Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilität

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Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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-Wenn die im Bau befindlichen Leitungen fertig sind, wird es wesentlich weniger Abschaltungen geben und außerdem habe ich viel lieber ca. 13% Übertragungsverluste im Stromnetz, als fast 80% beim Wasserstoff (PTW Power to Wheel - von der Erzeugung bis zur Drehbewegung am Rad)

-die Rede ist von 200 Tagen, an denen abgeschaltet wird. Es wird also an 200 Tagen irgendein Rad / Windpark für einige Stunden abgeschaltet - nicht an 200 Tagen alle Räder in SH. Das kannst Du an der Grafik und den Zahlen in diesem Thread nachlesen.
Auch hier gilt - wenn das im Bau befindliche Netz fertig ist, weniger Abschaltungen.

-in Bayern gibt es nicht die vergleichbare Ertragslage für Windkraft wie an der Küste / auf See

-die erwähnten 2 Minuten für eine Wasserstoffbetankung halte ich auch für falsch. Es sind mehrere Videos auf Youtube zu sehen, bei denen genau das getestet wurde. Die Zeiten lagen bei einer 700bar-Säule meist bei etwa 5-6 Minuten. In besonders schlechten Situationen (Tank fast leer/anderes Fahrzeug gerade weg gefahren) ist es schon zu Tankzeiten von bis zu 15 Minuten gekommen!

-Der Transport von Wasserstoff ist sehr aufwändig.
Ein 40t Lkw kann nur etwa 1.100kg Wasserstoff tranportieren (neueste Technik jahrelang nur 500kg) - der Rest geht für die Technik und die Druckbehälter drauf. Dies entspricht einer Energiemenge von etwa 110.000km Fahrleistung eines Pkw (1kg - ca 100km). Ein vergleichbarer Lkw mit Benzin oder Diesel kann etwa 28.000ltr. laden und transportiert damit etwa 350.000km Fahrleistung (bei 8ltr./100km). Wir müssen also das Transportaufkommen für die gleiche Fahrleistung verdreifachen!

-die im Interview erwähnte 10% Wasserstoffbeimischung im Erdgasnetz ist nicht möglich, man redet im Moment von maximal 2%, da der Wasserstoff die Eisenpipelines zerstören würde (Wasserstoffversprödung)

Der Wasserstoff wird es schwer haben, einen Markt zu erschließen - es gibt einfach zu viele Nachteile.
Schau bitte unbedingt immer, wer Dir den Wasserstoff schmackhaft machen möchte! Es sind in der Regel solche Firmen, die einen direkten Vorteil bei der Herstellung/Verteilung/Verkauf des Produktes hätten.
Alle anderen haben sich mittlerweile davon distanziert. So haben die meisten Autohersteller offiziell die weitere Forschung daran eingestellt und konzentrieren sich mittlerweile auf BEV.
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Outlander PHEV 06/17 - 11/18, e-load up! 02/18, Kona 64kWh 11/18 - 09.21, P45 09.21; Sohn Ioniq
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Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Schwani hat geschrieben:Ein vergleichbarer Lkw mit Benzin oder Diesel kann etwa 28.000ltr. laden und transportiert damit etwa 350.000km Fahrleistung (bei 8ltr./100km).
Für mich soweit alles richtig und nachvollziehbar. Aber Sprittkutscher können sogar 30.000 bis 34.000 Liter Benzin/Diesel transportieren, weil Sprit so leicht ist, und auch möglichst leichte Fahrzeuge eingesetzt werden. Ist aber in der Gesamtbetrachtung gar nicht so wichtig.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
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Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Schwani hat geschrieben: -Der Transport von Wasserstoff ist sehr aufwändig. Ein 40t Lkw kann nur etwa 1.100kg Wasserstoff tranportieren (neueste Technik jahrelang nur 500kg) - der Rest geht für die Technik und die Druckbehälter drauf. Dies entspricht einer Energiemenge von etwa 110.000km Fahrleistung eines Pkw (1kg - ca 100km). Ein vergleichbarer Lkw mit Benzin oder Diesel kann etwa 28.000ltr. laden und transportiert damit etwa 350.000km Fahrleistung (bei 8ltr./100km). Wir müssen also das Transportaufkommen für die gleiche Fahrleistung verdreifachen!

-die im Interview erwähnte 10% Wasserstoffbeimischung im Erdgasnetz ist nicht möglich, man redet im Moment von maximal 2%, da der Wasserstoff die Eisenpipelines zerstören würde (Wasserstoffversprödung)
Wie Schwani sehr schön ausführt steht die Wasserstoff-Energiewirtschaft noch vor riesigen Problemen bevor sie vielleicht irgendwann ṃal für einzelne Nischenanwendungen brauchbar in wird, sowohl ökonomisch wie auch ökologisch.

Meiner Meinung nach sollte wenn dann die Forschung eher in Richtung von dem sogenannten Windgas oder Power2Liquid gehen (näheres siehe hier https://de.m.wikipedia.org/wiki/Power-to-Liquid). Dann kann man wenigstens die bisherigen Verteil- bzw. Tankstellennetze einer sinnvollen weiteren Nutzung zuführen...

Aber das alles erst im Hinblick auf tatsächlich "überflüssigen" Strom, und nicht nur um eine Handvoll Fernleitungen einzusparen oder *kohle-Kraftwerke künstlich am Leben zu halten...

