Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

HYDRO
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Hallo zusammen.

Es hätte so schön sein können. Mein ZE Maxi, übernommen 5/2012 hat bis kurz vor Ablauf des 5. Jahres, also bis April 2017 richtig Spaß gemacht.

Die kleinen Kinderkrankheiten mit der Servobremse habe ich verständnisvoll weggesteckt. Schließlich gehöre ich ja zu den Pionieren.

Die versprochenen 170 km Reichweite habe ich ebenso verständnisvoll lächelnd dahingestellt sein lassen. Bei meinen geographischen Verhältnissen habe ich aus einer Ladung ca 135 km geholt, da war ich sehr zufrieden.

Aber dann, im April 2017 blieb der Wagen mit einem kurzgeschlossenen Antriebsmotor liegen.

Als der Wagen aus der Reparatur zurückkam war es vorbei mit der Freude.

Zum Einen stellten meine Frau und ich unabhängig voneinander fest, daß er im E-Modus "keine Wurst mehr vom Teller zog" und auch war wohl das Programm geändert worden, da der E-Modus nicht mehr über den Kickdown auszuschalten war. Das ist lästig, denn kurze Sprints bei Kickdown kann man nicht mehr ordentlich dosieren weil er nach Rücknahme des Fahrpedals sofort wieder in den E-Modus zurückfällt und gleich anfängt zu verhungern.

Das Alles hätten wir noch verkraftet, aber schon im Frühjahr letzten Jahres habe ich bemerkt, daß ich mit einer Ladung nicht mehr die 135 km erreiche und im Lauf des Sommers habe ich bei ausgedehnten Testfahrten bei 20°C und höher, letztlich kaum mehr 90 km aus einer Ladung geholt.

Eine Messung der Ladekapazität ergab angeblich 90% Ladekapazität.

Mir als erfahrenem KFz-Meister und in der Energiebranche tätig, erschließt sich nun nicht, wie bei 90% Ladekapazität bei günstigen Betriebstemperaturen nur 90 km herauskommen können, wenn bei 100% im Auslieferungszustand bis zu 170 km möglich sein sollen.

90 km sind ja fast nur 50%.

Nun habe ich das ganze reklamiert und mit Kündigung des Mietvertrages gedroht.

Die lapidare Antwort von RCI Banque ist, daß der Hersteller 75% Ladekapazität garantiert.

Dabei handelt es sich wohlgemerkt um die Ladekapazität, also die Fähigkeit der Traktionsbatterie, Energie aufzunehmen und nicht um deren Fähigkeit, diese Ladung auch wieder effektiv abzugeben.

Heißt für mich im Klartext: Solange die Batterie noch 75% Aufnahmekapazität hat, ist es wurscht wie viele km ich davon wieder herausbekomme und wenn das nur noch 50 km sind, hab ich halt Pech gehabt.

Ich fühle mich von Renault getäuscht, denn für mich als Kunden ist maßgeblich, wie viele km ich aus einer Ladung bekomme und nicht wieviel Energie ich in die Batterie liefern muß.

Außerdem habe ich als Physiker große Fragezeichen über dem Kopf bei der Vorstellung, daß die Aufnahmekapazität einer Batterie nicht mit wenigen Prozent Abweichung gleich der Abgabekapazität sein soll. Das nehme ich RCI auch noch nicht ganz ab.

Nur bin ich mit meinem Problem ganz allein auf hoher See. Die Werkstatt kann nichts machen obwohl sie mir gerne helfen würde und Renault rührt sich nicht und sagt, dann solle ich die Batterie halt ausbauen lassen.

Wenn ich so weiter mache kann ich davon ausgehen das die Traktionsbatterie nie ausgetauscht wird und ich mit dem Fahrzeug praktisch nichts mehr anfangen kann

Das Ende vom Lied wird sein daß ich nie wieder ein Elektrofahrzeug anschaffen werde, denn ich weiß was mir früher oder später blüht und Renault wird dann auch als Lieferant für meine Flotte in Zukunft ausfallen.

Also - Wer hat Erfahrungen oder Anregungen?

Vielleicht gibt es ja Lösungen?
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Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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  • Michael_Ohl
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Meine Erfahrung mit den Kangoo maxi ZE ist bis jetzt, das es jeden Winter zu stärkeren Einbrüchen der Reichweite kommt, sich aber bei steigenden Temperaturen auch fast vollständig erholt. Ich fahre nie im ECO Modus, habe jetzt 75000km auf den Zähler und komme i Moment etwa 90km weit. Im letzten Sommer konnte ich auf der Landstraße noch 130km schaffen.
Beim letzten Meckern gab es ein Software upgrade, das mehr Kapazität freigeschaltet hat.

mfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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Ist denn der angezeigte Verbrauch in etwa gleich geblieben?
Kannst Du einmal die entnehmbare Energie bestimmen? (Voll laden, bis nahe 0 leerfahren und dann den angezeigten Verbrauch mit den gefahrenen Kilometern) multiplizieren.

