Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

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Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Blueskin
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150kW hat geschrieben:
Die Projektionen von VW gehen davon aus das in der EU in den nächsten Jahren der Anteil an BEV höher liegen wird als in den USA.

Logisch wird es BEVs geben die nur für China oder US Markt gebaut werden. Warum sollte sich das gegenüber den Verbrennern auch ändern?
Aber alles was so an BEVs in der mache ist (e-tron, MEB, Taycan, EQC,...) kommt alles erst bei uns und dann später im Ausland.
Nicht nur das.

Auf die EU bezogen, wird es meines Erachtens auch so sein, dass der Anteil an BEVs in Deutschland höher liegen wird als in vielen anderen europäischen Ländern.

Das liegt dann daran, dass nur die Deutschen bereit sind (bzw sich das einreden lassen), durch den Kauf der wesentlich teureren E-Autos das Weltklima zu retten und in etlichen EU-Ländern die Kaufkraft für die höheren Preise und die Infrastruktur nicht vorhanden ist.
Außerdem wird zwar immer davon geredet, dass die Wohneigentumsquote in anderen EU-Ländern höher ist als in D, aber dabei handelt es sich mehrheitlich um Eigentumswohnungen - oft in Wohnblocks und ohne Garage, Tiefgarage etc.. Die Möglichkeiten der Aufladung zu Hause ist dort also noch seltener gegeben.

Aber für die Autohersteller ist es ja egal, wo in der EU die Quotensenker für die CO2-Flottenziele verkauft werden, Hauptsache der EU-Durchschnitt zählt. Wenn da zum Beispiel die Deutschen genügend Peugeot e-208 kaufen, können in Frankreich auch jede Menge Peugeot 5008 Verbrenner verkauft werden.

Im "Rest" der Welt gibt es eine starke Bandbreite bezüglich Nachfrage nach E-Mobilität.
In China und Singapore gibt es halt einfach Anordungen oder Sanktionen, aber das geht wohl nur in Ländern mit Pseudo-Demokratie, Diktatur, Militärjunta und ähnlichem. Da in China hohes Marktpotential (aufgrund großer Bevölkerungszahl) mit entsprechender strikter und nicht diskutierbarer Anordnung von "oben" zusammen kommt, müssen die Autohersteller dort natürlich springen wenn gepfiffen wird.
Ob sie das bei kleinen Staaten wie z. B. Nepal oder Uruguay auch machen würden, wenn diese z. B. beschließen würden, dass nur noch Wasserstoff-Autos zugelassen werden dürfen? Doch eher nicht.
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Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

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Das ausgerechnet die Deutschen einen hohen Anteil BEV kaufen glaube ich auf keinen Fall. Mein Teilzeit Brötchengeber erlaubt allen Mitarbeitern das Laden. Der Chef hat nacheinander einen Twizy, Einen E-Up und ein Model S gekauft. Twizy und E-Up fahren seine Mitarbeiter. Vor der Firma stehen auch häufig meine beiden Kangoo ZE. Ein Mitarbeiter denkt ab und an darüber nach ein E-Auto zu kaufen. Die 10 weiteren Autos der Mitarbeiter werden durch SUV ersetzt gern Benziner mit 9 Liter Verbrauch - sind schon drei. Dazu Audi A6, BMW M-Power und ein Haufen Kleinwagen.
Wer kauft schon gegen den Mainstream? Das sind nur verrückte wie wir hier.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Naheris
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Wenn es in Deiner Firma elf Fahrzeuge gibt, von denen einer ein BEV ist (so verstehe ich Dich - ich zähle mal Deine beiden Fahrzeuge als einen Fahrer mit BEV), dann hat Deine Firma einen Anteil von über 9% BEV. Das ist weit über dem derzeitigen Durchschnitt. Deine Firma dient also nicht als Beleg dafür, dass Deutschland nicht schnell umdenkt.

In meiner Firma fahren derzeit etwa 33% der Fahrzeuge rein elektrisch (BEV), 33% der Fahrzeuge nutzen Strom ab Stecker oder Benzin/Diesel (PHEV) und der Rest fährt noch mit Benzin. Das ist auch kein gutes Beispiel dafür, dass es nicht klappen könnte. ;)

Was ein gutes Beispiel ist, dass Deutschland letztes Jahr in reinen Zahlen auf #2 der PEV-Zulassungen in Kontinentaleuropa lag, und dieses Jahr vielleicht Norwegen überholen könnte, da Deutschland letztes Jahr einer der am schnellsten wachsenden PEV-Märkte war (mit der Diskrepanz der Model 3 Verkäufe ist das aber eher unwahrscheinlich). Es wuchs mit etwa 23,9% und das Wachstum legt stark zu. Zwar gab es Länder mit höherem Prozentwachstum, aber das immer auf einem viel niedrigeren Gesamtvolumen und Marktanteil. Deutschland ist hinter Norwegen Markt #2 nach Anzahl.

