El - Laufleistung

El - Laufleistung

Hauwech
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Hallo, wie in einem anderen Post gesagt, habe ich einen Outlander PHEV 2017. Eigentlich bin ich sehr Zufrieden mit dem Wagen, aber die elektrische Laufleistung ist doch sehr bescheiden. Ich weiß, bei dem Alter des Wagens und das wir ja auch Winter haben, da kann die Leistung nicht mehr so gut sein.
Nun habe ich viel gelesen über eine "Lindqvist Methode" oder auch einer "D-Easy Methode" um die Leistung der Fahrbatterie zu verbessern. Hat jemand Erfahrungen damit oder gibt es ev. sogar, noch andere oder bessere Methoden?
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Re: El - Laufleistung

miresc
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Hallo,
dann will ich mal so antworten, dass die Sache hoffentlich klar und verständlich wird.
1. Jeder Li-Ion-Akku verliert im Laufe seines Lebens an Kapazität (Fähigkeit der Aufnahme und Abgabe von Elektrizität) aufgrund der physikalisch-chemischen Beschaffenheit und der Nutzung. Das lässt sich nicht rückgängig machen - mit keiner Methode. Der Höhe des Kapazitätsverlustes hängt von zwei Faktoren ab, dem Lebensalter des Akkus und der Häufigkeit des Ladens und Entladens, als der Anzahl der Ladezyklen. Bei einem 7 bis unter 8 Jahre alten Akku des Outlander PHEV wird die Restkapazität im besten Falle noch über 80% der Anfangskapazität liegen. Es gibt aber auch Fälle, da ist sie unter 70% abgesunken, woraus sich ggf. ein Garantieanspruch auf kostenlosen Batterietausch ergeben könnte. Da die unteren 30% der Kapazität in der Regel nicht genutzt werden können, weil automatisch der Verbrenner anspringt, dürften bei deinem alten PHEV noch etwa 6 - 7 kWh für rein elektrisches Fahren aktiviert werden können. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 20 kW also Strom für 30 - 35 km.
Das eigentliche Problem: Die BMU (Battery Management Unit) des Fahrzeugs stellt nicht die gerade genannte physikalisch-chemisch vorhandene Kapazität nutzbar zur Verfügung, sondern regelt diese (angeblich zur Batterieschonung) zunehmend weiter herunter. Die maximal noch erreichbare Kapazität ermittelt und stellt wieder zur Verfügung die Mitsubishi-Fachwerkstatt mittels DBCAM (Drive Battery Capacity Automatical Meshurement). Für diesen mehrstündigen, nach dem Start weitgehend automatisch ablaufenden Prozess berechnet die Werkstatt bei Einzelbeauftragung etwa 100 bis 150 Euro, im Rahmen einer Inspektion kann man sie oft wesentlich günstiger mitbuchen. Um deinen PHEV bestmöglich elektrisch nutzen zu können, solltest du also DBCAM durchführen lassen. (Mit entsprechenden Kenntnissen, dem geschützten Stellplatz mit Stromanschluss und im Besitz der nötigen Hard- und Software könnte man DBCAM auch selbst durchführen, wozu es hier im Forum Anleitungen gibt, aber m. E. rechnet sich das bei einer Gesamtbetrachtung gar nicht.) Im günstigsten Fall könnte sich durch DBCAM bei dir die rein elektrische Reichweite je Ladung um etwa 5 km verbessern.
Nun zu den von dir angesprochenen Methoden: Im Jahr 2019 hat der Deutsch-Australier Andreas Kirch (Andy mit dem YouTube-Account "Unplugged EV") das Problem der die nutzbare Kapazität übermäßig herunterregelnden BMU mehrfach thematisiert. Es wurde versucht, Lösungen zu finden, um die volle physikalisch-chemische Kapazität nutzbar zur Verfügung zu stellen. Die genannten Methoden versuchten dabei, durch verschiedenes Ab- und Anklemmen, Entladen und Aufladen der Fahr - bzw. 12V-Batterie die BMU zu überlisten, sodass dieser ein neuer Akku mit voller 40kWh-Kapazität vorgegaukelt wurde.
Bei einigen soll das angeblich was gebracht haben, andere meldeten einen Absturz des Systems auf Notbetrieb oder Totalausfall mit Abschleppen zur Werkstatt. Es wurde sehr schnell sehr still darum. Warum? Physik und Chemie kann man nicht überlisten. Wenn solche illegalen Methoden funktionieren sollten, könnten sie maximal wieder dieselbe Kapazität verfügbar machen, wie dies DBCAM mit einer sicheren und bewährten Methode leistet.
Also: Was kannst du tun?
1. DBCAM durchführen (lassen).
2. Einen möglichst energiesparenden Fahrstil praktizieren:
- Am energiesparendsten ist das "Segeln" in Fahrstufe B0, Rekuperationsstufen nur bergab einschalten oder nur mit dem Bremspedal rekuperieren.
- Behutsam fahren ohne starkes Beschleunigen - und auf rote Ampeln langsam ohne Fahrpedaleinsatz zurollen.
- elektrische Zusatzverbraucher möglichst wenig einschalten, insbesondere die E-Heizung. Die elektrische Sitzheizung ist sparsamer und effektiv.
3. Es gibt - außerhalb der Garantie, die aber bei dir sowieso abgelaufen ist - eine effektive Methode, um die nutzbare E-Kapzität für etwa 3 bis maximal 5 Mehrkilometer zu erhöhen. Wenn man dem Fahrzeug vortäuscht, dass der Benzintank leer sei, kann man den Akku statt bis zur unteren Schwelle von 30% bis etwa herunter zu 20% problemlos nutzen. Dazu muss man die Kraftstoffpumpe vorübergehend außer Betrieb setzen, was sich bequem so realisieren lässt:
Sicherung der Benzinpumpe im Sicherungskasten im Motorraum abziehen; von den beiden Einsteckbuchsen der Sicherung ein Kabel zweiadrig in den Innenraum führen, darin Flugsicherung und Kippschalter einbauen. Nun kann man bei Bedarf die Benzinpumpe kurzzeitig aus- und wieder einschalten. Ich habe mir diese Vorrichtung vor Jahren eingebaut und nutzte sie gelegentlich, wenn ich genau weiß, dass der nächste Ladepunkt nur noch wenig entfernt ist, der Benziner aber in Kürze und für eine nur kurze Strecke anspringen würde.

Ich hoffe, alle Klarheiten sind nun beseitigt.
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Zuletzt geändert von miresc am Mo 9. Dez 2024, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.

Re: El - Laufleistung

Hauwech
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Ich habe mir schon sowas gedacht. Aber trotzdem vielen Dank. :danke:
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