E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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iOnier hat geschrieben: Das verstehe ich nicht. Ich vermeide doch gerade den Einsatz "ungünstiger" Regelenergie.
Ja, deswegen ist es auch niedriger als das Regelenergiemittel. Aber nicht zwangsläufig niedriger als der Strommix.

Beispiel:
14 Uhr, Sonnenschein und leichter Wind: Der Strommix hat 300 g CO2 /kWh, aber die EE reichen nicht aus, um den Energiebedarf zu decken. Grenzkraftwerk ist ein Steinkohlekraftwerk mit 700 g CO2 / kWh. Wenn du jetzt dein Auto lädst, ist das dein CO2-Fußabdruck.

19 Uhr, Sonne ist untergegangen, kaum noch Wind, der Strommix hat 600 g CO2 / kWh. Der aktuelle Verbrauch ist erheblich höher als die EE-Produktion, sodass auch Braunkohlekraftwerke auf Hochtouren laufen. Das Grenzkraftwerk ist ein Braunkohlekraftwerk mit 1100 g CO2 / kWh. Wenn ich jetzt lade, ist mein Fußabdruck 1100 g CO2 / kWh.

Ich spare natürlich Regelenergie, wenn ich um 14 Uhr geladen habe statt um 19 Uhr. Aber dennoch: Mit 700 g CO2 liegt er immer noch über den 300 g des Strommixes zur selben Zeit und sogar über den 600 g des Strommixes am Abend.
- meine PV geht nicht in die 70% Einspeisebegrenzung (so ziemlich die schlechteste Form negativer Regelenergie: Abregelung von EE), wenn ich mittags bei Sonnenschein lade
Einspeisebegrenzung ist ein Sonderfall. Das ist für mich keine Regelenergie, weil sie pauschal unabhängig von der jeweiligen Lage am Strommarkt gekappt wird. Wer den Überschuss der 70-%-Regelung nutzt, lädt immer klimaneutral! Das nützt aber nur denen, die eine PV mit dieser Regelung haben, und bei denen diese auch ausreicht, um das Auto zu laden. Das sind nicht viele.
- und da ich eben nicht zu Zeiten lade, zu denen "sowieso" positive Regelenergie gebraucht wird, mindere ich auch den Bedarf an positiver Regelenergie.
Ja, natürlich gibt es solche Szenarien. Das sagte ich ja auch: Es kann durchaus sein, dass der CO2-Fußabdruck auch mal Null ist, weil das Grenzkraftwerk ein Solarfeld oder eine Windturbine ist. Nur weiß das niemand so genau, und es ist bislang noch nicht der Regel- sondern der Ausnahmefall. Erst mit steigendem Ausbau der EE werden diese Fälle erheblich häufiger.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Wenn man einen Stromverbraucher einschaltet wird der Strom für alle dreckiger, ich sehe nicht ein, warum das gerade nur auf die Elektrofahrzeuge gerechnet wird und nicht auf alle. Und wenn auf alle, kann es gar nicht deinen 800g entsprechen weil ja sonst in Summe bei deiner Rechnung viel zu viel herauskommen würde.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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A.Q. hat geschrieben: 19 Uhr, Sonne ist untergegangen, kaum noch Wind, der Strommix hat 600 g CO2 / kWh. Der aktuelle Verbrauch ist erheblich höher als die EE-Produktion, sodass auch Braunkohlekraftwerke auf Hochtouren laufen. Das Grenzkraftwerk ist ein Braunkohlekraftwerk mit 1100 g CO2 / kWh. Wenn ich jetzt lade, ist mein Fußabdruck 1100 g CO2 / kWh.
Die Erzeugerstatistiken sagen aber was anderes. Gegen 19-21 Uhr speisen derzeit die Pumpspeicher am meisten an Regelenergie ein. Ja auch Kohle wird Abends etwas hochgefahren. Der Emmisionsfaktor um die Zeit liegt aber trotzdem "nur" bei 550g. Zum Beispiel gestern Abend.

