Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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Moin zusammen,

Die Ausgabe 43 gibt es schon seit ein paar Tagen - konnte aber im Forum keinen Verweis darauf finden...
Online http://www.spiegel.de/spiegel/elektroau ... 74245.html ist der Schund zahlungspflichtig. Ich hab's mir geleistet... es lohnt absolut nicht. :evil:

Der Spiegel-Redakteur Christian Wüst stellt die E-Mobilität wieder mal als "Märchen" dar und es wird der Zusammenbruch des Netzes prophezeit. Bringe mal ein paar Highlights:
Ohne das Aufladen des Fahrzeugs im privaten Haushalt kann Elektromobilität nicht funktionieren
Da beweisen hier aber SEHR viele, daß,dem nicht so ist! :lol:
die anderen, und das sind durchaus einige Millionen Bürger, könnten bald E-Mobilisten werden.
Der Author meint ausschließlich Leute mit eigenem Stellplatz... "bald" klingt so schnell... als wenn übernacht einige Millionen dazukommen :?
[...] Kabel, so dünn wie Bleistiftminen [...]
Das ist verallgemeinert dargestellt und ein komplett unqualifizierter Vergleich. Konkrete Werte fehlen, hier wird mit der Phantasie der Leser gespielt! :cry: Dabei kann eine Mine durchaus 2,5mm Durchmesser haben (also grob 4mm2) und das sollte für 11kW gut sein!

Es folgt eine Abhandlung über Kabelalterung in Verbindung mit Erwärmung:
passiert es unentwegt, entsteht ein volkswirtschaftliches Desaster.
Wieder keine konkrete Aussage, aber die Verbindung von "Laden eines E-Autos" mit "volkswirtschaftliches Desaster" ist hergestellt :roll:

Es wird dann noch ein "Stromexperte" Herr Breuer von Innogy genannt, der im massenhaftem Durchbruch der E-Mobilität eine Zerreißprobe des Niederspanungsnetzes sieht. Daß es nicht sofort passiert, darauf wird nur in einem Nebensatz eingegangen und man beschreibt das "Smart Operator" System von Innogy, welches offenbar Spitzen abfedern soll. Ein positiver Versuch, aber der rückt das negative Bild nicht gerade.

Weiter am Ende dann:
Fest steht, daß das Schnelladen von Autobatterien im eigenen Haushalt ein exotische Luxus bleiben dürfte.
Thema verfehlt! Im eigenen Haushalt sollte das für die Meisten auch gar kein Ziel sein.


Das verlinkte Video, wo Herr Wüst über die Nachteile herzieht, ist ebenfalls "ohne Worte". Ein Beispiel: "Wenn Sie die Batterie 'zu doll' laden, dann geht sie kaputt. Geht die Batterie kaputt, dann haben Sie einen Totalschaden im Elektroauto, denn die Batterie ist das teuerste Bauteil..." Oh Gott. Was für eine Logik!
Was soll der Quatsch, Herr Wüst?!?
Er geht dann auf Wasserstoff als Energiequelle ein, wo "3/4 der Energie von der Quelle bis zum Rad verloren geht". Und beim Verbrenner???

Weiteres erspare ich uns mal.

Ohne Worte...! :evil: :evil:

Sehr schade. Hier wurde wieder eine Möglichkeit verfehlt, positive Aspekte zu setzen. Statt dessen wird ein durchweg negatives Bild gemalt. Bin sehr enttäuscht.

Grüße,
Matthias
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Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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Da macht der Herr wohl seinem Namen alle Ehre. Werde diesen Schund nicht auch noch finanziell unterstützen, daher laube ich das mal alles ungesehen.
Der Vorgang ist dem Betroffenen, Vorstandsmitglied eines großen deutschen Autokonzerns, unangenehm genug; deshalb erzählt er darüber mit der Bitte um Diskretion.
Aha und deswegen wird das ja auch öffentlich breit getretet vom Redakteur - so, so...

Und ein eAuto ohne 22kW zu Hause ist auch überhaut nicht verwendebar - wer hält es denn länger als 2h zu Hause aus?
Lastmanagement wurde auch noch nicht erfunden... :roll:
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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Naja, so schlimm ist es jetzt auch nicht.
Interessant finde ich halt immer die Prämisse, dass sich von Heute auf Morgen Millionen von Häusle-Besitzern Elektroautos kaufen und diese zuhause laden wollen...
Ein deutsches Auto ist im Schnitt etwas älter als 9 Jahre, von daher kann man davon ausgehen, dass ein solches Fahrzeug nach 6-7 Jahren ausgetauscht wird. Selbst wenn man 2025 die Neuzulassung von Verbrennern verbieten würde, hätten die Leute bis mindestens 2040 Verbrenner im Einsatz.
Also mehr als genügend Zeit, die Netze zu ertüchtigen. Müssen sie eh machen, wenn man die Ökostromanteil noch erhöhen will.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
Mein kleines E-Auto Blog

