E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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hgerhauser hat geschrieben: Base 23 ist bei 33 Cent, Peak 23 ist bei 47 Cent
Ja, 23, aber ich richte meine Anlage doch nicht auf die Preise nur für ein Jahr aus. So ein Speicher muss sich über 15 Jahre rechnen - so lange wird er wahrscheinlich halten.
Im Moment ist halt Krise. Die Futures für die Folgejahre fallen bereits wieder deutlich. Daher:

Ioniq1234 hat geschrieben: Ich bin jemand, der gerne die Zukunft mit einpreist. Und da sehe ich Haushaltsstrompreise in 5-10 Jahren nicht unter 40-50 Cent/kWh.
Ich schon. Die Preise werden mit sinkender Gasabhängigkeit und dem Ausbau der EE wieder deutlich fallen.
Demgegenüber werden die Speicherpreise weiter fallen.
Bei den Strompreisen, die du über 15 Jahre hinweg zahlst, argumentierst du mit heutigen Preisen, aber beim Speicher, den du jetzt sofort bezahlen musst, mit der zukünftigen Entwicklung? Im Moment lohnen sie sich nicht - wenn sie in 5 oder 10 Jahren billiger geworden sind und wir flexible Strompreistarife haben, vielleicht schon. Deswegen kaufe ich die Speicher dann, wenn sie sich irgendwann lohnen, aber nicht heute.

hgerhauser hat geschrieben: Neubau 2022, kein Netzanschluss, 12 kW PV, 48 kWh Akku .... er rechnet mit etwa 150 kWh pro Jahr aus dem Notstromaggregat.
Ist sicher eine coole Sache, aber mal rechnen: Ein PV-Akku mit 48 kWh liegt zzt. bei ungefähr 40000 €. Dafür könnte ich bei einem Preis von 40 ct / kWh und 15 Jahren Nutzungsdauer jährlich etwa 6700 kWh Strom aus dem Netz beziehen - zusätzlich zu dem, denn ich aus der PV tagsüber selbst verbrauche. So viel Strom benötigt kein normaler Haushalt, auch mit E-Auto nicht.

So eine Anlage mag man sich leisten wollen, weil man es cool oder beruhigend findet, autark zu sein, aber wirtschaftlich ist sie nach heutigem Stand nicht.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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A.Q. hat geschrieben: Ein PV-Akku mit 48 kWh liegt zzt. bei ungefähr 40000 €.
Ist das nicht etwas übertrieben? Für das Geld bekomme ich ja schon ein BEV mit größerem Akku. Hab neulich Samsung 35E 18650er Zellen gekauft. Die haben etwa 12Wh/Stück. (gemessen) Die kosten so um die 3-4€ bei größeren Stückzahlen noch etwas weniger. Ich bräuchte für die 48kWh etwa 4000 Stück für 10.000-15.000€ etwa. Zuzüglich BMS, Gehäuse und Verkabelung und das alles zusammenlöten, kommen wir vielleicht auf 20.000€.

Und da sieht die Rechnung dann schon deutlich anders aus.

Benutzt man einen ausgedienten Akku aus einem BEV, wird das vermutlich noch etwas billiger. Ist nur die Frage ob man heute schon einen Akku mit Brutto 50-60kWh schon so einfach bekommt.

Villeicht gibt es in einigen Jahren Firmen, die alte BEV Akkus zu PV Speicherakkus umkonfigurieren und installieren.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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@Jupp78

Mit dem Elektroauto kannst Du mit einer kWh PV Strom um die 3 kWh (Bio)diesel, Benzin/Ethanol, (Bio)methan ersetzen. Die gleiche kWh PV Strom in Efuel umwandeln bringt dir gerade mal 0,5 kWh.

Mit Elektroauto hast Du also indirekt sechsmal mehr Langzeitspeichermedium pro genutzer kWh PV Strom zur Verfügung als bei der Erzeugung von Efuel.

Das ist das Effiziensargument auf die Langzeitspeicherproblematik angewandt. Typischerweise wird dagegen argumentiert, dass das Elektroauto nicht nur laden kann, wenn ein Überschuss da ist. Oder in Deiner Formulierung "sie brauchen immer kurzfristig Nachschub". Wenn dieser Nachschub aus einem chemischen Langzeitspeicher kommt, wird ein Teil des Effiziensvorteils negiert.