Ich kann das mit dem Argument der Aufnahmekapazität auch nicht verstehen, schließlich ist ja die zum Fahren nutzbare Kapazität entscheidend. Z.B. im Falle von unterschiedlich gealterten Zellen im Akkupack, wird solange geladen, bis diese schwächsten voll sind. Danach wird die Energie, die hier nicht mehr hineinpasst vom BMS in Wärme verbraten, bis auch die gesündesten Zellen vollgeladen sind.
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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Wie ermittel Röno denn die Aufnahmekapazität? :roll:
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

HYDRO
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Michael_Ohl hat geschrieben:Meine Erfahrung mit den Kangoo maxi ZE ist bis jetzt, das es jeden Winter zu stärkeren Einbrüchen der Reichweite kommt, sich aber bei steigenden Temperaturen auch fast vollständig erholt. Ich fahre nie im ECO Modus, habe jetzt 75000km auf den Zähler und komme i Moment etwa 90km weit. Im letzten Sommer konnte ich auf der Landstraße noch 130km schaffen.
Beim letzten Meckern gab es ein Software upgrade, das mehr Kapazität freigeschaltet hat.

mfG
Michael
Danke Michael!

Die Leistungseinbrüche im Winter sind ja normal. Wenn die OAT unter 10°C sinkt läßt die Kapazität naturgemäß nach. Ich habe das Fahrzeug nie im Winter gefahren da es keine Standheizung hat und bei Minustemperaturen wie bei uns auf der schwäbischen Alb unerträglich ist. Von November bis März stand es immer in der Halle. Die Reichweite war dann zunächst geringer, hat sich aber - wie Du auch schreibst, immer wieder auf ca. 130km erholt - außer letzten Sommer.

Du hast ungefähr doppelt so viele Kilometer drauf wie ich. Wie alt ist denn Dein Fahrzeug?

Und bei wem hast Du gemeckert, damit es ein Update gab?

Grüßle!

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

HYDRO
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E-lmo hat geschrieben:Ist denn der angezeigte Verbrauch in etwa gleich geblieben?
Kannst Du einmal die entnehmbare Energie bestimmen? (Voll laden, bis nahe 0 leerfahren und dann den angezeigten Verbrauch mit den gefahrenen Kilometern) multiplizieren.

Ich kann das mit dem Argument der Aufnahmekapazität auch nicht verstehen, schließlich ist ja die zum Fahren nutzbare Kapazität entscheidend. Z.B. im Falle von unterschiedlich gealterten Zellen im Akkupack, wird solange geladen, bis diese schwächsten voll sind. Danach wird die Energie, die hier nicht mehr hineinpasst vom BMS in Wärme verbraten, bis auch die gesündesten Zellen vollgeladen sind.
Guter Tip!

Ich muß das mal prüfen. Gegenwärtig nutze ich das Fzg. nicht da es keine Standheizung hat und von November bis März in der Halle steht.

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

HYDRO
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eDEVIL hat geschrieben:Wie ermittel Röno denn die Aufnahmekapazität? :roll:
Tja... Gute Frage :?

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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E-lmo hat geschrieben:Ist denn der angezeigte Verbrauch in etwa gleich geblieben?
Kannst Du einmal die entnehmbare Energie bestimmen? (Voll laden, bis nahe 0 leerfahren und dann den angezeigten Verbrauch mit den gefahrenen Kilometern) multiplizieren.

Ich kann das mit dem Argument der Aufnahmekapazität auch nicht verstehen, schließlich ist ja die zum Fahren nutzbare Kapazität entscheidend. Z.B. im Falle von unterschiedlich gealterten Zellen im Akkupack, wird solange geladen, bis diese schwächsten voll sind. Danach wird die Energie, die hier nicht mehr hineinpasst vom BMS in Wärme verbraten, bis auch die gesündesten Zellen vollgeladen sind.

Ähm,
vom Prinzip her ja, allerdings reden wir über vielleicht 1% maximal an Ladungsunterschieden die das BMS innerhalb eines vollen Ladezyklus ausgleichen könnte. Die gängigen BMS werden oft bei ihrer Fähigkeit Ladungsunterschiede auszugleichen ziemlich überbewertet. Leider werden aus Kostengründen keine aktiven BMS von den Herstellern eingebaut, die würden allerdings dann auch wieder schwache Zellen bei der Entladung stützen. Also nicht so einfach das Ganze .
Der Normalfall ist deshalb , dass aus einem Akku auch wieder die Amperestunden herauskommen die hineingeladen wurden. Erhöhte Innenwiderstände bei der Entladung können allerdings durch defekte Zellen auftreten. In diesem Fall läge allerdings schon ein Akkudefekt vor und der müsste eigentlich über das Datenlogging und BMS diagnostiziert werden können.

VG:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

Helfried
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HYDRO hat geschrieben:Gegenwärtig nutze ich das Fzg. nicht da es keine Standheizung hat und von November bis März in der Halle steht.
Wow, du lässt den Akku echt fast ein halbes Jahr ungenutzt rumliegen? Das wird seinen frühen Tod bedeuten.

Die Zellen wollen benutzt werden. Idealerweise freilich nicht im rauhen Alltag, aber wenigstens ein bisschen.

Re: Sehr Schade Renault! Erfahrung mit Batterieladekapazität

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HYDRO, bei dir verstehe ich jetzt so Einiges aus dein Postings nicht.

Du berichtest hier über Erfahrungen, das Fahrzeug steht aber den ganzen Winter über herum ?

Du bist jetzt Kfz-Meister, Physiker oder Energieanlagentechniker oder gar Alles zusammen ?
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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