1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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Moin,
mein SR+ (ohne FSD) ist jetzt gut 1 Jahr alt und hat 20 TKM auf der Uhr, nachfolgend einige Erfahrungen und auch Vergleiche mit unserem Kona.

Über die allgemein bekannten Punkte wie:
- Fahrwerk etwas polterig
- bei höherem Tempo nicht leise
- Phantombremsungen
- Top Beschleunigung
- Ladenetz
etc etc möchte ich mich nicht weiter auslassen, sondern die weniger bekannten Dinge ansprechen.

Spoiler vorweg: Die Kiste lief absolut tadellos, kein Werkstattaufenthalt, keine Ausfälle - so soll es sein.

Allerdings war 4-5 Mal ein Reset der MCU notwendig, da Bildschirm ganz oder tlw eingefroren, das Auto wäre zwar noch gefahren, aber ohne Tachoanzeige in Blitzerdeutschland....

Was mir nicht so toll gefallen hat:
- Türgriffe und Heckklappe vereisen im Winter schnell
- kaum Reku im Winter, da hätte ich mir die Lösung des i3 gewünscht, d.h. immer gleiches Bremsverhalten beim Strompedallupfen
- nur eine Dichtung an den Türen
- AHK Montage/Demontage fummelig, nix mit schwenken

Was mir gut gefallen hat:
- alle Bremsscheiben tiptop obwohl ich wenig bremse (auf der Bremse rekuperiert das M3 nicht), Konabremse nach 4 TKM hinten mit tiefen Rostspuren
- Gangwechsel D - R bei rollendem Auto möglich, absolut Top beim Rangieren
- Spurhaltegedöns lässt sich komplett deaktivieren, d.h. nur im Notfall wird in die Lenkung eingegriffen Super, ich kanns nicht leiden, wenn wie beim Kona, permanent einer Mitlenken will und bimmelt wenn ich über eine Linie fahre
- der Geradeauslauf bei höheren Geschwindigkeiten war ursprünglich nicht gut. Die Spur stand kaum daneben, das Auto ist nach der Einstellung aber wesentlich stabiler
- die Sitze wurden im Sommer nicht so heiß, wie befürchtet, Klima funzt auch prächtig
- die Fahr- und Kurvendynamik begeistert mich auch nach 1 Jahr noch unheimlich, das Auto macht Spaß, würde es jederzeit wieder kaufen
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020........bevor Elon abgedreht ist
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Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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Schöne Zusammenfassung!
Da freue ich mich schon auf den Sommer. (hab das M3 erst seit Weihnachten)

Einen 2. Dichtungssatz (22 EUR) für Frunk, Trunk und Türen hab ich installiert. Eigentlich sollte das für die Isolierung, Schalldämmung und Schmutzvermeidung obligatorisch werksseitig dazu gehören.

Beim Fahrwerk scheint Tesla es auch nicht so genau mit der Einstellung zu nehmen. Es haben schon einige darüber berichtet, dass nach dem Einstellen in einer Fachwerkstatt das Fahrverhalten deutlich besser ist.
Tesla M3LR - KW V3 :mrgreen: | MY 8/2023

Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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GTE_Ebi hat geschrieben: ...
Was mir nicht so toll gefallen hat:
A) Türgriffe und Heckklappe vereisen im Winter schnell
B) kaum Reku im Winter...
A) ja, nervig mich auch. Habe aber jetzt im Winter 2 Dinge gelernt, die das etwas relativieren
1) 15-30min vorheizen (je nach Kälte). Dabei in der App den einen Button drücken, der gleich die Temp. maximiert und die Luft düsen der Heizung automatisch nach außen / zu den Türen richtet.
2) mit der Faust leicht, mit etwas Druck, auf das dicke Ende der Griffe "schlagen": das lässt das Eis an den griffen sehr effektiv platzen!
B) das sollte sich nach dem vorheizen, vor allem aber nach einem letzten Update wohl verbessert haben...
- Zoe: 13.02.15 - 30.12.16
- MX: 60er. 30.12.16 - 23.01.20
+ M3: "Freitag der 13." 13.03.2020
+ Ioniq vFL: 12.08.23

Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

MartinG
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Habe auch gerade die Jahreslinie überquert... alles bestens bisher, die rechte Türkamera habe ich wegen zu vieler Fehlermeldungen vorbeugend austauschen lassen. Das lief vollkommen problemlos ab.

Reku im Winter ist übrigens in 2021.4.12 gefixt. Energie, die der Akku nicht aufnehmen will, wird einfach verheizt - nehme ich jedenfalls an. Fährst du mit Einstellung normal oder reduziert?