Daher ist es unseriös dem BEV die vollen 1100g zuzuordnen.

Aber diese ganze Rechnerei mit Grenzstrom und so weiter ist ohnehin blödsinnig. Dann dürfte man Abends auch nicht mit dem ICE oder der Straßenbahn fahren. Und schon gar nicht was warmes zu essen machen. ;)

https://www.agora-energiewende.de/servi ... 022/today/

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

LeakMunde
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A.Q. hat geschrieben: 14 Uhr, Sonnenschein und leichter Wind: Der Strommix hat 300 g CO2 /kWh, aber die EE reichen nicht aus, um den Energiebedarf zu decken. Grenzkraftwerk ist ein Steinkohlekraftwerk mit 700 g CO2 / kWh. Wenn du jetzt dein Auto lädst, ist das dein CO2-Fußabdruck.

19 Uhr, Sonne ist untergegangen, kaum noch Wind, der Strommix hat 600 g CO2 / kWh. Der aktuelle Verbrauch ist erheblich höher als die EE-Produktion, sodass auch Braunkohlekraftwerke auf Hochtouren laufen. Das Grenzkraftwerk ist ein Braunkohlekraftwerk mit 1100 g CO2 / kWh. Wenn ich jetzt lade, ist mein Fußabdruck 1100 g CO2 / kWh.
Diese Betrachtung ist mMn absolut nicht sinnvoll und zum anderen ist das Beispiel wenig plausibel.

Im Groben gilt dieses Preisgefüge: Braunkohle ist billiger als Steinkohle und Steinkohle ist billiger als Gas.
Und zusätzlich: Bei viel EE ist der Börsenstrompreis niedrig.

Das bedeutet also für das obige Beispiel, um 14 Uhr ist der Börsenstrompreis niedrig und um 19 Uhr hoch. Bei niedrigem Börsenstrompreis ist das Grenzkraftwerk eins mit niedrigem Preis. Also um 14 Uhr eher das Braunkohlekraftwerk mit 1100 g CO2 / kWh. Bei höherem Börsenstrompreis kommt der Grenzstrom hingegen von einem teureren Kraftwerk. Also um 19 Uhr eher von einem Gaskraftwerk mit 500 g CO2 / kWh.

Nach dieser Betrachtung sollte man also eher bei einem Strommix mit durchschnittlich 600 g CO2 / kWh (19 Uhr) laden, als zu Zeiten mit 300 g CO2 /kWh (14 Uhr).
Zur Minimierung des CO2 Ausstoßes ist das offensichtlich Unsinn.
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Bitteschön ;)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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Wenn jemand eine eigene Solaranlage hat dann ist es absurd demjenigen das Laden mit dem Ausstoß des Grenzkraftwerks zu berechnen. Wenn ich in Vorleistung gegangen bin und mir für viel Geld eine PV auf's Dach schrauben hab lassen, dann ist derjenige, der Buhmann, der Strom verbraucht obwohl er keine Solaranlage auf dem Dach hat und der sollte sich überlegen ob er wirklich kochen muß und Strom zum CO²-Preis des Grenzkraftwerks verbrauchen. Und diese Betrachtung ist unabhängig von der 70-%-Einspeiseabregelung o.ä!

Die Argumentation mit den Grenzkraftwerken ist in Sachen Energiewende nur zu einem zu gebrauchen: zur Argumentation so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen solange wir noch nicht genug EE im Stromnetz haben. Ansonsten könnten wir hier auch noch diskutieren, ob man bei dem Wasserkraft-Strom aus Norwegen wirklich 0 g CO²/kWh annehmen kann oder ob man nicht den Ausstoß des Braunkohlekraftwerks zugrunde legen muß, das nicht abgeregelt werden konnte und deshalb seinen Strom nach Norwegen exportieren mußte.

