Zulassungszahlen KBA

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Re: Zulassungszahlen KBA

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Ohnehin halte ich die dauerhaft wiederholte These, die Hersteller wollten nur so viele BEV verkaufen wie sie für ihre Flottenziele bräuchten, für ziemlich aus der Luft gegriffen - ein unbelegter Verschwörungsmythos.
Man will mit diesen Autos durchaus auch Geld verdienen, und das erreicht man am besten über Volumen. Zudem gilt es, in diesem Zukunftsmarkt Know-How aufzubauen, die Massenfertigung zu optimieren und sich einen Namen zu machen, und der neuen Konkurrenz aus China keinen Nährboden zu bieten.
mweisEl hat geschrieben:
E-Auto-Tester hat geschrieben: Der ADAC titelt anders:
Der Artikel wurde offenbar aktualisiert: "November 2023: Absatz von E-Autos bricht ein"
Das ist schon spannend, wie unterschiedlich man dieselben Zahlen in derselben Redaktion interpretiert. Von "Absatz von E-Autos erholt sich weiter" zu "Absatz von E-Autos bricht ein" ...
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
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Re: Zulassungszahlen KBA

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Meinereiner hat geschrieben: Nicht alle Hersteller haben überhaupt Interesse an Flottenverbräuchen. Auf Tesla und diverse Chinesen wie BYD trifft das nicht zu
Gut das du es ansprichst: sowohl Tesla als auch die chinesischen BEV-Hersteller (sobald diese in der EU nennenswert verkaufen) können sogenanntes Pooling mit den anderen (Verbrenner-)Herstellern eingehen bzw. das bestehende ausweiten, bis der amtliche CO2-Flottengrenzwert jeweils ausgereizt ist. Die Verbrennerhersteller vergüten das den (reinen) BEV-Verkäufern natürlich, aber die finanzielle Belastung ist logischerweise niedriger als mit den 95 €/g Strafzahlungen bei Überschreitung des jeweiligen Flottengrenzwerts.

Beispiel Tesla, die sind laut ICCT in 2022 ein Pooling mit Honda eingegangen (Herstellerpool Tesla-Honda), hieraus resultierte ein EU-CO2-Flottenwert von 22 g/km. Hier ist also (bis 118 g/km derzeit und bis 100 g/km ab 2025) noch Raum für Verbrennerhersteller, Strafzahlungen zu vermeiden.

Bild
*325ppm. Seit 33 Jahren mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Zulassungszahlen KBA

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A.Q. hat geschrieben: Ohnehin halte ich die dauerhaft wiederholte These, die Hersteller wollten nur so viele BEV verkaufen wie sie für ihre Flottenziele bräuchten, für ziemlich aus der Luft gegriffen - ein unbelegter Verschwörungsmythos.
Man will mit diesen Autos durchaus auch Geld verdienen,
Bis hierhin gebe ich Dir recht.
Nur ist man gewöhnt mit Verbrennern "mehr" zu verdienen.

Wo liegt also ein etwaiger Denkfehler?

Würde es über Menge gehen, wären die Preise der BEV schon lange niedriger, was kommen wird, sowie manch Herrschaften nicht mehr Förderungen in Ihre Überlegungen einbeziehen können ( was bei uns ein nettes Zubrot, jedeoch nicht der Grund des Bekenntnis zur E-Mobilität ist)
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Zulassungszahlen KBA

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env20040 hat geschrieben: Nur ist man gewöhnt mit Verbrennern "mehr" zu verdienen.
So markentreu sind die Kunden nicht mehr. Wenn jemand ein E-Auto will, dann kauft er mangels Angebot bei Hersteller X nicht dessen Verbrennermodelle, sondern ein E-Auto bei Hersteller Y. Man hat dann nicht "mehr" verdient, sondern verdient gar nichts mehr an diesem Kunden.

Zudem musst du wissen, dass Autos extrem hohe Deckungsbeiträge je zusätzlichem Fahrzeug erwirtschaften. Die reinen Grenz-Produktionskosten eines Autos betragen nur einen Bruchteil des Verkaufspreises. Das Geld braucht man, um die erheblichen Gemeinkosten für Entwicklung, Produktionsvorbereitung, Marketing etc. wieder reinzuholen. Jedes zusätzliche Auto bringt daher richtig Geld. Das lässt kein Hersteller gerne liegen. Das Verkaufsvolumen zu begrenzen macht nur dann Sinn, wenn ich einen negativen Deckungsbeitrag auf Einzelfahrzeugebene hätte, und das halte ich für praktisch ausgeschlossen.
Würde es über Menge gehen, wären die Preise der BEV schon lange niedriger,
Nein, denn die Masse ist bei den meisten Modellen immer noch nicht da. Auch VW verkauft halt noch 80 % Verbrenner. Man hat im Vergleich zum Verbrenner wegen der noch steilen Lernkurve bei E-Autos hohe Investitionen in F&E, die sich auf vergleichsweise wenige Autos verteilen. Das ist der Grund, warum die Hersteller über schlechte Verdienste klagen, nicht die Grenzkosten je Fahrzeug.
Auf diese Investitionen zu verzichten kann sich aber niemand leisten, der auch in zehn Jahren noch Autos verkaufen will.

