E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutzen?

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Re: E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutz

Isomeer
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flow2702 hat geschrieben:Ähm, eine Frage an die Bescheidwisser:
Warum wird denn überhaupt ein 200kWh-Akku eingebaut, wenn dann nur 30kWh genutzt werden dürfen?
Abgesehen von den Vertragsbedingungen: Wenn ich sowas will, warum dann kein 50-60kWh-Akku?
Das spart doch allen Beteiligten Geld?
Weil die dann garantiebedingt nutzbaren 15% von 50-60kWh nur noch 7,5-9 kWh wären ;)
Es ist in dem beschrieben Fall egal, wie groß der Akku ist. Es sind immer nur 15% nutzbar. Das ist ja gerade das Lustige.

Das Ausgangsfrage bleibt daher gleich, nur der Bus würde mit 60kWh brutto seinen Aktionsradius auf den Betriebshof reduzieren ;)
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Re: E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutz

flow2702
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Ja ok, aber was ist der Hintergrund?
Oder muss man das nicht verstehen?

Re: E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutz

Isomeer
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flow2702 hat geschrieben:Ja ok, aber was ist der Hintergrund?
Oder muss man das nicht verstehen?
Willkommen im Club ;)
Die Ursache ist, dass der Bushersteller nur dann eine 5-jährige Garantie auf die Batterie gibt, wenn diese nur maximal 15% entladen wird.
Warum der Hersteller das so "eng" sieht, darüber spekulieren wir hier seit 4 Seiten. Zwischenstand: Muss man nicht verstehen ;)

Re: E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutz

zitic
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Es liegen ja einige Begründungen auf dem Tisch. U.a. der Fakt, dass auch wenig Erfahrung vorliegt und das da am Tag nicht nur einmal voll gemacht werden muss über 5 Jahre. Wenig Erfahrung bei quasi Einzelanfertigung der Akkumodule. Tiefenentladung ist ja generell nicht gern gesehen und extreme Schnellladung auch nicht. Also dann halt 15% jeder Runde für 10 Minuten oder so. Drei Runden nicht laden und dann mit dreifacher Ladung laden, ergibt eigentlich keinen Sinn. Verspätungen müssen auch eingeplant werden. Die exakten Garantiebestimmungen sind auch nicht bekannt. Da wird dann viel in einem Satz kondensiert und dann kann man sich natürlich auch gut aufregen. Unverständnis ist da leicht geäußert, aber das kann man halt auch nicht einfach von seiner täglichen Pendelstrecke mit dem PKW übertragen. Da bräuchte es ein paar mehr Informationen. Auch Tesla sieht es nicht gern, wenn dauernd am Supercharger geladen wird, auch wegen der Akkulebenszeit. Und die Ladeleistung in C ist am Supercharger auch nicht besonders toll. NCA hat ja auch bei der Energiedichte und damit beim Preis seine Vorteile.

Übrigens kann man auch mit NMC hohe Laderaten fahren. Kommt halt auf die genaue Zusammensetzung an und auf die Energiedichte. Letztlich braucht man bei so einem großen Akku halt auch nicht mehr die hohe Leistungsdichte um genug kWh in der Pause reinzubekommen. NMC sagt ja auch nur was über grundsätzliche Elektrodenzusammensetzungen aus. Polymer z.B. nur über das Elektrolyt. Nicht umsonst haben LG Chem, SDI etc. tausende Wissenschaftler/Ingenieure hinter dem Thema.

Mal ein konkretes Beispiel. Siehe AKASOL. Die bieten ja konkret Busakkus aus dem Katalog. Die waren auch bei den ersten Urbino in Braunschweig dabei, die an einigen Haltestellen schnell geladen werden. Relativ wenig kWh. Basis aller Akkus ist NMC. Mit normalem schon guten Leistungswerte(in C) und ordentliche Zyklen(>3000). Haben dann aber auch NMC NANO. Was das dann heißt, musste ich, der sich ja doch viel mit dem Thema auseinandersetzt, erst mal recherchieren. Da scheint dann Lithiumtitanat mitzuspielen in der Mischung. Nochmals deutlich höhere Leistungsdichte. >7000 Zyklen. Wahrscheinlich ein Kompromiss zum Preis von reinen Lithiumtitanat-Speichern. Aber die wird es auch nicht für 'n Appel 'n Ei geben. Vielleicht sind die Zellen dann halt nicht auf unendliche Zyklen gepaart mit hoher Leistung ausgelegt, sondern halt mehr auf den günstigen Preis.

Ohne weitere Infos lohnt es sich da auch nicht sich aufzuregen

Re: E-Linienbus "darf" nur 15% seiner Batteriekapazität nutz

Isomeer
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