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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AbRiNgOi hat geschrieben: Wenn man einen Stromverbraucher einschaltet wird der Strom für alle dreckiger, ich sehe nicht ein, warum das gerade nur auf die Elektrofahrzeuge gerechnet wird und nicht auf alle.
Natürlich nciht, dass gilt für jeden Stromverbrauch. Egal, ob ich nun das Auto lade oder den Wäschetrockner anschmeiße.
Und wenn auf alle, kann es gar nicht deinen 800g entsprechen weil ja sonst in Summe bei deiner Rechnung viel zu viel herauskommen würde.
Doch, kann es.

Ein Beispiel, das ich in ähnlicher Form schon einmal gebracht habe: Eine Runde von 10 Leuten sitzt im Restaurant, und nach dem Essen will jeder noch einen Wodka trinken. Der Wirt hat aber nur noch Wodka für 9 Gläser da. Er sagt: "Ich kann noch den Azubi zur Tanke schicken, damit er Wodka kauft. Aber dieser Service kostet Aufpreis, ich muss das zehnte Glas mit 10 € berechnen und nicht mit 2 € wie sonst." Den noch vorhandenen Wodka auf 10 Gläser zu verteilen verbietet ihm die Eichverordnung.

Jetzt hat jeder der 10 anwesenden Gäste die Möglichkeit, mit einer Verzichtsentscheidung die Rechnung um 10 € zu senken bzw. mit einer Entscheidung für den Wodka um 10 € zu erhöhen. Dennoch muss die Gästegemeinschaft dann nicht 100 € oder 90 € für die Wodkas bezahlen, sondern nur 18 oder 28 €.
Ioniq1234 hat geschrieben: Die Erzeugerstatistiken sagen aber was anderes. (...) Daher ist es unseriös dem BEV die vollen 1100g zuzuordnen.
LeakMunde hat geschrieben: ... ist das Beispiel wenig plausibel. (...) Braunkohle ist billiger als Steinkohle und Steinkohle ist billiger als Gas.
Das war doch nur ein Beispiel, um zu zeigen, dass der Strommix nicht die relevante Größe ist. Es ist doch egal, ob das jetzt genauso zutrifft, es geht ums Prinzip. Ich hatte ja schon einmal geschrieben, dass es schade ist, dass die ökologische und die finanzielle Merit Order nicht übereinstimmen. Das versucht man ja mit CO2-Zertifikaten zu korrigieren, aber noch nicht ausreichend.
Nach dieser Betrachtung sollte man also eher bei einem Strommix mit durchschnittlich 600 g CO2 / kWh (19 Uhr) laden, als zu Zeiten mit 300 g CO2 /kWh (14 Uhr).
Zur Minimierung des CO2 Ausstoßes ist das offensichtlich Unsinn.
Warum ist das offensichtlich Unsinn? Wenn es tatsächlich so ist, dass der Grenz-CO2-Ausstoß um 14 Uhr größer ist als um 19 Uhr, weil sich die Steinkohle erst abends rechnet, dann ist es auch tatsächlich umweltfreundlicher, abends zu laden.
MaXx.Grr hat geschrieben: Wenn jemand eine eigene Solaranlage hat dann ist es absurd demjenigen das Laden mit dem Ausstoß des Grenzkraftwerks zu berechnen. Wenn ich in Vorleistung gegangen bin und mir für viel Geld eine PV auf's Dach schrauben hab lassen, dann ist derjenige, der Buhmann, der Strom verbraucht obwohl er keine Solaranlage auf dem Dach hat und der sollte sich überlegen ob er wirklich kochen muß und Strom zum CO²-Preis des Grenzkraftwerks verbrauchen. Und diese Betrachtung ist unabhängig von der 70-%-Einspeiseabregelung o.ä!
Erst einmal ist für mich überhaupt niemand ein "Buhmann", erst recht nicht, wenn er lediglich Essen kocht.
Derjenige mit der PV-Anlage hat in dem Moment einen großen Beitrag zur THG-Reduktion geleistet, in dem er seine Anlage ans Netz anschließt. Aber wenn er dann später Strom verbraucht, ist dieser Stromverbrauch dennoch genauso umweltschädlich wie der seines Nachbarn ohne PV (mit den kleinen Ausnahmen 70-%-Abschöpfung und verringerte Netzverluste).
Die Argumentation mit den Grenzkraftwerken ist in Sachen Energiewende nur zu einem zu gebrauchen: zur Argumentation so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen solange wir noch nicht genug EE im Stromnetz haben.
Genau! Das ist auch alles, was ich damit sagen will: Man muss sich bewusst machen, wenn man das Auto lädt, den Saunaofen anschmeißt oder die Wäsche in den Trockner räumt, dass solange kein EE-Überschuss vorhanden ist, jede entbehrliche kWh, die wir trotzdem verbrauchen, meistens deutlich mehr CO2 verursacht als der aktuelle Strommix. Auch mit PV auf dem Dach und Ökostromvertrag ist man da nicht fein raus, so leid es mir tut.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