Dasselbe trifft auch auf die Zuliefererindustrie zu. Die können ihre Produkte auch umso billiger anbeten, je mehr ihnen die Hersteller davon abkaufen.

Das Preissenkungspotenzial durch Skaleneffekte ist bei den E-Autos der traditionellen Hersteller noch lange nicht ausgereizt. Man schaue sich an, wo Tesla mittlerweile steht - und die sind auch noch nicht am Ende angelangt.

Am Ziel ist man angelangt, wenn es ausentwickelte Produkte mit wenig F&E-Bedarf gibt, durchoptimierte Produktionsabläufe, stabile, eingeschwungene Lieferketten und starker Wettbewerb bei den Zulieferern und Herstellern. Davon sind wir noch weit entfernt.
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Re: Zulassungszahlen KBA

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A.Q. hat geschrieben: Am Ziel ist man angelangt, wenn es ausentwickelte Produkte mit wenig F&E-Bedarf gibt, durchoptimierte Produktionsabläufe, stabile, eingeschwungene Lieferketten und starker Wettbewerb bei den Zulieferern und Herstellern. Davon sind wir noch weit entfernt.
Soviel Zeit ist da aber nicht mehr.

Die Konkurrenz hat das Problem nämlich nicht. Tesla hat beispielsweise gute Margen und hat bisher jährlich den Ausstoß verdoppelt. Die Chinesen dürften nächstes Jahr mit relevanten Stückzahlen hier auschlagen. Die kommen dann noch obendrauf, und die haben ihre "eingeschwungenen" Lieferketten, dank Massenproduktion in China.

Re: Zulassungszahlen KBA

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Genau. Umso wichtiger ist es deswegen ja auch für etablierten Hersteller, bei den BEV zu hohem Volumen zu kommen und sich nicht nur auf der Minimalmenge auszuruhen, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Denn sonst überlässt man den Markt den anderen.
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Re: Zulassungszahlen KBA

ar12
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A.Q. hat geschrieben: Genau. Umso wichtiger ist es deswegen ja auch für etablierten Hersteller, bei den BEV zu hohem Volumen zu kommen und sich nicht nur auf der Minimalmenge auszuruhen, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Denn sonst überlässt man den Markt den anderen.
und worüber diskutieren wir hier seit jahren......passiert ist "nix" außer im hochpreissegment und was war hier für eine euphorie mit dem erscheinen des ioniq klassik.....traurige entwicklung....

Re: Zulassungszahlen KBA

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A.Q. hat geschrieben: Genau. Umso wichtiger ist es deswegen ja auch für etablierten Hersteller, bei den BEV zu hohem Volumen zu kommen und sich nicht nur auf der Minimalmenge auszuruhen, um die Flottengrenzwerte einzuhalten. Denn sonst überlässt man den Markt den anderen.
Wenn da nur nicht dieses Problem wäre:
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 46780.html

"Denn anders als der US-Hersteller Tesla, der mit seinen E-Autos locker Margen von mehr als zehn Prozent erwirtschaftet, baut VW in der Masse viele seiner E-Modelle an der Grenze der Profitabilität."

Heißt: Mit jedem verkauften E-Auto sinkt die Marge, weil Marge macht nur der Verbrenner. Und die ist Markenweit betrachtet kritisch niedrig. Wie hieß es kürzlich? "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig".
Nein, die können bei der Kernmarke kein E-Auto mehr verkaufen als unbedingt nötig. Sie können außerdem die Preise nicht senken, weil das das Problem verschärft. Es braucht neue Modelle. Die kommen aber nicht schon 2024.

Naja, hoffen wir das Beste. Vielleicht steht der Rest ja besser da.

