E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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adauris hat geschrieben: @A.Q. Offtopic: Nein, pro Pax, weil der Sitz ansich in die Leermasse zählt. Je mehr Pax, desto mehr Treibstoff braucht man und umgekehrt, deswegen ist das eine wichtige Größe.
Ich komme da nicht mit. Natürlich geht es nicht um den Stuhl an sich und dessen Masse, sondern um die Maximalzahl der damit beförderten Personen, die nun einmal gleich der Zahl der Sitze ist. Und die ist als Berechnungsgrundlage nun einmal anders als die Zahl der tatsächlichen Passagiere.
Warum sollte es um Trainingsflüge gehen? Welche Häufigkeit hätten diese und welches Ausmaß bei den Emissionen?
Letzteres weiß ich nicht, aber es ist nun einmal auch so, dass für mehr Flugverkehr auch mehr Leer- und Trainingsflüge anfallen. Diese muss man daher mit einbeziehen.
Heutige Flüge sind sehr häufig weit über 80% Belegung, wenn nicht sogar überbucht - nicht selten hatte ich auf meinen letzten Geschäftsreisen komplett ausgebuchte Flüge.
Das hat ein Durschnitt so an sich, dass es auch Beobachtungen mit größeren Zahlen gibt. Aber eben auch mit niedrigeren. Ich bin schon mal mit sechs Personen in einem großen Flugzeug von Bukarest nach Köln geflogen (Typ weiß ich nicht mehr, aber es gab zwei Gangways, also schon ein größeres Modell).
Dazu kommt, dass selbst bei einklassiger Bestuhlung für die Business Class die Mittelsitze in den ersten Reihen freigehalten werden.

Wenn man danach googlet, bekommt man jedenfalls überwiegend weltweite Auslastungszahlen von 79 bis 82 %. 90 % sind daher zu hoch gegriffen.
Die A220-300 wird eingesetzt, max. 145 Pax (Gepäck + Fracht ist egtl auch dabei, lassen wir der Einfachheit weg), 90% Auslastung, also 131 Pax.

Der Flieger braucht die theoretischen 348l/100km, ergibt pro Pax auf 100km einen Verbrauch von 2,7l - dabei ignorieren wir, dass weniger verbraucht wird, da weniger Treibstoff mitgeführt wird und eine geringere Abflugmasse benötigt daraus resultiert.
Weiter oben hast du für diesen Flugzeugtyp aber mit
adauris hat geschrieben: A220-300: 1,9l/100km/Pax
... angegeben. Das sind jetzt schon mal eben knapp 50 % mehr.

Aus meiner Sicht hat es wenig Zweck, hier die Prospektangaben der Hersteller zu analysieren, weil man viel zu wenig über deren Entstehung weiß und die sicherlich unter optimalen Bedingungen ermittelt wurden. Ich rechne beim Auto ja auch nicht mit dem Prospektverbrauch. Man müsste die empirisch wirklich verbrauchten Liter an Kerosin durch die Zahl der Passagier und Flüge teilen. Diese Zahlen gibt es, aber sie beziehen sich in den Quellen, die ich finden konnte und wo die genaue Berechnung beschrieben wird, immer auf den "revenue passenger".
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Zumal zum Flieger auch unnötige Wege gefahren werden müssen. Ist es Frankfurt oder doch Hahn im Hunsrück? Die Anfahrt um 3 Uhr kostet noch ein Paar Gramm Extra. Oder Anreise Tags davor auch „Urlaubszeit“. Mit Gepäckeincheck nochmal Extra wege.

Der Zeitvorteil wird teilweise vorab mächtig gestutzt. Keine Frage ist ab 1500km Fliegen ein Option. Künstlich niedrige Preise wie 9€ nach Malle, wo der Bus zum Flieger schon 15€ kostet oder das Parkhaus 100€/woche.

Paderborn oder Kassel Kalden waren politische Irrfahrten. Seht her, wir sind keine Provinz.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@A.Q. "Der Flieger braucht die theoretischen 348l/100km, ergibt pro Pax auf 100km einen Verbrauch von 2,7l - dabei ignorieren wir, dass weniger verbraucht wird, da weniger Treibstoff mitgeführt wird und eine geringere Abflugmasse benötigt daraus resultiert."
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Blue shadow hat geschrieben: Wann kommen endlich die „Colani“ Busse? Busse sind doch abartig Antistromlinenförmig…wie auch die LKW/Transporter.
Eher nie. Bei entsprechenden Fahrzeugen ist durch das (verhältnismäßig) niedrige Tempo primär der hohe Rollwiderstand der Energiefresser. Die kubische Form bietet den besten Nutzraum. Das beste Mittel dagegen ist die Verlagerung auf die Schiene
Zuletzt geändert von noXan am Di 8. Nov 2022, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Die 95 bei einer Schrankwand werden relativ hohe Windlasten zur Folge haben. Cw nach Colani wohl 0,32. Flixbus mit 130 ohne Aerodesign und Gegenwind? „Hat sich bisher nicht gelohnt“

Beim Stadtbus zählt halt die Verkehrsfläche und dort sind die Tempis wirklich niedrig.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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noXan hat geschrieben:
AbRiNgOi hat geschrieben: Wir reden aneinander vorbei: Ja, diese einkommensschwachen Familien gibt es, aber die brauchen pro Kopf so viel weniger CO2, dass niemand das Recht hat, diese zu erwähnen wenn es um den eigenen CO2 Ausstoß geht. Natürlich können die wenig an ihrer Situation in Richtung noch weniger CO2 machen, aber das müssen die auch nicht, weil der pro Kopf CO2 Ausstoß schon gering genug ist. Und genau da ist ein Verbot wie zum Beispiel des Verbrenner Fahrzeuges so problematisch. Und alles nur weil sich die "fast" Reichen nicht einschränken wollen.
Okay, dann meinst du explizit nicht die einkommensschwachen Familien, wie ich annahm.
Evtl. täusche ich mich, aber gefühlsmäßig vermute ich hier wie @Blue shadow kein starkes Ungleichgewicht das dem Einkommen zugrunde liegt. Evtl. hat hier jemand eine passende Studie zur Hand um mein "Gefühl" nachzuschärfen.
Möglicherweise die Oxfamstudie ?

