Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

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Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

smochen
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Hallo liebe Community,

in der Hoffnung, dass sich hier der ein oder anderen die Zeilen hier zu Gemüte führt, möchte ich einfach mal ein paar Sätze zu meinen Erfahrungen mit dem Wagen loswerden.

Zunächst sei gesagt, dass es sich um den "großen" Renault Zoe handelt. Bin all die Jahre stark motorisierte Verbrenner gefahren - habe berufsbedingt aber kaum noch Kilometer runtergespult - so dachte ich, macht keinen Sinn ich wage mich an die Idee E-Auto als Zweitwagen und "normaler" Verbrenner als Erstwagen.

Nun... lange Rede kurzer Sinn - ich beneide die Leute die das E-Auto als Erstwagen haben überhaupt nicht, tut mir leid, dass ich das so offen sagen muss.
Aber zu erst das Positive:

Es macht wirklich Spaß mit dem Auto zu fahren und für kurze Strecken gibt es wenig besseres. Komme nach Hause, stecke das Fahrzeug an die Wallbox, kann es per "App" standheizen und habe ein geladenes / warmes Auto wenn ich es benötige. Das ist schon unschlagbar gut!

Nun zu den Punkten die mich einfach riesig nerven - und da kann das Auto an sich erstmal recht wenig dafür sondern die Gegebenheiten drum herum.

Die Situation mit den Ladesäulen und den entsprechenden Ladekarten ist vorsichtig ausgedrückt ein Offenbarungseid.
Es absolut nicht transparent wieviel ich an welcher Säule zum Laden bezahlen muss, wenn ich denn überhaupt dort Laden kann weil keine von meinen zig Ladekarten nicht funktioniert. Vielleicht ist es auch garnicht das "Roaming", vielleicht ist auch einfach nur die Ladesäule defekt - sofern Sie nicht von einem Verbrenner, Tag ein Tag aus von Car Sharing Fahrzeugen oder anderen E-Auto Fahrern die das Laden mit einem Ganztagesausflug verbinden belegt ist.

Ich finde das so unglaublich nervig... Wie plant Ihr eure Reisen ? Das ist doch absolutes Glücksspiel... Könnte ich nicht, tut mir leid!
Bin wirklich gespannt wo die Reise dieser Mobilität hingeht, für mich sind da links und rechts zuviele "Probleme" die meiner Meinung nach auch nicht von heute auf morgen behoben werden können. Im Gegenteil - die EMobilität soll ja schnellstmöglich wachsen (jetzt noch mit den deutschen Autoherstellern wie dem EQC und dem E-Tron), die Infrastruktur reicht ja jetzt schon hinten und vorne nicht...

Fazit:

Für Strecken bei denen ich nicht Zwischenladen muss, weil ich mir sicher bin, dass es hin und zurück reicht - wirklich eine tolle Ergänzung (!) zum Verbrenner.
Als einziges Fahrzeug in meinen Augen leider nutzlos, da überhaupt nicht kalkulierbar wie lange ich denn nun tatsächlich für entsprechende Strecken benötige.

Freue mich auf eure Meinungen,

Smo
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Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

kirovchanin
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Hi smo,

danke für deinen Bericht.

Die Zoe mit großem Akku ist eigentlich eh kein richtiges Langstrecken-Auto, weil die Ladeleistung mit 22 kW doch sehr gering ist.

Zum Thema, wie andere Langstrecken planen, gibt es eigentlich zahlreiche Threads.

Für die Zoe mit 22-kW-Lader würde ich dir den Tipp geben:
Ladestationen an der Strecke raussuchen und wenn sie belegt, zugeparkt oder defekt sind, einfach direkt zur nächsten Fahren. Deine Zoe kann zwar nur langsam laden, dafür gibt es sehr viele Typ-2-Stationen mit 22 kW, da bist du viel flexibler!

Die Situation mit den zahlreichen Anbietern, Karten und Preisen ist auch bekannt und natürlich ein Dauer-Thema hier im Forum.

Es gibt ein paar engagierte User, die versuchen, uns das Leben leichter zu machen.


Guck mal hier:

Routenplaner von "krasm":
https://evpaths.app/
Thread dazu im Forum: viewtopic.php?f=102&t=34831

Tolle Seite zum Vergleichen von Ladepreisen von "hoenic07":
https://www.plugchecker.com/
Thread dazu im Forum: viewtopic.php?f=103&t=39018

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

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@smochen

ein interessanter und auch ehrlicher Bericht. Du hast eine ähnliche Situation wie ich, kannst also auch zu Hause laden. In einer Woche bekomme ich mein E-Auto. Dann werde ich mal schauen ob sich die Situation bei mir ähnlich darstellt.