Re: Zulassungszahlen KBA

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@A.Q. und @Meinereiner,
Es geht schon weniger um Markentreue, jedoch noch viel zu viel.
Es ist, zumindest für mich verwunderlich dass man bei einem Betrüger, der auch noch leugnet und alles eingeklagt haben möchte, anstatt reinen Tisch zu machen noch kauft. Aber, so funktioniert der Lemming nun mal.
Heute geht es um "Antriebstreue" und dem guten, bzw. Besseren Deckungsbeitrag der Produktion aus ausgelutschten Produktionslinien.
Warum ausgelutscht?
Eine Werkzeugmaschinenkette mit einem Alter von >30 Jahren ist, obwohl mal neue Steuerungen und erneuerte Laufbahnen etc bestehen, ausgelutscht, womit man zu einem Bruchteil der Produktionskosten weiter fertigen kann.
Karosseriepressen? Schweisslinien? Detto. Frag mal die Industriezulieferer nach deren Maschinenabsatz trotz neuer Modelle, welche früher oft neue Maschinenparks nach sich zogen. Es wurde ruhiger dort.
Der Verbrenner ist, obwohl ausgelutschten Technik, in denHerstellungskosten noch immer günstiger als das BEV und das geilste? Ein dummer der ein PHEV kauft.
Solange das Motorenwerk einem gehört ist alles billiger was aus diesem kommt als eine zugekaufte Batterie.
Das Engineering Argument? 30.000 Stunden und der 90 kW ist ein 140 kW Motor, inkl prüfungen, ich kann es nicht mehr hören wenn denn wohl manch Hersteller daraus einen Aufwand von 90.000 Stunden zelebriert, da man ja weiter sein Personal als Abteilungsleiter halten möchte um weiter wichtig zu bleiben.

Mit jedem verkauftem E Auto steigt genauso die Marge am Produkt, nur, es sinkt die Gesamtmarge.
Bis man Verbrenner- Motorenwerke schließt, dann dreht dies Spiel gewaltig schnell.
Nur, man wird nicht, wie Stellantis so einfach Getriebe Werke und Verbrenner Motoren Werke schließen.
Schon blöd wenn man Beschäftigungsgsrantien in eine Krise hinein abgab.
Diese kostet einem im Augenblick... Richtig Kohle und verhindert dem Marktregulativ des sinkenden Preises zusätzlich zu folgen. Ist man dann noch ein grosser, warum sollten andere da Preise senken?
Wie Vermieter und Leasinggesellschaften darauf reagieren würden wurde schon herausgearbeitet.
Nicht gut also, weiter mit Vollgas in die Ecke.
Linke Wand das CO2 und dessen Verleugnung, rechte Wand eine aufstrebende BEV 5 Jahresplanung in China.
Gratulation.
Was den Kunde treibt, "ich habe immer Verbrenner gefahren", wieder Verbrenner zu kaufen, da "billiger" als bestes Argument.
Stellantis? Deklariert sich klar pro BEV. Andere haben nicht die Eier in der Hose....

Wir lassen, Förderung und Preisbedingtbedingt, noch ein BEV zusätzlich, jedoch "unnötig" zu.
Am Ende 50% unter Liste, da will wer Autos loswerden.... Das gibt es auch....
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Zulassungszahlen KBA

tm7
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Meinereiner hat geschrieben: Wenn da nur nicht dieses Problem wäre:
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 46780.html

"Denn anders als der US-Hersteller Tesla, der mit seinen E-Autos locker Margen von mehr als zehn Prozent erwirtschaftet, baut VW in der Masse viele seiner E-Modelle an der Grenze der Profitabilität."

Heißt: Mit jedem verkauften E-Auto sinkt die Marge, weil Marge macht nur der Verbrenner.
Wie @A.Q. erläutert, steigt die Marge, wenn die Stückzahlen steigen. Forschung und Entwicklung sind halt die großen Posten bei einem Fahrzeug

VW hatte nicht ohne Grund zu Zeiten der Abwrackprämie zusätzlich zur staatlichen Förderung (und möglichen Rabatten) bei einem Touran bedingungslos noch einmal 4.000 € nachgelassen, für den Sharan sogar 7.500 € - das waren Modelle, die zu dem Zeitpunkt ihre Entwicklungskosten schon wieder sehr weit eingespielt hatten. Besonders galt das für den Sharan, der damals schon eher veraltet war, einfach weil er über sehr lange Zeit praktisch unverändert weitergebaut worden war. (Im Gegensatz zu seinem Zwilling Ford Galaxy, der immer etwas modernisiert wurde.)

Also: mit jedem verkauften E-Auto erhöht sich die Marge für die E-Autos und damit irgendwann auch für alle Modelle inkl. Verbrenner.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html
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