ARD plusminus 4.10.2017

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Re: ARD plusminus 4.10.2017

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Warum hier immer nur mit der Windenergie argumentiert wird, verstehe ich nicht. Was ist mit den zig tausend Photovoltaik-anlagen, die tagsüber nicht ausreichend genutzt werden? Dieser Strom muss nicht weit transportiert werden, sondern kann direkt von der Produktion ins Fahrzeug. Die Kombination PV und BEV halte ich ohnehin für unschlagbar.
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Re: ARD plusminus 4.10.2017

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  • Vanellus
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Das ist ein großer quantitativer Unterschied. Es wird einfach viel mehr Windstrom erzeugt als PV-Strom:
https://www.agora-energiewende.de/de/th ... gorameter/

Die Wasserstoff-Befürworter argumentieren damit, dass an starken Wind-Tagen, sehr viel von diesem Windstrom zur Zeit noch nicht abtransportiert werden kann (das ist leider so). Dann werden die Rotorblätter in den Wind gedreht und bleiben stehen. Der nicht erzeugte Strom wird den "abgestellten" Windmüllern dennoch bezahlt, denn die Entscheidung darüber, welches Windrad abgestellt wird, trifft der Netzbetreiber ohne den Windmüller zu fragen.
Dieser nie erzeugte aber dennoch bezahlte Strom soll nun doch erzeugt werden und per Elektrolyse aus Wasser Wasserstoff erzeugen. Dabei übersieht man, dass dieser verschenkte Strom (warum gehen die davon aus, dass der nichts kostet?) in Kürze zu den großen Verbrauchszentren fließen kann. In SH werden eifrig 380 kV-Hochspannungsleitungen gebaut, um den Windstrom loszuwerden. Man setzt also beim Wasserstoff also auf eine Sondersituation, die es in Kürze so nicht mehr geben wird.
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Re: ARD plusminus 4.10.2017

delink2000
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Vanellus hat geschrieben: Man setzt also beim Wasserstoff also auf eine Sondersituation, die es in Kürze so nicht mehr geben wird.
so issess, an Wasserstoff als Speicher ist erst dann zu denken, wenn wir hohe erneuerbare Überschüsse überhaupt zur Verfügung haben. Jetzt speichern ist eigentlich völlig sinnlos, da der grüne Strom IMMER direkt verbraucht werden kann. Und es wird mindestens noch 15-20 Jahre dauern, bis das nicht mehr so ist. Da der Wirkungsgrad zur Gewinnung von Wasserstoff so erbärmlich schlecht ist, benötigen wir wahrscheinlich noch einmal 10 Jahre und +50% mehr EE, um deutschlandweit ein solches H2 und Methan Netz lohnenswert für alle etablieren zu können.... natürlich alles aus heutiger Sicht, allerdings ... so wird behauptet.. sind da kaum Verbesserungen im Wirkungsgrad zu erwarten.
Ich persönlich glaube bis dahin eher an einem Riesenakku-System in einem gigantischen Verbund, welches dann auch Wochen überbrücken kann... und auch glaube ich, dass für das Auto die einfache und schnelle elektrische Ladung schneller "üblich" sein wird und H2 obsolet machen wird, als viele denken... aber schauenmerma....
Kia e-soul 64 kWh

Re: ARD plusminus 4.10.2017

E-Pinger
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@ Vanellus + @delink2000
Bin genau eurer Meinung.

Eure Rechnung enthält aber eine Unbekannte >> DIE POLITIK<<

"Bayern wird für ihre beiden Automobilhersteller bis auf den letzten Weißbiertropfen kämpfen.
Wenn einer der beiden Brennstoffzellenautos bauen möchte, wird er auch Wasserstofftankstellen in ausreichender Zahl bekommen. Schließlich muss die Politik dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Eine Wasserstofffabrik direkt an der Nord- oder Ostsee kann die Windstrom direkt verarbeiten. Es fallen dann weder Netzentgelte noch Steuern an. Der Wasserstoff wird dadurch so billig, was machen da schon so ein par Prozentchen schlechterer Wirkungsgrad."

Hoffe dass ich mit meiner Schwarzseherei unrecht habe, den Brüdern traue ich inzwischen aber alles zu.
PS: Nichts gegen Bayern, ganz im Gegenteil, aber bei einigen CSU Politiker läuft mir echt die Galle über wenn ich sie nur sehe.
ZOE Intens Q210 / 2014 + ZOE Intens R135 / 2020
22kW Ladebox B3200 incl. Doepke FI-TypA/EV

Re: ARD plusminus 4.10.2017

delink2000
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@E-Pinger
jo... stimme zu. Zur Zeit hört man ja ständig von den Politikern, wir sind "Technologieoffen", was die Reduzierung von CO2 angeht. Ein klares Bekenntnis zur akkugestützten Elektrifizierung im Verkehr hört man selten... warum ? ... weil sie Schiss haben, es sich mit Autolobby zu vergraulen und sich dem Opportunismus anpassen, dass E-Mobile in 20 Jahren noch Reichweitenamputierte und Ladekrücken seien. An sich finde ich eine Offenheit für Technologie und eine stetige Forschung auch völlig in Ordnung, eine parallele Einführung verschiedenster (fragwürdiger, teurer) Technologieen ist aber für die praktische Umsetzung einer emissionsfreien Mobilität meiner Meinung nach überhaupt nicht zielführend... sogar behindernd. Natürlich muss man für einen Plan vom Status Quo ausgehen, ansonsten würden wir noch jahrzehntelang forschen, um dann vielleicht das Ei des Kolumbus zu finden. Fakt ist, dass es absehbar für die nächsten 5 Jahre keine Alternative zur Elektromobilität in Verbindung mit Hybriden geben wird, es bezahlbar und umsetzbar ist. Alle globalen Anzeichen und Bestrebungen gehen in diese Richtung und die Elektrifizierung wird in diesen 5 Jahren Jahren durch die Decke gehen.. das weiß man... heute ! ... da ist es doch auch wirtschaftlicher Selbstmord, sich diesem zu verweigern.
Meine Hoffnung liegt da ja in den Grünen, da sie es als Einzige halbwegs gepeilt haben, was für eine echte Energiewende und kohlendioxydarme Mobilität zu tun ist.. z.B.