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@MaXx.Grr Das mit dem "Silbertablett", also Seiten wie electricitymap.org und alle anderen genannten, ist genau der Punkt den @A.Q. angesprochen hat und wo ich selbst auch nicht mehr weiß, welche Größe nun real vorherrscht.

Was ist der reale Netz-Mix nun, was muss für die Nutzung elektrischer Verbraucher, wie es ein BEV wäre, nun gewertet werden um die Realität abzubilden?

Zeigen diese CO2-Übersichts-Webseiten wirklich die Realität zum entsprechenden Zeitpunkt?

Wenn ich A.Q. richtig verstehe, geht es darum, dass es z.T. sein kann, dass CO2-technisch widersinnige Technologien genutzt werden, je nach dem was wirtschaftlicher erscheint und dadurch zu EE-Spitzenzeiten (Marktpreise sind unten), die CO2-intensivere Braunkohle verfeuert wird, anstelle der Steinkohle oder Gas.

Um ehrlich zu sein, steige ich in dieser Tiefe nicht durch, was im Energiemarkt geschieht und was die Auswirkungen davon sind.

Allgemein wäre der Jahresdurchschnittswert eine Größe, aber eine durchschnittliche eben. PV-Direkt-Nutzer liegen hier um den Faktor 10 (ca. 40-50g CO2/kWh) deutlich darunter - wenn wiederum nicht direkt ins Netz eingespeißt wird und dann wiederum "aus dem Netz" Haus, Hof und Auto versorgt wird.

Zudem was bedeutet der Kernenergieausstieg, wenn wir die wegfallenden 13% ausgleichen müssen, das mangelnde Erdgas und das Wieder-hoch-fahren der Kohlekraft auf längere Sicht hin - wann kommen CO2-reduzierende Alternativen?

Eigenheimbesitzer haben es hier einfacher, PV zu installieren, aber in gleicher Weise wird das (vermute ich) nicht die Masse der Autofahrenden ausmachen.

Das Spannungsfeld liegt also aus der Anzahl derer, die die Möglichkeit haben, direkter von EE-Stromquellen zu profitieren und denen, die vom Netz abhängig wären.

_ Energiepool 2022
ench22.JPG
Quelle: https://energy-charts.info/charts/energ ... &year=2022

_ Energiepool 2021
ench21.JPG
Quelle: https://energy-charts.info/charts/energ ... &year=2021
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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LeakMunde hat geschrieben:
Das bedeutet also für das obige Beispiel, um 14 Uhr ist der Börsenstrompreis niedrig und um 19 Uhr hoch. Bei niedrigem Börsenstrompreis ist das Grenzkraftwerk eins mit niedrigem Preis. Also um 14 Uhr eher das Braunkohlekraftwerk mit 1100 g CO2 / kWh. Bei höherem Börsenstrompreis kommt der Grenzstrom hingegen von einem teureren Kraftwerk. Also um 19 Uhr eher von einem Gaskraftwerk mit 500 g CO2 / kWh.
https://windeurope.org/about-wind/daily ... ricity-mix#

Wenn man 14 Uhr und 19 Uhr vergleicht, kommt der extra Strom tatsächlich größtenteils aus Wasser und Erdgas und nur etwa ein Fünftel ist Kohle.

