Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

pmd
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miresc hat geschrieben:
pmd hat geschrieben: a) ... Dass die Batterie über die Räder weniger Kapazität abgibt als sie müsste ist bei wenigen Prozent Abweichung kaum nachvollziehbar, ein Mangel muss aber nachvollziehbar sein....
b) - Wer hat die BMU/Firmware hergestellt? War das wirklich Mitsubishi?
ad a): Wozu gibt es Messgeräte, mit welchen doch (so man den Angaben der BMU wohl zu Recht nicht glaubt) die Werkstatt ausgerüstet ist???
ad b): Das ist für uns Mitsubishi-Käufer eigentlich völlig irrelevant. Der Fahrzeughersteller haftet für die Qualität und Funktion seiner Zulieferteile!
a) Nein, keine Werkstatt hat dafür Messgeräte, zumal man einen Referenzwert bräuchte und das wäre dann der WLTP. Das misst man nicht mal eben beim Vertragshändler, der kann wahrscheinlich nicht mal die Zellen selbst messen.

b) Die rechtliche Thematik interessiert weder Andy noch mich, es geht um Lösungen. Wenn die BMU bspw. von SEVCON ist wäre das nicht nur eine Erklärung warum Mitsubishi keine Ahnung hat, sondern könnte auch neue Wege in der Problemlösung eröffnen. Leider ist die BMU in den Akku-Pack integriert, sonst würde ich ja mal selbst nachschauen.
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Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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miresc hat geschrieben:
MBj1703 hat geschrieben: Wenn die SW schon reverse-engineered wurde, warum schreibt dann "derjenige" nicht gleich eine neue?
:o Ist die Frage ernst gemeint? Der "Entschlüsseler" arbeitet ja nicht bei Mitsubishi. Vermutlich wäre es leicht möglich, in der "primitiven" BMU-Firmware schlicht und einfach die Standardwerte für die beiden Einflussgrößen "Akku-Lebensdauer" und "Stromdurchflussmenge" zu verändern und dadurch realistischere, d. h. höhere Werte für den SOH vorzugeben.
Aber vielleicht arbeitet Mitsubishi ja schon an einer "intelligenteren" Lösung? :o
Ja, ist ernst gemeint.
Ich arbeite in einer SW Firma und wir habe so etwas schon gemacht ;)

Auch bei Apple gab es das schon. Die haben dann meist nicht nur den Code, sondern den ganzen Entwickler gekauft.

Also sollte derjenige, der RE gemacht hat, eine bessere FW schreiben und damit zu Mitsu gehen.

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

miresc
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MBj1703 hat geschrieben: Also sollte derjenige, der RE gemacht hat, eine bessere FW schreiben und damit zu Mitsu gehen.
Ich gehe mal davon aus, dass Andy Australia dies hier liest und die Anregung weitergibt. Er kennt ja denjenigen und ist in Kontakt mit ihm.

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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pmd hat geschrieben: Sooo da kommen wir der Sache doch viel näher. Ich glaube diese technischen Details kommen in den Videos etwas kurz, ich kann mich zumindest nicht dran erinnern, dass es darin mal erklärt wurde.

Kurz gesagt: Er lädt die Zellen anhand der Spannung auf 100%, setzt die Kapazität dann mit einem ungenau kalkulierten SoH gleich und zählt dann den Verbrauch runter bis er dabei 30% sieht und schaltet dann den Benziner dazu. Versteh ich das richtig? Denn es passt nicht so ganz dazu, dass der SoC den SoH übersteigen kann.

Das heißt auch: im Laufe der Zeit müsste die nominale Ruhespannung zu Beginn des Ladevorgangs bei gezeigten 30% SoC immer weiter steigen, da ja der reale Verbrauch in der Top-Kapazität der Zellen stattfindet. Konntet ihr das so beobachten?

Und wer ist denn der Hersteller der BMU und woher stammt die Firmware? Das wird doch kaum Mitsubishi sein?