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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danke für deine zusammenfassung: so können einige hier geld sparen und somit auch solche "recherche-arbeit" finanziell nicht belohnen. danke.
- Zoe: 13.02.15 - 30.12.16
- MX: 60er. 30.12.16 - 23.01.20
+ M3: "Freitag der 13." 13.03.2020
+ Ioniq vFL: 12.08.23

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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Die Fakten im Artikel sind halbwegs ok, wenn auch sehr negativ ausgelegt. Dass man bei 40 Millionen Elektroautos (oder vielleicht auch schon bei 10 MIllionen) intelligente Ladesysteme benötigt, die dafür sorgen, dass nicht alle unnötigerweise gleichzeitig laden, ist klar. Dass an einigen wenigen Stellen das Netz ausgebaut werden muss, ist auch klar.

Was ich schlimm finde, ist die Überschrift und der Aufmacher (was das ist, was die Leute sich merken):

"Stromengpass - Das Märchen von der Elektromobilität -
Auf Deutschlands Straßen sollen bald Millionen E-Autos fahren - dabei ist das Stromnetz längst nicht darauf ausgerichtet, es droht der Blackout."

Nur weil es einige Aufgabenstellungen gibt, die noch zu erledigen sind, wird von einem Märchen gesprochen? Das ist kein Journalismus, das ist billiger Populismus.

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

danieldownload
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Tja was soll der Schmierfink denn anderes machen, die ganze deutsche Politik ist in den Fängen der Autoindustrie gefangen, wo kämen wir da hin wenn auf einmal ein Blatt unabhängig und positiv über eine Zukunft berichtet, die von den Altautokonzernen noch nicht verfügbar ist.
Warscheinlich hat er noch nichtmal einen elektrischen Wagen gefahren, von Langstrecken garnicht zu reden.

2020-2021 schreiben genau die gleichen Leute das komplette Gegenteil, einfach ätzend...

Foren wie dieses hier oder verschiedene Youtuber sind die wahren Informationsquellen, gekaufte Schreiberlinge die mit Halbwissen in Hochglanzmagazinen glänzen werden wohl kaum helfen die E-Mobilität zu pushen.
e-Golf 300 - 2017

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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wenn ich mit petrolheads an Ladestationen unwillig ins Gespräch komme,dann weise ich immer darauf hin,dass das was durch die Medien geht,meistens Müll ist. Meine Generation (digital immigrants) muss umdenken: Informationsbeschaffung von neuen Produkten (oder Paradigmenwechsel) Journalismus nix gut, sondern Userwissen (Verweis auf GE, Vlogs o.ä.)
Model S -> peace of mind:) sehr geil!
Ioniq ex (geile Karre! noch dazu 0 Probleme 50tkm)
Volt ex

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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  • EVduck
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Gerade wenn ich immer wieder über die soooo negativen Auswirkungen auf das Stromnetz höre, geht mir der Hut hoch! :evil: Und dazu dann immer wieder der Hinweis 'Millionen von Elektroautos dürfen nicht gleichzeitig laden! Wir brauchen intelligente Ladesysteme!'.
Ich halte mal dagegen:
- 'Millionen von Herden dürfen nicht gleichzeitig kochen! Wir brauchen intelligente Kochsysteme!'
- 'Millionen von Wärmepumpen dürfen nicht gleichzeitig Wärme pumpen! Wir brauchen intelligente Wärmepumpensysteme!'

(Der geneigte Leser möge dise Liste gern erweitern)

BTW: Zwischen 1949 und Mitte der 50er Jahre wurde die Stromproduktion und die Leitunskapazität verdoppelt. Und dann sollen wir nicht mal in der Lage sein die paar kWh für die Elektroautos zur Verfügung zu stellen? Weniger als 10kWh pro Tag pro Auto?
eMobilität: Wer will findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe
eFahrzeuge: Zoe Intens perlweiß 125.000km; Zoe Limited Titanium 1.000km

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

Odanez
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jaja, der Christian Wüst wieder, der Wiederkäuer des Elektromobilitätshasses seit Jahren. https://www.facebook.com/spiegelonline/ ... 718074869/

Ich überlege mir schon länger, ob ich nicht alles, was die Elektromobilität versucht schlecht zu reden einfach ignoriere, das schont meine Nerven und ich lebe länger und glücklicher. Es ist jetzt schon klar, dass die E-Mobilität nicht weit vom Durchbruch ist, da brauche ich nichts zu machen, und ewig gestrige wie Christian Wüst können da strampeln so lange sie wollen, ändern an dem Ergebnis werden sie nichts
50€ Neukundenrabatt im Tibber Store: https://invite.tibber.com/ys75xqey
2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Spiegel 43/2017 "Das Märchen von der Elektromobilität"