- PV und Windkraft bis zum Abwinken installieren, Deckelung aufheben
- Kohlekraftwerke durch flexible Gaskraftwerke ersetzen
- Smart Grid und dynamische Strompreise (für Hausspeicher, aber auch z.B. an Ladestationen-Windparks) einführen
- CO2 vernünftig einpreisen und Dieselsubvention abbauen

Die CSU will ja auch die Schöpfung bewahren, die FDP soll es von mir aus marktkonform machen, die CDU... keine Ahnung...
wenn die Grünen nicht wenigstens die richtigen Weichen stellen, sind sie für ihre Wählerschaft ziemlich gestorben ;-)

bin echt gespannt, was Jamaica hervorbringt....
Kia e-soul 64 kWh

Re: ARD plusminus 4.10.2017

150kW
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Vanellus hat geschrieben:Dabei übersieht man, dass dieser verschenkte Strom (warum gehen die davon aus, dass der nichts kostet?) in Kürze zu den großen Verbrauchszentren fließen kann. In SH werden eifrig 380 kV-Hochspannungsleitungen gebaut, um den Windstrom loszuwerden. Man setzt also beim Wasserstoff also auf eine Sondersituation, die es in Kürze so nicht mehr geben wird.
Der normale Verbrauch wird NIEMALS dem erzeugten PV und Windstrom folgen. Warum sollte das auch so sein? Mehr Stromleitungen sind für dieses Problem also keine Lösung.
Mit Ausbau der Erneuerbaren und Rückbau konventioneller Kraftwerke verschärft sich das Problem noch weiter. Einer der Gründe warum die Förderung begrenzt wurde.

Re: ARD plusminus 4.10.2017

delink2000
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150kW hat geschrieben:Der normale Verbrauch wird NIEMALS dem erzeugten PV und Windstrom folgen. Warum sollte das auch so sein? Mehr Stromleitungen sind für dieses Problem also keine Lösung.
Mit Ausbau der Erneuerbaren und Rückbau konventioneller Kraftwerke verschärft sich das Problem noch weiter. Einer der Gründe warum die Förderung begrenzt wurde.
Der Verbrauch muss auch nicht folgen. Er muss einfach nur höher sein, als die erzeugte PV und Windenergie... und das ist er IMMER schon gewesen und das wird auch noch viele Jahre so sein. Das Rekordmaximum lag mal bei ca. 80% grünen Strom und das war schon eine absolute Ausnahme. Wir müssten also eigentlich ohne Ende erneuerbare Energie ausbauen, da ist noch richtig viel Platz im Netz dafür. Und natürlich brauchen wir größere Leitungen, um den nördlichen Windstrom durch das Land zu verteilen. Die Förderung wurde einzig alleine deshalb begrenzt, da die EEG Kosten zu hoch wurden. Heute eigentlich kaum noch das Problem, da die Förderung mittlerweile so gering ist und kaum noch Auswirkungen hat, außerdem fallen sowieso bald die ersten teuren Förderungen heraus.
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Re: ARD plusminus 4.10.2017

150kW
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Der Verbrauch muss auch nicht folgen. Er muss einfach nur höher sein, als die erzeugte PV und Windenergie
Für ein stabiles Netz muss Verbrauch und Erzeugung EXAKT gleich groß sein.

Re: ARD plusminus 4.10.2017

delink2000
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150kW hat geschrieben:Für ein stabiles Netz muss Verbrauch und Erzeugung EXAKT gleich groß sein.
ich dachte, wir reden die ganze Zeit von dem grünen Stromanteil... dass dieser mit konventionellen Kraftwerken auf 100% aufgefüllt werden muss, ist ja wohl logisch.... hoffentlich mit der Zeit immer weniger und mit gut regelbaren flexiblen Gaskraftwerken (und vorläufig von mir aus auch Steinkohle für die Grundlast, aber nicht mehr Braunkohle!), darum geht es doch erst einmal.
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Re: ARD plusminus 4.10.2017

mobafan
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delink2000 hat geschrieben:
150kW hat geschrieben:Für ein stabiles Netz muss Verbrauch und Erzeugung EXAKT gleich groß sein.
ich dachte, wir reden die ganze Zeit von dem grünen Stromanteil... dass dieser mit konventionellen Kraftwerken auf 100% aufgefüllt werden muss, ist ja wohl logisch.... hoffentlich mit der Zeit immer weniger und mit gut regelbaren flexiblen Gaskraftwerken (und vorläufig von mir aus auch Steinkohle für die Grundlast, aber nicht mehr Braunkohle!), darum geht es doch erst einmal.
Und in Zukunft hoffentlich mit Speicherkraftwerken, z. B. das marine Kugelpumpspeicherkraftwerk, welches im Labormaßstab im Bodensee getestet wurde und im Atlantik enorme Mengen Energie werden speichern können. Einziges Problem hier: Die Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee stehen in seichten Gewässern, die Kugelpumpspeicherkraftwerke brauchen für hohe Energiespeichermengen Meerestiefen von 700 Meter, müssten also deutlich weiter draußen aufgebaut werden.

Ergänzung: Der SWR spricht sogar von der spanischen Atlantikküste, also ziemlich weit draußen: https://www.swr.de/swraktuell/bw/friedr ... index.html
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