Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

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Mal eine Frage zur Herleitung der Leermasse über die Massedifferenzen der Akku-Modellvarianten:

Das Akkugehäuse bleibt bei allen Modellvarianten gleich groß bzw. schwer und wird daher bei der kleineren Variante nur mit weniger Material bestückt.

Das so errechnete Leergewicht des Fahrzeugs muss also weiterhin das leere Batteriegehäuse beinhalten. Jetzt wäre es spannend, was das leere Batteriegehäuse wiegt.
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Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

CaptainPicard
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Ich würde es mal rein ökonomisch betrachten:

x Kilogramm Gewichtsreduktion bei einem Golf bedeuten ein Gramm weniger CO2 und ein Gramm weniger CO2 kann bei einem Massenmodell wie dem Golf hunderte Euro an Strafzahlungen wert sein. Das heißt so lange die zusätzlichen Kosten für die Gewichtsreduktion geringer sind als die potentiellen CO2-Strafen dann zahlt es sich aus dort zu investieren. Der ID.3 zählt hingegen immer mit 0 Gramm, egal ob er 1,5 oder 3 Tonnen hat, entsprechend gibt es keinen Anreiz irgendwo teurere Materialien zu verbauen um Gewicht zu sparen.

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

pschaefer
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Andererseits wirbt VW mit "CO2-neutraler Produktion", muss also zum Ausgleich auch beim ID3 schon irgendwo irgendwas zahlen...

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

Waldfee0815
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CaptainPicard hat geschrieben: Ich würde es mal rein ökonomisch betrachten:
[...] entsprechend gibt es keinen Anreiz irgendwo teurere Materialien zu verbauen um Gewicht zu sparen.
Das wurde vorher auch schon bei den Verbrennern gemacht. Da wird schon immer zwischen "mehr billigen einfachen" Stahl oder weniger "teuren hochfesten" Stahl abgewägt. Die Sternchen im US- und EuroNCAP und der Bauraum sind den Autobauern schon immer was wert gewesen. Dabei werden auch aufwändigere Fertigungsmethoden (Tailored Blanks, Innenhochdruckumformen, ...) industralisiert und in die Serie ab Untere Mittelklasse eingeführt.
Abhängig von der späteren Stückzahl wird auch mehr oder weniger lang an den Teilen rum entwickelt, bis das gewünschten Ergebnis rauskommt oder das Budget leer ist. Die Autobauer kalkulieren da manchmal sehr sportlich...

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

Musikhattu
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TY12 hat geschrieben: Für den kleinen Akku kommt man auf ca. 290 kg. Für den großen auf 480 kg. Ein Modell 3 SR komm auf 1610 kg. Ein e208 auf 1510 kg.
Saugt sich der ADAC eine Masse von 1720 kg für den ID3 45 aus den Fingern?

Klar wird auch mehr kinetische Energie über Rekuperation in mehr elektrische Energie umgewandelt.
Grundsätzlich ist hohe Masse aber immer schlecht. Allein schon, was den Ressourcenverbrauch angeht.
Und auch der Energieverbrauch, gerade auf der langen Strecke auf der Autobahn, steigt dadurch.
Da wird auch der ID3 seinen Preis bezahlen müssen.
Aber mich interessiert erst mal aus technischer Sicht, warum die ID3 Karosse mindestens 200 kg schwerer als die des neuen Golf ist, der in Länge und Breite ja gewachsen ist (wenn auch nur geringfügig).
Ich suche da zunächst nach einer technischen Antwort.
Eine Bewertung dieser Antwort ist ein zweiter Schritt.

Gruß TY12

PS: die Aufstellung der Komponentenmassen für das Modell S ist klasse. Wann wir so etwas von VW bekommen werden??

