Hi RouvenE,
RouvenE hat geschrieben:Zum einen wird selten in Beiträgen davon geschrieben oder im Podcast davon gesprochen...
Uhm? Was für ein Podcast?
RouvenE hat geschrieben:...dass irgendwann die Akkus/Batterien der E-Autos ausgetauscht werden müssen. Diese Tauschkosten muss man doch mit einberechnen. Nur, was kostet solch ein Tausch und wieviel Ladezyklen verträgt der Akku?
Gegenfrage: "Ich bin bisher nur E-Auto gefahren, aber interessiere mich aus historischen Gründen für Verbrenner. Das teuerste an diesen sind wohl die Motoren und die stehen ja während der Fahrt unter hoher Belastung mit ihren hunderten beweglichen Teilen die alle nach und nach verschleißen. Wie wiele km hält so ein Motor und was kostet der Austausch?"
Für jemanden der bisher nichts anderes als Verbrenner kannte und ein lebenlang damit täglich umgegangen ist, klingt die Frage sicherlich komisch. Genau so klingt deine Frage für uns, die wir nun teilweise seit 6 Jahren oder auch länger E-Autos nutzen. Also nicht über manche Reaktionen hier wundern.
Genauso wie du die Frage nach den Motoren wohl nicht beantworten kannst, ist es auch mit den Akkus. Eben weil sie für gewöhnlich ein Autoleben lang halten (was bei einer Marke 100.000km sind, bei einer anderen 300.000km) aber in Einzelfällen auch schon mal vorher den Geist aufgeben oder mitunter kleinere Reparaturen nötig sind.
Es gibt hier im Forum Fälle, wo mal jemand nach 5 Jahren eine Akku-Zelle tauschen musste, weil diese vorzeitig ihren Geist aufgab während die anderen 87 noch top fit waren. Es gibt auch Fälle wo mal Montags-Akkus verbaut waren, die nach einem Jahr auf Garantie getauscht wurden. Insgesamt kann man aber wirklich sagen, dass E-Auto-Akkus ein Autoleben lang halten. Die Hersteller geben übrigens so zwischen 4 und 8 Jahren Garantie auf die Akkus.
Zu den Tauschkosten - auch dass lässt sich wie bei den Motoren nicht pauschal sagen. Hinzu kommt, dass sich im Gegensatz zu den Motoren die Akku-Technik rasant weiter entwickelt, was auch mit einem Preisverfall einher geht. Zahlte man 2009 noch 1000 Euro / kWh so sind es heute eher 200 Euro.
Falls du es noch nicht wusstest - einige E-Autos kann man wahlweise mit Kaufakku oder mit Mietakku erwerben, z.B. den Leaf oder den Smart. Hier kann für dich der Preisunterschied ein Anhaltspunkt sein, der sich derzeit irgendwo um 4000-8000 Euro bewegt, eben wieder je nach Hersteller und Modell.
RouvenE hat geschrieben:Zum anderen spricht auch bei der umweltbewussten E-Technik niemand davon, dass solche Akkus auch nicht ganz so umweltfreundlich produziert und entsorgt werden müssen.
Und, es schwingt immer in Beiträgen der Unterton mit, dass der Strom eben umweltfreundlich ist. Aber, die wenigsten Fahrer werden diesen Strom selbst auf dem Dach oder via Windkraft produzieren, wenige werden Ökostromtarife gebucht haben, was nun aber kein Vorwurf sein soll.
Vielleicht kann hierzu ja jemand mal etwas sagen...
Was soll man dazu sagen, du hast keine Frage gestellt. Ich kann nur versuchen deine Aussagen aus meiner Sicht zu bewerten. Hast du dir diese Fragen bei deinem Alpina auch gestellt? Autofahren ist per se nicht ressourcenschonend oder umweltfreundlich, aber nur Elektroautos wird dieser Umstand vorgeworfen.
Wenn man aber sozusagen das kleinere Übel wählen möchte, weil man aus welchen Gründen auch immer Autofahren möchte/muss UND es einem wichtig ist umweltbewusst zu sein (das ist bei unseren Alltagsentscheidungen ja oft gar nicht der Fall), dann schneidet das E-Auto deutlich besser ab. 90% der Leute die den Umweltaspekt von E-Autos in Frage stellen, sind sich über die Umweltauswirkungen der Verbrenner nicht im klaren. Ich sehe z.B. ständig das man den CO2-Ausstoß von Benzin am Auspuff mit dem CO2-Ausstoß von Strom im Strommix vergleicht. Dabei wird vergessen, dass eine Raffinerie bei der Herstellung von Benzin aus Rohöl jede menge Netzstrom einsetzt, der bei dieser Berechnung unter den Tisch fällt.
Auch das Gerede über die Akkus ist ein ewiger Leierkasten. Akkus sind umweltbelastend usw. Man muss erst mal bedenken, dass es ganz verschiedene sorten von Akkus gibt. Die meisten Leute haben noch die alten Nickel-Cadmium-Akkus im Hinterkopf. Da hieß es immer "bloß nicht in den Hausmüll, Cadmium ist ein ganz schlimmes Umweltgift". Das war auch richtig, aber bei Lithium sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Lithium ist in kleinen Mengen sogar ein Medikament. Heute schon stecken in jedem Auto Blei-Schwefelsäure-Akkus (auch nicht gerade gesund), das stört scheinbar niemanden. Immerhin gibt es dafür einen fast geschlossenen Recycling-Kreislauf - diese Akkus existieren ja auch schon über hundert Jahre. Bei Lithium-Akkus wird es bald ähnlich aussehen, glaube mir. In einem Blei-Starterakku steckt übrigens mehr kg Blei als kg Lithium in einem durchschnittlichen E-Auto-Antriebsakku sind und Blei ist seltener als Lithium.
Ich hoffe, ich konnte dich etwas erleuchten. Bitte trage diese Infos in die Welt - all zu oft will ich das nicht mehr tippen müssen.