Ich bin in meiner Freizeit als DAV Tourenführer unterwegs. Diese Touren muss ich recht detailliert im voraus planen, einschließlich eines Plan B wenn etwas unvorhergesehenes passiert.

Ich habe mich daher die letzten Wochen bereits intensiv mit dem Thema Streckenplanung, Lademöglichkeiten, Tarife, etc. beschäftigt und werde zukünftig die Planung längerer Strecken genauso angehen. Das heißt Ladepunkte als Zwischenziele planen, Kosten analysieren, bspw. darüber: https://www.plugchecker.com . Genauso werde ich mir einen Plan B zurechtlegen, alternative Lademöglichkeiten einplanen, etc. Das machen viele E-Auto-Fahrer schon immer. Mag sein, dass das eben anders und mit etwas mehr Aufwand verbunden ist, als einfach die nächste Tankstelle zu suchen. Aber das wird sich irgendwann auch ändern.

Und mit https://abetterrouteplanner.com bspw. bekommst Du sehr wohl eine durchaus verlässliche Aussage über die erwartete Dauer inkl. Ladepausen.
--
Gruß
Harald
(Der Hyundai IONIQ premium platinum silver ist weg, e-2008 in Fusion orange ist da)

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

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@kirovchanin
oh, zwei Doofe, ein Gedanke. :mrgreen:

Du warst schneller ;)
--
Gruß
Harald
(Der Hyundai IONIQ premium platinum silver ist weg, e-2008 in Fusion orange ist da)

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

Stefan_BMWi3
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Ich kann dem überhaupt nicht zustimmen. Zumindest bei uns in Österreich ist die Sache mit den Ladekarten relativ übersichtlich (ich habe die Energie Steiermark für AC bis 22 kw/h) und für DC nehme ich entweder Energie Wien, Maingau oder Smatrics.

Ich habe meinen i3 schon seit rund 5 Monaten und habe schon eine Verhaltensänderung feststellen können. Wenn ich in den USA bin (so 3 mal im Jahr) bekomme ich fast immer einen Mustang V8 GT. Für mich bisher ein super Auto (toller Sound, gute Beschleunigung). Jetzt im März wieder einen gehabt und eigentlich vom Sound nur mehr genervt und die Beschleunigung auch nicht wirklich toll (im Vergleich mit dem i3). Vorige Woche mit einem Porsche gefahren, auch da gleiche Situation. Einfach nur nervig das Auto.

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

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Ich beneide niemanden, der mit der Zoe Langstrecken fährt/fahren muss. Das ist eine Qual.
Ich habe das einmal versucht und beim ersten Ladestopp frustriert aufgegeben.

Die Zoe ist ein Stadtauto. Wer mehr damit macht, ist entweder wahnsinnig oder hinreichend schmerzbefreit.

Fahre mal mit einem "richtigen" Elektroauto und dann wirst du zu einem ganz anderen Ergebnis kommen.
IONIQ "Bumblebee" 05.04.2017-18.11.2018
Kona "Pummel" 22.11.2018 -17.09.2019
Model 3 "Schneeweißchen" seit 26.09.2019
Zero SR/F (seit 3/21)

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

hachriti
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umrath hat geschrieben: Ich beneide niemanden, der mit der Zoe Langstrecken fährt/fahren muss. Das ist eine Qual.
Ich habe das einmal versucht und beim ersten Ladestopp frustriert aufgegeben.

Die Zoe ist ein Stadtauto. Wer mehr damit macht, ist entweder wahnsinnig oder hinreichend schmerzbefreit.

Fahre mal mit einem "richtigen" Elektroauto und dann wirst du zu einem ganz anderen Ergebnis kommen.
naja ich mach's gerne Gr Enzersdorf Hall in Tirol Gr Enzersdorf 1000 km in 17 Stunden mit 1 Stunde verpennen ist jetzt nicht so schlecht.
Und 6 Stunden München Gr Enzersdorf war auch super zu fahren.