Der Haken bei der Sache ist, dass (Speicher)wasser begrenzt da ist, (Pump)speicher auch wieder aufgefüllt werden müssen und Erdgas zur Zeit auch sehr begrenzt verfügbar ist.

Der (Pump)speicher wird dann nachts mit billigem Braunkohlestrom gefüllt (wobei der bei jetzigen CO2 Preisen so billig auch wieder nicht ist) und es kommen noch die Pumpverluste oben drauf.

Bei begrenzter Erdgasmenge ist es auch so, dass die Gasturbinen, die abends mit 40% Wirkungsgrad angeworfen werden, Erdgas brauchen, welches später fehlt, um im effizienteren GuD Strom zu erzeugen. Hat man insgesamt nur z.B. 100 TWh Gas für die Stromerzeugung übrig, dann bedeutet die Erzeugung mit 40% Wirkungsgrad statt 60%, dass 20 TWh Strom anderweitig erzeugt werden müssen (60 TWh Strom aus 100 TWh Erdgas mit GuD aber nur 40 TWh Strom aus 100 TWh Erdgas mit Spitzenlastgasturbine). In der jetzigen Situation wird das wahrscheinlich Kohle oder Öl sein.
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Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

Ioniq1234
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Man kann natürlich die Rechnung auch ganz anders machen.

In der Mittagssonne pumpen die Pumpspeicher ihr Wasser hoch. Gegen 17 Uhr haben die ersten Werke wieder eingespeist und fahren weiter hoch. In der Spitze bis über 7 GW. Die müssen die oberen Speicher auch schnell leer bekommen, da die in der Nacht wider hochpumpen wollen, wenn der Preis fällt.

Also sorgt jedes BEV, welches Abends ansteckt, dafür, dass die Pumpspeicher effektiver laufen können. Und genaugenommen lädt man Sonnenstrom von der Mittagssonne.


Das ist natürlich alles etwas weit hergeholt. Auch auch nicht weiter als die Mähr mit dem Kohlestrom am Abend.

Re: E-Mobilität - Wie nachhaltig ist sie wirklich?

hgerhauser
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adauris hat geschrieben:
Zudem was bedeutet der Kernenergieausstieg, wenn wir die wegfallenden 13% ausgleichen müssen, das mangelnde Erdgas und das Wieder-hoch-fahren der Kohlekraft auf längere Sicht hin - wann kommen CO2-reduzierende Alternativen?
Bis 2030 sollen 200 GW PV stehen und da muss dann auch genug an flexiblen Verbrauchern / Batterien da sein, dass nicht an Tagen wie gestern dann über 50 GW abgeregelt werden müssten.

Also, wenn es um die Entscheidung Elektroauto oder Hybrid kaufen geht: CO2 / 100 km mit Null beim Elektroauto rechnen und fertig.

Wenn es darum geht, ob man jetzt mit bestehendem Elektroauto einen 1000 km Urlaub macht, oder jetzt mit bestehendem Hybridauto 160 km/h fahren möchte statt 130 km/h, Grenzwertbetrachtung nehmen: der Strom fürs Elektroauto kommt aus Braunkohle mit 1100 g CO2 / kWh und der Diesel für den Plug-in Hybrid kommt aus Teersanden bzw, der Biodieselanteil aus neuen Palmölplantagen in Indonesien, für die Urwald mit Riesenemissionen gerodet wurde.
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