Gruesse nach Kassel erstmal, das ist ja lustig (Ich vermisse die Ahle Worscht) :D

Ja, ich bin nicht weiter auf alle technischen Details im Video eingegangen. All das Technische ist aber vorher in meinen anderen Videos erklaeert worden, bis ins kleinste Detail. Ich wollte das Video nicht 2.5h lang machen und einigermassen verstaendlich halten.

Die Batterie wird niemals zu 100% geladen. Das ist ein Trugschluss den uns die Anzeige im Dashboard vorgibt. 100% voller Akku im Cockpit heisst immer 90% voller Akku in der Realitaet. Die Leute wuerden sonst die Batterie in kurzer Zeit ruinieren weil sie den Wagen staendig am Netz haben und jeder weiss 100%SOC sollte nicht zu lange gehalten werden. Selbst 90% ist da grenzwertig meinen viele...

Die Spannung vor dem Laden steigt insofern, das die Last natuerlich entfernt wurde. Man kommt also nach einer Fahrt daheim an, schaltet den Wagen aus. Der Ladevorgang ist dann per Timer gesteuert und startet in der Nacht. Bis dahin ist die Spannung V(oc) wieder etwas angestiegen, klar. Das hat aber keinen Einfluss auf irgendwass und ist eigentlich nicht wichtig.

Die BMU ist nicht von Mitsubishi hergestellt (bestaetigt), sonder kommt aus unbekannter Quelle (Japan, China?).

Sollte eine oder mehrere Zellen defekt sein, so wird das mit einem gelben Licht im Cockpit angezeigt, so schlau ist die BMU wenigstens...

Dieser Software Engineer hat den BMU Code und konnte sehen, wie die BMU die SoH und SoC berechnet. Es ist unbekannt ob die BMU ueberhaupt ueber eine EEPROM verfuegt die ein einfaches Software Update ermoeglicht. Aus Sicherheitsgruenden kann man nun natuerlich nicht einfach eine neue Software schreiben und auf das Auto flashen. Die Garantie und auch Versicherungsschutz wuerden sofort verweigert.
Mitsubishi wuerde niemals eine solche Firmware auch nur Ansatzweise in betracht ziehen oder sogar verbauen (Stichwort: kulturelle Barriere). Beim Handy ist das vielleicht etwas anderes und man hat gewisse APIs freigegeben, die dann allgemein benutzt werden koennen. Beim Auto kaum moeglich, wenn es die Leistungs- oder Fahreigenschaften beeinflusst.

Interessant rechtliche Diskussionen hier. Vieles davon trifft auch auf unser Rechtssystem in Australien zu, so ein prima input hier... Es ist auf jeden Fall gut, das ganze schon zu dokumentieren und beim Haendler anzuzeigen. Ich denke, je mehr Leute das machen, desto eher wird etwas passieren. Wie schon oft gesagt, wir als Verbraucher wollen ja helfen und nicht das Produkt an sich schlecht machen. Das Fahrzeug ist ja nicht schlecht, es besteht nur ein Mangel. Das Problem wurde bereits 2014 in einem Forum diskutiert, konnte aber Mangels einer App oder entsprechender Messgeraete nicht vertieft oder nachvollzogen werden. Jetzt sieht es anders aus und wir haben Messreihen von ueber 1000+ Fahrzeugen vorliegen.
Ja, der Andy aus Australien. Eigentlich aus Kassel aber nun seit 2009 hier unten ;)
https://www.youtube.com/unpluggedev

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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Hallo Andy, prima das Du hier mitmachst.
Wo sind denn die Daten der 1000+ Fahrzeuge genau her? Im Web beim PHEV Watchdog werden nur 485 Fahrzeuge angezeigt..Gibt es da noch ne andere App?
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Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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hominidae hat geschrieben: Hallo Andy, prima das Du hier mitmachst.
Wo sind denn die Daten der 1000+ Fahrzeuge genau her? Im Web beim PHEV Watchdog werden nur 485 Fahrzeuge angezeigt..Gibt es da noch ne andere App?
Beim Dog sind nur die user die Android nutzen. Nicht alle sharen aber auch ihre Daten auf der Webseite (eben nur die 485). Andere nutzen auch die EVBatMon App und teilen die Daten in den Facebook Foren, haben auch Mitglieder die TorquePro nutzen um die SOH zu ermitteln:
https://www.facebook.com/groups/outlanderphev/
https://www.facebook.com/groups/2193599527399011/
https://www.facebook.com/groups/1894733483895959/
https://www.facebook.com/groups/2130098763948436/
...
Ja, der Andy aus Australien. Eigentlich aus Kassel aber nun seit 2009 hier unten ;)
https://www.youtube.com/unpluggedev