Aber das ist halt AnsichtSache

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

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  • Michael_Ohl
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Als ich vor 4 Jahren einen neuen Zweitwagen suchte, bin ich beim Kangoo ZE gelandet. Im Gegensatz zu manchen hier komme ich eher auf 30000km / Jahr. Es hat viele Wochen gegeben, in denen der Diesel nicht benutzt wurde. Selbst den Wochenendweg von 155km bin ich oft mit dem E-Auto gefahren.
Als nun der Dieselskandal los ging wollte ich erst einmal abwarten wie es weiter geht. Dann habe ich noch eine teure Beule in den Diesel gefahren und überlegt den Diesel gegen was anderes zu tauschen. Da der Wohnwagen mit 1,6to gezogen werden will, fällt ein Benziner mit 15-20Liter verbrauch als Zugfahrzeug aus. Auch das E-Auto gegen etwas moderneres und komfortableres einzutauschen machte wenig Sinn. Als dann Prämien für Euro 5 Diesel in Hamburg gezahlt wurden suchte ich nach einem guten Angebot und wurde bei Mercedes fündig. Im Sommer ist mir ein zweiter Kangoo ZE mit Batterie zugelaufen. Beide E-Autos müssen nun täglich in Hamburg die Kundenbesuche und alles andere bewältigen. Da ich zu Hause nicht laden kann, steht immer einer in der Firma am Lader und der andere ist bei mir. Beim ersten Kangoo habe ich jetzt die Batterie gekauft nach 92000km und 4 Jahren für Brutto 2k€. Beide E-Autos müssen zusammen 25000km / Jahr fahren 15000 km maximal für den Diesel. Nach jetzt insgesamt 92000 elektrisch gefahrenen Kilometern sage ich gern wieder aber nicht für die BAB und Langstrecke.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

smochen
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umrath hat geschrieben: Ich beneide niemanden, der mit der Zoe Langstrecken fährt/fahren muss. Das ist eine Qual.
Ich habe das einmal versucht und beim ersten Ladestopp frustriert aufgegeben.

Die Zoe ist ein Stadtauto. Wer mehr damit macht, ist entweder wahnsinnig oder hinreichend schmerzbefreit.

Fahre mal mit einem "richtigen" Elektroauto und dann wirst du zu einem ganz anderen Ergebnis kommen.
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Posts, freue mich dass eine kleine Diskussionsgrundlage entstanden ist.

Sinnbildlich hierfür möchte ich den oben stehenden Beitrag zitieren.
Zunächst einmal würde mich interessieren was du als "richtiges" Elektroauto definierst :-) ?

Überhaupt nicht böse gemeint nur der Punkt auf den ich hinaus möchte ist, dass wir dann wahrscheinlich schon wieder von Größenordnungen (= €) sprechen, die ein E-Fahrzeug nicht mehr als Zweitwagen rechtfertigen. Und wie in meinem Ausgangspost bereits geschildert, sehe ich ein E-Auto momentan einfach nicht als Erstwagen.

Mir persönlich - und ja es mag sein, dass ich da einfach verdorben bin - fehlt die Flexibilität. Und wenn das Auto, angenommen 1000 KM Reichweite hat, ich muss aber trotzdem nochmal dringend ein paar Kilometer weiter fahren - dann habe ich trotzdem das Problem, dass ich erstmal über verschiedene Apps / Anbieter nach Ladesäulen schauen muss weil man selbst das nicht zentralisiert geregelt bekommt. Anschließend - siehe oben - defekt, zugeparkt, Ladekartenchaos.

Wie gesagt, da kann die Zoe garnichts dafür - ich finde es ein super Auto, was mir riesig Spaß macht. Aber als Erstwagen - und da spielt es für mich (!) auch keine Rolle ob es eine Zoe oder ein Tesla ist - ich sehe einfach nicht wie die (deutsche?!) "Infrastruktur" diese Probleme Zeit nah in den Griff bekommen will.

Re: Erfahrungsbericht - die ersten 1000km mit dem E-Auto

kirovchanin
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Wenn die Zoe für dich eh nur ein Zweitwagen ist:

Du hast doch eine realistische Reichweite (im Sommer) von 250-300 km. Reicht dir das nicht für einen Zweitwagen?

Wenn du zu Hause laden kannst, fährst du ja mit vollem Akku los. Wenn du am Ziel nun auch noch einen 22-kW-Lader hast (oder in der Nähe), könntest du ab 2-3 Stunden Auftenhalt am Ziel auch wieder direkt ohne Zwischenstopp zurückfahren. So wären einfache Strecken von 250 km bzw. 500 km am Tag doch locker drin.
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