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EVduck hat geschrieben: Und dazu dann immer wieder der Hinweis 'Millionen von Elektroautos dürfen nicht gleichzeitig laden! Wir brauchen intelligente Ladesysteme!'.
Ich halte mal dagegen:
- 'Millionen von Herden dürfen nicht gleichzeitig kochen! Wir brauchen intelligente Kochsysteme!'
- 'Millionen von Wärmepumpen dürfen nicht gleichzeitig Wärme pumpen! Wir brauchen intelligente Wärmepumpensysteme!'
(Der geneigte Leser möge dise Liste gern erweitern)
Na, da denk aber noch mal etwas länger drüber nach. Dass nicht regelmäßig alles zusammenbricht, heißt nicht, dass es nicht problematisch sei. Das Netz hat heute schon teilweise stark zu kämpfen bei einigen Lastspitzen wie eben am Abend.
Das verträgt so nicht noch mal 10 Millionen Elektroautos, die alle um 18 Uhr 22kW zuhause ziehen.
Nein, natürlich sind die 10 Millionen Elektroautos nicht über Nacht da, aber irgendwann sind die schon da und dann damit auch das Problem.
Und gerade dieses Problem ist völlig unnötig. Elektroautos könnten dagegen sogar das Netz stabilisieren, indem sie zur richtigen Zeit mit der richtigen Leistung laden oder eben nicht laden. Das passt dann auch ziemlich gut zu immer mehr volatilen eneuerbaren Energien - wenn man sich jetzt darüber Gedanken macht und solche Möglichkeiten dann auch da sind wenn Elektroautos mal auf nennswerte Stückzahlen kommen.
Für Wärmepumpen würde dies ebenfalls Sinn machen - unsere soll dann immer Mittags Warmwasser machen wenn die PV den besten Ertrag abwirft und außerdem über den Tag mit PV Strom heizen, so dass in der Nacht möglichst wenig Netzstrom bezogen werden muss. Für Kochfelder macht es dagegen erstmal keinen Sinn, weil man den Zeitpunkt nicht einfach mal eben verschieben kann, dafür bräuchte es schon Pufferakkus. Klar ist auch das möglich, aber im Gegensatz zu den anderen Beispielen wäre dafür halt noch zusätzliche Hardware statt nur Intelligenz erforderlich.

Also nicht alles, was auf den ersten Blick gegen Elektroautos sein könnte, ist es am Ende dann auch. Es kann sogar das Gegenteil sein. Ein schönes Beispiel wäre hier auch der berühmte Kombi mit der Anhängerkupplung. Das ist keine Ablehung von Elektroautos, sondern die Forderung, das verdammte Ding endlich zu bauen, damit mehr Elektroautos den Weg zum Verbraucher finden.
Analog dazu sei der Katalysator genannt - den haben die Petrolheads auch als Untergang des Abendlandes gesehen. Das Gegenteil war der Fall - durch die Einführung von Katalysatoren bekam man Smogprobleme in den Griff und hat dadurch auch die Akzeptanz von Autos gesichert.

Daher bitte nicht auf alle Kritik einfach immer drauf hauen, manches ist sehr wohl berechtigt und da muss man ran.
EVduck hat geschrieben:BTW: Zwischen 1949 und Mitte der 50er Jahre wurde die Stromproduktion und die Leitunskapazität verdoppelt. Und dann sollen wir nicht mal in der Lage sein die paar kWh für die Elektroautos zur Verfügung zu stellen? Weniger als 10kWh pro Tag pro Auto?
Es geht nicht um die Menge, sondern um die Lastspitzen und die Verteilnetze. Wir können dafür
a) die Kraftwerke mit nicht volatilen (fossilen) Energien ausbauen und 24/7 vorhalten und die Netze teuer ertüchtigen oder
b) die Fahrzeuge so nutzen, dass es auch mit volatilen Energien und den vorhandenen Netzen funktioniert
Was findest Du besser?
Der Ausbau damals Bestand doch nur aus Kohlekraftwerken, die keine Dunkelflaute kennen. Wenn das mit Wind und Sonne gehen soll, muss man schon ein bisschen mehr nachdenken. Nicht nur auf der Erzeugerseite, sondern auch auf der Verbraucherseite.
harlem24 hat geschrieben:Interessant finde ich halt immer die Prämisse, dass sich von Heute auf Morgen Millionen von Häusle-Besitzern Elektroautos kaufen und diese zuhause laden wollen...
Präzisiere "von Heute auf Morgen" durch von 2017 auf 2021. Diese Zeit ist netzausbautechnisch verdammt kurz!
Und ich würde in 2021 durchaus von 500.000 E-Neuzulassungen im Jahr ausgehen.
most hat geschrieben: Da beweisen hier aber SEHR viele, daß,dem nicht so ist! :lol:
Ja, habs probiert, es funktioniert. Aber ich rate mit nem 22kWh Akku fast jedem davon ab, weil es einfach nur nervig ist wenn man da nicht viel Lebensenergie reinsteckt.
Das es nicht funktionieren könne, stimmt natürlich auch nicht, aber es ist wohl kaum eine Lösung für die Masse.
Bei 100kWh Akkus und besserer Infrastruktur sieht das dann anders aus.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.
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