https://de.statista.com/infografik/2297 ... nsgruppen/

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Karlsson hat geschrieben:
Elektrolurch hat geschrieben: Aber ginge es nicht vielleicht auch etwas langsamer? Wieso muss alles immer so schnell gehen?
Ist halt alles Lebenszeit und da muss man einen guten Kompromiss finden
Stimmt, denn wenn du wegen des ganzen Tempo-Tempo-immer-schneller-keine-Muße-mehr-Stresses signifikant eher ablebst, hast du nix gewonnen. ;-)
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Danke für den Link.

Lt. der Studie von 2020 gehen 41% der Treibhausgasemission auf die Kappe der 40% fassenden "Mittelschicht" mit 6000 bis 38000 USD Jahreseinkommen. In Österreich lag der Einkommensmedian 2020 bei rund 30000eur, womit über 50% der Österreicher nicht mehr emittieren als im Durchschnitt per Mensch anfallen.

Würde man den CO2 Ausstoß nun gerecht verteilen (Stand heute ohne den geforderten nachhaltigen Trend zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes), müsste das reichste Prozent seinen Ausstoß um 93% reduzieren, die nächsten reichen 9 Prozent um 76% reduzieren, die mittelreichen 40% garnichts tun, und die arme Hälfte der Weltbevölkerung dürfte richtig die Sau rauslassen, und den aktuellen Ausstoß um 614% erhöhen

Die logische Konsequenz wäre, dass die arme Hälfte Österreichs, also knapp 4,5Millionen Einwohner bei einem hypothetischen weltweiten CO2 Budget, das für jeden Menschen per Jahr ident ist, an Ihrem Verhalten nichts ändern müsste, das über den vorgegebenen Trend zur CO2 Minderung hinaus geht. Diese Hälfte fängt also ohne CO2 Saldo (gegenüber wohlhabenderer Menschen) mit der Reduzierung der Emissionen an, muss aber dennoch sparen. Wenn man für diesen Trend nun die Vorgabe "2050 CO2 neutral" heran zieht, müssten jedes Jahr 3,6% des aktuellen CO2 Ausstoßes reduziert werden. Bei angenommenen 6t CO2/a und Person wären das jedes Jahr eine Reduzierung um weitere 216kg/Person, oder knapp 860kg für den Haushalt mit 24t/a. Das geht die ersten Jahre für manche noch "verhältnismäßig" leicht durch Verzicht, wird aber nach 5-10 Jahren ohne große Investitionen nicht machbar sein. Gefühlt wird also 2030, spätestens 2035 klar, dass das Ziel 2050 für diese Gruppe nicht mehr erreichbar sein wird, wenn man hier nicht stark subventioniert. Bei 15000km/a und 6l/100km Diesel zu je 2,65kg CO2/l wären auf diese 900L Kraftstoff für das Pendelfahrzeug rund 2,4t zurückzuführen, für die gesamte Familie wohlgemerkt.

https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Budget
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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noXan hat geschrieben: wird aber nach 5-10 Jahren ohne große Investitionen nicht machbar sein.
Richtig, da muss man aber berücksichtigen, dass diese Bevölkerungsschicht in Miete lebt, und daher den Umbau der Heizung nicht selber stemmen muss, dazu der Plan der Stadt Wien die Klimaneutralität bis 2050 zu schaffen (Fernwärme etz.)
Zweitens sind dann die BEV auch in Kleinwagenform im Gebrauchtwagenmarkt angekommen, der Umstieg für jeden dann nicht teurer als "mein neuer alter" mit Verbrenner heute.

Daher noch einmal: Macht Euch keine Sorgen über diese Hälfte der Bevölkerung, schert Euch ganz alleine um euren eigenen viel zu großen CO2 Fußabdruck!

PS: Danke an alle die sich heute Nacht die Mühe nach Quellen gemacht haben!
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Die Tage gabs ganz neue und „hochwissenschaftliche“ Erkenntnisse. Einfach 2 Datenbanken verknüfen und auswerten und siehe da der Pendleratlas ist geboren. Jetzt wissen wir, wo die bösen Pendler sind, warum wir unser Leben ums Auto gestaltet haben.

https://www.pendleratlas.de/

Intressant wäre, wieviele Pendler fürs Produkt „Auto“ pendeln. Für Niedersachsen sind es ganz klar VW Standorte, die für Bewegung sorgen. Ein selbsttragendes System?

…..
Was passiert durchs „9€“ ticket? Autofahren wird aufgegeben. Allenfalls wird ein gutes Rad gehalten, weil mit 9€ gibt es keinen Ausbau den es braucht um Attraktiv zu sein, wo es jetzt schon kein Angebot gibt. Metropolen gelingt es, da hat Politik viele Wähler, aber in den Flächen und Kreisstätten brechen die Ströme zusammen.

Wir haben die Dorfschulen abgeschafft. Die lokalen Bürgerämter. Die Filialen der Banken/Post. Den Dorfladen. Der Dorfarzt. Den Dorf Verein. Das Leben vorort. Alles Konzentriert sich in einer fernen Distanz.
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