Große Batterien haben da klare Vorteile: Im Sommer kann man dann sonst fast nicht nutzbare Überschüsse aufsaugen, also z.B. die von mir erwähnten sechs Stunden diesen Samstag (die einzigen Stunden mit Preisen von etwa 0 in den letzen 240 Stunden = 2,5% der Zeit = zu wenig, um extra dafür Elektrolyseure hinzustellen). Im Winter kommt man damit über die Dunkelflaute (zumindest kollektiv betrachtet, wenn ein paar Rentner mit Batterieauto in der Dunkelflaute über vehicle to grid einspeisen, können andere Autofahrer sich kurzfristig Nachschub besorgen, ohne dass die Elektroautos in der Gesamtheit auf chemische Langzeitspeicher zurückgreifen müssten).

Aber auch wenn 10% aus Langzeitspeichern gesaugt werden müssen, ändert das wenig am Gesamteffiziensvorteil und damit der effektiven Umsetzung von PV/Wind kWh in Langzeitspeichermedium für andere Zwecke (außerhalb der Mobilität mit Autos).

Typischerweise wird deswegen noch der Versuch gemacht zu argumentieren, dass die Efuels/Wasserstoff aus Überschussstrom / in sehr wind / solarertragsstarken Standorten weit weg erzeugt werden könnte.

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Neben dem Effiziensargument halte ich noch das Auslastungsmanagementargument für sehr wichtig. Du kannst Kurzzeitspeicher nutzen, damit Langzeitspeicher mit hoher Auslastung laufen können. Das gilt für direkte Speicherung (z.B. 10 kWp an PV werden mit 40 kWh Batterie versehen, damit ein 2 kW Elektrolyseur mit hoher Auslastung durchlaufen kann, das GuD im Winter läuft auch gleichmäßig mit 60% Wirkungsgrad und nachts wird in einer Batterie zwischengespeichert, um den Abendpeak zu bedienen) und indirekte Speicherung gleichermaßen.
Ein Beispiel für indirekte Speicherung wäre, dass im Sommer eine Leitung nach Norwegen von 1,4 GW konstant mit 100% Auslastung bedient wird, tagsüber direkt aus PV, nachts mit Hilfe eines Kurzzeitspeichers. In Norwegen spart man dann Speicherwasser ein. Es verbleibt im Speichersee und kann Monate später genutzt werden.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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hgerhauser hat geschrieben:

Man könnte den Alkohol auch ins Notstromaggregat kippen. Beim Akkudoktorforum habe ich eine interessante Anlage gesehen: Neubau 2022, kein Netzanschluss, 12 kW PV, 48 kWh Akku .... er rechnet mit etwa 150 kWh pro Jahr aus dem Notstromaggregat. Vielleicht könnte er ja die Sommerüberschüsse für die Destillation der nötigen Liter Alk nutzen ;-)

Das durfte ich erst einem Kunden vorrechnen, welcher ein Süd und ein Westdach hat. Der ist mir mit dem Typen auch gekommen.
Wenn er am Berghang ist, keine Nebel hat, im Winter Wolkenlos...die 12 kWp Anlage macht im Winter nun mal an machen Tagen nur 2 bis 3 Kw und das auch mal 3 Wochen lang.
2022 gebaut, heisst: Keine Erfahrungswerte.
Ich wünsche dem Typ dass das funktionert.

Einem Freund, oder Kunden kann ich das nicht empfehlen, ausser er ist Schmerzbefreit, liegt aber immer an der jeweiligen Lage.

Der Speicher reagiert nämlich auf höhere Ströme als 48V System mit Spannungseinbrüchen, wenn er Last bringen soll und schon leerer ist.

150 kW aus dem Generator, ich wünsche es Ihm.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Ioniq1234 hat geschrieben: Ist das nicht etwas übertrieben? Für das Geld bekomme ich ja schon ein BEV mit größerem Akku.
Ja, ich finde es auch übertrieben. Ich habe auch keine Ahnung, warum PV-Speicher so viel teurer sind, aber die Preise sind so.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Es geht deutlich billiger als 1000 Euro pro kWh, wieviel billiger hängt davon ab, wie viel man basteln will. Beim Akkudoktor sind viele Projekte dabei, die mit Zellen aus China bei um die 300 Euro pro kWh all in liegen.

