Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Ioniq1234 hat geschrieben: Aber warum müssen heutzutage Autos in dieser Größe unbedingt 17" oder mehr haben?

Mein Citroen XM in den 90ern hatte damals auch nur 15".
Da musst Du aber Umfang und Felgendurchmesser unterscheiden. Die Reifen heute sind ja eher aus optischen Gründen niederquerschnittig. Aber der Umfang ist nicht so viel größer geworden wie es nach den Felgengrößen klingt.
Auf den alten Fotos finde ich meinen Golf 3 mit 14 Zoll schon recht Panne, die späteren 15er sahen schon deutlich besser aus. Auf meinem Focus habe ich jetzt 16, das ist ok. Dürften von der Optik gerne auch 17 sein.
Auf den Corsa C konntest du Reifen von 13 bis 18 Zoll montieren, der Umfang war aber immer der gleiche.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.
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Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

Ioniq1234
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Ist wie immer. Wer schön sein will muss leiden ;)

Könnte mir zum Beispiel auf dem Ioniq5 auch 17Zöller mit geschlossenen Radblenden vorstellen. Sieht bestimmt auch noch nicht gaaanz so schlecht aus. Aber nein es müssen ja 19er oder 20 Zöller sein. Alleine schon der Mehrverbrauch von 19 auf 20 Zoll schlägt sich im WLTP deutlich nieder. Mit 17ern würde er vermutlich nochmal eine kWh weniger verbrauchen.

Klar spielt auch der Reifenquerschnitt eine Rolle. Hatte auf dem XM damals 65er Höhe. Heute sind 45-55 üblich. Macht für mich optisch jetzt nicht so den großen Unterschied. Noch weniger Querschnitt macht wenig Sinn, da die Dämpfung deutlich leidet. Und auch das Fahrwerk verschleißt schneller. Da kann ich gleich 4 Bar aufpumpen.

Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

MartinG
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Karlsson hat geschrieben: Wenn der Boden hoch geht hast Du nicht mehr Platz. Auch muss wegen größeren Rädern nicht das Fahrzeug hoch gehen. Der Achsmittelpunkt wandert halt nach oben, dann bleibt die Bodenfreiheit unverändert. Und die Radhäuser wachsen und fressen noch etwas mehr Platz.
Vorteile bringen eben auch oft Nachteile mit sich.
Es gibt natürlich viele Einflussfaktoren und die Gesamtsicht ist komplex. Ich würde mich aber zu Behauptung versteigen, dass größere Räder mehr Spielraum für die Batterie erlauben.

Naturgesetz ist das sicher nicht, der Audi A2 hat eine ähnliche Form und ist mit 155/65R15 bestückt, das sind nur ein bisschen größere Reifen als der 55er Durchschnittsfall. Es geht also auch ohne...
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Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Weniger Querschnitt bei höherem Umfang und höherem Reifendruck =weniger Walken=weniger Verbrauch.
Dies auch da durch größere Abrollumfänge die Strassenberührung geduziert werden kann.
Bis man in die Aerodynamik des Reifens kommt, dann geht es nach hint los.
Ob 16 oder 20 Zöllner, bleibt der Umfang gleich, ändert sich nur das Walkverhalten des Reifens, der Rest ist, eher unnötige Optik, ausser man geht in Richtung Vollfelgen, zumindest vom Felgenhorn ausgehend.
Diverse E Fahrzeuge von 18 bis 90 Kwh.

Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Hier wurde ja schon sehr viel diskutiert in den letzten Jahren. Die Frage, die ich mir stelle: ab welcher Geschwindigkeit wird der cw*A Wert tatsächlich relevant?
Grund der Frage ist dieses (mittlerweile über zwei Jahre altes) Video, Ergebnis ab 12:40

https://youtu.be/GFRxfKY9u30

Kona und Model S verbrauchen quasi gleich viel bei 130 bzw 150. Natürlich sind Dinge wie ungenaue Messungen, Reifen etc ein Thema. Aber müsste das Model S die Schrankwand namens Kona nicht um Längen schlagen, trotz des höheren Gewichts?
Hat der Kona irgendwie einen besonders effizienten Motor im Gegensatz zu den Teslas? Das Model 3, das dem Kona ja aerodynamisch weitaus überlegen ist une vom Gewicht in einer sehr ähnlichen Liga spielt, hat auch weniger "Vorsprung" als ich erwartet hätte.

Wenn bis 130 km/h der cwA eine untergeordnete Rolle spielt, dann ist es außerhalb Deutschlands ja wirklich wenig relevant, oder? Wie seht ihr das?

Sorry für meine laienhaften Fragen, aber habe alle 20 Seiten zumindest überflogen und bin nicht ganz schlau geworden.
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Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

Odanez
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Das ist in der Tat eine gute Frage, ich vermute, dass die Stirnfläche da eine erhebliche Rolle spielt, denn auch wenn der Kona einen deutlich schlechteren cW-Wert hat so ist er auch generell kleiner. das Gewicht spielt bei Autobahngeschwindigkeiten eh (so gut wie) keine Rolle.

