert, und trozdem den Segen einer Klassifikatonsgesellschaft bekommt idt ein Treppenwitz der nur zu verstehen ist wenn man konsequenz die Geitz ist gail mentalität versteht und lebt.
Ja, es ist eine Kostenfrage. Und zum Glück wird das alles hoffentlich gut gegangen sein (inzwischen ist die Wahrscheinlich ja recht hoch). Wäre es schief gegangen, wären die Kosten (vor allem die Umweltschäden) kaum vernünftig ermittelbar und wohl zu einem gewissen Teil an der Gemeinschaft hängen geblieben. Aber so wird eine entsprechende Versicherung bzw. die Rederei das zahlen müssen. Und die Versicherungen schaffen es allgemein sehr gut (im eigenen Interresse) Risiken zu bewerten. Sprich, dieser Fall wird sich sicher auf die Versicherungprämien niederschlagen und der Markt wird es regeln, was sinnvoll ist oder was nicht.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Tom7 hat geschrieben: Sollte es ein BEV-Akku gewesen sein, dann ist die Mannschaft chancenlos gewesen. Bei einem Elekrikbrand eines Verbrenners, da hätte es Chancen gegeben, diesen rechtzeitig zu löschen. Bei einem Elektrikbrand eines BEV muss man schon deutlich schneller ran, bevor der Akku mit dran ist.
Diese Behauptung wurde - unter anderem - durch die von mir gerade erst gepostete Untersuchung widerlegt. Auch die bisherigen Erfahrungen mit solchen Bränden zeigen, dass das nicht stimmt. Es dauert sehr lange, bis ein Akku sich durch Feuer/Hitze von außen entzündet. In den Tests dort über 20 Minuten, und es brauchte einen 300-kW-Brenner, um das zu erreichen. Und das bei 100 % SoC, nicht bei 30 % wie auf dem Autofrachter üblich.

Wenn ein Auto 20 Minuten lang brennt, egal welcher Antrieb, dann hat das Feuer bereits lange übergegriffen auf die umstehenden Fahrzeuge. Entweder man bekommt es vorher gelöscht oder der Thermal-Runaway spielt auch keine große Rolle mehr.

Was hingegen problematisch werden könnte, ist eine Selbstentzündung des Akkus. Denn dafür sind die Schiffe nicht ausgerüstet. Die Löschanlagen und -mittel sind darauf ausgelegt, dem Brand den Sauerstoff zu entziehen. Das hilft aber bei einem Akkubrand nicht - da muss mit viel Wasser gekühlt werden. Es gibt aber keine Anlagen, um das Wasser dort hochzupumpen und zum brennenden Auto hinzuführen - und auch wieder abzuführen, denn Wasser im Schiffsrumpf ist gefährlich, weil es auf rauer See hin- und herschwappt und das Schiff kentern lassen könnte.

Die Schiffe müssen einfach mit anderen Löschanlagen ausgestattet werden, dann hat man das auch im Griff. Und hier müssen dringend neue Vorschriften her, denn ein Frachtschiff mit 23 Leuten ist ja noch vergleichsweise einfach zu evakuieren, verglichen mit einer Fähre mit bis zu 1000 Passagieren.
Jens.P hat geschrieben: Es ist beim Verladen sehr leicht möglich, mit einem BEV auf einer Schwelle aufzusetzen und dabei den Akku zu beschädigen.
Das ist auch beim Fahren über Feldwege, Fahrbahnschwellen, Parkhausrampen usw. sehr leicht möglich. Deswegen sind die Akkus ausreichend geschützt, damit so ein Ereignis keinen Brand nach sich zieht.

Wenn sich hier ein Akku entzündet haben sollte, war es mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Produktionsfehler.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Transporter
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Der sandbox Brenner wurde nur beim Unterfeuerungstest verwendet. Ansonsten wurden einzelne Zellen mit Heizpads zum Durchgehen gebracht. Da dauerte das Durchgehen länger, nicht wenn man mit einer meterlangen Gasflamme das Fahrzeug unterfeuert.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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wdr5
Ein brennender Frachter auf der Nordsee hat in den vergangenen Tagen vielen Menschen Sorge bereitet. Tobias Reckmann, Andreas Meyer-Feist, Paul Vorreiter und Astrid Corall gucken auf das, was passiert ist und diskutieren über die Frage, wie sich ein solcher Vorfall künftig verhindern lässt.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... d-100.html

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Transporter hat geschrieben: Der sandbox Brenner wurde nur beim Unterfeuerungstest verwendet. Ansonsten wurden einzelne Zellen mit Heizpads zum Durchgehen gebracht.
Du sagst das so, als ob es ein Minderheitsfall war. Es gab genau zwei Tests, in denen ein komplettes BEV entzündet wurde, einer mit Brenner, einer mit Heizpads. In beiden startete der Thermal Runaway nach ca. 22 Minuten. Ich halte den Brenner für realitätsnäher, wenn es um die hier diskutierte Frage nach einem Übergreifen von Feuer auf andere Autos geht.
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Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Transporter
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Von ICE auf BEV ja, von BEV auf ICE nein.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

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Jens.P hat geschrieben:
jennss hat geschrieben: Vor allem haben ja mittlerweile auch sehr viele Verbrenner LiIo-Akkus (Mildhybrid oder PluginHybrid) an Bord. Ist alao kein großer Unterschied zum E-Auto.
Da ist ein sehr großer Unterschied.
Die genannten Batterien der 48V Systeme liegen im Inneren des Fahrzeuges.

Es ist beim Verladen sehr leicht möglich, mit einem BEV auf einer Schwelle aufzusetzen und dabei den Akku zu beschädigen. Da bringen auch die Spacer auf den Kolbenstangen der Dämpfer nicht viel, welche die Bodenfreiheit erhöhen.
So leicht ist ein Akku sicher nicht zu beschädigen. Die Kapselung ist schon sehr stabil. In Crashtests ist meines Wissens nach nie ein E-Auto in Flammen aufgegangen. Also ist es kein "sehr großer Unterschied". Eher frage ich mich, ob die Kapazität einen Unterschied macht bzgl. Risiko auf Produktionsfehler. Aber e-Bike-Brände sind sicher nicht seltener als e-Auto-Brände.

Btw: Ist der SoC für die Brandempfindlichkeit ein Unterschied?
Gibt es keine Tests auf Produktionsfehler?
j.

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Helfried
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jennss hat geschrieben: Btw: Ist der SoC für die Brandempfindlichkeit ein Unterschied?
Auf jeden Fall! Je leerer, desto dramatisch sicherer ist der Akku!
Darum lasst zum Beispiel Kinderspielzeug oder chinesische Akkus nie nimmer nicht voll geladen herum liegen!

Re: Allgemeiner Thread zu Unfällen / Bränden / Feuern bei Elektroautos (bitte sachlich bleiben)

Transporter
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Die Brandwahrscheinlichkeit ist bei NMC so um die 10 bis 20 % im (flachen) Minimum. Sowohl ganz entladene, wie ganz volle Akkus sind am zündwilligsten.

Die Brandlast bei Akkuvollbrand ( d.h. alle Bestandteile des Akkus erreichen so um die 700 Grad oder höher) ist zwischen ungeladenem und vollem Akku nur 10% höher.
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