MCU musst ich bisher regelmäßig zurücksetzen und ist auch regelmäßig gecrasht, ziemlich vorhersehbar nach jeder längeren Fahrt (300 km-plus). Scheint mir aber besser geworden zu sein. Phantombremsungen sind extrem lästig, mit meiner Frau verwende ich den Tempomaten nicht mehr. Sie ist jedes Mal echt genervt.

Nur eine einzige Türdichtung finde ich ebenfalls etwas billig, Vereisung der Heckklappe ist lästig, das Überlaufen von Wasser von der Heckscheibe in den Kofferraum auch (ist zum Glück selten). Bei der Ladeklappe und den Türgriffen hatte ich keine wirklich störenden Vereisungsprobleme.

Die Performance beim Fahren und beim Aufladen ist jedenfalls hervorragend gut. Der Grip ist absolut unglaublich, in jeder Situation, superstabil. Da können andere Hersteller noch einiges lernen.

Natürlich gibt es auch Dinge, bei denen Tesla noch besser werden kann (Lernen von Renault, Lernen von Volkswagen), aber wo gibt es keine Verbesserungen? Tesla liefert sie ja selbst per Software und den gelegentlichen Modell-Refreshs.
Vollelektrisch seit 2015

Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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Reku steht bei mir immer auf 'Normal', das OPD bis zum Stillstand ist einmalig gut umgesetzt (wenn Reku vorhanden :mrgreen: )
Die App ist sowas von zuverlässig, kein Vergleich mit Bluelink und We-Connect.
Allerdings fehlt mir in der App die Möglichkeit, eine wochentagsindividuelle Lade/Klimaplanung zu machen, das war bei We-Connect besser.
Dafür quasi Echtzeitanzeige, wo das Auto mit welcher Geschwindigkeit gerade fährt, keine dämlichen PIN Eingaben, ok-Bestätigungen oder sonstwelche Erfolgsrückmeldungen wie bei Bluelink, die Funktion wird bei Tesla einfach ausgeführt und fertig.

Sehr schön auch, dass man fast immer mehrere Möglichkeiten hat, eine Funktion auslösen - so gibt es 5 verschiedene Möglichkeiten die Ladeklappe zu öffnen :shock: und wenn die Karre lädt, dann lädt sie, da kannst du ruhig das Auto entriegeln.

Über das Bedienkonzept gehen die Meinungen weit auseinander, ich möchte nichts anderes mehr haben und zwar aus folgendem Grund:
Da hinter dem Lenkrad keine Anzeige platziert ist, kann dieses sehr klein und handlich ausfallen, die Windschutzscheibe ist weit heruntergezogen und du kommst dir vor wie auf einem Aussichtsplatz und nicht eingezwängt wie im Panzer.

Der große Touchscreen ist bei der Navigation, bei Spotify, beim Surfen, in der Ladepause einfach Klasse und die Bedienung sehr intuitiv - im krassen Gegensatz zu den verteilten Schalterbatterien im Kona, beim Ioniq 5 wurde es jetzt offensichtlich verbessert.

Das M3 muss nicht ein- oder ausgeschaltet werden, wenn ich anhalte und die Tür öffne geht automatisch die Parkposition rein, das Auto verschließt sich beim Entfernen etc etc das sind alles so Kleinigkeiten, die den Umgang sehr angenehm und unkompliziert machen. Geht im Kona alles nicht.
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Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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@Martin: Du hast da bei 'Lernen von Renault und VW' einige Dinge aufgeführt, mit denen ich gar nicht konform gehe, habe das ja im VW Unterforum schon anklingen lassen, war dort aber natürlich fehl am Platz.
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Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

MartinG
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Das kann ich sehr gut verstehen, jedes Ding hat zwei Seiten. Und es hat viel damit zu tun, dass ich vor dem M3 eben viel mit dem Zoe gefahren bin. Deine Punkte kann ich fast alle unterschreiben! Einfach einsteigen & losfahren + aussteigen & weggehen - wirklich sehr angenehm. Nur dass das Auto manchmal ziemlich lange braucht, um aufzuwachen und mit der App zu sprechen finde ich manchmal mühsam. Sobald es läuft, geht alles wie geschmiert.

Und natürlich - gerade im Vergleich zum Zoe - dass die Innenraumklimatisierung einfach läuft, so lange man im Auto sitzt. Ob das M3 nun lädt oder nicht ist egal.

Wo Licht ist gibt es aber auch gelegentlich einen Schatten: Leider wurde im letzten Dezember-Update die Kartenfläche zu Gunsten der ziemlich überflüssigen Autodarstellung im linken Displaybereich verkleinert, das finde ich nicht nützlich.