Es gibt da Grafiken, die zeigen ab wann der Luftwiderstand mehr als der Reibungswiderstand ausmacht, deshalb ist der Luftwiderstand bereits ab einem Wert deutlich unter dieser Überschreitung relevant, bei Geschwindigkeiten von unter 100km/h macht der Luftwiderstand einen signifikanten Teil aus. Wenn man Fahrrad fährt und dann alleine schon gegen 30km/h Wind ankommen muss, der weiß wie viel so was ausmachen kann (ok beim Fahrrad ist der cW-Wert grottig und der Reibungsverlust sehr gering)

Aber vielleicht kann ja jemand so eine Grafik auskramen, habe hier schon öfters mal eine gesehen, die das zeigt.
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2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
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Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Da kommen so viele Parameter zusammen, dass eine klare Aussage nicht möglich ist. Aber vergleichen wir mal den Kona und das Model S:

Verbrauchssteigerung lt. link von 130 auf 150kmh:
Kona 2,7kWh
Model S 2,5kWh
22,9kWh/100km bei 150kmh sind grob 35KW, die an Leistung im Mittel benötigt wird. Die nehmen wir mal für beide Fahrzeuge an:

Kona
150KW (Nennleistung 28KW) Permanentmagnet-Synchronmotor
0,29 und 2,37m² => cW*A 0,687
1760kg
Reifen der kat. A ~6,0N/kN = 104N = 2,9kWh/100km
Luftwiderstand: 716N = 19,1kWh/100km
F_Luft+F-Roll: 22,0kWh/100km bei 150kmh (lt. Link real 22,6kWh)
Last bei 35KW bezogen auf Nennleistung: 125%
Wirkungsgrad (bezogen auf F-Luft und F-Roll und den Wert des Realfahrzeugs): 97,3%

Model S 100D
451KW (Nennleistung 2* 158KW) Drehstrom-Asynchronmaschine
0,24 und 2,34m² => cW*A 0,562
2316kg
Reifen der kat. C ~8,4N/kN = 191N = 5,3kWh/100km
Luftwiderstand: 585N = 16,3kWh/100km
F_Luft+F-Roll: 21,6kWh/100km bei 150kmh (lt. Link real 22,9kWh)
Last bei 35KW bezogen auf Nennleistung: 22%, wenn nur ein Motor läuft, sonst 11%
Wirkungsgrad (bezogen auf F-Luft und F-Roll und den Wert des Realfahrzeugs): 94,3%

Meine Conclusio:
Die großen Motoren, das hohe Gewicht und die breiten Walzen kannibalisieren die Verbrauchsvorteile der Aerodynamik beim Tesla. Wahrscheinlich haben auch die Systemverluste des Teslas einen einfluss, wobei der hier eher nachrangig ist, durch die hohe Geschwindigkeit
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 202000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Odanez hat geschrieben: Es gibt da Grafiken, die zeigen ab wann der Luftwiderstand mehr als der Reibungswiderstand ausmacht, deshalb ist der Luftwiderstand bereits ab einem Wert deutlich unter dieser Überschreitung relevant, bei Geschwindigkeiten von unter 100km/h macht der Luftwiderstand einen signifikanten Teil aus.

Aber vielleicht kann ja jemand so eine Grafik auskramen, habe hier schon öfters mal eine gesehen, die das zeigt.
Eine definierte Geschwindigkeit ist über die unterschiedlichen Fahrzeuge nicht möglich. Ich habe das einmal anhand des I3 und Tesla Model 3 dargelegt:
viewtopic.php?f=45&t=19875&p=1808292&hi ... g#p1808292

I3 mit ePrimacy: 47kmh
Model 3: 80kmh

Ist das Auto leicht und hat einen eher großen CWA, ist die Parität früher erreicht, als bei einem schweren Fahrzeug mit kleinem CWA

Dass diese Werte keine Relevanz haben, zeigt der Vergleich der absoluten Widerstände (F_Luft + F_Roll) von I3 und Model 3 bei 80kmh:
I3: 202,8 + 69,2 = 272N (7,6kWh/100km)
M3: 151,3 + 150,4 = 302N (8,4kWh/100km)
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 202000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Mehr Gewicht = Höherer Verbrauch; oder doch nicht?

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Ich hatte mal gerechnet - für die Größenordnung
Unbenannt.JPG
Das ist nur der Windwiderstand, der Verbrauch ab Akku steigt noch stärker an, da der Wirkungsgrad vom Antrieb noch dazu kommt.
AdamsSong hat geschrieben: Aber müsste das Model S die Schrankwand namens Kona nicht um Längen schlagen, trotz des höheren Gewichts?
Hat der Kona irgendwie einen besonders effizienten Motor im Gegensatz zu den Teslas?
Bedenke, dass das Model S zwar 12cm flacher als der Kona ist, dafür aber 16cm breiter. Die Anströmfläche ist nicht kleiner.
Das Model S ist beim CW Wert zwar besser, dafür aber schwerer.
Der Kona ist sehr effizient beim Antrieb.
Die alten Tesla hatten noch Asynchronmaschinen, da hat sich bei Tesla auch viel verändert.
Gerade keine Lust auf GE.
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