Grüazi MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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BuzzingDanZei hat geschrieben:Ich halte es für fatal nicht an mehreren Stellen gleichzeitig die Systemumstellung zu beginnen. Es würde sonst dreimal so lange dauern und es dauert ja schon zu lange.
Da bin ich ganz bei dir.
Wenn ich aber diese Forschungs- und Leuchtturmprojekte sehe, wird dort genau das Gegenteil erreicht. Warten wir erstmal die Ergebnisse in Ruhe ab - und schwupps können wir uns ein paar Jahre um "wichtigere Dinge" kümmern.
Man kann dann den Eindruck bekommen, Forschung mutiert da zum Selbstzweck.

Die Erzeugung von Wasserstoff ist seit 200 Jahren bekannt, was werden denn da für überraschende Erkenntnisse erwartet?

Wer interesse hat, wieviel in den letzten Jahren dort gefördert wurde:
https://www.enargus.de/pub/bscw.cgi/26? ... asserstoff

"Energie des Nordens" ist dort auch als Empfänger zu finden
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Ich denke es wird weiter an Wasserstoff geforscht werden und Millionen Fördergelder verpulvert werden.

Wenn in sagen wir 10 Jahren Fahrzeuge zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt sind und einige der heutigen Probleme gelöst sind, sind es immer noch nur 500km Reichweite, die man mit großen Umwegen zu einer der vielleicht dann 300 bundesweiten H² Tankstellen Fahren muss zu Kosten jenseits der 10€/100km.

In 10 Jahren haben dann aber Batterieelektrische Fahrzeuge 600-1000km Reichweite, die an schätzungsweise 50.000 Stationen geladen werden können zu vielleicht 3-5€/100km. Von den 50.000 Stationen sind vielleicht 2-3.000 mit 150-350KW Ladeleistung, wo teilweise in weniger als 15min die 500km Reichweite nachgeladen werden kann.


Ich sehe im Wasserstoff nur Nachteile. Der einzige Vorteil ist wirklich tanken in 5-10min. Aber auch dieser wird bald kaum noch eine Rolle spielen.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Im Individualverkehr wird Wasserstoff auf absehbare Zeit keine Rolle spielen, dazu sind Akku schon viel zu weit.
Einzig im Bahnverkehr könnte es funktionieren oder bei Schiffen, wobei bei letzteren wahrscheinlich erstmal das Problem gelöst werden muss, wo das Gas gelagert werden darf. Unter Deck ist z.B. momentan noch verboten.
Vielleicht, aber auch nur vielleicht, kann er eine Rolle beim Jahreszeitenausgleich spielen, aber da gibt es aktuell noch extreme Speicherungsprobleme.
Aber lassen wir uns überraschen, was geht.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
Mein kleines E-Auto Blog

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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In Landsberg bei Jürgen Sangl steht heute ab 18:00 der Hyundai NEXO. Ein kleines Event steigt auch ab 18:00 heute.

LG
Frank
+09.15 Tesla MS 70D
+02.2016 Outlander PHEV TOP, Model 2015
+04 2016 Opel Ampera (gebr.), <--- den hat ein Mitarbeiter übernommen
+13.12.18 Hyundai Kona Premium 64 kWh
+ 06.2022 Tesla YP

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Auch im Bahnverkehr sehe ich nicht so die Vorteile.
Warum sind einige Streckenabschnitte noch nicht elektrifiziert? Weil auf den Teilstücken nicht so viel Verkehr herrscht, dass sich die Investition bisher gelohnt hätte. Hier aber eine Wasserstoffversorgung und geeignete Loks anzuschaffen soll sich plötzlich rechnen?
Zumal sich die höheren Energiekosten über den Umweg Wasserstoff nicht nur gegen den Batteriespeicher mit geringen Wandlungsverlusten und Batteriedegeneration wie beim BEV, sondern gegen die direkte Nutzung per Fahrdraht rechnen muss.
Die Fördergelder wären hier besser in der Elektrifizierung weiterer Streckenabschnitte angelegt!
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Auch wenn in Sachen Wandlungsverluste noch Fortschritte gemacht werde, so wird Wasserstoff nie die Effizienz von Akkusystemen erreichen können. Diese Energieverluste entsprechen auch höheren Kosten. Schon aus dem Grund wird es sich nicht durchsetzen können.

Selbst als Netzspeicher, wo Transport und Lagerung keine große Rolle spielen, haben Akkusysteme die Nase vorn.

In Schiffen ist das vielleicht noch denkbar. Aber auch hier halte ich irgendwann Akkuspeicher für die bessere Lösung. Vielleicht gibt es für Langstrecken irgendwann Offshore-Schnelllader an Windparks oder PV-Feldern.
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Re: Chance des Wasserstoff in Energiewende & Elektromobilitä

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Für die Preise, die die Bahn pro kWh Strom bezahlt, wird sie nie und nimmer einen oder mehrere Anhänger voll Wasserstoff mitnehmen.
Die Bahn erzeugt ihren Strom zu 2/3 selbst in eigenen Kraftwerken. Der Rest kommt von 110kV Leitungen zu extrem geringen Preisen. Zurzeit ist geplant wesentlich mehr Strecken zu elektrifizieren, was mE der bessere Weg ist.
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