Die ca. Angabe des Gesamtgewichts des ADAC zweifele ich genauso an wie die 37000€ mittlere Version und 45000€ große Akku Version.
Die schätzen wohl gerne bzw. scheint wirklich aus den Fingern gesogen zu sein.
Ich verlasse mich da lieber auf die Auto Motor Sport Angaben 1510 kg- 1610 kg für die 45 kWh Version und das mittlere Akku 1600 kg - 1700 kg.
Der 45 kWh Akku ist schon einmal 35 kg leichter als der 33,5 kWh Akku aus dem E-Golf. Zusammen mit dem 20 kg leichteren E-Motor sind das schon mal 55 kg Gewichtseinsparung an dieser Stelle gegnüber dem E-Golf.
Ich würde erst mal abwarten bis VW Technische Daten veröffentlicht, vielleicht diskutieren wir dann hier im Forum "warum ist der ID.3 so leicht ?"

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

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Der ADAC hat nicht geschätzt - der hat einfach von VW die dort angegebenen Daten übernommen. Die übrigens für jeden öffentlich sind:

(...) Sein Leergewicht beträgt nach DIN minimal 1.719 Kilogramm, die maximale Zuladung je nach Ausstattung zwischen 416 und 541 Kilogramm. (...)

Quelle VW http://bit.ly/2VpMh7T
seit 21.03.2020 Tesla Model 3
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vom 17.10.2020 bis 17.06.2021 VW ID.3
1st Edition MAX Mangangrau metallic (Rückabwicklung)

Ab 28.06.2021 Seat mii electric (Mietwagen) zur Überbrückung

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

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@waldfee 0815
liest sich plausibel, was Du schreibst. Volvo treibt z.B. beim Polestar einen hohen Aufwand, um den Akku crashsicher zu machen.
CaptainPicard hat geschrieben: Ich würde es mal rein ökonomisch betrachten:
x Kilogramm Gewichtsreduktion bei einem Golf bedeuten ein Gramm weniger CO2 und ein Gramm weniger CO2 kann bei einem Massenmodell wie dem Golf hunderte Euro an Strafzahlungen wert sein. Das heißt so lange die zusätzlichen Kosten für die Gewichtsreduktion geringer sind als die potentiellen CO2-Strafen dann zahlt es sich aus dort zu investieren. Der ID.3 zählt hingegen immer mit 0 Gramm, egal ob er 1,5 oder 3 Tonnen hat, entsprechend gibt es keinen Anreiz irgendwo teurere Materialien zu verbauen um Gewicht zu sparen.
Auch das liest sich plausibel.
Unterm Strich entsteht bei mir der Eindruck, dass der ID3 so billig wie möglich produziert werden soll, ein echter Technologieträger wie seinerzeit z.B. der A2 oder der I3 sollte er wohl nicht werden.
Ist garnicht mal abwertend gemeint. Der ID3 soll wohl e-Mobilität möglichst schnell unters Volk bringen.
Ob nur wegen C02 Strafzahlungen oder ernsthaft ist dann auch nicht so entscheidend.
Technologieführerschaft wird VW ihm eher noch nicht erreichen.

Gruß TY12
Roller e-max, Twizy, Smart ED, G190 bis 09/17, G300 seit 05/2018, e-UP2 seit 04/2020

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

pschaefer
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TY12 hat geschrieben: Technologieführerschaft wird VW ihm eher noch nicht erreichen.
Ketzerisch gesagt: Das hat VW ja noch nie angestrebt. VW-Strategie war immer schon "Late-Follower", den ersten Schritt hat man meistens anderen überlassen. Zugegebenermaßen dann aber oft das Feld aus Sicht der Stückzahlen von hinten aufgerollt.

Insofern passt der ID3 einwandfrei in die Reihe.

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

Maido
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Sogar üppige 300 Kilogramm Ballast steckt ein Elektroauto ziemlich locker weg, hat eine Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen ergeben. Die Wissenschaftler haben den Stromverbrauch eines Tesla ohne Zusatzgewicht sowie mit 100, 200 und 300 Kilogramm miteinander verglichen. Bei der Leerfahrt lag der Verbrauch bei 17,77 kWh auf 100 Kilometern. Mit 300 Kilogramm extra stieg er lediglich auf 17,87 kWh – ein Unterschied von 0,6 Prozent.


https://www.handelsblatt.com/auto/test- ... HqpDiu-ap5

Re: Warum ist der Id3 eigentlich so schwer?

Maido
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Zum gleichen Thema auch hier eine Zusammenfassung:

https://www.autoservicepraxis.de/stahl- ... 63126.html
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