Brauchen wir billige Batteriespeicher für PV? Ja, also Elektroauto kaufen, für Technologieentwicklung sorgen und Hybride links liegen lassen ....
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Mein Nachbar…ein verpeilter netter Kunstlehrer…sammelt gern Regenwasser. Nach einer langen Trockenphase hat er sich gut vorbereitet auf einen Gewittersturm. Jedes Gefäß…Badewanne…Mörteleimer und „die“ Regentonne wurde befüllt. Tatsächlich haben einige Pflanzen überlebt…bis der der Hagel einschlug.

In der jetztigen Situation kann der Akku des PKWs ca 9 Monate freiräume Schaffen …“Zwischenspeichern“….Langzeitspeicher entlasten. Ähnliches passiert auch bei Hochwasserschutz mit den Mooren, Schwammflächen, Rückhaltebecken. Brechende Staumauern sind nicht gewünscht.
Für die Restzeit: Wenige Sonnenstunden müssen optimal eingefangen werden….mal morgens ….mal mittags….oder nur minimal bei Nebel und Hintergrundstrahlung.


Die Nutzung der Mobiltät in die Jahreszeit mit hoher Eigenstromquote ist auch ein Beitrag die Bilanz aufzupolieren. Konzept Winterschlaf…Millionen Jahre alt.
Zuletzt geändert von Blue shadow am Fr 22. Jul 2022, 07:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@hgerhauser: Ich habe mit 800 € pro kWh gerechnet. Klar kann man durch Selbermachen Geld sparen, aber nur eine Minderheit der Kunden hat Kenntnisse und Muße dazu, abgesehen von Fragen nach der Sicherheit (Stromunfälle und Brandgefahr).
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Dr Backe…au Backe. Habe mich letztens über Seine Kostenbilanz aufgeregt. Seine Aufstellung war mit Preisen versehen (Bestellungen aus 2021- vor der Krise). Sein Rat …abwarten bis sich die Preise beruhigt haben. Haben Sie das? Was nützen günstige Preise, wenn Ausverkauft oder erst 2025 geliefert wird.

Kleinteilige Lösungen wie Balkonkraftwerk ….Powerbank sind teilweise nicht mal mehr bestellbar. Kontainerstau?

Auf dem Hof stehen einige kWh rum ….15+5+31+77…nutzbar von der Stange ohne Zusatzinvest…..Kia ev6. Die anderen bleiben „einweg“ Speicher und dienen nur der Bewegung.

Vom Kia sind von den 77 kWh immerhin 80% entnehmbar. Wenn VW mit V2X kommt, sind nur wenige Hübe möglich und ganz sicher nur wenige kWh frei Verfügbar. Tesla rein garnix.

Wunderwaffe…outlander phev….BHKW auf Räder.

OT…Spiegel schreibt gerade….Mieter seien verpflichtet die Wohnung zu heizen? Das ist doch BS, oder?
So gibt es derzeit nach Angaben des Ministeriums vertragliche Verpflichtungen, eine Mindesttemperatur in gemieteten Räumen aufrechtzuerhalten. Wenn Mieterinnen und Mieter weniger heizen wollen, verstoßen sie gegen Mietverträge. Diese Verpflichtungen sollen vorübergehend ausgesetzt werden, damit Mieterinnen und Mieter, die die Heizung herunterdrehen wollen, dies auch tun dürfen. Zudem sollen Eigentümer von Gasheizungen einen Heizungscheck machen müssen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/energ ... 287f28c475

Kenne nur die Verpflichtung des Vermieters, die Heizung und Temperatur zu gewährleisten. Gern genutzt bei Heuschrecken um zu entmieten.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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Bisher habe ich auch alle Solarteuerangebote abgelehnt. 1000 Euro pro kWh gibt bei 5000 Zyklen 20 Cent pro kWh plus ca zehn Cent für entgangene Einspeisevergütung (einschließlich Speicherverluste) und bei 250 Zyklen pro Jahr dauert es 20 Jahre, um auf 5000 Zyklen zu kommen.
Zwei bis drei Jahre mit Strompreisen von 50 Cent (noch zahle ich 27 Cent minus Awattar Sync Bonus) reichen da in der Tat nicht wirklich.
Bei 300 Euro pro kWh sieht das wieder anders aus, weil man da die Batterie in drei Jahren effektiv abbezahlt hat:
Strompreis von 50 Cent minus 10 Cent Einspeisevergütung mit Verlusten berücksichtigt = 40 Cent.
40 Cent mal 250 Zyklen pro Jahr = 100 Euro
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