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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Ah!
Heissen Dank....TorquePro schaue ich mir mal an.
Leider ist fratzenbuch keine Option für mich, die gehören zur Achse des Bösen

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Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

pmd
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unpluggedEV hat geschrieben: Die Spannung vor dem Laden steigt insofern, das die Last natuerlich entfernt wurde. Man kommt also nach einer Fahrt daheim an, schaltet den Wagen aus. Der Ladevorgang ist dann per Timer gesteuert und startet in der Nacht. Bis dahin ist die Spannung V(oc) wieder etwas angestiegen, klar. Das hat aber keinen Einfluss auf irgendwass und ist eigentlich nicht wichtig.
Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Was ich meine: Je weiter der fiktive SoH sinkt, um so weniger Kapazität entnimmt er der Theorie nach dem Akku bis er seine 30% sieht und den Benziner startet. Mehr Kapazität heißt höhere Spannung, ergo müsste man bei angezeigten 30% SoC bei einem SoH von 70% eine höhere Spannung haben als es bei einem SoH von 90% der Fall war.

Jetzt hab ich beispielsweise bei einem angezeigten SoH von 41,2Ah und SoC 12,1Ah eine Ruhespannung von 304V, wenn sich der SoH nun nach unten verschiebt müsste ich dann ja mit der Zeit immer höhere Spannungen sehen. Damit wäre zumindest schon mal ein echter Messwert vorhanden, der die steigende Restkapazität belegt.

unpluggedEV hat geschrieben: Die BMU ist nicht von Mitsubishi hergestellt (bestaetigt), sonder kommt aus unbekannter Quelle (Japan, China?).
Das war zu erwarten und erklärt meiner Meinung nach bspw. auch warum Mitsubishi behaupten könnte, dass die 46Ah Netto zur Verfügung stehen sollen - weil sie keine Ahnung davon haben. Der mit Ahnung ist der Hersteller der BMU, den es hoffentlich noch gibt und der hoffentlich an einer Lösung arbeitet. Wenn der Zulieferer auch den DC-Charger mit geliefert hat (was nicht abwegig ist) stehen die Chancen dafür ganz gut, denn der hat erst dieses Jahr ein Software Update bekommen.

unpluggedEV hat geschrieben: Dieser Software Engineer hat den BMU Code und konnte sehen, wie die BMU die SoH und SoC berechnet. Es ist unbekannt ob die BMU ueberhaupt ueber eine EEPROM verfuegt die ein einfaches Software Update ermoeglicht. Aus Sicherheitsgruenden kann man nun natuerlich nicht einfach eine neue Software schreiben und auf das Auto flashen. Die Garantie und auch Versicherungsschutz wuerden sofort verweigert.
Sofern es möglich ist wird das der einfachste Weg für die PHEV sein, die schon die Garantie hinter sich haben. Bleibt aber die Frage, ob die BMU überhaupt in der Lage ist den SoH besser zu bewerten, oder ob man nicht eher versucht eine offene BMU in das System einzubinden, ergo mit Hardware-Tausch plant.

unpluggedEV hat geschrieben: Mitsubishi wuerde niemals eine solche Firmware auch nur Ansatzweise in betracht ziehen oder sogar verbauen (Stichwort: kulturelle Barriere).
Das ist mir weiterhin unklar, wie man das Verhalten von Mitsubishi auf kulturelle Gründe schiebt, wenn man doch sogar weiß, dass die mit dem Problem nichts zutun haben sondern das auch nur an den Zulieferer weiter geben können. Selbst wenn sie die Kompetenzen dazu haben, wird sich kaum jemand hinsetzen und die geschützte Firmware eines eigenen Zulieferers Reverse-Engineeren um sie dann zu verändern.