Marktdaten Absolut (Wachstum) Projektion:
Norwegen 2018: 72.689 PEV (+16,7%).
Deutschland 2018: 67.658 PEV (+23,9%).

Quelle (Englisch):
https://www.best-selling-cars.com/elect ... a-country/
Mit Daten für alle Länder der EU und EFTA für 2017 und 2018.
Heute: Taycan / Gestern: ID.4, e-Tron 55, Leaf ZE1+, I-Pace, Kona, e-Golf 300, Model S AP1, Passat GTE Mk-1 / Morgen: ?
Antike: V60 PHEV, V60, XC60, LS, IS, A6 / Geschenke: A2, Lupo 3L, Golf II.
Fan von: Volvo, Lexus.

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

motion
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Das wird nach hinten losgehen.

1. Die Infrastruktur hält das nicht stand. Es gibt zu wenig Ladesäulen.
Selbst wenn man 80% innerhalb von 15 Minuten laden kann, dauert das immer noch 5x so lange,
wie bei Benzin, Diesel oder Gas. Die meisten Bewohner in Großstädten haben keinen eigenen Ladeplatz.

2. Wo kommen all die Ressourcen her? Der Fortschritt bei der Cellchemie wird vermutlich durch die gesteigerte
Nachfrage neutraisiert werden.

3. Das Auto ist der Gegner in den Großstädnen, ob Elekto oder Benzin. Es soll verbannt werden.
Gerade da hat der Elektroantrieb seine größten Vorteile.

4. Ein ganzer Industiezweig stirbt weg.

Am besten ist ein Mix aus Benzin-Hyrid, Elektro und CNG/LNG.

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Blueskin
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Ich halte es auch durchaus für möglich, dass die deutschen Autohersteller (aber nicht nur die) gegen Ende des NÄCHSTEN Jahres erhebliche Rabatte für BEV "raushauen", wenn sie sehen, dass ihr gesamteuropäischer Flotten-CO2-Ausstoss noch zu hoch ist und unbedingt bis Jahresende noch mehr Null- Emissions-Autos verkauft werden müssen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es jeweils eine ganze Abteilung gibt, die genau im Auge (bzw. im Computer) hat, ob und in welchem Umfang CO2-Strafzahlungen und Rabatte sich positiv gegeneinander aufrechnen. Und wenn dann absehbar ist, dass genügend BEV zum Listenpreis verkauft werden können, dann gibt es eben keine Rabatte.

Diese Art BEV-Strategie werden sie allerdings ziemlich sicher nicht publizieren :D

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Helfried
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Wie ist das eigentlich, steigen oder sinken derzeit die Immobilienpreise in Auto-affinen Städten wie Stuttgart, die durch die Automobilkrise überproportional leiden könnten? Sieht man da schon Effekte?

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Rudi L
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Blueskin hat geschrieben: Diese Art BEV-Strategie werden sie allerdings ziemlich sicher nicht publizieren :D
Publizieren tun sie es nicht, aber es liegt auf der Hand und ich gebe Dir da Recht. Einfach aus dem Grund, nicht alles läßt sich elektrisch darstellen, zumindest bislang nicht. Daher sollte es die Möglichkeit geben auch noch im Jahre 2022 einen Achtzylinder bestellen zu können, ohne exorbitante Strafzahlungen. Weil dieser durch die verkauften Elektros ausgeglichen wird, was ok ist.
Kann man unterbinden in Verbotsdeutschland klar, dann kaufen die Kunden eben bei den Herstellern im Ausland die die Fahrzeuge dann bauen. Da entgeht unseren Herstellern womöglich ein Geschäft, so können sie beide Geschäftsfelder bedienen, das weltweit. Und der Übergang wird geschmeidig.

Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

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Blueskin hat geschrieben: Das liegt dann daran, dass nur die Deutschen bereit sind (bzw sich das einreden lassen), durch den Kauf der wesentlich teureren E-Autos das Weltklima zu retten und in etlichen EU-Ländern die Kaufkraft für die höheren Preise und die Infrastruktur nicht vorhanden ist.
Mitnichten. Deutschland ist gerade beim Klimaschutz ganz weit hinten. Die Verpesterindustrie hat im Verbund mit der Öl- und Kohlemafia ganze Arbeit geleistet. Andere Länder geben auch viel mehr Zuschüsse für eAutos. Und der Sprit ist auch praktisch überall teurer als bei uns. Außer in Polen...
Außerdem wird zwar immer davon geredet, dass die Wohneigentumsquote in anderen EU-Ländern höher ist als in D, aber dabei handelt es sich mehrheitlich um Eigentumswohnungen - oft in Wohnblocks und ohne Garage, Tiefgarage etc.. Die Möglichkeiten der Aufladung zu Hause ist dort also noch seltener gegeben.
Ein Pseudonachteil.

Aber für die Autohersteller ist es ja egal, wo in der EU die Quotensenker für die CO2-Flottenziele verkauft werden, Hauptsache der EU-Durchschnitt zählt. Wenn da zum Beispiel die Deutschen genügend Peugeot e-208 kaufen, können in Frankreich auch jede Menge Peugeot 5008 Verbrenner verkauft werden.
Nur ist es eher umgedreht. Die Anderen müssen den Nachzügler Deutschland kompensieren.
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Für das Weltklima ist das gut. Wir weigern uns ja, die Verantwortung zu übernehmen für unsere ungehemmten CO2-Emissionen.
Ob sie das bei kleinen Staaten wie z. B. Nepal oder Uruguay auch machen würden, wenn diese z. B. beschließen würden, dass nur noch Wasserstoff-Autos zugelassen werden dürfen? Doch eher nicht.
Nebelkerzen. Unter den Anderen gibt es immer mindestens Einen, der schlechter ist als man selbst. In jeder möglichen Kategorie. Wer soll denn bitte die von uns verursachten Schäden reparieren (oder es wenigstens versuchen)? Nennt sich Verursacherprinzip.

Einige afrikanische Staaten haben schon ein Plastiktütenverbot durchgesetzt. Ganz demokratisch.

PS: Wasserstoffautos sind eh Schwachsinn... :/
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

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Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

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Rudi L hat geschrieben: Daher sollte es die Möglichkeit geben auch noch im Jahre 2022 einen Achtzylinder bestellen zu können, ohne exorbitante Strafzahlungen.
Nein. Wer exorbitant verschmutzt, soll exorbitant zahlen. Verursacherprinzip.
Weil dieser durch die verkauften Elektros ausgeglichen wird, was ok ist.
Quatsch. Da gleicht sich nichts aus. Auch eAutos verursachen CO2-Emissionen, nur halt viel weniger.

Und "ausgleichen" bezieht sich nur auf den viel zu hohen Flottenverbrauch. Sinnvoll wären 50 oder 20, besser 10 g CO2 pro km und nicht 95.
Kann man unterbinden in Verbotsdeutschland klar, dann kaufen die Kunden eben bei den Herstellern im Ausland die die Fahrzeuge dann bauen.
Deutschland ist ganz weit hinten beim Verhindern von CO2-Emissionen. Das ist echt zum Fremdschämen.
Da entgeht unseren Herstellern womöglich ein Geschäft, so können sie beide Geschäftsfelder bedienen, das weltweit. Und der Übergang wird geschmeidig.

Wer natürlich nichts sieht außer Geschäft, mit dem ist kein Klimaschutz zu machen :roll:
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Herzliche Grüße
Alex

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Re: Wichtiges Signal - deutsche Hersteller bekennen sich zu BEV Strategie

Rudi L
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Da ich nicht eingeloggt war habe ich es gelesen und diesen Blödsinn ein Beitrag vorher kann man nicht unkommentiert stehen lassen.

Deutschland ist nicht hinten im Klimaschutz, vielmehr sind wir nur noch mit 2.23% am weltweiten CO2 Austoss beteiligt. Tendenz fallend.

China mit 28% ist absoluter Spitzenreiter beim CO2 Ausstoss, Tendenz steigend.

Mit etwas Abstand folgt die USA mit knappen 16%. Auch hier die Tendenz steigend.

Wir in Deutschland können da nicht mehr soviel tun zumindest wenn es was bewirken soll. Symbolpolitik zur Befriedigung von Ideologen kann man noch machen, man kann es aber auch lassen.

So, nun wieder ab ins Ignore.
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