E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Das ist richtig, ich bezweifle aber, dass das zu einem anderen Ergebnis führt. Der Bus hat eine Batterie von nur 120 kWh - nicht viel mehr als ein Oberklasse-BEV. Da der Bus auch alle sieben Kilometer Fahrt wieder aufgeladen wird, ist der Ladehub gering und die Lebenserwartung groß.

Angesichts eines eingesparten Verbrauchs von fast 60 Litern auf 100 km, also etwa zehn Mal so viel wie ein Pkw, ist schwer vorstellbar, dass die ökologische Amortisation hinter der von Pkw zurückbleibt.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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Was auch immer wieder unterschlagen wird, aus einem Dieselbus kommt noch etwas mehr als nur CO2 heraus. Gerade in den Großstädten hat das bereits zu Fahrverboten geführt. So ein Dieselbus benötigt neben dem Treibstoff aber auch dieses AdBlue. Und wie wir kürzlich erfahren haben, wird dafür einiges an Erdgas benötigt.

Ölwechsel, Bremsstaub und so weiter. Davon will ich gar nicht erst anfangen.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Der Bus hat heute mit einer Sache sicher die "Nase vorne" und das sind die ... Stickoxyde, welche jede Stadt fast krampfhaft versucht zu reduzieren.
Russ, Bremsenstaub ( Reifenabrieb bleibt in etwa der gleiche)

Dann geht es munter weiter:
Motoröl, Thermisch bei Energieaufwendiger Höchsttemperatur entsorgt, sagen wir mal alle 1.500 Betriebsstunden 20 Liter ?
Also alle 1/4 Jahre, im Jahr mal schnell 100 Liter, nebenbei.
Ölfilter, Luftfilter, Thermisch entsogt, alle 3.000 Betr. Stunden, also vermutlich 2 x Jährlich entsorgt.


Soweit zu Cradle to Cradle....

Das beste war mal wieder der "Im Stromnetz gibt es keinen sauberen Strommix... die Mär schlechthin.

Man kauft den Strom ein, welchen man bezieht und, seid Versichert, die Marktbegleiter stehen mit der Lupe und kontrolleiren dass man das ja gaanz Sorgfältig macht, so man Kompensieren muss.


Dass die Stadtwerke Berlin gerne den, am Ende eigenen Strom verfahren würden ist schon klar, nur, eigentlich ein Nebenschauplatz angesichts der Stickoxydreduktion innerstädtisch.
Ob eine Batterie mit 120 kWh Sinnvoll ist, muss irgendwer entschieden haben. Ob im Sinne der ERneuerbaren bleibt zu hoffen.
In einer anderen Grosstadt, in Wien, versucht man es mit Wasserstoff bei einer Linie.

Das Nettoenergieranking ist klar:
1) Elektrisch
2) Waserstoff
3) Diesel.

Elektrobuss fahren in Teilen Europas nun schon jahrelang.

Venedig, Madrid, Mailand, Aalbourg, und, so einige im Heimatmarkt in Polen alleine von Solaris, den vermutlich heimlichen Marktführer dieses Segmentes.

Ein Busbetreiber, welche es mit Chinesischen Modellen versuchte war... nicht so ganz begeistert da die Zuverlässigkeit vor drei Jahren zu wünschen übrig ließ.
Begeistert war dieser über die Kosteneinsparung.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@A.Q. Von Stephan Anemüller wurde im Podcast aber hinsichtlich des Residual-Strommixes auch wortwörtlich gesagt, dass dieser sich nicht allzu sehr vom bundesweiten unterscheide - daher stellt sich nun die Frage, wie groß die Werte sind.

Wir können dies leider nur erstmal so hinnehmen, wie es gesagt wurde, ohne die genaueren Hintergründe und Zahlen zu kennen. Was aber auf keinen Fall gemacht werden darf, ist mit 0g CO2 beim Fahrstrom zu rechnen.

Wenn ich als "normaler Maschinenbauer" erkennen kann, dass die Strommix-Thematik einen globalen Charakter hat, wo sich keiner frei von machen kann, in der Aussage "ich und nur ich, habe aber 0g CO2 im Strom".

Anhand dessen wird der Abstand (nehme dies an) zwischen Diesel- und BEV-Bus nicht ganz so hoch sein, jedoch wäre ich ehrlich interessiert daran, wie hoch beide Fahrzeuge real lägen.

Wo ich aber absolut einen Vorteil sehe, ist die abnehmende Lärmbelastung in der Stadt, wo auch anfahrende Busse durchaus für eine gewisse Lautstärke sorgen, sind sie sonst recht ruhig.
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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Ich habe gehört bei uns in der Stadt will man Busse mit Eisenrädern einsetzen. Die fahren dann auf so einer Art Schienen und kommen ganz ohne Akku aus. Der Strom soll dann über eine Kabel über der Straße bereitgestellt werden. Das alles direkt mit Gleichstrom.

Also das wird doch nix. Wenn ich alleine bedenke, wie viele supergroße Gleichrichter man bräuchte. Und überhaupt. In den Schienen verfangen sich dann die Radfahrer und ein Rettungsheli im Kabelgewirr über der Straße. Und woher soll der ganze Strom dafür kommen? Wäre es da nicht besser auf Diesel zu setzen bei sowas? Oder noch besser Dampf? Oder besser noch Hafer?