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

miresc
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pmd hat geschrieben: Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Was ich meine: Je weiter der fiktive SoH sinkt, um so weniger Kapazität entnimmt er der Theorie nach dem Akku bis er seine 30% sieht und den Benziner startet. Mehr Kapazität heißt höhere Spannung, ergo müsste man bei angezeigten 30% SoC bei einem SoH von 70% eine höhere Spannung haben als es bei einem SoH von 90% der Fall war.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass dieses gemeint ist (allgemein auf LiIon-Akkus bezogen):
Ladegrafik.png
Ladegrafik.png (11.31 KiB) 1163 mal betrachtet

Re: Deutsche Zusammenfassung von Andy Australia zum Thema Batteriedegration

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pmd hat geschrieben:
unpluggedEV hat geschrieben: Die Spannung vor dem Laden steigt insofern, das die Last natuerlich entfernt wurde. Man kommt also nach einer Fahrt daheim an, schaltet den Wagen aus. Der Ladevorgang ist dann per Timer gesteuert und startet in der Nacht. Bis dahin ist die Spannung V(oc) wieder etwas angestiegen, klar. Das hat aber keinen Einfluss auf irgendwass und ist eigentlich nicht wichtig.
Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Was ich meine: Je weiter der fiktive SoH sinkt, um so weniger Kapazität entnimmt er der Theorie nach dem Akku bis er seine 30% sieht und den Benziner startet. Mehr Kapazität heißt höhere Spannung, ergo müsste man bei angezeigten 30% SoC bei einem SoH von 70% eine höhere Spannung haben als es bei einem SoH von 90% der Fall war.

Jetzt hab ich beispielsweise bei einem angezeigten SoH von 41,2Ah und SoC 12,1Ah eine Ruhespannung von 304V, wenn sich der SoH nun nach unten verschiebt müsste ich dann ja mit der Zeit immer höhere Spannungen sehen. Damit wäre zumindest schon mal ein echter Messwert vorhanden, der die steigende Restkapazität belegt.
Ah, OK, hab's jetzt... Hmm, weiss nicht ob man das so genau messen kann. Die Entladekurve wird ja dann eher flach und schon eine sehr geringe Spannungsaenderung kann 50% oder 70% SOC heissen. Das wird eher schwierig. Bei deinem Beispiel wirst du wohl bei SoC 12.1Ah nicht immer 304V haben, das variiert jedes mal.
Die BMU misst nicht die 30% der verbleibenden Kapazitaet, kann sie auch gar nicht. Die % sind ja nur von der App berechnet und sind in der BMU nicht vorhanden. Deine Batterie wird bis 4.1V geladen und dann zaehlt die BMU die Ah runter wenn du faehrst. Sie hatte vorher berechnet das du noch 41.2Ah SoH hast und faehrt die Batterie runter auf ca. 12Ah. Auch dieser Wert aendert sich mit der Fahrweise, Temperatur und anderen Einfluessen die nur der BMU-Hersteller kennt. Du solltest dann nur noch einen blauen Balken in der Batterieanzeige haben. Der letzte Balken steht von ~35% bis runter auf 25% SoC. Unter 25% gibt's keine Balken mehr.
Mit der Heizung kann man den Akku auf ca. 22% runterfahren bevor der Motor anspringt. Einige wenige haben dadurch ihre SoH wieder anheben koennen, indem sie diese Prozedur jeden Tage wiederholt haben und so die BMU von einer erhoehten Kapazitaet ueberzeugen konnten. Die SoH stieg wieder an, wenn auch nur kurzfristig. Die BMU scheint eine hohe DoD zu lieben und belohnt mit steigender SoH. Das ist natuerlich Quatsch weil der Akku ja niemals wieder besser werden kann und zeigt einmal mehr das hier ein Software Problem vorliegt.

Ich schweife ab, sorry... :\
Ja, der Andy aus Australien. Eigentlich aus Kassel aber nun seit 2009 hier unten ;)
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