Und die Batterieanzeige ist mittlerweile so winzig klein, was hat sich Tesla dabei bloß gedacht? Und das Farbschema der Tankanzeige: Hellgrau = leerer Teil der Batterie, etwas dunkler Grau: voller Teil der Batterie. Irgendwann werden die hinteren 20 Pixel dann gelb (20 %) und die letzten zehn Pixel rot (8 %). Kein Ton, kein Hinweis, obwohl es sonst bei allen möglichen Gelegenheiten bimmelt. Ist das beste Mittel gegen Reichweitenangst, den Ladestand einfach gar nicht mehr wahrnehmen zu können? Das ist aber für mich definitiv keine unwichtige Information. Klar kann ich den Energieverbrauch am Hauptdisplay aufschalten, aber da möchte ich lieber die Karte sehen. Im nächsten Release wird der Ladestand vermutlich nur noch eine Pixelreihe sein, wie die Leistungsdarstellung... Natürlich ist das eine bewusste Strategie von Tesla, aber ich finde sie weniger gelungen.

Den Kona kenne ich zum Beispiel fast gar nicht, da könnte ich keine so detaillierten Vergleiche ziehen. Sehr interessant, auf jeden Fall!
Vollelektrisch seit 2015

Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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Ist das beste Mittel gegen Reichweitenangst, den Ladestand einfach gar nicht mehr wahrnehmen zu können?
Hast du mit der Kiste wirklich Reichweitenangst ? Im Kurzstreckenverkehr reichen die 20% doch locker um noch heim zu kommen, beim Abstellen sagt er dir dann, dass du laden solltest und auf der Langstrecke gibt's doch reichlich Informationen zu Ankunfts-SoC, Tripverbrauch, gegebenenfalls Geschwindigkeitsreduzierung etc etc.....wie in keinem anderen BEV.
Ich finde das Konzept sehr gelungen.

Im neuen EQS kannst du anscheinend ein Leuchtband bis zum Beifahrer rüber aktivieren: Rot wenn Strom in den Motor fließt, grün bei Reku :lol:
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Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

MartinG
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Ich persönlich habe die Reichweitenangst vor Jahren praktisch komplett abgelegt, aber es gibt genügend Erstkäufer ohne Erfahrung.

Trotzdem würde ich den Ladestand gerne deutlicher sehen, genau damit ich mein Fahrverhalten anpassen kann. Konfigurierbar auch gleich mit Anzeige der Akkutemperatur, wenn ich mir nachträglich zu Ostern etwas wünschen darf ;-) Gibt es leider nur im Performance-Modell.

Die Energievorhersage ist beim M3 tatsächlich top und nützlich, trotzdem wünsche ich mir eine größere Akkuanzeige.

Dafür finde ich zum Beispiel das mit dem konfigurierbaren Power/Reku-Lichtband überflüssig...
Vollelektrisch seit 2015

Re: 1 Jahr Model 3 - ein Erfahrungsbericht

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Kleines Update nach 2 Jahren und 36 TKM:

Die Mühle läuft immer noch absolut problemlos, es klappert nix im Innenraum und auch außen ist bisher nichts abgefallen :mrgreen:.

Die Navigation mit der exakten Ladeplanung ist gerade bei einem kleinen 50 kWh Akku sehr hilfreich und ich fahre die Batterie auf Langstrecke häufiger auf unterhalb 10% runter ohne ins Schwitzen zu kommen.

Die MCU ist seit einer Ewigkeit nicht mehr abgestürzt.....läuft.

Hintere Bremsscheibe vor wenigen Tagen aufgenommen:
20220321_122541.jpg
Die von unserem Kona wollt ihr nach der Hälfte der Laufzeit nicht sehen. An einem Q4 habe ich heute hinten Trommeln gesehen, Hightech made in Germany :lol:

Evtl werde ich im Herbst mal nach den Führungsbolzen der Bremsen schauen und sicherstellen, dass sie leichtgängig sind - das wars dann aber auch schon bezgl Wartung.

Der Geradeauslauf war ab Werk bei höheren Geschwindigkeiten ,atemberaubend' :shock: obwohl die Spurwerte nicht völlig daneben standen. Nach Einstellung beim Reber in Murr läuft die Kiste jetzt auch bei 227 noch astrein in der Spur.

Die Leistung der Klimaanlage ist beeindruckend (habe keine WP), in kürzester Zeit ist das Auto aufgetaut oder gekühlt.

Viele OTA Updates haben kleinere und größere Verbesserungen gebracht, sehr schön. Die App ist ebenfalls weiter verbessert worden und wenn ich vergleiche, wie ein App-Update bei Hyundai verläuft, da liegen Welten zwischen. Überhaupt läuft die Tesla-App extrem zuverlässig und quatscht dich nicht mit irgendwelchem Bestätigungsmüll oder Failmeldungen zu, sie funktioniert einfach nur.

Fazit: Bisher begeistert mich die Kiste immer noch, absolute Kaufempfehlung. Navi, Sprachsteuerung, Sound, Laden, Fahrdynamik.....vom Feinsten.
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