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@Ioniq1234 Ich geb dir gern Recht, dass das die einfachste Methode ist, wenn es schon Gleise, sprich Infrastruktur gibt - was aber für den ÖPNV tun, wo es das nicht gibt, es zu bergig ist oder zu eng?
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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adauris hat geschrieben: @A.Q. Von Stephan Anemüller wurde im Podcast aber hinsichtlich des Residual-Strommixes auch wortwörtlich gesagt, dass dieser sich nicht allzu sehr vom bundesweiten unterscheide
Genauer: Dass er sich vom damaligen Strommix nicht sehr unterschied. Der war 2015 (neuste Zahlen damals) in Bezug auf CO2 auch noch ca. 30 % höher als 2021.
Damit war zudem auch sicher der Residualstrommix gemeint, nicht der Gesamtstrommix.

Die Ironie in Ioniq1234s Beitrag ist, glaube ich, an dir etwas vorbeigegangen. ;)
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Jupp78
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A.Q. hat geschrieben: Ein solcher Gelenkbus konsumiert zumindest in Berlin 57,4 Liter Diesel auf 100 km
Man muss aber auch dazu sagen, dass in Deutschlands größter Stadt (wo auch wirklich nur innerorts gefahren wird ... und ja ich weiß, die BVG betreibt auch ganz wenige Kilometer außerorts in Brandenburg), das Extrembeispiel ist. Umso mehr gestanden und nicht gefahren wird oder langsam gefahren wird, desto eher ist ein Dieselbus gegenüber einem E-Bus im Nachteil. Ist bei den PKWs nicht anders. Nicht umsonst gibt es inzwischen auch da schon länger das Beste aus zwei Welten, die Hybride.

Aber auch hier steht und fällt die Nummer wie immer mit der Sauberkeit des Stroms.
A.Q. hat geschrieben: Das ist richtig, ich bezweifle aber, dass das zu einem anderen Ergebnis führt. Der Bus hat eine Batterie von nur 120 kWh - nicht viel mehr als ein Oberklasse-BEV. Da der Bus auch alle sieben Kilometer Fahrt wieder aufgeladen wird, ist der Ladehub gering und die Lebenserwartung groß.
Auf den Energieumsatz bezogen vergleichsweise groß ... ja.
Aber so ein Bus ist selbst in der Großstadt gerne von morgens um 6 bis abends um 22 Uhr im Einsatz. In Berlin, wenn er fährt (ohne Pausen an den Endstationen) wohl mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 km/h im Mittel unterwegs. Hier würde ich eher Richtung obere Grenze tendieren, also die 2,4kWh/km. Nimmt man nach 45 Minuten 15 Minuten Pause an, dann macht der rund 200km am Tag. Das sind 3,33 Akkuladungen am Tag. 1000 Vollzyklen in weniger als einem Jahr.
Puhhh ... mir wird hier immer wieder beigebracht, dass mein PHEV-Akku schon Probleme bekommen wird, aber da soll das gut gehen? Einer der 4-5x so viel macht?

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Meinereiner
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Was ich immer interessant finde:
Die Ölfrösche gehen nie auf die Probleme mit der monströsen Vorkette beim Erdöl ein. Nicht einmal Kohle und Kernenergie und alle Kriege gemeinsam sind so schmutzig wie die Ölförderung, in jeder Hinsicht: Klima, Kriege für Erdöl, sonstige Umweltverschmutzung wie Vergiftung von Wasser, Luft und Boden. Da kann man Belege und Beispiele bringen wie man will, es wird sowieso ignoriert.
Als Beispiele denke man nur an Fracking, die Situation im Nigerdelta oder Syncrude in Kanada.

Sehr interessant ist auch, dass die Argumente immer die gleichen sind, egal aus welcher Ecke sie kommen. Kein Wunder, es gibt ja deutliche Indizien, dass das auf wenige Quellen zurückgeht:
https://www.dw.com/de/es-ist-ein-krieg- ... a-38689603

Es fließt also viel Geld in solche Propaganda, und das merkt man. Auch hier.
Wer wären denn die Verdächtigen, neben den Ölkonzernen? Auch staatliche Akteuere wie die Regierungen Golfstaaten, und natürlich Russland, als wichtiges Ölförderland. Und einige Kandidaten aus den USA.

Unabhängigkeit in Sachen Energie ist wichtig, wie wir heuer gelernt haben. Und nur weil Erdöl momentan nicht schlecht verfügbar ist: Die Preise sind hoch, und bei extrem hoher Abhängigkeit vom instabilen nahen Osten und der Konkurrenz zu China muss man kein Genie sein, um das Problem zu sehen. Und unsere wichtigste Industrie kann ohne den Verbrenner genauso gut leben.

Also: Man sollte sich schon auch gut überlegen, wem man so nach dem Mund redet, und wessen Propaganda und Interessen man damit eigentlich vertritt...

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

LeakMunde
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adauris hat geschrieben: @A.Q. Von Stephan Anemüller wurde im Podcast aber hinsichtlich des Residual-Strommixes auch wortwörtlich gesagt, dass dieser sich nicht allzu sehr vom bundesweiten unterscheide - daher stellt sich nun die Frage, wie groß die Werte sind.
What? Der "Residual-Strommix" ist quasi der normale Strommix ohne Wind und PV. Da der Anteil von Wind und PV mit über 30% vom Strommix nicht gerade klein ist, ist es völlig abwegig, dass diese sich nicht allzu sehr unterscheiden..
Das gilt auch für 2015, wo der Anteil noch knapp unter 20% lag.
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